Studium während der Pandemie - Regelstudienzeit in Berlin wird erneut verlängert

Do 17.12.20 | 15:16 Uhr
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Studierende sitzen mit großen Abständen in einem Hörsaal und tragen Mund-Nasen-Schutz. Quelle: dpa/Sebastian Gollnow
Bild: dpa/Sebastian Gollnow

Studierende in Berlin bekommen wegen der Einschränkungen durch Corona mehr Zeit: Wie das Sommersemester wird auch das Wintersemester nicht als reguläres Semester gezählt. Das ist vor allem für die interessant, die Bafög beziehen.

Wegen der Corona-Pandemie wird die Regelstudienzeit an Berlins Hochschulen erneut verlängert. Nach dem Sommersemester wird nun auch das Wintersemester 2020/2021 nicht als reguläres Semester gezählt. Studenten müssen Verzögerungen im Studienablauf also nicht aufholen, sondern haben dafür ein weiteres Semester mehr Zeit.

Bafög-Empfängerinnen und -Empfänger, die wegen der Pandemie länger studieren, verlieren ihre Förderungsansprüche nicht, wie der Regierende Bürgermeister und Wissenschaftssenator Michael Müller (SPD) am Donnerstag mitteilte. In Berlin beziehen etwa 22.000 Studierende die Ausbildungsförderung Bafög, die normalerweise nur im Rahmen der Regelstudienzeit gezahlt wird.

Müller: Hochschulen sollen längere Fristen für Abschlussarbeiten einräumen

"Auch unsere finanzielle Unterstützung für Studierende in Not und für ihre technischen Bedarfe im Digitalstudium bauen wir weiter aus", kündigte Müller an. "Ab Januar stehen für entsprechende Fonds des Studierendenwerks Landeshilfen in Höhe von insgesamt fünf Millionen Euro zur Verfügung." Müller bat die Hochschulen, ihren Studenten wie im Sommersemester längere Abgabefristen für Hausarbeiten oder Abschlussarbeiten einzuräumen. "Es gilt weiterhin unser gemeinsamer Anspruch von gegenseitiger Rücksichtnahme und Kulanz."

Per Gesetz hatte der Senat bereits im August eine "individuelle Regelstudienzeit" eingeführt, die "abweichend von der Regelstudienzeit um ein Semester verlängert wird". Damit sollte nach Angaben der Bildungsverwaltung sichergestellt werden, dass sich die pandemiebedingten Einschränkungen und eine damit verbundene Verzögerung des Studiums für die Studierenden nicht nachteilig auswirke, vor allem auch bei der Förderungshöchstdauer nach dem Bafög. (Details zu diesen Regelungen in den parlamentarischen Unterlagen unter pardok.parlament-berlin.de.)

In der Pandemie läuft der Hochschulbetrieb weitgehend digital. Wegen des seit Mittwoch geltenden harten Lockdowns wurden die Schutzmaßnahmen nochmals verschärft, Präsenzveranstaltungen finden praktisch nicht mehr statt.

Sendung: Inforadio, 17.12.2020, 15 Uhr

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4 Kommentare

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  1. 4.

    Leider doch, weil in seinem Studiengang an der FU einfach vieles derzeit nicht mehr angeboten wird, was ihm (z.Zt. 9. Sem.) noch fehlt. Eventuell soll das Angebot im Januar erweitert werden, abet da ist das laufende Semester schon bald wieder vorbei.

  2. 3.

    Das stimmt nicht, er muß ja nicht 1 Jahr länger studieren. Das Jahr wird nur nicht angerechnet an die Regelzeit. Mein Sohn versucht trotzdem in der vorgegebenen Zeit fertig zu studieren.
    Es ist anstrengender online zu studieren, aber es geht wenn man will.

  3. 2.

    Ganz toll.
    Aber die volle Semestergebühr hab ich, genau wie im vergangenen Sommersemester, trotzdem für meinen Sohn bezahlt....
    Und Bafög bekommen wir für ihn auch nicht, d.h. konkret für uns Eltern, dass wir sein Studium ein ganzes Jahr länger finanzieren und das bei vollen Gebühren.

  4. 1.

    Ich kann Müllers Bitte für eine allgemeine Verlängerung der Abgabefristen von Hausarbeiten/ Abschlussarbeiten nur unterstützen! Schulen & Kitas sind geschlossen, die Arbeitsplätze in den Bibliotheken ebenso. Es gibt für viele Studierende schlicht keine Möglichkeit ihr Abschlussarbeiten so zu bearbeiten, wie es die Fristen vorsehen. Also liebe Hochschulen, reagiert hier bitte zeitnah und nehmt Vielen, vorallem den Alleinerzieheden die Not in der sie sich gerade befinden.

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