Zwölf Kitas und 72 Schulen - Brandenburg testet im August tausende Kita- und Schulkinder

Mo 10.08.20 | 18:37 Uhr
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Symbolbild: Ein Kind wird auf Corona getestet. (Quelle: dpa/Robin Utrecht)
Audio: rbb | 10.08.2020 | Amelie Ernst | Bild: dpa/Robin Utrecht

Seit Montag werden Kinder und Jugendliche in Brandenburg wieder regulär unterrichtet - und das ohne Maskenpflicht im Unterricht und Auflagen für Mindestabstand. Um Corona unter Kontrolle zu halten, startet jetzt das Land aber eine große Testreihe.

Ein Prozent aller Kita- und Schulkinder in Brandenburg sollen bis zum 31. August 2020 einmal auf das Coronavirus getestet werden. Die stichprobenartigen Tests haben mit dem Schulstart am Montag begonnen. Man wolle, so Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) durch die Tests "mehr über die Ausbreitung des Virus" bei Kindern in Brandenburg erfahren. Zudem solle so, so Bildungsministerin Britta Ernst (SPD), der dringend notwendige Normalbetrieb an den Kitas und Schulen flankiert werden.

Freiwillige Testungen in zwölf Kitas und 72 Schulen

Getestet werden sollen nach Angaben des Gesundheitsministeriums bis zu 1.074 Kita-Kinder und bis zu 2.944 Schülerinnen und Schüler. Es seien für die freiwilligen Testungen zwölf Kitas und 72 Schulen ausgewählt worden, hieß es in einer Pressemitteilung. Die Kosten trägt das Land.

Die Tests werden von niedergelassenen Vertragsärztinnen und Vertragsärzten in Brandenburg durchgeführt. Die Eltern der ausgewählten Kitas und Schulen erhalten hierfür einen Berechtigungsschein, der bis Ende August gültig ist.

Die Ergebnisse der Stichproben sollen, so Nonnemacher, in die weitere Entwicklung der Corona-Maßnahmen in Brandenburg einfließen.

Hort in Potsdam wegen Corona-Fall geschlossen

Derweil bleibt in Potsdam zum Schuljahresbeginn ein Hort in einer Grundschule geschlossen, weil ein Erzieher positiv auf das Coronavirus getestet worden ist. Das städtische Gesundheitsamt habe die Eltern der Kinder, die vergangene Woche in dem Hort Kontakt mit dem Erzieher hatten, am Sonntag informiert, bestätigte Stadtsprecherin Juliane Güldner am Montag. Zuerst hatten die "Potsdamer Neuesten Nachrichten" berichtet.

Am späten Montagnachmittag teilte die Landeshauptstadt Potsdam in einer Pressemitteilung mit, dass 74 Kontaktpersonen informiert worden seien. 68 Kinder unterschiedlicher Klassenstufen sowie sechs Erzieherinnen und Erzieher sollen ab Dienstag getestet werden und bis einschließlich 20. August in Quarantäne gehen, erklärte die Leiterin des Gesundheitsamtes Kristina Böhm. Die Grundschule bleibt geöffnet, der Hort des Trägers ist eingeschränkt geöffnet.

Der Erzieher hat sich laut Pressestelle der Stadt Potsdam vermutlich im Kroatien-Urlaub infiziert. Nach seinem Urlaub war der Mann am Donnerstag und Freitag wieder arbeiten. Am Samstag ließ er sich testen, nachdem ein Mitreisender am Freitag ein positives Testergebnis erhalten hatte.

Sendung: rbb24, 10.08.2020, 16 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Die Kitas und Schulen waren offen für systemrelevante Eltern. Die Einrichtungen waren voll, es gab keine Abstände, die Kinder haben Nachmittags mit nicht systemrelevanten Kindern gespielt. Nur wenige haben ihre Kinder isoliert. Trotzdem keine steigenden Fallzahlen. Der Notbetrieb wurde schon lange vor den Ferien immer weiter zurückgefahren. Bei uns waren nur ca. 10 Prozent der Kinder zu Hause, der Rest war in der Kita. Mal Fernseh auslassen und rausgehen. Mit Eltern reden.

  2. 13.

    Bingo! Es war bisher alles geschlossen oder es lief im Notbetrieb. Auch das wird gern im TV gebracht das Kinder kaum betroffen sind, wie sollen Sie auch waren ja wochenlang zu Hause. Wenn man sich die paar Kreise anschaut die noch frei von Infektionen sind sollte man eigentlich schon erkennen das es dramatisch zunimmt.

  3. 12.

    " Auf der Seite gibt es auch Informationen in welchen Bereichen die Fallzahlen Auftreten. Definitiv nicht in Schulen und Kitas." kann ja auch nicht - bisher war keine Schule :-)

  4. 11.

    Und selbst wenn es 1000 sind, dann schauen Sie doch mal in welchem Bundesland. (Seite RKI) Und dann lassen Sie die Brandenburger Kinder in Ruhe. Auf der Seite gibt es auch Informationen in welchen Bereichen die Fallzahlen Auftreten. Definitiv nicht in Schulen und Kitas.

  5. 10.

    550 in ganz Deutschland? Es sind im übrigen wieder knapp 1000 neue Infektionen. Die Zahlen vom Wochenende werden gern schöngeredet.

  6. 9.

    Brandenburg testet und Berlin nicht... Berliner sind wohl mal wieder immun gegen Corona

  7. 8.

    In 24 Stunden 1 positiver Fall in Brandenburg. 550 in ganz Deutschland und Sie wollen Kindern diese Folter an tuen. Warum? Die Tests reichen doch um die Schulen wieder zu Schließen. Ein positiver Schüler und Schluss ist.

  8. 7.

    12 Kitas in ganz BB. Wow... Einfach lächerlich! Dann kann man es auch gleich sein lassen. Wem soll das etwas bringen? Verwertbare Daten oder Studien sehen anders aus.

    Und dann freiwillig... Viele wollen es doch gar nicht wissen, dann müssen Kinder und Erwachsene ja möglicherweise zu Hause bleiben!

  9. 6.

    Wieso nicht alle Kinder+Lehrer+Erzieher im 2 Wochen Rütmus. Wenn für Fußball Tests da sind wieso nicht für die Bevölkerung.
    Hochachtungsvoll Stoll Karl-Heinz

  10. 5.

    Sie haben vollkommen Recht! An allen Schulen müßte viel mehr getestet werden, nur leider fehlen ja die Kapazitäten dafür. Wichtiger ist es ja Fans für sinnlose Fußballspiele zu Testen.

  11. 4.

    Unsere Schule kommunizierte heute, sie sei nicht "betroffen", also keiner der über 1000 Schüler gehe zum Test. Frage: wo wurden die Testgutscheine verteilt? Uckermark? Lausitz? Wo keine Fallzahlen und kleine Schulen sind? Oder hier, im ehem. Hotspot, mit EvB-Klinik, dutzenden Altenheimen, Eltern, die vom 1. bis zum letzten Ferientag verreisen, gerne in Risikogebiete - schließlich kann man es sich ja leisten...

    Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast...

    Und ich wüsste gerne, wieviele von den geschenkten Tests am Schluss eingelöst werden...

  12. 3.

    Tests nur an 72 Schulen?
    Meiner Meinung nach sollte man in jeder Klasse pro Woche 2 Kinder testen. Pool-Testing (alle Abstriche auf einmal) und damit vergleichsweise geringe Kosten. Nur wenn ein "Pool" positiv ist, werden die Abstriche einzeln nachgetestet (ohne dass erneut erst ein Abstrich gemacht werden). Die Methode wurde von Laboren und Virologen mehrfach empfohlen.

  13. 2.

    Tausende Kinder testen klingt auch viel besser als 1%.

  14. 1.

    Was für eine "Mogelpackung": Die Tests werden von niedergelassenen Vertragsärzten in Brandenburg durchgeführt?? Kann es sein, das mit den Ärzten nicht gesprochen wurde und keiner testen will? Genau das können wir uns vorstellen ...

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