"BamS"-Interview - Müller will mehr Härte gegen Corona-Leugner

So 16.08.20 | 09:19 Uhr
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Demonstration zum "Ende der Pandemie" am 1.8.2020 in Berlin (Quelle: imago images/Müller-Stauffenberg)
Bild: www.imago-images.de/Müller-Stauffenberg

Demonstrationen schneller auflösen, gezieltes Durchgreifen, strenge Kontrolle von Gastronomielisten: Bei Verstößen gegen die Alltagsregeln zum Schutz vor Corona "müssen wir strenger werden", mahnt Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller will Verstöße gegen die Alltagsregeln zum Schutz vor der Corona-Pandemie konsequenter verfolgen und bestrafen. "Die Corona-Leugner gefährden viele. Dafür gibt es keine Entschuldigung, da müssen wir strenger werden", sagte der SPD-Politiker der "Bild am Sonntag" [bild.de, Beitrag hinter Bezahlschranke].

Demonstrationen schneller auflösen

"Demonstrationen werden wir schneller unterbinden, wenn das Maskengebot nicht beachtet wird. Dann verhängen wir Ordnungsgelder und lösen die Demo notfalls sofort wieder auf."
Müller räumte ein, dass man nicht alles mit staatlichen Eingriffen, Polizei und Repression durchsetzen könne. Aber bei den Unverbesserlichen müsse gezielt und hart durchgegriffen werden.

Die Berliner Polizei hat laut Müller von Mitte Juli bis Mitte August insgesamt 350 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Infektionsschutzverordnung geschrieben. Dazu kommen die Verfahren der Ordnungsämter, wie er sagte. Die wolle Berlin personell verstärken. Seine Regierung werde dafür sorgen, dass die Gästelisten in der Gastronomie ordentlich geführt werden.

Skeptisch äußerte sich Müller zu Großveranstaltungen, von denen nach heutigen Erkenntnissen eine große Gefahr ausgehe. "Es wird vorerst keine Messen, Kongresse, Groß-Konzerte und Sportveranstaltungen mit etlichen Tausend Zuschauern ohne Auflagen geben können. Das geht meiner Ansicht nach erst dann, wenn ein Impfstoff oder ein wirksames Medikament gegen Corona zur Verfügung stehen." Das für September geplante Konzert mit 13.000 Zuschauern in Düsseldorf nannte er sehr riskant.

Traumjob Wissenschafts- oder Bauminister

Reiserückkehrer aus Risikogebieten sollten sich nach Müllers Ansicht an den Kosten für die Corona-Tests mindestens beteiligen. "Denn sie gehen bewusst ein Risiko ein und gefährden die Allgemeinheit."

Auf die Frage, welches Ministeramt in einer Bundesregierung er gerne übernehmen würde, sagte Müller: "Natürlich Wissenschafts- oder Bauminister!" Der 55-Jährige will bei der Bundestagswahl im Herbst 2021 für den Bundestag kandidieren.

Sendung: Inforadio, 16.08.2020, 08.50 Uhr

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182 Kommentare

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  1. 180.

    Lies dir einfach nochmal #169 durch. Vielleicht kommst du ja dann darauf,was ich meine.

    "Fakten sind Fakten. Punkt."
    Dem kann ich zustimmen.

  2. 179.

    "Er schießt über das Ziel hinaus ..."

    Etwa weil ich die Wahrheit schreibe, mich an Fakten orientiere, humanistisch denke und vor Corona-Leugnern, -Verharmlosern und -Relativierern nicht gleich einknicke?

    "... seine Beiträge sagen genug über ihn aus."

    Sie sagen über mich aus, dass ich unbeirrbar an Fakten festhalte und nicht essenzielle Faktoren bei der Beurteilung der Pathogenität von Sars-CoV-2 ausblende oder das Virus als Schnupfen abtue, was zum "üblichen Lebensrisiko" gehört. Das hören Corona-Verharmloser nun mal nicht sehr gerne.

    "Er liest etwas aus deinen Beiträgen heraus,was du absolut nicht geschrieben hast."

    Man kann zu den gleiche Schlüssen kommen wie ich, ohne dass es wie in der Grundschule Wort für Wort inkl. bunter Bilder dastehen muss.

    "... Infos für diejenigen bereitstellen,die bereit sind ..."

    ... euch bedingungslos zuzustimmen. Das mache ich aber nicht. Fakten sind Fakten. Punkt.

  3. 178.

    Wenn man glaubt,das Niveau kann nicht mehr sinken..irgendeiner schafft es immer..

  4. 175.

    Übliche Muster. Erst was raushauen und es später als Satire bzw. hier als Ironie deklarieren... Das ist AfD-Sprech...

  5. 174.

    Ironie funktioniert im Netz nicht besonders gut,gerade wenn man es nicht kennzeichnet.

    Was irgendwer im Netz über einen schreibt,sollte man sich nicht zu Herzen nehmen. Er schießt über das Ziel hinaus und seine Beiträge sagen genug über ihn aus. Er liest etwas aus deinen Beiträgen heraus,was du absolut nicht geschrieben hast.

    Einfach gut sein lassen und Infos für diejenigen bereitstellen,die bereit sind abzuwägen.

  6. 173.

    Okay, kann passieren. Und ja, natürlich ist nicht ausnahmslos jedes Immunsystem gleichermaßen für Dauerschäden oder einen gefährlichen Zytokinsturm anfällig. Es fällt unterschiedlich aus, und gerade der kaum zu prognostizierende Krankheitsverlauf macht dieses Virus so unberechenbar und gefährlich - für Jung und Alt.

  7. 172.

    Brauchen Sie ein Taschentuch? Daran ist nichts beleidigend - es sei denn, man fühlt sich ertappt.

    "... Frank merkt (...) nicht, dass ich SEINE EIGENEN FORMULIERUNGEN (Text #163) verwendet habe und nur die Personalpronomen ausgetauscht habe."

    Das habe ich sehr wohl gemerkt und mir ist völlig klar, wie Sie das gemeint haben. Tun Sie jetzt nicht so unschuldig. Ja klar, #166 ist nur Ironie! So reden Sie sich jetzt raus? Wollen Sie mich/uns für dumm verkaufen? Das war ein gezielter Angriff auf meine Argumentation, indem Sie Ihre ethisch höchst fragwürdigen Argumente eingesetzt haben.

    "Ich bin wirklich ein netter Kerl, ..."

    Mhm, in Ihren kühnsten Träumen oder auf einem Treffen von Wirtschaftsfreunden vielleicht.

  8. 171.

    Die Kommentare #165 und #166 sind Ironie.
    Auf Ironie extra hinweisen zu müssen, mache ich eigentlich nicht so gern.

    Der Kommentator Frank merkt in seiner Wut auf mich nicht, dass ich SEINE EIGENEN FORMULIERUNGEN (Text #163) verwendet habe und nur die Personalpronomen ausgetauscht habe. (Sonst wäre es nicht ironisch geworden.)
    Die Formulierung "ÖKONOMISCHE Konsequenzen" (Hervorhebung von mir) stammt vom Kommentator Frank.

    Ich bin wirklich ein netter Kerl, liebe Kommentator*innen, das können Sie mir glauben.
    Aber wie mich der Kommentator Frank in #169 darstellt (menschenverachtendes Weltbild, über Leichen gehen, Misanthrop), ist nun wirklich beleidigend.
    Ich bitte um Hilfe.

  9. 170.

    Ja,sorry,dummes Eigentor. Nach nochmaligem Lesen,weiß ich auch nicht,wieso ich das falsch verstanden habe.

    Selbstverständlich ist das keine repräsentative Stichprobe,es zeigt aber,dass nicht alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen gefährdet sind und das Virus unser Immunsystem nicht generell überfordert.

  10. 169.

    Mathias teilt uns gerade allen sein zynisches, technokratisches, auf Profitstreben ausgerichtetes und zutiefst menschenverachtendes Weltbild mit, indem er Ökonomie vor Humanismus stellt. Oder noch einfacher: Die Wirtschaft muss brummen, auch wenn das heißt, über Leichen gehen zu müssen. Gut zu wissen! Dann ist es nämlich kein Wunder, dass er keine Einsicht zeigt. Danke, Mathias, Sie Misanthrop im Schafspelz!

  11. 167.

    "Mit der Stichprobe meinte ich die schon infizierten Mitarbeiter. Ich weiß nicht,wie man das missverstehen kann.."

    Und ich weiß, beim besten Willen, nicht, wie man missverstehen kann - wenn ich nun schon extra "1.500" schreibe! -, dass ich damit die Infizierten Arbeiter meinte, auf welche die von mir genannten Attribute zutreffen. Spätestens bei "arbeitsfähig" hätte Ihnen einen Lichtlein, und wenn es nur eine schwach glühende Diode gewesen wäre, aufgehen müssen. Meine Güte, alles muss man hier 10-mal erklären, und dann wird es trotzdem missverstanden. Das muss Absicht sein.

  12. 166.

    Frank hat noch nie von den ökonomischen Konsequenzen durch die restriktiven Maßnahmen infolge der Corona-Infektion geschrieben.
    Wenn er das einfach ausblendet und die ökonomischen Konsequenzen auf die von chronischen Krankheiten infolge der Corona-Infektion reduziert, die bereits schlimm genug sind und zum Nachdenken anregen sollten, dann ist das nicht unser Verschulden, sondern einzig seiner Ignoranz zuzuschreiben.
    Mehr, als es immer wieder zu erwähnen, können wir leider auch nicht.
    Denken und korrekt konkludieren muss er schon selbständig.

  13. 165.

    Frank hat häufig von den ökonomischen Konsequenzen durch chronische Krankheiten infolge der Corona-Infektion geschrieben.
    Wenn wir das einfach ausblenden und die Pathogenität von Sars-CoV-2 auf den Exitus reduzieren, der bereits schlimm genug sein und zum Nachdenken anregen sollte, dann ist das nicht sein Verschulden, sondern einzig unserer Ignoranz zuzuschreiben.
    Mehr, als es immer wieder zu erwähnen, kann er leider auch nicht.
    Denken und korrekt konkludieren müssen wir schon selbständig.

  14. 164.

    Schön,wie du die Aussagen davor komplett ignorierst.
    Und ja,meine Behauptung stützt sich auf die Beobachtung der Berichterstattung des letzten halben Jahres.
    Dieser Artikel untermauert sie auch noch mit Fakten:
    https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/was-wurde-aus-dem-corona-ausbruch-in-guetersloh-16901964.html

    In ihm wird von "Glimpflichen Krankheitsverläufen" geschrieben,auch wenn die Zahlen für dich auch noch zu hoch sein werden.

    Mit der Stichprobe meinte ich die schon infizierten Mitarbeiter. Ich weiß nicht,wie man das missverstehen kann.. Und offensichtlich wird sie auch von Forschern genutzt.

  15. 163.

    Da setze ich mich schon für Sie ein, doch das passt Ihnen auch nicht. Man kann es halt keinem recht machen!

    Ich habe häufig von den ökonomischen Konsequenzen durch chronische Krankheiten infolge der Corona-Infektion geschrieben. Wenn Sie das einfach ausblenden und die Pathogenität von Sars-CoV-2 auf den Exitus reduzieren, der bereits schlimm genug sein und zum Nachdenken anregen sollte, dann ist das nicht mein Verschulden, sondern einzig Ihrer Ignoranz zuzuschreiben. Mehr, als es immer wieder zu erwähnen, kann ich leider auch nicht. Denken und korrekt konkludieren müssen Sie schon selbständig.

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