Meinung | Quarantäne nach Auslandsbesuch - Corona kennt keine Grenzen, der Kampf gegen Corona schon

Di 10.11.20 | 19:15 Uhr
  40
Ein Kind blickt 2020 in Berlin aus dem Fenster. (Quelle: Dominik Wurnig)
Bild: Dominik Wurnig

Wer seine Familie im ausländischen Risikogebiet besucht, muss hinterher mindestens fünf Tage in Quarantäne. Für innerdeutsche Risikogebiete gilt das nicht. Das ist Diskriminierung, meint Dominik Wurnig

Meine Familie und ich haben gerade fünf Tage in häuslicher Quarantäne hinter uns. Warum? Weil wir unsere Eltern im ausländischen Risikogebiet besucht haben. Die Omas meines Kindes leben nicht irgendwo in Deutschland, sondern in Österreich, konkret in Wien. Eigentlich sollten Behörden keinen Unterschied machen, zwischen deutschen Staatsbürgern und Unionsbürgern. Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich, heißt es im Artikel 3 des Grundgesetzes. Doch während der Corona-Pandemie sind Landesgrenzen auf einmal wieder wichtig. Dabei ist die Personenfreizügigkeit einer der vier Grundpfeiler der Europäischen Union.

Für die Bundesregierung ist ganz Österreich ein Covid-19-Risikogebiet – so wie alle anderen EU-Staaten (zumindest in Teilen) auch. Deshalb muss die ganze Familie bei der Rückkehr nach Berlin in Quarantäne. Für uns Erwachsene ist das ja ganz gut aushaltbar, für ein Kleinkind aber eine ziemliche Tortur. Mit der am 7. November in Kraft getretenen Verordnung kann man sich dem Hausarrest auch nicht mehr – wie bisher – durch einen negativen Test entziehen. Erst am fünften Tag kann man sich "freitesten".

Mehr Fälle in Neukölln als im Risikogebiet

Lebten unsere Verwandten nicht in Wien, sondern etwa im bayerischen Landkreis Traunstein, hätte mein Sohn in den letzten Tagen in die Kita gedurft. Dabei sind die Corona-Zahlen dort weit schlechter als in Wien. 378 neue Fälle pro 100.000 Einwohner gibt es in den letzten sieben Tagen im Kreis Traunstein, 250 in der österreichischen Hauptstadt. Selbst in Berlin-Neukölln (300) sind die Infektionszahlen höher (Stand: 10.11., 15:30 Uhr).

Für die Quarantäne-Regelung ist aber anscheinend nicht nur entscheidend, wie gefährlich das Infektionsgeschehen in einem Gebiet ist, sondern vor allem, ob es im Ausland ist. Nach wie vor gibt es keine Beschränkungen für Reisen in innerdeutsche Risikogebiete, sondern nur die dringliche Aufforderung [bundesregierung.de] Reisen in Risikogebiet zu unterlassen. Auch die Beherbergungsverbote für Reisende, die aus Risikogebieten kommen, wurden – wie etwa in Brandenburg – größtenteils wieder gekippt. Schon im Frühling wurden die Landesgrenzen einmal dicht gemacht. Seit der Corona-Pandemie fühlt sich meine Heimat viel weiter weg an.

Null Prozent der Fälle haben Auslandsexposition

In Österreich hatten wir keinen Kontakt mit Corona-Erkrankten. Danach hat auch niemand gefragt. Symptome für eine Covid-Erkrankung haben wir auch nicht. Soweit ich weiß, wird keine andere Gruppe ohne konkreten Verdacht präventiv in Quarantäne geschickt. Eine solche Einschränkung der Bewegungsfreiheit ist ein massiver Eingriff in unser Grundrecht. Dieser Eingriff muss verhältnismäßig sein. Ist er aber nicht. Laut aktuellem Lagebericht für Berlin haben null Prozent der Covid-Fälle Auslandsexposition, wie es im Fachjargon heißt.

Natürlich macht es zur Pandemiebekämpfung Sinn, die Reisetätigkeit einzuschränken. Dann aber bitte für alle nach den gleichen sachlichen Kriterien. Das Gesundheitsamt kann in bestimmten Fällen Ausnahmen von der Quarantänepflicht machen. Aber von dort eine verbindliche Auskunft zu bekommen, grenzt an ein Wunder. Absurderweise muss ich in Quarantäne, wenn ich meine Mutter in Wien besuche, meine Mutter aber nicht, wenn sie mich aus Wien besuchen kommt. Da greift nämlich die Ausnahmebestimmung für Verwandte ersten und zweiten Grades.

Ausländer haben keine Lobby

Besonders hart treffen die Rückreisebestimmungen Ausländer und Deutsche mit Migrationshintergrund - das sind immerhin 21 bzw. 14 Prozent der Berliner und Berlinerinnen. Mütter und Väter. Schwestern und Brüder. Tanten und Onkels. Cousinen und Cousins - viele davon leben im Ausland. In 151 Staaten gibt aus Sicht der deutschen Bundesregierung heute Risikogebiete. Unsere Familien zu besuchen, ist massiv verunmöglicht, wenn man hinterher fünf Tage das Haus nicht verlassen darf. Keine Kita, keine Schule, (oftmals) kein Arbeiten. Das heißt, kein Spielplatz, kein Supermarkt und nicht mal den Müll runtertragen (nicht so lustig mit einem Kind, das in die Windel macht). Vielleicht sollten wir auch gegen die Auflagen klagen – so wie es die Brandenburger Hoteliers vorgemacht haben. Vermutlich stünden die Chancen nicht mal schlecht. Aber welche Familie tut sich das schon an? Wir Ausländer haben leider keine Lobby.

Was Sie jetzt wissen müssen

40 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 40.

    Vielen Dank für Ihre Antwort.

    So wie Sie das erklären, macht das dann natürlich Sinn. Ich hatte gehofft, dass die Quarantänebefreiung auch für Menschen gilt, die ihre Familie im Ausland besuchen, aber gemäß Ihrer Interaktion mit dem Gesundheitsamt scheine ich das wirklich falsch verstanden zu haben. Gut, dass sich das geklärt hat.

    Ich habe auch Familie im Ausland und hoffe für uns alle, dass sich die allgemeine Lage wieder verbessert!
    Das wird sich schon alles wieder einrenken.
    Viel Kraft und frohen Mut an Euch!

  2. 39.

    So wie ich das verstanden habe, gilt das eben für Leute die Verwandte hier in Berlin besuchen - nicht aber umgekehrt. Vielleicht lese ich das auch falsch. Das Gesundheitsamt hat jedenfalls die Quarantäne angeordnet, obwohl ich den Familienbesuch erwähnt hatte.

  3. 38.

    Haben Sie gesehen, dass es jetzt eine Ausnahme für Familiäre Grunde gibt???
    https://www.berlin.de/corona/massnahmen/verordnung/
    Art. 8 Abs. 3. Nr 2.a (ohne Testergebnis für Reise weniger als 48 Stunden)
    Art. 9 Abs. 3. Nr 2.a (mit Testergebnis für Reise mehr als 72 Stunden)

    Es gibt Hoffnung für Weihnachten :-)

  4. 37.

    Um das Beispiel auf die Spitze zu treiben:

    Oma A wohnt in Freilassing, Oma B ein paar Meter weiter in Salzburg.
    Kommt man von Oma A zurück ist alles ok, aber von Oma B ist man gefährlicher Reiserückkehrer und muss in Quarantäne.

  5. 36.

    Okay, wenn es die räumliche Distanz ist, dann nehmen wir halt an, die Oma wohnt nicht in Neukölln sondern in München. Es bleibt trotzdem der Unterschied bestehen, ob ich die Oma in Wien oder in München besuche, obwohl beides Risikogebiete sind. Bei der Münchener Oma muss ich nicht in Quarantäne, bei der Wiener Oma aber schon. Trotzdem bleibt das Unverständnis, warum der Verordnungsgeber annimmt, meine Ansteckungsgefahr bei der Oma in Wien, die ich mit dem PKW besuche, wäre höher, als wenn ich mit der U8 zur Oma nach Neukölln reise. Für mich liegt im letzteren Fall das Risiko einer Infektion sogar ungleich höher. An solchen Dingen erkennt man aber, wie widersinnig die Corona-Verordnungen sind. Diese Ungleichbehandlung dürfte meines Erachtens sogar klar verfassungswidrig sein. Die Quarantäne ergäbe nur dann Sinn, wenn Berlin kein Risikogebiet wäre. Solange es das aber bleibt, ist die Quarantäne in solchen Fällen reine Willkür.

  6. 35.

    Lesen sie mal diesen Artikel.....
    https://www.deutschlandfunkkultur.de/schutz-aus-zellstoff-warum-so-viele-japaner-mundschutz.979.de.html?dram:article_id=292628

    Die Maske trägt dort jeder zum Selbstschutz ... das kann man auch in einem anderen Artikel nachlesen, dass einige sie sogar beim schlafen tragen.

  7. 34.

    Sinnvoller wäre grundsätzlich eine bessere Daseinsvorsorge im Sinne des Gesundheitsschutzes, wie z.B. in Taiwan. Dort verliessen vor der Pademie gewohnheitsmäßig Leute mit leichten Infektionen ihr Zuhause mit Mundnasenschutz-Maske und gingen auch so ihrem Alltag nach (Schule, Arbeit, ...) - also zum Schutz der Anderen. Doch das mit der Daseinsvorsorge klappt ja leider hier schon in vielen Bereichen seit der "Liberalisierung" in den 70er/80er... Jahren nicht mehr so toll: Bahn, Post, ÖPNV, Wasser, ....
    Wie das Vertrauen der Bevölkerung zurückgewonnen werden soll, um nicht nur mit dieser Pandemie angemessen umzugehen, sondern auch künftig sinnvoll präventiv die Gesundheit der Allgemeinheit zu schützen - ist mir ein Rätsel. Natürlich darf jeder dazu beitragen. Ich kann mich dafür entscheiden mich vorsichtig zu verhalten - für mich und andere - auch bei familiär notwendigen Reisen.

  8. 33.

    Ich war der Meinung, dass man enge Familienangehörige, ohne nachfolgenden Quarantänezwang, besuchen darf.

    "Ausnahmen von der Quarantänepflicht (...) Menschen (...) die Verwandte ersten oder zweiten Grades (...) besuchen"

    Quelle:
    https://www.berlin.de/corona/massnahmen/einreisen/#:~:text=Ausnahmen%20von%20der%20Quarant%C3%A4nepflicht&text=die%20als%20Urlaubsr%C3%BCckkehrende%20aus%20einem,Infektion%20mit%20dem%20Coronavirus%20bestehen.

    Bitte korrigieren Sie mich, wenn ich das falsch verstanden habe.

  9. 32.

    Wesentlich liegt der Unterschied in der räumlichen Distanz. Offenbar geht es also um zwei Dinge. Willkürliche (politische) Diskriminierung und dem Infektionsgeschehen angemessenes (Reise)Verhalten. Auch bei einem Besuch innerhalb Berlins gibt es unterschiedlich sichere Reisewege. Deswegen wird z.B. von der Nutzung des ÖPNV abgeraten; gilt entsprechend für Fernreisen (Bahn, Flugzeug, Schiff, ... ;). Hängt also auch von der Verfügbarkeit der eigenen Transportmittel ab. Nach Neukölln können die meisten notfalls zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren. Doch nicht alle haben zur "pandemiesicheren" Überwindung größerer Distanzen eigene Autos, Flugzeuge oder Schiffe, die sie selbst führen können. Die ökonomischen Unterschiede werden zukünftig noch sichtbarer werden (Diskriminierung?!).
    @rbb Wie ist z.B. Mr (Tesla) Musk kürzlich gereist - ohne Quarantäne?!
    Viele Länder haben zudem auch schon lokale Bewegungsbeschränkungen verfügt, vergleiche China, Italien, Spanien, Griechenland, Frankreich ...

  10. 31.

    Wesentlich liegt der Unterschied in der räumlichen Distanz. Offenbar geht es also um zwei Dinge. Willkürliche (politische) Diskriminierung und dem Infektionsgeschehen angemessenes (Reise)Verhalten. Auch bei einem Besuch innerhalb Berlins gibt es unterschiedlich sichere Reisewege. Deswegen wird z.B. von der Nutzung des ÖPNV abgeraten; gilt entsprechend für Fernreisen (Bahn, Flugzeug, Schiff, ... ;). Hängt also auch von der Verfügbarkeit der eigenen Transportmittel ab. Nach Neukölln können die meisten notfalls zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren. Doch nicht alle haben zur "pandemiesicheren" Überwindung größerer Distanzen eigene Autos, Flugzeuge oder Schiffe, die sie selbst führen können. Die ökonomischen Unterschiede werden zukünftig noch sichtbarer werden (Diskriminierung?!).
    @rbb Wie ist z.B. Mr (Tesla) Musk kürzlich gereist - ohne Quarantäne?!
    Viele Länder haben zudem auch schon lokale Bewegungsbeschränkungen verfügt, vergleiche China, Italien, Spanien, Griechenland, Frankreich ...

  11. 30.

    Sehr geehrte Herr Wurnig
    Wir wohnen auch in Berlin und die Grosseltern in Österreich, weil mein Mann Österreicher ist und haben auch 2 kleine Kinder. Ich finde es total richtig mit der Quarantäne. Die ganze Welt ist so global und viele Menschen habe ihre Verwandtschaft irgendwo im Ausland. Würde man für jeden eine Ausnahme machen, würde sich das Virus wahrscheinlich nich schneller verbreiten. Ich sehe es auch nicht als Diskriminierung an, sondern einfach als notwendiges Opfer für die Allgemeinheit. 5-10 Tage Quarantäne sind nicht schön aber für mich gibt es Schlimmeres, zum Beispiel krank zu sein.

  12. 29.

    Erstaunlicherweise warnt Österreich nicht vor Reisen nach Deutschland: www.bmeia.gv.at/reise-aufenthalt/reisewarnungen/ Allerdings gewähren die meisten Staaten ihren Staatsbürgern die Einreise. So gesehen sind Migranten, die weiterhin die Staatsbürgerschaft ihrer Herkunftsstaaten führen, bezüglich Reisen in "ihre" Länder bei Einreisebeschränkungen im Vorteil. "Wir Ausländer" blendet jedoch aus, dass "EU-Bürger" bezüglich der Freizügigkeit sehr privilegiert sind. Etwa im Vergleich zu "Staatenlosen" oder Menschen mit Duldungsstatus für die internationale Reisen fast unmöglich sind. Auch alle, die für Reisen Visa benötigen sind deutlich schlechter gestellt.
    Doch warum nicht klagen, wenn tatsächlich eine Diskriminierung vorliegt? Eventuell kann dabei sogar die eigene (österreichische) Botschaft niedrigschwelliger (als Lobby) behilflich sein, falls diesbezüglich politisches Interesse besteht. Viel Erfolg.
    Gehe davon aus, dass sie mit dem Auto reisen und sich vor Ort angemessen verhalten.

  13. 27.

    Ich fühle mit Ihnen. Es tut mir sehr leid, dass ihre Kinder die Großeltern nicht sehen können. Hoffen wir, dass es bald bergauf geht und sich Familien über Landesgrenzen hinweg wieder treffen können.

  14. 25.

    Danke für ihren Kommentar.
    Was ist denn ihre tägliche Arbeit? Als Journalist würde ich gerne mehr erfahren, weil uns die Verwaltung dazu bisher kaum Belege gebracht. Ich bitte um Kontaktaufnahme via dominik.wurnig@rbb-online.de Danke

  15. 24.

    Das ist nicht korrekt. Deutsche dürfen und durften immer in Deutschland herumreisen. Teilweise gab es das Verbot in Herbergen (Hotels o.ä.) zu übernachten. Never ever wurden innerdeutsche Familienbesuche mit einer Quarantänepflicht bestraft.

  16. 23.

    Ja, darüber denke ich sehr viel nach. Leider lassen sich nicht alle familiären Angelegenheiten aufschieben.

  17. 22.

    Es geht mir um die Gleichbehandlung von Risikogebieten - egal ob innerhalb oder außerhalb Deutschlands.

  18. 21.

    Das wird nicht getrackt oder gemeldet. Aber es gibt die eindeutige Verordnung, dass man sich beim Gesundheitsamt melden muss und in häusliche Quarantäne muss. Wer das nicht tut, kann auch bestraft werden. Die Einreise melden kann man beispielsweise auch hier: https://www.einreiseanmeldung.de/#/

  19. 20.

    Word!!!!!!

  20. 19.

    Wenn Leute aus ZWEI Risikogebieten sich besuchen verhalten sich die Viren NEUTRAL ? Woher weiß Corona das Sie 200 Meter über die Grenze gefahren sind und nicht bloß ihren Nachbarn im Nebenhaus besuchen ? Bei der Intelligenz hätte Corona längst die Weltherrschaft an sich gerissen ! .... äh, hat es schon.

  21. 18.

    Ich stimme Ihnen voll zu Herr Wurnig.
    Das Virus ist identisch in Berlin und Wien.
    Und wenn die Familie und die Großeltern entscheiden sich sehen zu wollen ist dies eine persönliche und private Entscheidung.
    Alles andere ist Willkühr!
    Und das Infektionsschutzgesetz bringt uns ganz weit in die falsche Richtung.

    Ich hoffe der Impfstoff kommt schnell und alle die geschützt werden wollen bekommen schnell ihre Spritzen, dann kann ich hoffentlich wieder selbstbestimmt Leben!

    Die Erschütterung der demokratischen Rechtsordnung werde ich jedoch an meine Kinder weitergeben.

  22. 17.

    Herr Wurnig,
    hoffentlich werden Sie auch noch merken, dass sich die Gesellschaft in naher Zukunft ihrer gedeihlichen Funktionsfähigkeit beraubt, wenn dieses unreflektierte, permanente Quatschen über Diskriminierungen in allen erdenklichen Lebensbereichen nicht bald eIn vernünftiges Ende findet. Gerade in Berlin wird dieses Gefasel unter RRG auf die Spitze getrieben. Daher steht die Stadt bzw. das Land auch ökonomisch weit abgeschlagen hinter solchen Städten und Bundesländern, in denen es noch gesunden Menschenverstand gibt, wo also auch gefragt wird, ob es für eine Ungleichbehandlung sachlich einleuchtende Gründe gibt. Mitunter erfordern solche Überlegungen aber intensives auch Nachdenken. Ist es nach Ihrer Logik nicht auch diskriminierend, wenn Berlin seinen Hauptstadtflughafen bzw. seine Windenergiegewinnung mit allen störenden Begleiterscheinungen einfach nach Brandenburg auslagert? Oder fehlendes Geld lässt man sich von Bürgern aus Bayern erwirtschaften??

  23. 16.

    Aus meiner täglichen Arbeit weiß ich, dass urlaubsrückkehrer aus dem Ausland das Infektionsgeschehen zu einem viel zu frühen Zeitpunkt angetrieben haben.

    Wann nehmen die Leute die Situation endlich eigenverantwortlich ernst...

  24. 15.

    Das weiß ich aus meiner täglichen Arbeit.

    Die Zahlen gingen wegen Reiserückkehrern zu einem viel zu frühen Zeitpunkt unverhältnismäßig hoch.

  25. 14.

    Haben Sie das Ansinnen des Autors überhaupt verstanden? Wo liegt denn der Unterschied, ob ich die Oma in Berlin-Neukölln besuche, oder eben wohnortbedingt in Wien? Es gibt schlicht keinen. Es sollte zudem doch wohl jeder Familie selbst überlassen bleiben, ob und wann sie ihre ältere Verwandtschaft besucht. Die älteren Herrschaften können sehr gut selbst bestimmen, ob das Risiko durch den Besuch für sie selbst akzeptabel ist und dadurch ihre Lebensqualität mittels Kontakt zu geliebten Menschen wenigstens etwas erhöht. Da das Risiko in beiden Fällen völlig identisch ist, ist es reine politische Willkür, in einem Fall eine Quarantäne zu verordnen, im anderen Fall dagegen nicht. Nur zur Erinnerung: Wir alle sind täglich selbst im Risikogebiet unterwegs. Man müsste also jedesmal in Quarantäne, wenn man das Haus verlassen hat. Dass man Sozialkontakte so gering wie möglich halten sollte, ist ein anderes Thema.

  26. 13.

    isso. Aber es gibt ja auch Schulsport in überfüllten Hallen. 2 Std später ist der gleiche Sport in gelüfteten leeren Hallen untersagt. Logik ist was für Leute mit Mathe Leistungskurs. Das war keine Einstellungsvoraussetzung im Senat.

  27. 10.

    Ich hatte es schon an andere Stelle geschrieben..... die Regierung verstößt einfach gegen geltendes Recht bzw. Gegen Urteile von Gerichten.... aber wie hat es der Ehemalige Präsident des Verfassungsgericht gesagt .... die Corona Gesetze sind ein Persilschein für die Regierung.
    https://www.tagesschau.de/inland/analyse-corona-aufhebung-101.html
    https://www.rbb24.de/politik/thema/2020/coronavirus/beitraege_neu/2020/06/quarantaene-nicht-generell-einreise-drittstaat-gericht-berlin.html

  28. 9.

    Reisen ist hier nicht für den Tapetenwechsel, sondern um Familie zu besuchen. Meine Kinder haben ihre Großeltern seit mehr als einen Jahr nicht besuchen können, da sie aus dem außereuropäischen Ausland stammen. D.h. selbst ihr Visum würde sie nicht reinlassen. Wie lange bleiben denn die Großeltern auf unserer Erde, das ist verlorene Zeit aus unserem Leben, die wir gerne gemeinsam verbracht hätten. Da finde ich es unfair, dass deutsche Urlauber, die nichts ins Ausland MÜSSEN, ihr Leben im Sommer freizügig genießen durfte und am Ballermann tanzen, während verantwortungsbewusste Ausländer auf menschliche Nähe ubd Familie verzichten müssen. Das ist ein großer Verzicht, der nicht genug gewürdigt wird.

  29. 8.

    Ich selbst hatte, nachdem ich meine Eltern aufgrund der Lage, bereits über ein halbes Jahr nicht mehr besucht hatte, Anfang September einen einwöchigen Aufenthalt bei Ihnen in Niedersachsen! für Mitte Oktober geplant und mir dafür Urlaub genommen. Einvernehmlich mit meinen Eltern haben wir den Besuch, aufgrund der steigenden Zahlen, dann kurzfristig doch lieber storniert, und ich habe meinen nunmehr überflüssigen "Urlaub" allein zuhause in meiner Berliner Wohnung verbracht.
    Wir waren und sind alle sehr traurig, dass dies nicht zustande kommen konnte, waren und sind uns aber einig, dass es so besser war! Ich selbst würde mir nie verzeihen, meinen über 8o jährigen Eltern Corona einzuschleppen!
    Ich frage mich, warum man zu solchen Zeiten unbedingt mit Kind und Kegel zu den Eltern/Großeltern nach Wien fahren muss, und/oder, wenn das wirklich so nötig ist, nicht die fünftägige Quarantäne dafür in Kauf nehmen kann? Besser wäre noch eine mindestens fünftägige Quarantäne vor dem Besuch!

  30. 7.

    Ich kann den Ärger von Herrn Wurnik sehr gut verstehen und teile ihn.
    Das Unterbinden von Einreisen aus einem Risikogebiet macht nach meinem Verständnis nur dann Sinn, wenn ich selbst nicht Risikogebiet bin, also das Einschleppen des Virus verhindern möchte.
    Aber wenn überall sowieso Risikogebiet ist? Dann kann man sich meines Erachtens die Festlegung von Risikogebieten schenken und der letztlich einzig wirksame Schutz gegen eine Ansteckung ist die penible Achtsamkeit im individuellen Verhalten – und das lässt sich hier so gut wie dort praktizieren.
    Ich prognostiziere, dass das durch die Quarantäne de facto eingeführte Auslandsreiseverbot noch sehr lange Bestand haben wird, denn es scheint überhaupt nicht absehbar, wann die europäischen Länder flächendeckend unter die Grenzwerte des „Risikogebiets“ fallen. Und das „Ausland“ wird der letzte Bereich sein, in dem rigide Bestimmungen aufgehoben werden, da man ja in der Heimat erzielte Erfolge nicht leichtfertig aufs Spiel setzen darf.

  31. 6.

    "Im Sommer wurden die Fallzahlen besonders durch reiserückkehrer verursacht - schade für alle, die sich das verkniffen haben."

    So wurde es uns eingebleut, also muss das auch stimmen. Natürlich waren es die bösen Auslandsreisenden, denn die wurden ja getestet.
    Wer in Bulgarien oder Griechenland am Strand war (dort gab es keine nennenswerten Fallzahlen) war natürlich böse. Brav war, wer in Berlin UBahn fuhr oder shoppen war oder ins Risikogebiet München gefahren ist. Die wurden nämlich nicht getestet, also konnten sie die Zahlen auch nicht hochtreiben.

  32. 5.

    "null Prozent der Covid-Fälle Auslandsexposition?!" Das mag aktuell höchstens so sein, weil es stärker reglementiert ist. Im Sommer wurden die Fallzahlen besonders durch reiserückkehrer verursacht - schade für alle, die sich das verkniffen haben.

    Mehr Eigenverantwortung bei innerdeutschen Reisen würde trotzdem nicht schaden. Muss ja nicht erst verboten werden, dass man darauf Rücksicht nimmt.

  33. 4.

    Haben Sie mal darüber nachgedacht nach der Pandemi zu reisen ? Um Ihre Kinder nicht zu gefährden? Um die Großeltern zu schützen ? - Vor Deutschen Gesetzen sind Alle Menschen gleich ! Und ich denke mal die Österreichischen Bestimmungen sehen auch keine Ungleichbehandlung vor. Lesen Sie nicht immer das Grundgesetz, versuchen sie mal das Infektionsschutzgesetz. - Gibt es noch mehr Ethnien die meinen von Geburt an auserkoren, erhaben und unsterblich zu sein ?

  34. 3.

    Wir sollen auf Reisen verzichten.
    Was ist daran nicht zu verstehen?
    Teilweise durften Deutsche nicht mal in Deutschland umherreisen.
    Mich nervt auch, dass einerseits immer Solidarität für Pflegerinnen gepredigt wird, aber persönlich einschränken wollen sich die wenigsten.
    Eine 5-Tage-Quarantäne kann man ohne große Probleme organisieren.

  35. 2.

    Tut mir leid für Sie, Herr Wurnik.
    Doch ich finde es richtig.

    Wir hier vor Ort beschränken unsere sozialen Kontakte auf das Minimum. Auch Auslandskontakte erst mal nur über Skype.
    Wer es anders händelt, bitte sehr. Dann mit den gegebenen Konsequenzen.

    Die Schuld bei anderen suchen - nee, das ist nicht unser Ding!

  36. 1.

    Wer bekommt denn eigentlich mit, wenn jemand, der in Deutschland wohnt, über die Grenze zu Österreich wieder einreist?
    Wenn jemand aus Österreich kommt, muss, sollte oder kann er in Quarantäne? Wird die Quarantäne im Einzelfall dann angeordnet? Wie erfolgt denn eigentlich die Kontrolle dieser Quarantäne?

    Wäre es nicht denkbar, dass sich hier eine riesige Grauzone auftut?

Das könnte Sie auch interessieren