Protest gegen Ölimporte aus Russland -

Zwei Demonstranten haben sich an der PCK-Raffinierie in Schwedt (Uckermark) aus Protest gegen Ölimporte aus Russland an eine Rohöl-Pipeline gekettet. Das bestätigte die Polizeidirektion Ost dem rbb am Mittwoch. Beteiligt gewesen seien ein Mann und eine Frau, sagte Sprecher Roland Kamenz.
Aktivisten: Regierung soll Ölimporte aus Russland stoppen
Zu der Aktion hat sich die Gruppe "Bürger:innen der letzten Generation" bekannt, die in den letzten Monaten auch für Autobahn-Blockaden in Berlin verantwortlich waren. Diese haben nach eigenen Angaben an mehreren Orten Deutschlands Rohöl-Pipelines abgedreht - auch an der Pipeline Druschba in der Nähe von Schwedt. Ob der Ölfluss in Schwedt tatsächlich beeinträchtigt ist, war zunächst unklar.
Die Aktivisten kündigten in einer Mitteilung an, weiter alle Mittel des friedlichen zivilen Widerstands zu nutzen, sollte die Regierung nicht glaubwürdig erklären, "den fossilen Wahnsinn" zu stoppen.
Habeck sucht nach Alternativen für Schwedt
Vor der Erdölraffinerie hatten bereits im März Mitglieder der Umweltschutzorganisation Greenpeace demonstriert. Etwa 40 Aktivistinnen und Aktivisten blockierten dabei den Haupteingang des Werks. Von einem Dach wurde ein Banner mit der Aufschrift "Peace not Oil" entrollt. Vier Umweltschützer sollen sich an Schienenanlagen festgemacht haben, auf denen Diesel und Benzin nach Berlin und Brandenburg gefahren wird.
Wegen des Kriegs in der Ukraine sucht Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nach Alternativen zu Gas- und Ölimporten aus Russland. Unter anderem sind neue Anlandestellen für Flüssiggas geplant. International war die Lage am Mittwoch gespannt, da Russland einen Stopp der Gaslieferungen an Polen und Bulgarien angekündigt hat.
Sendung: Antenne Brandenburg, 27.04.2022, 15:00 Uhr