Russischer Angriff auf die Ukraine - Bisher eher geringe Zahl von Kriegsflüchtlingen in Brandenburg

Die ersten Menschen, die vor den Kämpfen in der Ukraine geflohen sind, sind in Brandenburg angekommen. Land und Landkreise sind vorbereitet. Bisher wurden an den Grenzen aber kaum Geflüchtete aus der Ukraine festgestellt.
Die Zahl der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, die in Brandenburg angekomme sind, ist bisher eher gering. An der deutschen Grenze zu Polen wurde in dem Bundesland laut Innenministerium am Samstag bisher wenig Verkehr aus der Ukraine festgestellt.
Brandenburg hat die längste Grenze aller Bundesländer zu Polen. Die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes in Eisenhüttenstadt nahm bis zum Samstagmittag nach eigenen Angaben acht Geflüchtete auf: eine Familie, die per Auto kam, eine Frau mit Kind und eine Frau, die privat in Deutschland war, aber nicht mehr zurückkehren kann. Eine erste ukrainische Familie war zuvor in Brandenburg/Havel eingetroffen. Weitere 30 bis 40 Geflüchtete seien noch unterwegs.
Ukrainische Community in Deutschland vergleichsweise klein
"Wir sind auf jeden Fall vorbereitet - sollte sich das häufen, können wir alle unterbringen", sagte der Leiter der Zentralen Ausländerbehörde, Olaf Jansen, der Nachrichtenagentur DPA. Mit einem biometrischen Reisepass könnten die Flüchtlinge visumfrei 90 Tage bleiben. Wenn nicht, könne ein Visum unproblematisch erteilt werden.
Mit den Geflüchteten würden Gespräche geführt, ob sie vorübergehend bleiben wollten und etwa zu Verwandten oder Freunden weiterreisen oder Asyl beantragen möchten. Die ukrainische Gemeinschaft sei allerdings in Deutschland nicht so groß wie in anderen europäischen Ländern.
Der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte am Freitag gesagt, sein Bundesland bereite sich auf die Ankunft von mindestens 10.000 Flüchtlingen aus der Ukraine vor. Die Erstaufnahme hält dafür an diesem Wochenende nach Angaben des Innenministeriums zunächst 800 Plätze frei. In Berlin haben am Samstag die ersten ukrainischen Kriegsflüchtlinge Anträge auf Asyl gestellt.
Russland war am Donnerstag in die Ukraine einmarschiert, seitdem sind viele Menschen aus der Ukraine zum Beispiel auf dem Weg nach Polen. Es wird erwartet, dass viele Ukrainer auf Brandenburger Seite in Frankfurt (Oder) ankommen - ob per Auto oder Zug. In der polnischen Nachbarstadt Slubice wurden am Samstag private Spenden für eine Hilfslieferung für die Ukraine in einen Kleintransporter geladen.
Sendung: Brandenburg aktuell, 26.02.2022, 19:30 Uhr