Erfassung von Nebenwirkungen - Bundesregierung plant App zur Corona-Impfung

Fr 13.11.20 | 09:18 Uhr
  28

Anfang der Woche sind die Aussichten auf einen Corona-Impfstoff deutlich gestiegen, jetzt werden weitere Details der nationalen Impfstrategie bekannt. Bei der Erfassung von Nebenwirkungen einer Impfung soll wieder eine App helfen, berichtet der Tagesspiegel.

Die Bundesregierung plant offenbar, Nebenwirkungen eines möglichen Impfstoffs gegen Covid-19 mithilfe einer App zu erfassen. Wie der "Tagesspiegel" am Freitag berichtet, sollen so bereits geimpfte Personen in Echtzeit mögliche Symptome an die zuständigen Behörden übermitteln können.

In Deutschland soll diese Rolle das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) übernehmen, das als Bundesbehörde unter anderem für die Zulassung von Impfstoffen und deren Sicherheit zuständig ist.

Teil der nationalen Impfstrategie

Reinhold Schmidt, Leiter des wissenschaftlichen Beirats des PEI, bestätigte dem Tagesspiegel die Arbeit an einer solchen App: "Die Anwendung soll uns dabei helfen, mögliche Probleme in einer Langzeitanalyse zentral zu erfassen und auszuwerten", sagte Schmidt.

Das Bundesgesundheitsministerium bestätigte dem Tagesspiegel, dass die App Teil der Nationalen Impfstrategie werde.

App soll Lücken bei Impfstoff-Zulassung schließen

Am Montag konnten das Mainzer Unternehmen Biontech und der US-Pharmakonzern Pfizer vermelden, dass der von ihnen gemeinsam entwickelte Impfstoff nach Studienergebnissen eine Wirksamkeit von 90 Prozent aufweist [tagesschau.de]. Experten rechnen Anfang des kommenden Jahres mit einer vorläufigen Zulassung eines ersten Impfstoffs in Europa und den USA.

Da dieser jedoch wesentlich schneller als üblich entwickelt wurde, bleiben entscheidende Parameter für eine Zulassung vorerst noch offen. So ist beispielsweise wenig darüber bekannt, wie verträglich der Impfstoff wirklich ist, wie lange seine Wirksamkeit anhält und ob es Langzeit-Nebenwirkungen gibt. Die App soll dabei helfen, diese Lücke im Laufe des kommenden Jahres zu schließen.

Die per App gesammelten Daten könnten dann als Grundlage für eine generelle Zulassung des Impfstoffes herangezogen werden.

Ähnliche App bereits 2018 getestet

Im Zusammenhang mit der Grippeimpfung hat das PEI vor rund zwei Jahren bereits eine ähnliche App getestet. Mit Hilfe der Anwendung "Safevac" konnten Studienteilnehmer über ihr Smartphone Nebenwirkungen einer Impfung anonym an das PEI übermitteln.

SAP und Telekom, die für das Bundesgesundheitsministerium und das Robert-Koch-Institut die Corona-Warn-App entwickelt haben, sollen nach Informationen des Tagesspiegels an der Entwicklung der neuen App nicht beteiligt sein.

Was Sie jetzt wissen müssen

28 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 28.

    "Ähnliche App bereits 2018 getestet
    Im Zusammenhang mit der Grippeimpfung hat das PEI vor rund zwei Jahren bereits eine ähnliche App getestet. Mit Hilfe der Anwendung "Safevac" konnten Studienteilnehmer über ihr Smartphone Nebenwirkungen einer Impfung anonym an das PEI übermitteln."
    Zuerst mal lesen üben und dann überlegen,ob Sie sich als Studienteilnehmer zur Verfügung stellen würden,siehe oben. Alles andere können Sie dann sicher der Presse entnehmen,WENN ES SOWEIT IST.

  2. 27.

    Wenn ich freiwillig die App runtergeladen habe, bekomme ich dann eher die Impfung? Oder welche Kriterien spielen eine Rolle?

  3. 25.

    Nein, es sollen zuerst die Risikogruppen verimpft werden. Ich hatte mich deshalb schon gewundert. Ist doch sonst nicht üblich an die zu denken.

  4. 24.

    Wozu Langzeitstudien wenn man die Bevölkerung als Versuchskaninchen benutzen kann. Wenn die Bundesregierung diese App auf den Weg schickt, trete ich freiwillig in hinterste Reihe der auf diese Impfung Wartenden. Selbstverständlich gehe ich davon aus, dass sich alle Politiker der Bundes-und Landesregierung und aller Stadtverwaltungen öffentlichwirksam in erster Reihe der zu Impfenden begeben werden, um Ihrem Volk mit guten Beispiel voranzugehen.

  5. 23.

    Natürlich wird die App einen Nutzen haben! Zunächst für die Entwickler und dient später als "Digitaler Impfstatus" oder "Digitaler Impfpass".
    Sollte doch nun jeder erkennen, wohin die Reise geht...oder auch nicht, für die, die dann keinen digitalen Impfpass vorweisen können...

  6. 22.

    Na mindestens Herr Stoll Karl-Heinz! Es ist eine gute Tradition in Deutschland, das Fahrrad für teuer Geld ein zweites Mal zu erfinden. Und ehe das Gezerre um den Datenschutz durch alle Gremien ist, sind eh schon alle durchgeimpft.

  7. 21.

    Eine App, die wieder 63 Millionen Euro (!)kostet und nicht funktioniert?

    Hochachtungsvoll Stoll Karl-Heinz

  8. 20.

    Ich bin dafür,als erstes werden alle Bundestags-und Landtagsabgeordneten geimpft und 14 Tage später kann dann der Bürger entscheiden.

  9. 18.

    Wie lange noch freiwillig..... da höre ich die Nachtigall schon trapsen....z.B Reisen nur mit Impfung- die Bundesregierung ist doch da seit Monaten auf vielen Gebieten sehr kreativ

  10. 17.

    RKI - Sicherheit von Impfungen
    https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Impfsicherheit/sicherheit_impfungen_node.html
    Der Meldeweg bei Impfreaktionen längst geregelt und braucht keine App.
    Der Weg geht über den Arzt ( Haus - oder Facharzt) an das Gesunheitsamt>zuständigen Landesbehörde >Paul-Ehrlich-Institut>
    [§ 6 Abs. 1 Infektionsschutzgesetz (IfSG)
    § 11 Abs. 4 IfSG ]
    Wenn man erhebliche Impfreaktionen hat,ist der richtige Weg den behandelnden Arzt aufzusuchen,der das medizinisch beurteilen,bewerten und über die Behandlung entscheiden kann. Wenn als erstes Risikogruppen, also auch alte Menschen geimpft werden sollen,wissen wir doch auch heute bereits,dass die meisten von Ihnen schon jetzt die Corona-Warn-App nicht nutzen können,weil sie vllt ein Handy haben aber kein Smartphone und vor Allem nicht das Neueste. Die Impf-App wird also auch nicht genutzt werden können.
    Aber wie geschrieben,für den bereits geregelten Meldeweg braucht es keine App.

  11. 16.

    Na warten wir es mal ab... es werden bestimmt einige Fanatiker unter den Arbeitgebern geben die das fordern. Keine Impfung kein Job

  12. 15.

    Große und laute Töne. Da ist bloß ein klitzekleines Problem. Der Impfstoff wird jetzt benötigt und nicht in ca. 10 Jahren.

  13. 14.

    Was ist denn mit diesen "Neulandbewohnern" (Bundesregierung) nicht in Ordnung?
    Wir haben also evtl. einen Impfstoff, von dem wir nicht wissen, welche Nebenwirkungen/Langzeitfolgen er haben wird.
    Damit wir diese beiden Unbekannten besser erforschen können, kippen wir noch eine weitere unbekannte Größe hinzu, nämlich eine App. Aber hauptsache es ist irgendwie digital.
    Anschließend wissen wir dann nicht, ob es Nebenwirkungen/Langzeitfolgen gibt UND ob die App funktioniert oder nicht. Passt irgendwie zur Bundesregierung. Aktionismus vorzeigen und planlose Dinge in die Welt posaunen.
    Wie wäre es, wenn wir die Pharmafirmen, die ja sicher auch fürstlich für den Impfstoff bezahlt werden, die Arbeit der Tests auch fein selbst machen und sich dabei nicht noch neue Unbekannte einbauen?

    Deutschland war einmal das Land der Dichter und Denker.

    Beste Grüße

  14. 13.

    Wieso irritierend? Die Gründe dafür stehen doch im Beitrag und sind nachvollziehbar. Niemand wird gezwungen, sich im Frühjahr impfen zu lassen.

  15. 12.

    Also über Spätschäden wird man jetzt definitiv noch keine Aussagen machen können. Das jetzt schon zu fordern ist unrealistisch. Und was Haftungsfragen anbelangt vermute ich, dass das Freiwilligkeitsprinzip das ausschließt.
    Ansonsten ist diese App eigentlich begrüßenswert. Falls wirklich urplötzlich Nebenwirkungen auftreten, wird man die schneller erkennen und man kann eher reagieren.

  16. 11.

    Ich hoffe doch, dass diese App den Menschen wenigstens zu denken gibt...

  17. 10.

    Wenn jeder Dödel sich Nebenwirkungen ausdenken kann und ohne ärztliche Überprüfung einfach melden, womöglich noch anonym, scheint mir das nicht besonders nützlich. Sinnvoller wäre eine Meldepflicht von möglichen Nebenwirkungen über die Hausärzte.

  18. 9.

    Super Idee, ich bin dabei!
    MfG

Das könnte Sie auch interessieren