LKW bringt Spenden zur Landesgrenze - Hilfsaktion von Berliner Wirt für Ukrainer stößt auf große Resonanz
Das Leid der Ukrainer habe ihn geschmerzt, deshalb startete Irakli Kemertelidze kurzerhand eine eigene Hilfsaktion über Facebook. Als Lager stellte er sein Restaurant zur Verfügung - inzwischen sind Tonnen an Spenden zusammengekommen.
Kiste gestapelt auf Kiste mit Lebensmitteln, Getränken und warmer Kleidung: In Berlin hat ein Wirt eine Hilfeaktion für die Menschen in und außerhalb der Ukraine gestartet - und wird nun geradezu von Spenden überschwemmt.
"Fünf große Autos und einen 20 Tonnen-LKW am Halensee (Charlottenburg-Wilmersdorf) geladen", heißt es in einem der Postings von Initiator Irakli Kemertelidze auf seiner Facebook-Seite. Die Spenden seien nun auf dem Weg nach Polen. Sie sollen dort an ukrainische Schutzsuchende verteilt werden, aber auch zu den Menschen gelangen, die sich noch in der Ukraine befinden. Es würde jedoch noch weitere Hilfe gebraucht. Zuerst hatte die "B.Z." über die Spendenaktion berichtet.
"Bestimmt 70 Tonnen Güter eingesammelt"
Wer noch Medikamente, Decken, Schlafsäcke, Kissen und Kleidung bringen will, solle die Spenden in das georgische Restaurant "Kin Za" an der Krausnickstraße 23 (Mitte) bringen. Auf der Facebook-Seite von Kemertelidze sind Fotos zu sehen, die ein vollgepacktes Geschäft mit Spenden zeigen.
"Mir schmerzt das Herz. Deshalb habe ich mir gedacht, ok, ich muss etwas machen. Ich habe dann einen Post auf Facebook veröffentlicht und gesagt: Jungs, ich gebe die Hälfte meines Ladens ab, um Sachen für die Menschen zu sammeln", sagt Kemertelidze weiter in einem Video. Innerhalb von sieben Stunden seien bereits drei Lkws voll beladen worden, später seien noch zwei 20-Tonner hinzugekommen. Er schätzt: "Allein hier in der Krausenstraße und Berlin-Mitte haben wir bestimmt 70 Tonnen Güter eingesammelt."
Die Solidarität sei sehr groß, damit habe er nicht gerechnet. "Innerhalb von 28 Stunden wurden mir zudem fast 3.500 Euro an Spendengelder gegeben." Damit soll nun auch Benzin gekauft werden, da Sprit in der Umgebung der ukrainischen Grenze bereits knapp sei.
"Viele Leute kamen an diesen zwei Tagen vorbei"
Auf Facebook erklärte Kemertelidze weiter: "Viele Leute kamen an diesen zwei Tagen vorbei, es waren Deutsche und Georgier und Russen und Armenier und Kasachen und Weißrussen und Moldawaner und Israelis und Ukrainer. Und viele andere Nationalitäten mit Seelenverständnis und Fürsorge."