Außerhalb der Klassenräume - Bildungsverwaltung bereitet Maskenpflicht an Berliner Schulen vor

Mi 29.07.20 | 19:45 Uhr
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Maskenpflicht an Schulen (Quelle: imago-images)
Video: Abendschau | 29.07.2020 | Marek Walde | Bild: imago-images

Am 10. August soll in Berlin der reguläre Schulbetrieb wieder starten. Die Bildungsverwaltung prüft, ob die Maskenpflicht außerhalb der Klassenräume in Fluren, Treppenhaus, in den Pausen und in den Gemeinschaftsräumen gelten soll.

Beschlossen ist es noch nicht, aber die Senatsverwaltung für Bildung beschäftigt sich aktuell mit der Maskenpflicht in Schulen. "Es wird eine Maskenpflicht vorbereitet für die Schulen, die auf dem Schulflur, in Treppenhäusern, Begegnungszonen, Pausenflächen und Gemeinschaftsräumen gelten soll," sagt Martin Klesmann, Sprecher der Bildungsverwaltung, am Mittwoch dem rbb.

Geplant sei noch ein Treffen mit Schulleitungsverbänden, zudem liefen noch rechtliche Prüfungen. Die Planungen liefen darauf hinaus, dass die Pflicht nicht im Unterricht gelten solle, auch nicht in AGs oder bei der Betreuung im Hort.

Maskenpflicht auf Anregung von Schulleitern

Bisher war eine Pflicht, eine Mund-Nasen-Bedeckung in der Schule zu tragen, nicht vorgesehen. Es gebe solche Anregungen aber von Seiten einiger Schulleiter, sagte Dieter Haase aus dem Vorstand der Berliner GEW am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "Das kann in den höheren Klassen, Sekundarstufe I und II, relativ einfach durchgesetzt werden. Es sollte aber den schulischen Möglichkeiten angepasst sein."

Grundsätzlich sieht Haase das Maskentragen in der Schule positiv und befürwortet auch, dass eine gesetzliche Grundlage dafür geschaffen wird, es verpflichtend zu machen. Allerdings sei es keine gute Idee, sie verbindlich für alle Schule anzuordnen.

"In einer Förderschule würden die Kollegen mit dem Kopf schütteln, wenn eine Maskenpflicht eingeführt würde", sagte Haase. "Und auch in der Grundschule kann ich mir das relativ schlecht vorstellen. Man muss die rechtlichen Möglichkeiten schaffen, aber es sollte eine Kann-Bestimmung sein." Schulleitungen und Gesamtkonferenz müssten sich dann darüber verständigen, wo es geht und wo nicht.

In Brandenburg ist keine Maskenpflicht an Schulen vorgesehen

In Brandenburg soll zum geplanten Start des regulären Schulbetriebs nach bisherigem Stand keine Maskenpflicht für Lehrer oder Schüler gelten. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sei als Regel nicht notwendig, wie aus einer Ergänzung zum Hygieneplan des Gesundheitsministeriums für Schulen hervorgeht, die am Mittwoch öffentlich wurde. Es gehe um eine Abwägung vor allem mit Blick auf die Bedeutung von Mimik oder Blickkontakt. Dem pädagogischen Personal wird aber empfohlen, im Kontakt zu Kollegen, Eltern und anderen Besuchern, bei der Schülerbeförderung und in Pausen auf dem Schulhof Masken zu tragen, wenn der Abstand von 1,5 Meter nicht eingehalten werden kann.

Die Abstandsregel gilt für den Kontakt zwischen Lehrern, zwischen Lehrern und Eltern und anderen Besuchern - vor allem beim Betreten und Verlassen oder bei Anwesenheit mehrerer Menschen im Lehrerzimmer, in Pausenbereichen oder der Teeküche. Für Schüler ist eine Abstandsregel nicht explizit vorgeschrieben. Die Sitzplätze der Schüler sollen aber so angeordnet werden, dass enge Kontakte von Angesicht zu Angesicht während des Unterrichts auf ein Minimum reduziert werden, heißt es in dem Plan. Ein Wechsel von Klassenräumen soll soweit möglichst vermieden werden. Außerdem wird regelmäßiges Händewaschen und Lüften von Räumen vorgeschrieben. Die "Märkische Oderzeitung" hatte am Mittwoch über den Hygieneplan berichtet.

Sendung: Abendschau, 29.07.2020, 19:30 Uhr

49 Kommentare

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  1. 49.

    Mir geht es auch so...schlimm das an diese Kindet und Eltern nicht gedacht wird...echt abartig

  2. 48.

    Ich habe ein schwaches Herz, zusätzlich zu 2 Herzoperationen habe ich einen Sohn mit besonderen Bedürfnissen und einen Jungen, der 8 Jahre alt ist, und ich möchte ihn nicht zur Schule schicken, weil der Kardiologe mir geraten hat, dass Corona für meinen Zustand gefährlich ist, wenn mein Sohn zur Schule geht, was ich in diesem Fall tun soll

  3. 47.

    Ich mache mir eher Sorgen um die Umsetzung. Die Kinder tragen im Gebäude ihre Maske und gehen zur Pause auf den Hof. Dort brauchen sie keine Maske. Wo kommt die dann hin? Wird sie in die Hosentasche geknüllt, kann sie beim Spielen rausfallen, ganz davon abgesehen, dass dann eventuell Viren an die Innenseite kommen können.
    Was ist mit Kindern, die ihre Maske vergessen haben, dürfen die das Gebäude nicht betreten?
    Bekommen Schulen Ersatzmasken und die Lehrer stehen morgens auf dem Schulhof und teilen die aus?

  4. 45.

    Als die Grundschulen wieder geöffnet wurden, kamen durchschnittlich 60 bis 80 SuS täglich in die Schule und die Klassen begegneten sich nicht. Ausserdem waren die Kinder vorher überwiegend wochenlang isoliert. Jetzt kommen je Grundschule 300 bis 500 zeitgleich und die einen waren auf Spielplätzen usw. und die anderen mit ihren Eltern in in Touristenorten, an überfüllten Stränden und im Flugzeug. Das ist ein erheblicher Unterschied und ein anderes Risiko.

  5. 44.

    Niemand ist gezwungen, eine Ekelmaske zu tragen. Die einen tragen ihre Einwegmasken kurz genug und wechseln regelmäßig, die anderen waschen bzw.desinfizieren ihre Masken regelmäßig. Die Menschen sind doch nicht dumm. Manche wenige sind allerdings schmutzig und kannten auch vor covid keine Hygiene.

  6. 42.

    Das ist wieder typisch Berlin: kurz vor knapp erst anfangen, sich Gedanken zu machen und dann ohne große Überlegungen einfach mal was beschließen. Man merkt, dass keiner der Entscheider Kinder im schulpflichtigen Alter hat.
    Sollen die Kinder jetzt in der Pause mit Maske Fußball spielen?
    Gerade kleinere Kinder brauchen doch Bewegung. Und warum gilt das für Schulen, für Kitas aber nicht? Da fehlt die Logik.

  7. 40.

    Hallo Andreas, beim lesen Ihres Kommentar empfinde ich einen Widerspruch. Sie schreiben „...sind die Menschen nicht dazu in der Lage selbst zu entscheiden „ sind die Politiker und Fachleute keine Menschen? Politiker werden durch Fachleute beraten,wobei es immer noch verschiedene Standpunkte zum MNS gibt. Und das sind keine Corona Leugner.

    2.Sie fragen, ob die Leute im Pflege und Altenheime sich dazu entschieden hätten, lieber Besuch zu bekommen und sich ggf. angesteckt zu haben oder lieber einsam in Zimmer eingesperrt zu sein.Ich glaube, Sie wären von den Antworten der älteren Generation überrascht.

  8. 39.

    Ich hab das auch nicht unterstellt, dass es jemand behauptet hätte. Dennoch dürfte der Selbstschutz bei selbst getragenem MNS genauso groß sein wie der Fremdschutz bei von anderen getragenen Masken.

    Ich habe im Übrigen auch nichts gegen die Maskenpflicht gesagt - ich halte lediglich die Behauptung, dass MNS keinen Eigen-, sondern nur Fremdschutz bietet, für falsch.

  9. 38.

    Na gut, dann entnehme ich dem, dass Sie keine Argumente haben. Oder die für sich behalten wollen. Oder jedem glauben, der Ihnen irgendwas erzählt. Oder noch gar nicht bemerkt haben, dass FFPs im Vergleich zum MNS nicht nur einen gewissen Schutz bieten und die Richtungen sich je nach Nummer unterscheiden. Und die sogar erhältlich sind inzwischen. Oder, oder, oder...

    Und nein, ich würde mich zu konkreten fachlichen Fragen NIE in "den" Medien informieren, nur bei Fachleuten oder Fachmedien. Da könnte der Hase begraben liegen, warum wir so unterschiedliche Informationen haben.

  10. 37.

    Genau, wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben, das bedeutet auch, mit den Unannehmlichkeiten - nüscht kapiert!

  11. 36.

    Sie haben natürlich recht, dass beim Emittenten gedämpft und in die Maske sowie nach außen geleitet wird.

    Mein Kommentar bezog jedoch auf die Beschwerde, dass bei Freiwilligkeit die Risikogruppen durch Nichtmaskenträger gefährdet bzw. infiziert würden. Und da stellt sich die Frage, warum bei Risikogruppen durch deren Maske der Virendurchtritt nicht genauso verhindert oder gedämpft werden sollte. Und das ist dann natürlich Eigenschutz durch die eigene Maske. Man schützt sich als Gefährdeter also selbst mit der "Alltags"maske, sicherer noch mit medizinischen Masken.

  12. 35.

    Dass gar keine Viren den MNS durchdringen hat niemand behauptet. Ein MNS sorgt dafür, dass WENIGER Aerosole und damit auch weniger Viren nach außen dringen. Und dass man als Träger eines MNS nicht komplett geschützt ist hat darüber hinaus noch einen weiteren Grund: Die Viren können nicht nur über Mund und Nase aufgenommen werden sondern auch über die Augen. Sie müssten also einen Visor tragen, um diese Ansteckungsmöglichkeit zu verringern. Dennoch ist ein MNS sinnvoll, da es um die VERRINGERUNG der Ansteckungsgefahr gilt. Sie wissen ja auch, dass sie bei einem Autounfall sterben können selbst wenn Sie den Sicherheitsgurt angelegt haben. Die Wahrscheinlichkeit ist mit Gurt geringer, aber sie ist dennoch vorhanden. Trotzdem gehe ich davon aus, dass sie den Gurt dennoch anlegen werden. Oder?

  13. 34.

    Ich halte die Maskenpflicht für völlig unnötig. Bereits vor der Einführung im April waren die Corona-Infektionsfälle auf ein Minimum gefallen. Das zeigt, dass die Maskenpflicht völlig unnötig ist.

    Als Kitas und Schulen - ohne Maskenpflicht - geöffnet wurden, sind die Infektionszahlen weiter gefallen. Das zeigt noch einmal mehr, wie unnötig und sinnlos die Masken sind.

  14. 33.

    Ich denke mal bevor ich mit Ihnen einen solche Diskussion entfachen sollten sie sich lieber mal in den Medien oder bei Fachleuten informieren. Ich meine dieses Thema geht seit Monaten durch die Medien. Es gibt auch nette seriöse Internetseiten die das tragen einer MNS erläutern. Ja es gibt auch MNS die auch ein gewissen Schutz für sich selber bieten, ffp3 z.b. Diese sind aber zur zeit nur Ärzten zugänglich. Deswegen wichtig das jeder eine trägt weil man schützen den anderen damit, weniger sich selber

  15. 32.

    Das sind doch ganz andere Masken die Ärzte tragen, kann man doch nicht mit den Otto Normal gesichtslappen vergleichen.
    Da hat man eine ordentliche durchlüftung integriert und schützt eben dann nur den Träger selber.
    Das wäre eigentlich die Maske für alle ängstlichen Leute und die sogenannten Risikopatienten und schon hätten wir keine Probleme mehr.
    Aber nein, stattdessen werden alle gezwungen ständig und überall eine Hilfs Ekel Maske zu tragen, wie widersinnig.

  16. 31.
    Antwort auf [Prenzlauer] vom 29.07.2020 um 21:43

    "Ich habe [...] den Verdacht, dass wenn die USA im Oktober immun sind, [...] "

    Ich habe den Verdacht, das wird nicht eintreten. Bis Ende Oktober sind es noch knapp 100 Tage. Infiziert haben sich in USA bisher 4,4 von 330 Millionen oder 1,33%. Wenn eine Durchseuchung von 70% bis zum 01. November erreicht werden soll, müssten sich täglich nicht 60 000, sondern 2 300 000 Menschen infizieren. Bei der bisherigen Mortalitätsrate wäre mit rund 7 500 000 Toten zu rechnen.

  17. 30.
    Antwort auf [Prenzlauer] vom 29.07.2020 um 21:43

    Also ich selber habe Asthma und trage trotzdem MNS, aus ärztlicher Hinsicht unbedenklich und es beeinträchtigt mich gesundheitlich gar nicht. Es geht dabei kaum Atemluft verloren. Anders sieht es aus wenn man diesen Virus durchmacht, die Langzeitfolgen besonders der Lungen ist schlimm. Kenne auch eine junge vorher gesunde Frau die es durch gemacht hat und ihr geht es seit Monaten nicht gut. Glauben sie mir das tragen einer MNS dagegen ist nichts schlimmes und das bisschen Abstand auch nicht.

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