Impfstrategie in Brandenburg - Nonnemacher: 1,5 Millionen Menschen für Herdenimmunität nötig
Sobald ein Corona-Impfstoff verfügbar ist, sollten sich etwa 70 Prozent der Brandenburger und Brandenburgerinnen freiwillig impfen lassen. Gesundheitsministerin Nonnemacher erklärte außerdem, wer für die Impfung überhaupt infrage kommt.
Die Brandenburger Landesregierung will es einem Großteil der Einwohner ermöglichen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Das sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Mittwoch im Landtagsausschuss. Voraussetzung dafür ist die Zulassung eines Corona-Impfstoffes.
Um die Pandemie effektiv zu bekämpfen, werde angestrebt, dass sich etwa 1,5 Millionen der 2,5 Millionen Brandenburger impfen lassen, so Nonnemacher. Um eine sogenannte Herdenimmunität zu erreichen, müssen sich etwa 70 Prozent der Bevölkerung freiwillig impfen lassen. Wie viele Brandenburgerinnen und Brandenburger zu einer Impfung bereit sind, ist bisher nicht bekannt.
Für Kinder und Jugendliche ungeeignet
Nonnemacher machte aber auch deutlich, "dass die bisher avisierten Impfungen für Jugendliche und Kinder nicht geeignet sind." Man rechne daher mit einer Bevölkerung von über 18 Jahren. Zudem erklärte die Gesundheitsministerin, dass bei dem derzeit avisierten Impfstoff eine zweimalige Impfung notwendig sei. Man benötige also drei Millionen Impfdosen.
Zunächst sind zwei Impfzentren geplant, sie werden in Potsdam und Cottbus eingerichtet. Ab Januar sollen dann acht weitere Impfzentren hinzukommen, verteilt auf das ganze Landesgebiet. Ab Frühjahr bis zum Sommer 2021 sollen dann auch die Brandenburger Arztpraxen mit dem Corona-Impfstoff versorgt werden.
Die Landesregierung veranschlagt für die Aktion knapp 300 Millionen Euro. Die Hälfte der Summe soll der Bund übernehmen.
Sendung: Inforadio, 25.11.2020, 14 Uhr