Protest gegen Krieg Russlands - Panzer am Sowjetischen Ehrenmal mit Ukraine-Fahnen verhüllt

Mi 30.03.22 | 12:56 Uhr
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Eine riesige ukrainische Flagge liegt auf dem Panzer am sowjetischen Ehrenmal Tiergarten. (Quelle: rbb/S. Bauer)
Video: Inforadio | 30.03.2022 | P. Buchmüller | Bild: rbb/S. Bauer

Unweit des Brandenburger Tores in Berlin sind zwei Panzer am Sowjetischen Ehrenmal in Ukraine-Flaggen gehüllt worden. Die Polizei entfernte sie wieder - und berichtete von einem ähnlichen Vorfall am Dienstagmorgen.

Zwei Denkmal-Panzer am Sowjetischen Ehrenmal nahe des Brandenburger Tores im Berliner Ortsteil Tiergarten sind in der Nacht zu Mittwoch mit je einer großen ukrainischen Fahne verhüllt worden.

Polizisten entfernten die Fahnen, die vermutlich ein Protest gegen den Angriff Russlands auf die Ukraine waren, am Mittwochmorgen um circa 9 Uhr wieder. Es sei nichts beschädigt worden und die Fahnen hätten sich problemlos wieder abnehmen lassen, sagte ein Polizeisprecher.

Zunächst gehe man daher nicht von einer Straftat aus. Wer die Fahnen anbrachte, sei bisher nicht bekannt. Zuvor hattte ein Sprecher der Polizei dem rbb gesagt, dass man - solange keine Beschädigung vorliege - nicht tätig werde.

Die russische Botschaft protestierte am Mittwochmittag offiziell beim Auswärtigen Amt und forderte, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. "Wir betrachten diesen Vorfall als Schändung des Denkmals für sowjetische Soldaten, die im Kampf für die Befreiung Europas vom Nationalsozialismus gefallen sind", teilte die Botschaft auf Facebook mit. Die diplomatische Vertretung rief dazu auf, ihr mögliche Übergriffe auf sowjetische Kriegsgräber und Gedenkstätten an anderen Orten zu melden.

Polizeibeamte entfernen die Flagge der Ukraine von einem historischen Panzer am Sowjetischen Ehrenmal an der Straße des 17. Juni. Zuvor war der Panzer in die ukrainische Flagge gehüllt. (Quelle: dpa/K. Nietfeld)

Das Sowjetische Ehrenmal im Tiergarten an der Straße des 17. Juni erinnert an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen sowjetischen Soldaten. In der Mitte steht eine große Statue eines Soldaten, rechts und links je ein historischer Panzer. Im hinteren Teil liegen Gräber von rund 2.500 Soldaten.

Ein weiteres und deutlich größeres Sowjetisches Ehrenmal befindet sich im Treptower Park. Auch dort gab es einen Vorfall. Das sagte der Polizeisprecher dem rbb. Am Eingangsportal sind seinen Angaben zufolge am Dienstagmorgen zwei große Sterne in blau und gelb aufgesprüht worden.

In diesem Fall habe der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Die Senatsverwaltung kümmere sich um die Beseitigung.

Sendung: rbb24 Inforadio, 30.03.2022, 13 Uhr

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54 Kommentare

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  1. 53.

    Bei einer Zeitverschiebug um eine Stunde zur Moskau? Was für ein Unsinn.
    Als Tschechin habe ich natürlich sehr gute Geschichts kenntnisse die mein Heimatland betreffen.
    Übrigens, bis 1949 war der Befreiungstag in der Tschechoslowakei der 8.Mai, nach der Machtergreifung der Kommunisten und Umbenennung in CSSR wurde es der 9.Mai, und nach der Wende 1990 wurde es wieder der 8.Mai.

  2. 52.

    Da sind sie wieder die Geschichtenerzähler, die sich für Geschichtsprofessoren halten. (Selten so viel Spass gehabt). Das ist sind die Folgen, wenn man die Schulzeit und den Rest des Lebens nur rauchend auf der Toilette verbringt. Da ist der intellektuelle Horizont, gleich der einer knieenden Waldameise.

  3. 51.

    "Wir betrachten diesen Vorfall als Schändung des Denkmals für sowjetische Soldaten..."
    Da es sowjetische Soldaten waren, gehörten ja auch ukrainische Soldaten dazu, und sicher nicht zu knapp...
    Und wenn Russland sich jetzt so empört gibt, dann müssten das ja ebenfalls Lettland, Georgien, Moldawien oder Usbekistan tun. Zum Beispiel.
    Deren Soldaten waren als Sowjetbürger damals ja auch beteiligt...

  4. 50.

    Wie oft wollen sie uns eigentlich noch mit ihren desaströsen Geschichtskenntnissen langweilen?

    "Nein, weil es bereits der 9. Mai in Russland war, als die deutsche Wehrmacht am 8. Mai kapituliert hat. Hat etwas mit Zeitzonen zu tun."

    Korrekt.

  5. 49.

    Das mit dem 9. Mai hat einen Grund, es gab den Allierten Vetrag vom Jalta, und Stalin hat sich seine künftige Einflußzonen dort gesichert, und selbstverständlich hat er darauf bestanden die Hauptstädte dieser Länder zu befreien.
    So kam es, dass die Amerikaner sich in Pilsen über eine Woche langweilen mussten, damit die Sowjetarmee formhalber am 9. Mai Prag befreit, einen Tag nach der Kapitulationvon von Nazi- Deutschland.

  6. 48.

    Zitat:"Sie kommen übrigens immer am 9. Mai ...weil die Russen der Zeir immer hinter her hängen...?"

    Nein, weil es bereits der 9. Mai in Russland war, als die deutsche Wehrmacht am 8. Mai kapituliert hat. Hat etwas mit Zeitzonen zu tun.

  7. 47.

    Zu meiner Kindheit wurden wir als Schulklasse am 8. Mai nach Treptow geschickt. Mit Blumen aus der Pionier- Kasse ...Russen (außer den Toten in den Gräbern ) waren nie dort ! Und das eigentliche Denkmal für ALLE gefallenen Soldaten der vielen Unioñs Republiken der UdSSR hat sich in den letzten Jahren Rußland / die in Berlin lebenden Russen einverleibt ?! Aber nur weil sie jetzt wirkliche Nationalisten geworden sind !! Nix mehr mit Soviet Union / Friede-Freundschaft...Sogar Rocker- Klubs finden es Chic ,dort vor zu fahren. Als Nationalisten . Sie kommen übrigens immer am 9. Mai ...weil die Russen der Zeir immer hinter her hängen...?

  8. 46.

    Dann wollen wir mal alle hoffen, dass W.Putin in seinem Vorhaben, Russland auf die Größe der ehemaligen Sowjetunion zu erweitern, nicht um die Schnapsidee kommt, dass das Gebiet der ehemaligen DDR doch eigentlich auch zu Russland zu gehören hat.
    Aber dann können Sie und Heike ja auch schön die Füße still halten, rote Nelken auf die schnelle besorgen, das weiße Laken aus dem Fenster hängen und die russischen Soldaten (die nur zu einem Manöver hier sind <Ironie aus>) herzlich willkommen heißen. Mal ein wenig mit der Geschichte der Ukraine auseinandersetzen, bevor Sie der Bevölkerung raten, sich erneut unter die Knute der russischen Staatsmacht zu begeben.

  9. 45.

    Herr Bernhard, Chauvinismus, Doppelmoral - so kommen wir doch nicht weiter.
    Wieso würden Sie gerne an Denkmälern "aus der kommunistischen Ära" herum schrauben. Von denen in Deutschland nach 89 eh kaum noch eins steht. Sie werden damit Leben müssen. Nicht der gutbürgerlich-brave Mittelstand Deutschlands befreite Europa vom deutschen Faschismus. Die Hauptlast trugen Menschen, die mit Stalin eigentlich schon geschlagen genug waren. Gehen Sie in sich, weshalb Sie die Menschen nicht von Stalin unterscheiden können. Ich unterscheide den US-Soldaten ja auch vom imperialen Interesse der US-Eliten - die gleich nach Korea, Kuba, Vietnam, in diverse Länder Lateinamerikas weiter marschierten. Bis heute. Undsoweiter.
    Ich ehre nicht Stalin noch Putin, lege ich Blumen für die nieder, die bis Berlin laufen mussten. Um nicht weiter in ihrem eigenen Land abgeschlachtet zu werden. Ich bitte mir aus, dass solche Orte erhalten bleiben, wo ich die Blumen nieder legen kann. Das ist Friedensdienst.

  10. 44.

    ... als ich heute den 17.Juni entlang fuhr hörte ich ein grummeln, ich parkte und ging Richtung Ehrenmal, das grummeln wurde lauter und kam aus dem Hintergrund, ein wenig ängstlich aber doch neugierig genug ging ich Richtung Grabstätte und dort vernahm ich laut und deutlich einen Chor aus gequälten Stimmen " Wladimir, nicht in unserem Namen du beschämst uns " ... "Die Toten mahnen uns" so steht es geschrieben und ihr wollt die Erwachsenen sein !?

  11. 43.

    Abstruse Forderungen stellen, ist das eine, das Einfachere! Ehrliche Selbstreflexion das Andere...!

  12. 42.

    Es geht um Scheinheiligkeit! Aber viele hier sind von ihrer eigenen stets geblendet!

  13. 41.

    Die folgenden Konsequenzen habe ich beschrieben! Sie sind ein gutes Beispiel für das gescheiterte westliche Bildungssystem!

  14. 40.

    Und warum stellen sich ihre Parteigenossen in den Dienst eben dieses Russlands?

    https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/afd-russland-115.html

  15. 39.

    "Richtig, aber da haben die "Aktivisten" wahrscheinlich den Geschichtsunterricht am Freitag geschwänzt...."
    Nehmen Sie es bitte nicht so ernst. Mit dem Geschichtsunterricht ist so eine Sache, je nach dem wer wo die Geschichte studiert hat kann man zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen kommen. Auch zu solcher, dass unter den sowjetischen Soldaten gleichermaßen Russen, Ukrainer und Weißrussen vertreten waren. Auch wenn es die siegreiche Sowjetunion nicht mehr gibt, die Ukrainer sind auch ihre Erben.

  16. 38.

    Noch dazu, wo unter den Opfern des Krieges viele Ukrainer waren. Dürfen deren Nachfahren ihre Toten nicht ehren ?

  17. 37.

    Ich lach mich schlapp :-) Was für eine tolle Aktion!!!! Frage mich, warum da nicht schon früher einer drauf gekommen ist... Das Bild hat Symbolcharakter!!! Verhüllt alle Sowjetpanzer auf deutschem Boden (und davon gibts bestimmt einige...) mit ukrainischen Flaggen!!!

  18. 36.

    Vielleicht einfach mal darüber nachdenken, wie kostbar unsere Demokratie ist, zerstört Sie nicht mit eurem blinden Hass, auch nicht in der Kommentarspalte. Hass ist der Grund für jegliches Verderben dieser Erde, versucht etwas anders zu machen als all unsere Vorfahren. Es geht um uns alle, um den Frieden, ein sicheres Leben, Glück, Würde, Unversehrtheit. Halten wir zusammen, weil wir Menschen nur im Frieden uns entfalten können, bleiben wir fair, weil wir alle gegen den Angriffskrieg und für den Erhalt unserer freien Welt sind. Niemals hört der Hass durch Hass auf. Hass verfolgt einen bis zum letzten Atemzug.

  19. 35.

    > Diese Schändung der Gräber durch ukrainische Nationalisten, die auf der Seite des faschistischen Deutschlands schlimmste Massenverbrechen begangen haben, muss unterbunden werden.

    Es ist ein sowjetisches und kein russisches Ehrenmal, warum also nicht den ukrainischen Sowjetsoldaten Ehre erweisen?

    Entspannen sie mal ein bisschen, für die paar Rubel lohnt sich ihre verbale Eskalation ohnehin nicht.

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