Corona-Hotspots - Schleswig-Holstein lockert Einreise-Regeln für Berliner

Mi 07.10.20 | 17:58 Uhr
  15
Der breite Strand der Insel Amrum bei Norddorf mit Strandkörben und der Nordsee am Horizont (Quelle: dpa/Michael Narten)
Bild: picture alliance

Herbsturlaub an Nord- und Ostsee wird für Berlinerinnen und Berliner wieder einfacher: Für die Reise nach Schleswig-Holstein reicht ab Freitag ein aktueller negativer Corona-Test. Auch will das Land nicht mehr jeden Berliner Bezirk einzeln betrachten.

Schleswig-Holstein will seine strengen Quarantäne-Auflagen für Einreisende aus inländischen Corona-Risikogebieten, darunter vier Berliner Bezirke, lockern. Das kündigten Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) am Mittwoch in Kiel nach einer Schalte der Staatskanzleichefs der Länder mit Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) an.

Ab Freitag reicht es, bei Ankunft in einem Hotel oder einer Ferienwohnung einen maximal 48 Stunden alten negativen Coronatest vorzulegen - beispielsweise um den Herbsturlaub an Nord- oder Ostsee zu verbringen.

Ausgenommen davon sind Familienbesuche oder Pendelverkehre zu beruflichen Zwecken. Auch bei Reisen in innerdeutsche Corona-Risikogebiete ist nach der Rückkehr kein Corona-Test erforderlich.

Bis Donnerstag gilt noch Quarantäne-Regel

"Wir halten somit an unserer Regelung fest, dass es besonders Bedingungen für Reisen aus Corona-Hotspots geben muss, um für Sicherheit hier bei uns im Land zu sorgen und das Infektionsgeschehen niedrig zu halten", sagte Günther. "Wir sorgen aber mit diesem neuen Weg für eine praktikablere Lösung."

Noch besteht im Norden für Einreisende auch aus inländischen Risikogebieten eine 14-tägige Quarantänepflicht. Diese kann zwar durch zwei negative Corona-Tests verkürzt werden, dabei darf der zweite Test aber frühestens fünf Tage nach der Einreise gemacht werden.

Diese Quarantäne-Regelungen fallen ab Freitag weg. Mit den bestehenden Auflagen wäre Urlaub in den Herbstferien in Schleswig-Holstein praktisch unmöglich für Menschen aus inländischen Risikogebieten gewesen.

Berlin künftig nicht mehr bezirksweise behandelt

Schleswig-Holstein hat derzeit die Berliner Bezirke Neukölln, Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Tempelhof-Schöneberg sowie die beiden nordrhein-westfälischen Städte Hamm und Remscheid zu Risikogebieten wegen hoher Corona-Zahlen erklärt.

Künftig will das Bundesland Berlin als Ganzes behandeln. Derzeit sind in den vier Berliner Bezirken mehr als 1,3 Millionen Menschen betroffen. Die Bezugnahme auf einzelne Bezirke und nicht auf das gesamte Berlin mit niedrigeren Corona-Werten war in der Hauptstadt auf massive Kritik gestoßen.

Sendung: Inforadio, 07.10.2020, 18 Uhr

Was Sie jetzt wissen müssen

15 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 15.

    Ja, stimmt genau, Ist ja nur eine eine Alibi Behauptung von schlewig holstein um hinterher als Saubermann da zu stehen.
    Betrifft mich als Bremer ja genau so wie die Berliner.

  2. 14.

    Widerlich! Der schnöde Mammon hat zugeschlagen! Die wollen natürlich ihre Fewos und Hotels voll kriegen, die Vermieterlobby wird denen das kurz und bündig erklärt haben, wie der Euro-Hase zu laufen hat! War klar, halb Berlin fährt an die See... war klar, dass die einknicken - leicht verdiente Kohle, Herbstferien, 2 Wochen.

    Nicht, dass ich das Vorgehen vorher geil fand. Oder jetzt noch toller finde. Ne. Es geht mir um die DURCHSICHTIGKEIT der Maßnahmenlockerungen! Im Sommer war Corona mit einem Mal weg, alle durften reisen. Schon bei der Heimkehr, wenn die Kohle vor Ort gelassen wurde, kriegte man Ärger - testen oder Quarantäne.

    Kapitalismus ist manchmal einfach nur zu widerlich. Und Politiker zu bestechlich. Fast wie im DFB. Boah... ich brauche einen Verdauungsschnaps!

  3. 13.

    ....da hat sich schlewig holstein ja gut rausgeredet mit seinen lockerungen, wie bitte soll berlin darauf reagieren, dass alle geplanten urlauber einen schnelltest bekommen,die ferien beginnen am spätestens am 10.10., keiner der berliner wird die möglichkeit bekommen...und wie hilft uns herr müller?.....DANKE für alle. die sich an die regeln gehalten haben!!

  4. 12.

    Noch nicht, warten wir mal die morgigen Zahlen ab, bis zur 50 je 100.000 fehlen leider nivht mehr viele

  5. 11.

    davon profitieren die bisher betroffenen Bürger in den 4 Bezirken mit Glück bis zum Sonntag....
    Von 47,2 bis 50 ist es nicht mehr weit....

    Der vorgegebene Test mit negativenErgebnis, der dann für die Reise nach Schleswig-Holstein erforderlich wird, ist in Berlin so kurzfristig nicht zu haben....

    Somit sehe ich da keine Erleichterung für Berliner mit dem Ziel Schleswig-Holstein.

    Die Bremer Bürger hat es dann heute erwischt, sie stehen seit heute Abend auf der Liste beim Lamd SH...

  6. 10.

    Sehr guter Kommentar, viele denken tatsächlich noch dass es ausreicht mal dieses Jahr auf Reisen zu verzichten, nee nee liebe Leute, das wird uns noch ein paar Jahre erhalten bleiben, ihr habt es so gewollt, Gesundheit geht über alles.
    Oder anders gesagt, wenn ihr Glück habt dürft ihr in euren nächsten Urlauben einmal ums Eck bei euch laufen.

  7. 9.

    Berlin Stand heute 47,2% . Also wird es sich spätestens am Montag erledigt haben. Berlin sollte ja auf Anregung einiger Politiker gemeinsam veranlagt werden. Was werden dann Bezirke wie z.B. Marzahn dazu sagen?

  8. 8.

    Naja, zumindest ist das eine Lockerung für diejenigen, die in Risiko-Stadtbezirken wohnen und sich bisher genau wie viele Andere an die Regeln gehalten haben.
    Solange gesamt Berlin nicht als Risikogebiet gilt, ist das mit dem Urlaub immerhin jetzt besser gelöst als vorher.

  9. 7.

    Berlin als ganzes gilt momentan nicht als Risikogebiet. Deswegen ist auch momentan kein neg. Coronatest notwendig. schlecht formulierter Beitrag.

  10. 6.

    Schade das nicht einmal das Kind beim Namen genannt wird und nichts deutlich angesprochen wird. Man wird lieber in Sippenhaft genommen. Wer sich an die Regeln hält wird bestraft während andere Party machen und ihr Leben genießen als gäbe es kein Morgen
    Genauso verhält es sich mit „Familienfeiern“ mit über 500 Gästen. Wer hat so viele Gäste bei seiner privaten Familienfeier??????? Genau auch das bleibt ebenfalls als mit Verursacher außen vor und wird nicht angesprochen. Herzlichen Dank dafür!!!!!!

  11. 5.

    Genau. Der Berliner Senat bzw. der Bürgermeister hat sich dafür eingesetzt. Ab morgen, spätestens übermorgen dürfte der Wert berlinweit über 50 steigen. Also vielen Dank!

  12. 4.

    Naja, so ist es mit der Sippenhaft.
    Bleiben sie ruhig und buchen sie Kanaren.
    Alle Strände leer, keine Partypeople.
    Hubschrauber sichern den Strand und die Polizei überwacht alles. Ein wenig Zukunftsmusik, wie Herr Drosten doch sagte....auf Dauer möglich ...bleiben die Einschränkungen erhalten.
    Vlt etwas Mad Max mit Soleyend Green.. immerhin ganze 8 Passagiere auf dem Hinflug. Exklusiver Shuttleservice bis ins Hotel. Kein Gedränge am Buffet und keine Liegenblockierer am Pool..
    Wer will da schon nach SH

  13. 3.

    Was ist da jetzt die Lockerung? Bis vorhin hatte ich noch keine Probleme, in den Ferien dorthin zu reisen. Jetzt bin ich in der Minderheitenhaftung (1,3 Millionen vs. 2,7 Mio) und darf zusehen, wie ich an einen Test komme und ob ich das überhaupt will!

  14. 1.

    Moment, verstehe ich das richtig .
    Die Bezirke die bisher sehr gut mit den Fall Zahlen abgeschnitten haben, werden also für die anderen Bezirke bestraft.
    Genau die Bezirke die von grünen Bezirksbürgermeistern geführt werden .
    Dann können ja alle weiter machen wie vorher .
    Ganz dem Motto: wir wissen um die Probleme , bekämpfen sie aber nicht , sondern lasen alle dran Teil haben.

Das könnte Sie auch interessieren

Archivbild:Joe Bonamassa bei einem Konzert am 05.04.2024.(Quelle:picture alliance/Photoshot)
picture alliance/Photoshot

Konzertkritik | Joe Bonamassa in Berlin - Der Blues-Athlet

Schon im Alter von zwölf Jahren spielte Joe Bonamassa mit der Blues-Legende B.B. King zusammen. Mittlerweile ist er selber eine und füllt die großen Hallen, zum Beispiel die Uber-Arena in Berlin. Jakob Bauer fühlte sich in einer musikalischen Zeitkapsel.