Urlaub und Home-Office - Berlin schickt Behörden-Mitarbeiter über Feiertage nach Hause

Fr 11.12.20 | 08:49 Uhr
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Mitarbeiter des Gesundheitsamtes Mitte mit Gesichtsschutzschirm telefonieren im Lagezentrum des Gesundheitsamt Mitte (Bild: dpa/Britta Pedersen)
Bild: dpa/Britta Pedersen

Die Berliner Behörden sind in der Zeit zwischen den Feiertagen in diesem Jahr dünner besetzt als üblich. Die Senatsverwaltung für Finanzen hat die Senats- und Bezirksverwaltungen aufgefordert, noch nicht festgelegten Urlaub am Jahresende großzügig zu gewähren. Das teilte eine Sprecherin der für das Landespersonal zuständigen Finanzverwaltung mit.

Außerdem ist den Dienststellen eine Regelung empfohlen worden, nach der für den Zeitraum von Montag, 21. Dezember bis Freitag, 1. Januar, der Dienst, beziehungsweise die Arbeit grundsätzlich von zu Hause aus zu leisten ist.

Einschränkte Arbeitsfähigkeit wird in Kauf genommen

Im Home-Office sollen die Möglichkeiten für das digitale Arbeiten genutzt werden. Falls das nicht im vollen Umfang gewährleistet werden kann, seien Einschränkungen bei der Arbeitsfähigkeit in Kauf zu nehmen, heißt es.

Ausnahmen müssen den Angaben zufolge von der jeweiligen Behördenleitung ausdrücklich genehmigt werden. Das Ziel sei, Infektionsrisiken weitgehend zu vermeiden und nicht nach den Feiertagen ins Büro zu tragen.

Die einzelnen Verwaltungen sind darüber bereits Ende November informiert worden, einen Zusammenhang mit den aktuellen Überlegungen für einen Lockdown nach Weihnachten gibt es demnach nicht. Hintergrund sind vielmehr die Vereinbarungen zwischen Bund und Ländern vom 25. November. Danach werden Arbeitgeber "dringend gebeten" zu prüfen, ob Betriebsstätten durch Betriebsferien oder großzügige Home-Office-Lösungen vom 23. Dezember bis 1. Januar schließen können.

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14 Kommentare

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  1. 14.

    Was hat das mit "galant" zu tun? Wieso sollten sich Kunden die Zeit in einem langweiligen Autohaus vertreiben wollen?
    Ich glaube, Sie blicken nicht durch. Es soll Autofahrer geben, die beruflich oder auch privat auf ein funktionierendes Auto angewiesen sind. Es gibt keinerlei Grund, warum SIE zu Hause bleiben sollten
    Sie missverstehen wohl, was unter bezahlter Arbeit zu verstehen ist.

  2. 13.

    Werden die Arbeitsagenturen erreichbar sein? Habe gerade heute evtl. was für mich gefunden und wollte mich zum 1.1. auf eine neue Stelle (die ggf. dann auch in den Sternen steht, vllt. aber eben auch nicht und die Chance will ich nutzen!) bewerben und brauche Hilfe von den Profis (Beruflicher Wiedereinstieg nach langer Familienpause, habe von digitalem Bewerben keine Ahnung, auch nicht davon, wie die aktuellen Standards sind (ISO Norm schieß mich tot), ob man noch Fotos (die man auch erst beschaffen muss) beifügt oder das im Zuge der Gleichstellung alles Makulatur ist. Und so weiter.)
    Na ja, am Montag werden die ja wohl noch erreichbar sein? *hoff*

  3. 12.

    Super, dann bleibt noch mehr liegen. Es wurde doch schon so nichts geschafft. Monate um Termine oder Unterlagen zu bekommen.
    Ein Vorschlag, alle Verkäufer gehen in Home Office. Die hätten es verdient. Dann würden mal alle merken wie wichtig diese sind !

  4. 11.

    Home-Office ist gut und wünschenswert, wenn gearbeitet wird. Ich habe nach 5 (!!) Monaten Wartezeit einen Zweitwohnungssteuerbescheid vom Finanzamt Berlin bekommen. Wenn ich jetzt den fälligen Widerspruch einreiche, werde ich wohl nochmal ein halbes Jahr warten und die horrende Steuer zahlen müssen. So geht das nämlich nicht, dann wg. Corona schwebende Verfahren aussetzen, statt mit Gericht drohen. Wenn Home-Office, dann richtig. Auch die Bürger haben Coronazeit und schütteln das Geld nicht vom Baum.

  5. 10.

    Der Artikel entspricht meinem Kenntnisstand. Leider wird dies aber nicht in allen Behörden umgesetzt. Systemrelevante, wichtige Abteilungen würden hier ohnehin ausgenommen. Aber auch in nicht systemrelevanten Bereichen wird dieser Vorschlag des Finanzsenats bisher nicht umgesetzt. Sicherheitshalber verrät man den Mitarbeitern auch nicht, dass es diesbezüglich konkrete Vorschläge von "oben" gibt.
    Also weiterhin Händewaschen, Maske auf und ab zur Arbeit. Kontaktvermeidung zur Pandemiebekämpfung? - Das machen doch die anderen!
    Gesundheitsschutz für Mitarbeiter? - Ist das nötig?

  6. 9.

    Sind damit auch die Behördenmitarbeiter der Bildungssenatorin Scheeres gemeint? Dann fehlt aber den Schulleitern und Lehrern in den überfüllten kalten Klassenzimmern bei 12 grd C jeder äußerst wichtige Ansprechpartner, wann wie genau gelüftet wird - wenn das mal gut geht?

  7. 8.

    Gut, dass auch das Land Berlin die Vorgabe der Kanzlerin als Arbeitgeber umsetzt. Allerdings ist das noch nicht in allen Behörden angekommen. Wir haben erst jetzt die Aufforderugn bekommen, doch zwischen den Feiertagen die Präsenz zu gewährleisten, also so ziemlich das Gegenteil von dem, was als Ansage kam....und das auch in Abteilungen, die gar keine "Kundenvorsprachen" haben werden. Schade eigentlich. Wie formulierte Herr Müller es so treffend: wieviele Tote ist es ihnen wert, ein Shopping-Erlebnis zu haben.... Wieviel Tote ist es dem Arbeitgeber / der Behörde wert, dass jemand einsam ohne Kundenkontakt hinter der Bürotür sitzt, statt im Homeoffice und sich so den Weg mit dem ÖPNV sparen kann?

  8. 7.

    Super. Ich brauche dringend eine bestimmte Bescheinigung vom Amt. Nach Wochen hab ich am anderen stadtende einen Termin zur Ausstellung gefunden. Davon hängt extrem viel ab. Darf ich nun damit rechnen, dass es auch diesmal nichts wird? Das könnte mich ruinieren. Danke für nichts!!

  9. 6.

    Man sollte sich mal überlegen wie man die Situation besser im Sinne des Bürgers losen kann.

  10. 5.

    Richtig, am Entgegenkommen oder nicht Entgegenkommen des Arbeitgebers. Leider gibt es in den nicht tarifgebundenen Betrieben das Wort "Kulanz" oder eben Entgegenkommen nur selten.

  11. 4.

    Wenn Gesundheitsamt und Hausärzte auch im Urlaub sind ... dann sind die "Zahlen" am 10.01.2021 garantiert ... im Keller .... aber die Krankenhäuser vermutlich übergelaufen
    Alle Verantwortlichen nach Hause ... so ist recht ... auch Senat und Bundesregierung ... überlassen wir das Volk sich selbst ... das wird es auch machen!!!

    Und Hr. Müller, wenn Sie in der Berliner Verwaltung HOMEOFFICE wünschen, dann bitte statten Sie die Mitarbeiter auch entspr. aus. Es gibt Dienststellen, da könnten noch 80 % zusätzlich im HO arbeiten ... aber Technik und Genehmigung kommt nicht ... Blablablabla! Herrschaften, es reicht!

  12. 3.

    Prinzipiell gebe ich Ihnen Recht. Auch Firmen aus der Privatwirtschaft sollten weitestgehend auf Kundenkontakte verzichten, was sie vermutlich aufgrund des zu erwartenden harten Lockdowns sowieso tun müssen.

    Mal abgesehen von der derzeitigen Corona-Situation, sind aber sowohl der 24.12., als auch der 31.12. reguläre Arbeitstage. Das wir halbe Tage arbeiten oder u.U. sogar komplett arbeitsfrei haben, liegt dann am Entgegenkommen des Arbeitgebers.

  13. 2.

    Ist eigentlich vernünftig.Leider sind nicht alle Arbeitgeber so galant.Bei meinem Bekannten, ein Kfz-Mechaniker eines großen Autohauses, wird sowohl Weihnachten als auch Sylvester halbtags geöffnet,wie jedes Jahr. es kommen nur Kunden dorthin, um sich die Langeweile zu Hause zu vertreiben. Da der Arbeitgeber vor Jahren aus der Tarifgemeinschaft ausgetreten ist,läuft hier alles etwas anders als unter der sicheren Obhut der Stadt oder des Staates.

  14. 1.

    dann kann ich ja den mühsam ergatterten Termin einer Fahrzeugzulassung im Januar wahrscheinlich auch vergessen. Danke Herr Müller.

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