Hilfe aus Plötzensee -

Gefangene der Jugendstrafanstalt in Berlin-Plötzensee haben eine Spendenaktion für Opfer des Ukraine-Krieges angestoßen. Das teilte eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Justiz am Montag mit. Der Tenor dabei sei eindeutig gewesen: "Diesen Menschen geht's noch viel schlechter als uns. Wir müssen ihnen helfen."
Die Spender sammelten 1.184 Euro. "Viele Gefangene verfügen nicht über hohe finanzielle Mittel. Da kann eine Spende durchaus schon eine spürbare Einschränkung im Haftalltag bedeuten. Von daher ist eine solche Spendenaktion ein ganz besonderer Ausdruck des Mitgefühls für die Menschen in der Ukraine", sagte der Anstaltsleiter Bill Borchert. Er freue sich, dass die Jugendlichen derart engagiert seien.
Das Geld werde nun der Nothilfe Ukraine, Teil von Aktion Deutschland hilft, gespendet.
430 Haftplätze
Die Jugendstrafanstalt am Friedrich-Olbricht-Damm im Norden Charlottenburgs ist mit 430 Haftplätzen eine der größten Haftanstalten für männliche Jugendliche und Heranwachsende in Deutschland. Anders als bei einer Freiheitsstrafe wird bei der Verbüßung einer Jugendstrafe in einer Jugendstrafanstalt großer Wert auf die Ausbildung und die Unterstützung der Gefangenen gelegt. Der Erziehungsgedanke soll Vorrang vor der Strafe haben. Der Fokus liegt laut Anstaltsleitung auf der Vorbereitung auf ein straf- und drogenfreies Leben.
Die Inhaftierten sind in insgesamt zehn verschiedenen Bereichen untergebracht. Tagsüber gehört der Schul- oder Ausbildungsbesuch zur Pflicht, nachmittags können verschiedene Freizeit- und Behandlungsangebote genutzt werden. Unter anderem gibt es in der Strafanstalt auch eine Theatergruppe, die regelmäßig Aufführungen zeigt.