Corona-Einschränkungen - Brandenburg plant Lockerungen für Amateursportler und Reisende

Di 23.06.20 | 21:25 Uhr
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Eine Frau in serbischer Tracht installiert in Schlepzig wegen der Coronaregeln Trennscheiben (Bild: dpa/Winfried Rothermel)
Bild: dpa/Winfried Rothermel

Bisher können nur Kinder in Brandenburg bolzen, für Erwachsene ist das zum Schutz vor dem Coronavirus noch nicht erlaubt, wenn sie nicht Profis sind. Das soll sich ändern. Die Brandenburger Landesregierung plant aber noch weitere Freiheiten.

Schon bald sollen weitere Corona-Einschränkungen in Brandenburg wegfallen - vor allem für Freizeit- und Amateursportler und für Reisende. Das kündigte Regierungssprecher Florian Engels am Dienstag in Potsdam an. Fußball, Handball oder Judo solle bald auch für Erwachsene möglich sein. Bisher ist das nur für Kinder und Jugendliche der Fall.

An Deck von Passagierschiffen soll künftig auf den Mund-Nasen-Schutz verzichtet werden. In Reisebussen solle der Mindestabstand von 1,5 Metern wegfallen, aber Masken wie in öffentlichen Bussen und Bahnen sollten dort zur Pflicht werden.

Zurück zur Normalität auf dem Ausflugsdampfer

Die rot-schwarz-grüne Landesregierung wolle über die Erleichterungen am kommenden Dienstag entscheiden, sagte der Regierungssprecher. Auch darüber, wann sie in Kraft treten: "Dies soll möglichst kurzfristig erfolgen." Darauf habe sich das Kabinett am Dienstag auf Vorschlag von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) verständigt. Die Lockerungen für Besucher von Ausflugsschiffen und Reisebussen sollten aus Gründen der Praktikabilität vorgenommen werden.

Brandenburg lockerte zahlreiche Einschränkungen zum 15. Juni, als Kitas wieder komplett öffnen konnten und Kontaktbeschränkungen wegfielen. Der Mindestabstand von 1,5 Meter und die Hygieneregeln gelten aber weiter. Clubs, Diskotheken und Dampfsaunen sind zum Beispiel noch geschlossen. Die jetzigen Regeln laufen vorerst bis zum 16. August.

SPD stellt Maskenpflicht auf Ausflugsdampfern infrage

Der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Erik Stohn, schließt eine Rückkehr zu Beschränkungen in Brandenburg wegen der Corona-Pandemie nicht aus. "Sollte das wirklich ausbrechen in Größenordnungen, muss man sich auch wieder über weitere Verschärfungen unterhalten", sagte Stohn am Dienstag. Er sieht dafür aktuell aber keinen Bedarf. "Wir haben ja auch Alarmmechanismen eingebaut", sagte Stohn.

Bei einem Virusausbruch könnten einzelne Einrichtungen geschlossen werden, dann werde eine Quarantäne notwendig. Der SPD-Fraktionschef stellte die Pflicht für Mund-Nasen-Schutz auf Ausflugsschiffen infrage. "Es ist nicht so verständlich, warum im Freien zum Beispiel auf Ausflugsdampfern auf dem Deck oben, weil es rechtlich zum ÖPNV (öffentlichen Personennahverkehr) gehört, oben eine Maske getragen werden muss", sagte Stohn. Die Maskenpflicht auf diesen Schiffen war erst mit der neuen Verordnung eingeführt worden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.06.2020, 21:00 Uhr

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5 Kommentare

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  1. 5.

    Interessante ökonomische These: vom Tragen einer Maske hängt die wirtschaftliche Entwicklung ab.

  2. 4.

    Nur weil Sie die Orte mit Maskenpflicht nicht besuchen wird sicher die Wirtschaft nicht weiter runtergefahren! Und danke an die Politik die alles versucht die Bevölkerung vor Covid19 zu schützen.
    Wie schnell es sich unkontrolliert verbreitet sehen wir an den Hotspots in Deutschland und an den USA.

  3. 3.

    Solange das weitergeht, dass man überall auch an den lächerlichsten Orten eine Maske tragen muss, werde ich mit Sicherheit diese nicht besuchen und damit wird die Wirtschaft noch weiter runterfahren, danke an die Politik die nur auf die älteren hört.

  4. 2.

    Wir bewegen uns mit heißen Sohlen auf ganz dünnem Eis. Die ersten Hotspots brechen wieder auf.
    Und die Politik reagiert auf den Willen des "vernünftigen" Volkes. Können noch mehr Lockerungen die Bürger beruhigen und das Virus weiter eindämmen?
    Wir werden es in kurzer Zeit erfahren, mit oder ohne Maske.

  5. 1.

    Bis es soweit ist ist der Sommer vorbei. Total albern, wie viele Regelungen. Hauptsache der Beamte kann sich an etwas festhalten. Maske auf dem Oberdeck. Wie wäre es mit Handyverbot in der Unterhose?

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