Corona-Fall im Abgeordnetenhaus - Scheeres und andere Bildungspolitiker in Quarantäne

Do 17.09.20 | 15:05 Uhr
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04.08.2020, Berlin: Mit Mund- und Nasenschutzmaske geht Sandra Scheeres (SPD), Senatorin für Bildung, Jugend und Familie. (Quelle: dpa/Wolfgang Kumm)
Bild: dpa/Wolfgang Kumm

Im Berliner Abgeordnetenhaus gibt es einen Corona-Infektionsfall. Mehrere Mitglieder stehen daher unter freiwilliger Quarantäne - darunter auch Bildungssenatorin Scheeres und ihre Staatssekretärin.

Nachdem ein Corona-Infektionsfall im Berliner Abgeordnetenhaus am Mittwochabend bekannt geworden ist, stehen unter anderem Bildungssenatorin Sandra Scheeres und ihre Staatssekretärin Beate Stoffers (beide SPD) unter Quarantäne. Das erfuhr der rbb am Donnerstag aus Fraktionskreisen.

Demnach handelt es sich bei dem Infizierten um einen Mitarbeiter der SPD-Fraktion. Er wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Dutzende SPD-Mitarbeiter haben sich daher in freiwiliige Quarantäne begeben.

Torsten Schneider, der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, erklärte, von der vorsorglichen Quarantäne betroffen seien auch sämtliche Mitglieder des Wissenschaftsausschusses, schreibt der "Tagesspiegel". Der Ausschuss hatte am vergangenen Montag getagt.

Testergebnisse stehen noch aus

Da der Infizierte vor einer Woche am Bildungsausschuss teilgenommen hatte, sind weitere Fraktionen im Abgeordnetenhaus betroffen. Nach rbb-Informationen haben sich auch Angehörige der Linken in Quarantäne begeben. Zahlreiche Politiker und Politikerinnen wurden auf eine mögliche Infektion getestet, Ergebnisse liegen noch nicht vor.

Die CDU-Fraktion gab dagegen auf rbb-Nachfrage an, zu weit von der infizierten Person entfernt gewesen zu sein. In den Räumen, in denen die Ausschüsse tagten, wurden zudem Abstands- und Hygieneregeln eingehalten. Außerdem soll regelmäßig gelüftet worden sein.

Sendung: Radioeins, 17.09.2020, 15 Uhr

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19 Kommentare

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  1. 19.

    Quarantäne heißt nicht frei haben. HomeOffice ist auch Arbeit. Ist sogar oft anstrengender als der normale Dienst. Telefon- und Videokonferenzen sind nämlich ätzend.

  2. 18.

    Freiwillige Quarantäne oder bezahlter Sonderurlaub zu Lasten der Allgemeinheit?

  3. 17.

    Bitte in der Quarantäne bleiben vielleicht noch den Rest der Regierung mitnehmen dann wird es vielleicht besser in Berlin

  4. 16.

    Vielleicht hat deine Nachbarin ja zugenommen, weil alle Sport Kurse geschlossen worden sind. Und warum nicht während der Pause mal in den Supermarkt oder was abwaschen? Es tut mir leid, dass du so hart arbeiten musst und auch noch auf kosten deiner Gesundheit. Aber dafür kann weder deine Nachbarin was, noch dass Frau Scheeres im Home Office ist.

  5. 15.

    Was meinen Sie in dem Zusammenhang mit naiv? Würden Sie das bitte erklären?

  6. 14.

    Mike, Sie haben vollkommen recht.
    Der akt. "Home Office"-Hype und dessen tatsächliche oder nur vermeintliche Vorteile führen dazu, dass einige Grundprinzipien plötzlich nicht mehr so eng gesehen werden.

    Wenn man als Angestellte/r von zu Hause Zugriff auf dienstl. IT-Systeme haben möchte/muss, darf das i.d.R. nicht über ein privates Gerät erfolgen.
    Gemäß der akt. Anforderungen an die Datensicherheit dürfen auf privaten Geräten keinerlei dienstl. Daten gespeichert sein. Dazu zählen z.B. schon die Zugangsdaten zum dienstl. Mail-Account .
    Streng genommen dürfen auf Privat-Handys nicht mal mehr dienstl. Telefonnummern (z.B. von Kunden) gespeichert sein.
    Die IT-Verantwortlichen bekommen gerade graue Haare. weil die WLAN-Verbindungen in den privaten Haushalten meist nicht den Sicherheitsanforderungen entsprechen.
    Betriebsvereinbarungen? Fehlen oft.

    Ergo: Der etwas blauäugige Tenor, mit "Home Office" doch ganz gut den Lockdown zu überstehen, trifft es nicht 100%ig.

  7. 13.

    Ganz genau, bitte nicht verallgemeinern...
    Wie oft musste man in den letzten Monaten in diversen Interviews im TV wegen langer Bearbeitungszeiten hören, dass die Ämter leider nicht vollumfänglich arbeitsfähig sind, weil für HomeOffice leider oft die Voraussetzungen wie sicherer Laptop und die notwendigen Zugänge fehlen. Das war dann wohl alles gelogen???

    Nein nein, so einen Sick hat wohl nicht jeder. Und außer dem Stick braucht man noch einen Rechner. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das mal eben auch der private sein darf. Würde mich aus Gründen der IT Sicherheit und des Datenschutzes mächtig wundern.

  8. 12.

    Wäre alles nicht so schlimm, wenn die Politik eine Corona-Umlage geschaffen hätte.
    Z. B. Homeoffice 500€ abziehen oder auf Kurzarbeit 70% runter - und den Gesamtbetrag an Pflegerinnen und Kassiererinnen verteilen.
    Das heuchlerische Topfschlagen hat ja auch aufgehört.
    Sobald die Angst zu Sterben weg ist, hört die Solidarität auf.
    Haltung war gestern.

  9. 11.

    Sie sollten nicht verallgemeibern und Ihren Zynikerkübel über allen entlehren. Ich arbeite seit 3 Jahren über einen Zugangsstick 1x die Woche im Homeoffice und habe damit Zugang zu allen Laufwerken,Ordnern,Fachverfahren,Outlook etc. wie an meinem Pc im Büro und kann alles erreichen,bin per E-Mail und Telefon erreichbar. So ausgerüstet konnte ich auch während des Lookdowns vollumfänglich die ganze Zeit arbeiten und hab das auch gemacht.
    Also an ALLE,die sich zu dem Thema ein Urteil erlauben:
    Besser nichts kritisieren wovon man keine Ahnung hat.

  10. 10.

    Wie hat Prof. Lauterbach bei SternTV gesagt? Wenn regelmäßig gelüftet wird ist die Gefahr einer Ansteckung im Klassenzimmer OHNE Maske und OHNE Abstand äußerst gering, selbst wenn ein Infizierter im Raum ist.

    Also kann ja hier gar nichts passiert sein, da ja gelüftet wurde und alle "Abstands- und Hygieneregeln eingehalten" worden sind. Und Maske versteht sich ja von selbst, schon wegen der Vorbildwirkung (zumindest wirds im TV immer so dargestellt...).

  11. 9.

    Ja, das Virus lauert überall, leider. So schnell geht das. Es schlägt überall zu, ob bei Ärzten, Pfleger, Politiker, Lehrer etc., alles nur Menschen. Abstands- und Hygieneregeln vielleicht nicht eingehalten. Wer weiß, ab und zu erwische ich mich auch, im Laden den Abstand nicht einzuhalten. Ich wurde auch schon mal ermahnt. Auch wenn das nervt, Hygiene- und Abstandsregeln und die Pflicht zum Tragen von Mund-Nasen-Masken ist wichtig.

  12. 8.

    Passt schon, das Fr. SCH. und ihre Stastssekretärin freiwillig in Quarantäne gehen, weil 1 positiv Getesteter im Raum unter Einhaltung der Abstandsregelung und Maskenpflicht war. Dürfen Lehrer/innen, die bis zu 29 Stunden mit bis zu 34 Schüler/innen ohne Maske und ohne Abstand in einem Raum sind, das dann auch, falls ein positives Testergebnis bei einer Person vorliegt? Nein dürfen sie nicht selbst entscheiden..das macht der Amtsarzt. Dagegen ist nicht mal etwas einzuwenden, aber Fr. Sch. darf das für sich ohne Amtsarzt entscheiden. Das schafft Vertrauen in die Behördenleitung.

  13. 7.

    Na ja , tot arbeiten wirst Du dich bestimmt nicht, bleibt immer noch Zeit für Einkäufe und sonstige Nebenbeschäftigungen. Meine Obermieterin arbeitet seit März von zu Hause aus und hat 10 Kilo zugenommen kann alles nicht so schlimm sein .
    Ich arbeite in der Pflege und habe 10 Kilo abgenommen.

  14. 6.

    Es hat natürlich jeder sämtliche erforderliche Hard- und Software nebst gesicherten Zugängen, um von zu Hause aus uneingeschränkt arbeiten zu können. Klar. Ganz besonders im IT-Vorzeigeland Berlin wo nicht mal ne Windowsumstellung klappt. Glückwunsch zu so viel Naivität.

  15. 5.

    Boah, was für Unfug hier manche von sich geben. Home Office ist nicht Holidays, sondern heißt, dass man zuhaus am Computer/Telefon arbeitet statt im Büro. Weshalb sollten Beschaftigte dafur weniger Geld erhalten? Und wieso ist Berlin bei Home Office ohne Regierung? Geht regieren nur im Rathaus?

  16. 4.

    Warum bitte Quarantäne? Es wurden doch angeblich alle Regeln eingehalten? Und sicher ständig Maske getragen. Da kann doch nichts passiert sein???

    Aber es ist ja wohl eine freiwillige Quarantäne und keine angeordnete. Somit spart der Steuerzahler hoffentlich etwas Geld, da es weniger Gehalt gibt. So würde jedenfalls ein Arbeitgeber in der freien Wirtschaft reagieren, wenn ein Mitarbeiter ohne Anordnung oder Krankenschein freiwillig der Arbeit fernbleibt.

  17. 3.

    Im Klartext: Berlin ohne Regierung! Alle im Home-Office. Klasse!

  18. 2.

    Da hat Frau Scheeres ja vielleicht mal Zeit sich um das Thema digitaler Unterricht zu kümmern,
    bisher ist scheinbar nicht viel passiert.
    Bei unseren Kindern gibt es für den möglichen Fall einer Schulschließung jetzt in jedem Fach ein Notfallset. Dieses bestehen aus einem A4 Umschlag mit Arbeitsblättern, die im Fall der Schließung / Quarantäne bearbeitet werden sollen.
    Ziemlich digital wie ich finde...… :-(
    Ich hoffe in anderen Schulen sieht es besser aus.

  19. 1.

    Ist der besagte Abgeordnete infiziert ,erkrankt oder nur positiv getestet?
    Das sollte der Öffentlichkeit schon mitgeteilt werden.

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