"Rückkehr zur europäischen Normalität" - Polnische Grenze ab Samstag wieder offen

Mi 10.06.20 | 18:58 Uhr
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Symbolbild: Blick vom deutschen Goerlitz ueber die Neisse und historische Bauten im polnischen Zgorzelec. Wegen des Lockdowns der Regierungen infolge der von der WHO ausgerufenen Corona Pandemie haben sowohl Deutschland als auch Polen die meisten Grenzuebergaenge geschlossen. (Quelle: dpa/Hoensch)
Bild: dpa/Hoensch

Kilometerlange Staus an der Grenze, Quarantäne nach Rückkehr vom Job - für Pendler über die deutsch-polnische Grenze waren die vergangenen Wochen hart. Nun werden die Einreisebeschränkungen nach Polen aufgehoben.

Die Beschränkungen zur Einreise nach Polen sollen in der Nacht von Freitag zu Samstag aufgehoben werden. Das teilte die Brandenburger Staatskanzlei mit, nachdem das polnische Innenministerium Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) informiert hatte.

Woidke, der zugleich Polen-Koordinator der Bundesregierung ist, begrüßte dies als einen wichtigen Schritt bei der "Rückkehr zur europäischen Normalität".

Seit dem 15. März hatte es umfangreiche Einreisebeschränkungen sowie eine Quarantänepflicht gegeben. Diese entfallen nun. Internationale Flüge von und nach Polen sollen ab dem 16. Juni wieder möglich sein.  

Beschränkungen seit 15. März

"Die Aufhebung der Einreisebeschränkungen nach Polen ist ein Schritt, auf den wir lange gewartet haben", sagte Woidke. Dies sei möglich, weil Deutsche und Polen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie verantwortungsbewusst gehandelt hätten. "Tausende Deutsche und Polen können jetzt wieder ihre Familienangehörigen, Freunde und Nachbarn über Oder und Neiße besuchen, Tourismus und Wirtschaft können sich wieder frei entfalten", kündigte Woidke an.

Man habe in der Zeit der geschlossenen Grenze erlebt, wie wichtig offene europäische Grenzen seien und wie eng Deutschland und Polen miteinander verbunden sind, so der Ministerpräsident. "Jetzt können wir zwischen Polen und Deutschland wieder zur europäischen Normalität zurückkehren."

Erleichterung im Grenzort Guben

Auch der Bürgermeister der Grenzstadt Guben, Fred Mahro (CDU), zeigt sich erfreut über die Öffnung. "Ich denke in erster Linie an die Unternehmen, die viele Anstrengungen unternommen haben, damit die Arbeitsfähigkeit gehalten wird, auf beiden Seiten der Neiße", so Mahro. Auch eigentlich Alltägliches, wie die Proben des gemeinsamen Stadtchors, können nun wieder aufgenommen werden, so Mahro.

Durch die Einreisebeschränkungen war es unter anderem zu langen Lkw-Staus an der Grenze gekommen. Auch die Wirtschaft litt unter den Grenzkontrollen, weil viele polnischen Pendler wegen einer Quarantänepflicht nicht mehr zur Arbeit kommen konnten.

Sendung: Inforadio, 10.06.2020, 13:40 Uhr

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14 Kommentare

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  1. 14.

    Na endlich, ich meine polnischen Freunde besuchen

  2. 13.

    Kein billiger Sprit?
    Mein Tiefstwert in den vergangenen Wochen hier in DE war 1,009€ für den Liter Super-Benzin.
    Es ist lange her, dass ich in Polen für diesen Preis Benzin bekam.

  3. 12.

    Wunderbares deutsches Brauchtum: Ich gönne dem anderen nichts, was ich auch selbst nicht geniessen kann!

  4. 11.

    Klasse, Polen sind echt toll Nachbarn.

  5. 10.

    Geil ist auch, dass die Bewohner der deutschen Seite mal wieder so leben mussten, wie wir aus weit entfernten Orten auch:
    Kein billiger Sprit, kein preiswerter Supermarkt, Baumarkt, Frisör, Gärtner, Fleischer usw.

  6. 9.

    Die Masuren sind wirklich wunderschön, das kann ich bestätigen.

  7. 6.

    Gähn, ich fahre trotzdem nicht nach Polen.

  8. 4.

    Ich wünsche einen schönen Urlaub! Die Masuren sind auch lange schon ein Traumziel von mir. Land der tausend Seen...

  9. 3.

    Ich begrüße diesen Schritt, da wir dadurch in der Lage sind unseren wohlverdienten und schon lange geplanten Urlaub in den Masuren am 13.06.20 anzutreten. Schön wäre es jetzt noch, wenn man auf einer offiziellen Seite kleine Reiseempfehlungen für Polen hinsichtlich der Verhaltensregeln nachlesen könnte.

  10. 2.

    Noch besser wäre es, den polnisch-deutschen Austausch nicht in erster Linie wirtschaftlich, sondern menschlich zu sehen. Dass Brötchen von einer Warschauer Zweigbäckerei über die Autobahn der Gewerbefreiheit in Berliner Filialketten geliefert werden, ist Dumping bei Überbeanspruchung und unnützer Beanspruchung der Verkehrswege. Dass Menschen zwischen dem westlichen Teil von Görlitz auf die andere Seite der Neiße in den östlichen Teil, der seit 1945 Zgorzelec heißt, gehen, schlendern & spazieren gehen können, zeugt davon, dass jeder städtische Organismus "höher" ist, als jede Nation jemals sein kann.

    In diesem Sinne: Ein wunderbares Zeichen.

  11. 1.

    Besser ist es! Meine Kumpels hatten nur noch ein Thema, wann Sie endlich Ihre Zigaretten in Polen wieder kaufen können!
    Könnte mir gut vorstellen, daß Sie an diesem Tag Richtung Bad Muskau fahren, um Neue zu kaufen! Es wurde den langsam zu teuer!

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