Bezirksämter am Limit - Hunderte geflüchtete Ukrainer stehen für Sozialhilfe Schlange

Do 17.03.22 | 18:58 Uhr
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Großer Andrang vorm BA (Quelle: rbb)
Video: rbb|24 | 17.03.2022 | Material: Abendschau | Bild: rbb

Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine kommen oft mittellos an. In den Sozialämtern können sie Hilfe beantragen. Doch die sind am Limit - Neuköllns Bezirksamt kann seiner regulären Arbeit nicht mehr nachkommen. Von Tom Garus und Jenny Barke

Dicht gedrängt stehen sie am Eingang zum Neuköllner Bezirksamt und warten seit Stunden: Hunderte Ukrainerinnen und Ukrainer, die meisten von ihnen sind nur mit einer Tasche nach Berlin geflohen und stehen hier vor dem Nichts. Sie brauchen eine Unterkunft und finanzielle Unterstützung, erhoffen sich Hilfe vom Sozialamt Neukölln.

Auch Karina friert seit dem frühen Morgen gemeinsam mit ihrer Mutter in der Schlange. "Es ist sehr schwer für uns. Wir sind drei Tage aus der Ukraine geflohen, zunächst in eine andere ukrainische Stadt, dann nach Deutschland", sagt Karina. In Berlin kannten sie niemanden, wussten nicht, wohin. Sie sprechen kein Deutsch, kaum Englisch. Ihr Glück war Marzena Bartnik. Sie kommt ursprünglich aus Polen und wollte helfen. Nachdem sie Mutter und Tochter am Sonntag am Hauptbahnhof empfangen hat, hilft sie ihnen bei den Behördengängen und übersetzt.

Karina (links) und Mutter Anna (Quelle: rbb)
Karina mit ihrer Mutter | Bild: rbb

Freiwillige Helfer im Behördendschungel

"Also ich bin mit den beiden um 7:30 Uhr hier gewesen, wir waren froh, dass die Schlange noch nicht ganz so lang war. Und heute wurden wir nicht abgewiesen." Ein Erfolg nach einer dreitägigen Odysee: Am Montag hatten sie es beim Bürgeramt für Flüchtlinge im Rathaus Tiergarten versucht und wurden abgewiesen, weil sie zu spät waren und bereits zu viele vor ihnen warteten.

Obwohl sie vorher extra die Bürgerhotline angerufen habe und diese ihnen zugesagt hatte, dass sie kommen dürften, sagt Bartnik. Dienstag hätten sie es erneut probiert, aber nur Formulare in die Hand gedrückt bekommen. "Ich arbeite, mache das alles nebenbei. Heute habe ich mir extra einen Urlaubstag genommen."

Auch Constanze Hach hat eine ukrainische Familie bei sich aufgenommen. Ohne ihre Hilfe würde diese wohl kaum den Behördendschungel durchsteigen: Welche Behörde ist für was zuständig? Wo für was anmelden? Schon auf Deutsch scheint Hach das System undurchschaubar: "Es ist alles sehr schwierig, sehr viele Fragezeichen, wir versuchen, wie es für Mutter und Tchter weitergehen können, ich sehe den Ansturm, es ist einfach Wahnsinn!"

Sozialhilfe wird nach Wohnortprinzip vergeben

Um den Menschen aus der Ukraine schnell zu helfen, hatten die Sozialstadträte vergangenen Freitag verabredet, dass künftig das sogenannte Wohnortprinzip für die Leistungsgewährung für die Geflüchteten gilt [berlin.de]. Im Klartext: Der Bezirk ist zuständig, in dem die Ukrainerinnen und Ukrainer untergebracht sind. Die Regelung soll dabei helfen, die Arbeit gleichmäßiger auf alle Bezirke zu verteilen. Denn bisher meldeten sich die meisten Menschen in Reinickendorf und Mitte an, nahe der Ankunftsorte und Flüchtlingsunterkünfte.

Das Bezirksamt Neukölln bemerkt nach Angaben des Sozialstadtrats Falko Liecke (CDU) den großen Andrang der Geflüchteten so erst auch seit dieser Woche. Hunderte Menschen stünden täglich Schlange. Die Mitarbeitenden des Sozialamts des Bezirks kämen kaum hinterher, die Anmeldungen zu bearbeiten. Pro Tag können auch nur 80 Menschen vom Bezirk aufgenommen werden - an diesem Donnerstag ausnahmsweise mal 120, weil mehr Personal eingesetzt wurde, so Liecke. "Das können wir nicht jeden Tag durchhalten. Ich muss schauen, dass mir nicht die Kollegen wegbrechen", so Liecke.

Mitarbeiter des Bezirksamts NK mit geflüchteten Ukrainern (Quelle: rbb)
Bild: rbb

Mitarbeiter des Bezirks arbeiten im Akkord

Während draußen viele Ukrainerinnen und Ukrainer in der Kälte frieren, arbeiten die Mitarbeiter im Sozialamt Neukölln im Akkord. Mit dabei auch Carl Collete, der sonst im Hochbauamt Neukölln arbeitet und zur Unterstützung angefragt worden ist. "Man freut sich, dass man den Leuten helfen kann. Nach so einem Tag bin ich müde, es ist körperlich belastend, aber auch emotional."

Trotz der zusätzlich eingesetzten Mitarbeiter kommt die Behörde kaum hinterher. Anträge müssen gemeinsam ausgefüllt, Übersetzer eingesetzt werden. In vielen Fällen bleiben Fragen ungeklärt. Ein ukrainisches Ehepaar ist mit der minderjährigen Schwester der Frau geflohen. Hier muss das Jugendamt hinzugezogen werden, weil sie kein Sorgerecht hat, vermutet Stadtrat Liecke.

Sozialämter am Limit

Insgesamt 28.000 Menschen aus der Ukraine hätten sich bereits bei den Sozialämtern der Bezirke angemeldet, sagte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey am Morgen im rbb Inforadio. Die seien nicht dafür ausgelegt, bestätigt sie, nachdem bereits am Dienstag Liecke und seine Kollegin aus Reinickendorf, Sozialstadträtin Demibürken-Wegner (CDU), mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die bezirklichen Sozialämter angefordert hatten.

Giffey und Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) schlagen vor, die Auszahlung von sozialen Hilfeleistungen auf die Jobcenter umzulagern. "Denn das ist ja der große Unterschied zu 2015. Die Menschen haben ein Aufenthaltsrecht, die haben ein Arbeitsrecht. Und aus unserer Sicht müssen wir voll auf Integration setzen." Zugleich würden die kommunalen Sozialämter entlastet und die Aufgaben quasi auf die Bundesagentur für Arbeit umverteilt.

Geldautomaten für Sozialhilfe in einigen Ämtern leer

Bis dahin sind die Sozialämter aber noch auf sich allein gestellt. In Neukölln hat das zur Folge, dass die reguläre Arbeit seit Montag ausgesetzt wird. "Wir schaffen es einfach nicht", sagt Mitarbeiterin Lana Radeta. "Wir haben noch die reguläre Infotheke mit den Hilfsempfängern, die wir bearbeiten, Notfalltelefon, die Posteingänge und die Flüchtlinge. Das ist echt hart."

Hinzu kommt die Obdachlosenhilfe und sämtliche Grundsicherung - alles ist komplett weggefallen. Laut Sozialstadtrat Liecke sind in einigen Ämtern bereits die Geldautomaten für die Sozialhilfe leer. Er kritisiert die fehlenden Strukturen: "Wir werden überschüttet mit Fragen, die wir nicht beantworten können. Zum Aufenthaltsrecht, zur Leistungsgewährung, zu Kita- und Schulplätzen und Sprachkursen, zur sozialen Komponente."

Brandbrief an Giffey

Und auch die Informationspolitik sei mangelhaft: "Das ist abenteuerlich, es ist einfach nicht klar, wo man sich registriert. Die Bürgerinnen und Bürger, die helfen wollen, werden mit mangelnden Informationen allein gelassen." Das sei für ihn sehr schwer nachzuvollziehen.

Liecke hat angekündigt, im Namen der Sozialstadträte Berlins einen Brandbrief an die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey zu schreiben. Darin sollen die Defizite aufgelistet werden. Er hofft, dass bald nachjustiert wird. "Wir saufen ab. Und wir sind gerade mal an Tag vier."

49 Kommentare

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  1. 49.

    Hören Sie bitte auf das alle die eine anderer Meinung haben als sie fremdenfeindlich sind. Laut UN sind ungefähr 600Mill Menschen auf der Flucht aus unterschiedlichen Gründen wollen sie die jetzt auch noch alle aufnehmen .Deutschland leistet eigentlich schon genug in der Flüchtlingskrise. In DE leben ungefähr 5Mill Kinder die an der Armutsgrenze oder darunter. Am Kaufland um die Ecke wühlen Rentner im Mülleimer nach leeren Flaschen weil die Rente vorne und hinten nicht reicht. Im Fernsehen kam letztens ein Beitrag über eine Rentnerin die 3 Jahre in ihrem Auto gelebt hat weil sie ihre Wohnung verloren hat, diese Menschen scheinen ihnen anscheinend egal zu sein. Mir nicht denn es macht mir Angst weil die nächsten Generation damit leben müssen was jetzt auf der Welt und in DE passiert. Sie wollen hier alle mit ihren Kommentaren belehren, aber ich glaube jeder sollte sich seine eigene Meinung zu der jetzigen Situation bilden dürfen ob es ihnen nun passt oder nicht. Wir sind alle erwachsen

  2. 48.

    Das ist so nicht korrekt. Polen nimmt sehr wohl Asylbewerber auf und versorgt sie auch, wenn auch nicht so fürstlich wie hierzulande. Trotzdem liegen diese Leistungen deutlich höher, als ein einheimischer Bürger Polens sie bekommen würde. Was glauben Sie, warum vor allem polnische Männer über ganz Europa verstreut und monatelang von ihren Familien getrennt sind? Das Land kann sich schlicht keine Vollversorgung leisten. Die Beträge für Schutzsuchende richten sich dagegen nach EU-Vorgaben. Polen wendet nur sehr strenge Kriterien an, wer asylberechtigt ist, aber alles erfüllt EU-Standards. Das Land hat übrigens schon vorher über 1Mio. Flüchtlinge aufgenommen und auch von den aktuellen reist nur ein Bruchteil weiter. Über unser Jammern schütteln die Nachbarstaaten der Ukraine nur den Kopf.

  3. 47.

    Hat Europa sich auch solche Gedanken um syrische Flüchtlinge gemacht, diese unproblematisch und unbürokratisch aufgenommen? Auch dort hatte Russland die Hände im Spiel. Wurden Sanktionen verhängt? Oder als die US-Regierung nach 9/11 eben mal so den Irak platt machte, weil dort angeblich Atom- u. Nuklearwaffen existierten? Hat Europa das verurteilt und Sanktionen verhängt, Flüchtlinge aufgenommen? Ich kann mich nicht erinnern, so einen Hype unserer Regierung u. der Medien erlebt zu haben. Aber nun, da ein Land innerhalb Europas in einen Krieg verwickelt wurde, sind wir die Größten: wir nehmen tausende von Flüchtlingen auf ohne zu wissen, wie diese unterzubringen sind. Wir zahlen einfach mal so auf die Schnelle Transferleistungen, welche bisher nur EU-Mitgliedern sehr bürokratisch möglich war. Auch wenn (vielleicht) ein großer Teil den Arbeitskräftemangel entspannen wird, wird das dicke Ende noch kommen.

  4. 46.

    Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass Polen sonst nie Flüchtlinge aufnimmt und auch sonst keine finanzielle Unterstützung leistet. Deutschland ist der zweitgrößte Geldgeber der Ukraine und das Land in der EU, welches die meisten Flüchtlinge aufnimmt obwohl wir nach dem Dublin-Vertrag kein EU-Grenzland sind.
    Aber es ist trotzdem richtig, dass wir in solch einer Situation helfen. Gerade wir Deutschen sollten es eigentlich wissen, wie wichtig es ist, diesen Menschen zu helfen.

  5. 45.

    Ich frage mich, wo diese Menschen, die nun in Berlin bleiben wollen, wohnen sollen? Der Wohnungsmarkt ist in Berlin dank der desaströsen Politik der vergangenen Jahre ohnehin sehr angespannt. Es ist von ca. 40.000 die Rede, die in Berlin bleiben wollen. Die Ukraine ist kein Mitglied der EU, jedoch soll Sozialhilfe unproblematisch an Flüchtlinge aus der Ukraine ausgezahlt werden. Oder druckt die EU gerade Geld, damit die Steuerzahler nicht letztendlich dafür zur Kasse gebeten werden? Flüchtlingen aus anderen Kriegsgebieten wurde es bisher nicht so leicht gemacht, im Gegenteil: Asylanträge wurden, wenn überhaupt, sehr schleppend bearbeitet, Asylbewerber wieder in Kriegsgebiete wieder abgeschoben. Bsp. gibt es dafür genug. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen u. diese Scheinheiligkeit geht mir inzwischen mächtig auf die Nerven.

  6. 44.

    Sie haben den JEMEN-Krieg vergessen!
    Bereits 370.000 Tote.
    Trotzdem wird von den Krieg-führenden Ländern fleißig ÖL gekauft.
    Demnächst noch mehr.
    Und da reden Politiker davon, was MORAL und HALTUNG ist?
    Leider waren und sind die Medien beim Thema JEMEN merkwürdig STILL.

  7. 43.

    Weil dieser Effekt jetzt gerade eintritt ... Und auch 2015 ff. schon eintrat ... Meinen Sie denn, diese Gelder landen zum jetzigen Zeitpunkt in der Altersvorsorge einer traumatisierten, im Ausland mittelosen und vor Krieg geflüchteten Familie ?! … Nein, in jedem Einzelhandel und in jeder Dienstleistung … In Ihrer Straße … Jetzt gerade … Und selbst wenn etwas davon in der Ukraine landet, dann ist selbst das (derzeit) kein Schaden für uns … Bestimmt nicht !

  8. 41.

    Die Gelder gehen doch jetzt sofort in den Konsum und kommen damit auch sofort unserer Wirtschaft zu Gute … Und so auch wieder zum Teil zurück … Das ist volkswirtschaftlich kein Schaden … Fast im Gegenteil !

  9. 40.

    Diese Diskussion wird in Polen überhaupt nicht geführt, obwohl der Staat dort bei weitem nicht die sozialen Mittel aufbringen kann, wie Deutschland dazu in der Lage ist. Dort stehen sich die Geflüchteten derzeit vor den Arbeitsvermittlungen die Beine in den Bauch, um ein Auskommen zu haben. Es besteht gar nicht der Anspruch, längere Zeit von staatlicher Unterstützung zu leben. Das wird auch hierzulande schnell der Fall sein, wenn der Arbeitsmarkt für ukrainische Geflüchtete geöffnet wird. Diese Menschen sind in aller Regel sehr gut ausgebildet und können daher relativ schnell in den Arbeitsmarkt integriert werden, um damit nicht mehr auf Asylbewerbergeld angewiesen zu sein. Es braucht lediglich eine staatliche Kontrolle, dass dadurch nicht eine Ausbeutung dieser Menschen durch skrupellose Arbeitgeber einhergeht und auch die Organisation von Sprachkursen sollte so schnell wie möglich erfolgen.

  10. 39.

    Die EU hat aber zu Recht vereinbart, dass sich die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine des Aufenthaltsort innerhalb der EU frei wählen dürfen, um bürokratische Hürden abzubauen. Der absolute Großteil bleibt momentan ohnehin in Polen, weil sie nach Kriegsende schnellstmöglich zurück wollen (zu ihren Männern und sonstigen Verwandten) und so lange möglichst heimatnah sein wollen. Die Wenigsten von diesen unserer Unterstützung bedürftigen Personen möchten aus wirtschaftlichen Gründen weiterreisen. Dies geschieht in aller Regel dann, wenn Verwandte oder Bekannte schon in einem anderen EU-Land leben. Das ist doch wohl verständlich. Momentan tragen Polen und andere Nachbarländer die größte Last und zwar mit Abstand und es ist kein Jammern zu vernehmen, wie es hier in Deutschland schon wieder aufkommt. Das ist teilweise schon peinlich für unser Land.

  11. 38.

    Moni, wir wehren uns. In meinem Team sind aktuell 15 von 18 Mitarbeitern längerfristig erkrankt

  12. 37.

    Humanitäre und finanzielle Hilfe kann und darf nicht grenzenlos sein, nur temporär und Hilfe zur Selbsthilfe.
    Wie reich Dt. ist, sieht man ja an unserer eigenen Infrastruktur: Marode Schulen, Brücken, fehlende Digitalisierung, eine Verwaltung wie vor 20 Jahren etc. Deutschland hat selbst genug Baustellen, die es im Interesse der eigenen Bevölkerung zu bearbeiten gilt. Das ist nicht egoistisch, sondern völlig legitim.
    Auch unter diesen Flüchtlingen wird es Menschen geben, die nicht gut ausgebildet sind, die keinen Job in der Ukraine hatten und auch aus sozialen/finanziellen Gründen geflüchtet sind. Und die Ukraine gehört NICHT zur EU. Aber hey, unsere Solidarität und die finanziellen Mittel sind ja grenzenlos...wir schaffen das.

  13. 36.

    Ja, der aktuelle Krieg gegen die Ukraine ist eine humanitäre Katastrophe, jedoch nicht die Einzige auf der Welt. Was ist mit dem Krieg in Syrien, dem Terror in Afghanistan, dem Hunger in Afrika? Auch mit Beteilung der deutschen Rüstungsindustrie. Diese Kriege haben auch Flüchtlinge gen Europa "produziert". Aber wurden diese in den letzten Jahren auch mit offenen Armen aufgenommen und völlig unbürokratisch mit Wohnraum und Sozialhilfe versorgt? Wohl kaum. Ach so, der aktuelle Krieg findet ja in Europa statt...das ist natürlich etwas völlig anderes. Ist die Ukraine Mitglied der EU? Nein. Ich finde es so scheinheilig, dass dieser Konflikt aktuell alles andere in den Schatten stellt. Es kann damit von anderen Problemen abgelenkt werden.

  14. 35.

    Mir tun die Angestellten in den Sozialämtern leid. Ich selbst habe 1992/93 im Sozialamt gearbeitet als die Flüchtingswelle aus Bosnien in Berlin eintraf. Das war sehr anstrengend, denn wer kannte sich denn schon mit den fremden Pässen und Sprachen aus.

  15. 34.

    Berlin ist schon lange pleite und die BRD auch.
    Sie dürfen gerne Ihr Gehalt spenden. Ich kann es nicht !!!
    Nur weil Deutschland den Krieg angezettelt hat, müssen wir aber keinen aufnehmen. Und wenn, dann Asyl. Und nicht einbürgern !!!

  16. 33.

    Von den Foristen, die bisher regelmäßig durch fremdenfeindliche Äußerungen aufgefallen sind, erwarte ich nicht unbedingt, dass sie eine Vorstellung haben, was Empathie bedeutet. Aber was wäre denn Ihr Vorschlag? Wollen Sie tatsächlich diskutieren, ob es richtig ist, vor Krieg geflüchteten Menschen zu helfen?!?

  17. 32.

    Die Menschen kommen mit Touristen-Visum.
    Niemand von denen hat in Polen um Hilfe gebeten. Die Hilfe wurde aufgedrängt.

  18. 31.

    Sie haben Recht. Es geht einfach nicht das es ein unterschiedliches Gefälle gibt. Daher muss jeder Bundesbürger aus Solidarität das Einkommen welches über der Armutsgrenze liegt (1 Dollar/Tag) abgeben, notfalls ist dies gesetzlich zu regeln. Nur dann sind wir moralisch auf der Insel der Glückseeligkeit

  19. 30.

    Auch ich halte die Hilfen aktuell für alternativlos und es mag sein das Deutschland ein reiches Land ist, nur die Mehrheit der deutschen Bürger ist es nicht und muss noch mehr Kosten stemmen. Die 100 Mrd. Sondervermögen fürs Militär hören sich zwar nach Guthaben an, sind aber nicht in einer Schublade gefunden worden, sondern müssen finanziert werden. Im Einzelhandel werden gerade die Preise um ca. 10 % angehoben, die Krankenkassen gehen von 312 € pro Person/Jahr mehr aus, Steigerung von 40 % und mehr bei Benzin und Energiekosten, Inflationsrate wird wohl über 5 % steigen... Der deutsche Mittelstand und die tragende Mittelschicht erodiert gerade und in den nächsten 10 Jahren werden von den ca. 35 Mio Berufstätigen ca. 7 Mio in Rente gehen und da reden wir noch nicht einmal von Nettoeinzahlern. Und jetzt erklären Sie mir noch einmal was von reich und Geld spielt keine Rolle.

  20. 29.

    Ich glaube, die meisten gönnen den FLÜCHTLINGEN schnelle Hilfe.
    Unsere Politiker verursachen aber mit ihrer GELDDRUCK-POLITIK, dass ARMUTSRENTNER, GERING- und NORMALVERDIENER die Verlierer dieser Krise sind, weil sie die PREISEXPLOSIONEN nicht auffangen können.
    An REICHE mit VERMÖGEN und IMMOBILIEN trauen sich unsere Politiker nicht ran. Bzw. UNFÄHIG, die notwendigen Gesetze im Bundestag zu beschließen.

  21. 28.

    Von Empathie können sie sich kein Brot kaufen...vor allem was hat Empathie damit zu tun? Achja, ich vergaß, Geld kommt aus dem Automaten und Strom aus der Steckdose

  22. 27.

    "Und alles, weil wir seit zig Jahren die Sicherheitsinteressen der Russen ignoriert haben und die sich das jetzt nicht mehr gefallen lassen."
    Können Sie vielleicht erklären wie Sie dazu kommen, dass die Sicherheitsinteressen der Russen wichtiger sind als die Sicherheitsinteressen der Nachbarvölker, die von Ihnen bedroht und drangsaliert werden? Oder sind Sie der Meinung dass wir nur die Sicherheitsinteressen der stärkeren und besser bewaffneten Staaten nicht ignorieren dürfen?

  23. 26.

    "Seit wann zahlen wir für einen fremden Krieg der territoriale Vielvölker-Ursachen hat, die über Jahrzehnte friedlich bereinigt werden hätten können?"

    Eine interessante Frage. Wie wäre es wenn wir zurück gehen würden und im Jahr 1939 landen? Da gab es doch einen Angriffskrieg, nicht wahr? Ein Überfall auf Polen, der den 2. Weltkrieg ausgelöst hat, sofern ich mich erinnere. Nun wäre es spannend von Ihnen zu erfahren wie der damalige Konflikt hätte friedlich bereinigt werden können. Wenn ein LAnd ein anderes überfällt dann kann man (leider) davon ausgehen dass nur das Opfer des Überfalls an einer friedlichen Lösung interessiert ist. Ich weiß nicht wie es bei Ihnen ist - aber wenn man mir plötzlich Bomben auf den Kopf werfen würde, würde ich auch fliehen und von meinen Mitmenschen mehr erwarten, als dass sie mir kluge Ratschläge erteilen.

  24. 25.

    Als Optimist hätte ich gedacht, daß man aus 2015 gelernt hätte.

    Das ist wohl nicht so. Unserer Verwaltung scheint es zu gefallen, wenn Leute stundenlang Schlange stehen. Egal ob wegen Impfung, Test oder Registrierung als Flüchtling - Bitte um Entschuldigung: Geflüchtet:e.
    Im radio1 war abends zu hören, daß sich alle dann nochmal wegen Sozialhilfe anstellen müssen, eine gleichzeitige Beantragung bei der Registrierung sei nicht möglich - die Begründung habe ich irgendwie nicht verstanden. Mein Behördendeutsch klemmt manchmal.

  25. 24.

    Ich bitte Sie alle sich dringend auf mindestens 200.000 Flüchtlinge für die nächsten 2 bis 3 Wochen für Berlin einzustellen!
    Es ist ein voller Angriffskrieg und geht schon Richtung Genozid!
    So helfen Sie doch! Diesmal geht es gar nicht mehr anders!
    Die Politik der letzten 2 bis 3 Jahrzehnte war halt blauäugig, naiv und zum Teil auch falsch was Russland betrifft!

  26. 23.

    Da diese Gelder jetzt zum allergrößten Teil und sofort in den Konsum und in lokale Dienstleistungen fließen werden, ist diese Geldversorgung für unsere Volkswirtschaft oder unsere Währung völlig unschädlich +++ Im Gegenteil +++ Es wird sogar einen Konjunktur-Effekt haben +++ So kalt, wie das in diesem Zusammenhang auch klingen mag +++ Ist aber so.

  27. 22.

    Die Ukraine ist kein Schengen Mitglied. Wie kommen Sie denn darauf?
    Es wäre gut, wenn Sie nicht so einen Unsinn verbreiten.

    Asylrecht ist wohl nicht Ihre Stärke?

  28. 21.

    Die rechtliche Situation ist schlicht und ergreifend eine völlig andere als 2015. Zunächst einmal ist die Ukraine ein Mitglied des Schengen-Raums. Das heißt dass Ukrainer sich ohne Visum drei Monate in Europa aufhalten dürfen. De jure sind sie also Urlauber o.ä. und können nicht einfach so registriert werden, unpraktisch aber Fakt. Wir müssen also auf freiwillige Registrierung setzen (z.B. wenn Sozialhilfe beantragt wird).
    Wenn sie sich als Kriegsflüchtlinge registrieren lassen greift die seit 2001 geltende Richtlinie zum "massenhaften Zustrom". Also nix mit sicheren Drittstaaten es gilt kein Asylgesetz.
    Wenn ich den Großteil der Kommentare hier lese wird mir einfach schlecht.

  29. 20.

    Autos aufschreiben geht noch problemlos. Ich lese Leag 5,5 Mrd € Benzin teurer, Heizung teurer, Strom teurer, Speiseöl, Mehl, Bier, Transporte teurer, Rohstoffe teurer, Holz teurer, Hungersnot... einige Pleiten stehen bevor, irgendwie wirken unsere Sanktionen gegen Russland richtig gut. Wir können uns auf die Schulter klopfen. Dann 100 Mrd. € für Rüstungsindustrie, 200 Mrd. Klimaenndel.. Zuschüsse hier, Zuschüsse da..
    Und alles, weil wir seit zig Jahren die Sicherheitsinteressen der Russen ignoriert haben und die sich das jetzt nicht mehr gefallen lassen.

  30. 19.

    Boah, dieses empathielose Gejammer... Aktuell sind die Hilfen alternativlos und durch ein reiches Land wie Deutschland, also uns, durchaus zu stemmen. Und wenn dann der Gürtel mal etwas enger geschnallt werden muss, unser Bauch ist dick genug. Menschen in anderen Ländern arbeiten auch nicht weniger als wir - halt nur teilweise für wenige Cent am Tag. Etwas mehr Demut angesichts unseres Glücks, in eine gesunde Gesellschaft hineingeboren worden zu sein, stünde uns gut zu Gesicht.

  31. 18.

    Kollegen, sind wir solidarisch und melden uns krank. Wir schaffen kaum unsere Vorgänge und können einfach keine Flüchtlinge mit betreuen.

    In unserem Haus fehlen morgen schon 12 Kollegen.

    Ach ja, niemand hat die Flüchtlinge getestet, untersucht oder geimpft. Unser Dienstherr verstößt gegen seine Fürsorgepflicht

  32. 17.

    Ich hoffe, dass die ganzen weltfremden Gutmenschen aufwachen und aus ihrer Humanitatswolke schweben.

    Vielleicht macht sich mal jemand um die Gegenfinanzierung Gedanken. Die Flüchtlinge kommen über Polen zu uns. Polen ist ein sicheres Drittland gem. Asylrecht.

  33. 16.

    Asylrechtlich ist das völlig egal, denn das Asylsystem greif nicht bei humanitärem Schutz. Deren Asylantrag ist quasi schon anerkannt, was auch der Situation völlig angemessen ist.
    Aus der Erfahrung der letzten Tage würde ich einschätzen, dass da eher wenig finanzielle Mittel im Hintergrund vorhanden sind. Was soll eine Familie aus einer Satellitenstadt in Charkow auch groß haben? Von ideellen Dingen mal abgesehen, die aber oft nicht mitgenommen wurden.
    Und welche Fehler von 2015 meinen Sie? Das würde mich mal interessieren. Denn die damalige Fluchtbewegung wurde durch die Hilfe vieler Ehrenamtler - die im Übrigen auch diesmal wieder dabei sind - gut gemeistert. Integration ist halt ein Marathon, den wir aber laufen müssen. Da kommen wir nicht drumherum

  34. 15.

    Was meinen Sie denn wie lange das mit den Sozialkosten zu stemmen ist?
    Irgendwann ist ja kein Geld mehr da.
    Sie kritisieren jeden Kommentar der Ihnen nicht passt haben aber zum Thema wenig zu sagen und auch keine Vorschläge wie man es anders machen könnte.
    Hauptsache Sie haben Ihren Senf dazugegegeben.

  35. 14.

    Es geht wohl eher um die Zuständigkeit. Wer arbeitsfähig ist, kann ALG2 beantragen. Sozialhilfe steht anderen Bedürftigen zu. Das ist ein gewisser Unterschied. Zahlen müssen wir trotzdem alles und die Höhe dürfte in etwa gleich sein. Aber Frau G meinte, die Flüchtlinge sollen schnell in Arbeit gebracht werden, also ALG 2.

  36. 13.

    Hilfe haben sie schon in Polen bekommen. Asylrechtlich betrachtet ist Polen ein sicherer Drittstaat.

    Ich bin gespannt, wie die Flüchtlinge ihr Vermögen in der Heimat bei Anträgen auf Sozialleistungen nachweisen wollen.

    Die Regierung macht gerade die gleichen Fehler wie 2015

  37. 12.

    So ganz Unrecht hat er nicht. Es geht nicht um Empathie, es geht um massive ausufernde Kosten.

  38. 11.

    Das stimmt nicht. Alle Geflüchteten (wohnhaft oder Lebensmittelpunkt am 24.2. in der Ukraine)bekommen einen Schutzstatus nach §24 AufenthG, damit stehen ihnen auch die Leistungen des Asylbewerberleistungsgesetzes zu. Hierdurch ist dann das Sozialamt zuständig. Ihnen soll zu Arbeiten erlaubt werden, auch die Erlaubnis ist im AufenthG geregelt, in §4a Abs 2 (glaube das ist noch nicht durch, anyways...).

    Alles richtig an dieser Stelle
    Schönen Abend

    Hier die Regelungen FYI:
    Schutzstatus:
    https://www.gesetze-im-internet.de/aufenthg_2004/__24.html
    Arbeitserlaubnis
    https://www.gesetze-im-internet.de/aufenthg_2004/__4a.html
    Zuständigkeit Sozialamt für AsylbLG
    https://service.berlin.de/dienstleistung/324475/

  39. 10.

    Die Kosten für die Versorgung der geflüchteten Menschen sind peanuts. Zumindest im Vergleich zu den geplanten Ausgaben für das Militär: 100 Milliarden plus x ; plus die Zerstörung im Krieg.
    Hat nich schon mal jemand plötzlich 100 Milliarden bekommen?
    Ach ja, die armen Banken ;)

  40. 8.

    Lese ich da etwa Gejammer heraus, dass diese Menschen, die nun unsere Hilfe brauchen, Ihnen etwas wegnehmen könnten?

  41. 7.

    Mir tun die Kriegsflüchtlinge Leid. Es kann aber kein Flüchtling verlangen ohne anstehen alles zu bekommen. Auf soviel Menschen ist keiner vorbereitet. Es wäre interessant wieviel Menschen andere Länder der Nato aufgenommen haben. Alle wissen, daß in Deutschland nichts mehr klappt (Ausweispapiere erneuern z. B. keine Termine).
    Zum anderen bin ich über Selenskyj erbost ständig ermahnt zu werden. Dieser würde ein Weltkrieg für seine Forderungen in Kauf nehmen um seine Macht zu zeigen.

  42. 6.

    Eine Geldentwertung ist unweigerlich, wir werden uns noch umgucken. Andere Staaten sanieren ich permanent durch uns.
    So respektlos wie sich unsere Politiker zu unserer eigenen Bevölkerung verhalten wird von Jahr zu Jahr schlimmer.
    Seit wann zahlen wir für einen fremden Krieg der territoriale Vielvölker-Ursachen hat, die über Jahrzehnte friedlich bereinigt werden hätten können. So abgebrüht kann man überhaupt nicht sein, außer man hat den Jet Set als Freunde. Nur dass sie in Russland Oligarchen heißen und bei uns Hauptaktionäre samt Aufsichtsräte.
    Man kann nichts unternehmen, das TV ist nur Brot und Spiele - Geld regiert die Welt. Da hilft nur den eigenen Fluchtrollkoffer langsam ins visier zu nehmen, falls unsere Entscheidungsträger uns in einen Krieg verwickeln.

  43. 5.

    frieren für den Frieden, arbeiten und Steuern zahlen für Flüchtlinge ??? wo soll das denn noch alles hinführen ...? die durchschnittlichen Abgabenrerbringer sind in diesem Land sind schon am Limit .. , .... wir werden uns wpohl in en nächsten Monaten auf noch mehr Steuern udn Abgaben einrichten müssen .. 2023 werden mit Sicherheit auch wieder die Krankenkassenbeiträger erhöht ....

  44. 4.

    Na dann sollten wir die Leute bessern hungern lassen... Oder gar nicht erst einreisen lassen? Sollen sich doch Polen oder die Republik Moldau darum kümmern? Oder was sind Ihre Ideen zu dem Thema außer zu jammern dass es teuer wird? Einfach Mal in der Situation lösungsorientiert oder zumindest mit Empathie den Menschen gegenüber stehen...

  45. 3.

    Wir wurden heute im Büro regelrecht überrannt. Dazu noch besserwissende Helfer, die nicht verstehen, dass es Gesetze und Verordnungen gibt.

    Außerdem gelten die Flüchtlinge als arbeitsfähig. Somit ist das SGB XII nicht zuständig.

  46. 2.

    Diese finanzielle Belastung ist doch gar nicht mehr durch die arbeitende Bevölkerung zu stemmen. Diese nächste Wirtschaftskrise wird richtig schmerzhaft...

  47. 1.

    Das Sozialamt ist für erwerbsfähige Personen nicht zuständig. Da lt Regierung Arbeitsaufnahme für ukrainische Flüchtlinge möglich sein soll, sind die Sozialämter nicht zuständig. Da hilft auch jammern nix

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