Unterbringung durch Kommunen - Hälfte der Flüchtlinge in Brandenburg lebt in Gemeinschaftsunterkünften

Mi 12.08.20 | 14:05 Uhr
Archivbild: Blick auf Wohncontainer für Flüchtlinge am Breitenbachplatz in Neuseddin (Brandenburg), aufgenommen am 27.05.2016 (Bild: dpa/Sascha Steinach)
Bild: dpa/Sascha Steinach

Jeder zweite Geflüchtete, der in Brandenburg derzeit von den Kommunen untergebracht wird, wohnt in einer Gemeinschaftsunterkunft. Von den 17.567 Menschen in vorläufiger Unterbringung der Kommunen wohnen derzeit 8.675 in Gemeinschaftsunterkünften, 4.978 in Übergangswohnungen und 3.914 in Verbünden von Wohnungen, hieß es am Mittwoch aus dem Sozialministerium.

Knapp drei Viertel der insgesamt 24.233 Plätze sind demzufolge belegt. "Wir haben natürlich das Problem, dass coronabedingt einige Plätze nicht belegt werden können wegen Abstandswahrung", sagte Sozialministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). Wünschenswert sei eine dezentrale Unterbringung.

In einigen Unterkünften war es in den vergangenen Wochen zu Corona-Infektionen gekommen. Jüngster Fall: ein Asylbewerberheim in Bad Belzig (Potsdam-Mittelmark). Dort haben sich 16 Personen mit dem Coronavirus infiziert, wie am Dienstag bekannt wurde.

Geflüchtete zieht es in Städte

Geflüchtete kommen in Brandenburg zunächst in der Erstaufnahmeeinrichtung unter und werden dann nach einem Schlüssel auf die Landkreise und kreisfreien Städte verteilt. Nach Recherchen von rbb|24 zogen seit 2015 viele Geflüchtete vom Brandenburger Land in die Stadt, also von kleinen Dörfern nach Potsdam, Cottbus und Berlin.

Aus den Landkreisen Ostprignitz-Ruppin, Oberspreewald-Lausitz und Dahme-Spreewald zog seit Ende 2016 jeweils ein Drittel der syrischen Geflüchteten weg. Knapp dahinter rangieren die Landkreise Elbe-Elster, Uckermark und Prignitz, wo immerhin fast ein Viertel wegzog. Den größten Zuzug verzeichneten dagegen neben Berlin wiederum die Städte Potsdam mit 700 und Cottbus mit 290 Syrerinnen und Syrern.

Sendung: Antenne Brandenburg, 12.08.2020, 13 Uhr

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