Für benachteiligte Kinder - Berlin will Extra-Unterricht in den Winterferien anbieten

Di 12.01.21 | 16:46 Uhr
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Schuler einer 12. Klasse sitzen während einer Unterrichtsstunde an einer Schule (Quelle: dpa/Gregor Fischer)
Audio: Inforadio | 12.01.2021 | Kirsten Buchmann | Bild: dpa/Gregor Fischer

In den Ferien Anfang Februar soll es in Berlin für bis zu 4.400 Schüler eine sogenannte Winterschule geben. Das Projekt beschloss der Senat in seiner Sitzung am Dienstag auf Vorlage von Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD), wie deren Verwaltung mitteilte.

Das Angebot gilt den Angaben zufolge vor allem für Schülerinnen und Schüler, die in beengten Wohnverhältnissen leben und nicht ausreichend Hilfe durch erwachsene Bezugspersonen erhalten, während die Schulen wegen der Corona-Pandemie geschlossen sind. Vom 1. bis 6. Februar hat Berlin eine Woche Winterferien.

Für allgemeinbildende und berufliche Schulen

Das Projekt, bei dem Unterrichtsstoff nachgeholt werden kann, soll es für allgemeinbildende (4.000 Plätze) und berufliche Schulen (400 Plätze) geben. Dafür stehen laut Bildungsverwaltung zunächst 650.000 Euro zur Verfügung.

Die Winterschule richtet sich an Schüler, die von der Zahlung des Eigenanteils bei Lernmitteln befreit, Anspruchsberechtigte nach dem Bildungs- und Teilhabegesetz (LmB/BuT) sind und von den Lehrkräften für das Projekt vorgeschlagen werden. Bei der Auswahl sollen nach Angaben der Bildungsverwaltung die neu zugewanderten Kinder und Jugendlichen besonders berücksichtigt werden.

Ähnliche Angebote bereits in Sommer-und Herbstferien

"Mir ist wichtig, dass kein Schüler, keine Schülerin mit pandemiebedingten Lernrückständen alleine gelassen wird. Deshalb haben wir nun auch die Winterschule 2021 etabliert", erklärte Scheeres. Ähnliche Angebote hatte es bereits in den Sommer- und Herbstferien gegeben. An der Sommerschule hatten 11.500 Schülerinnen und Schüler teilgenommen.

Sendung: Abendschau, 12.01.2021, 19:30 Uhr

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8 Kommentare

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  1. 8.

    Ich tue mich schwer mit diesen Ferienschulen : Die Kinder, denen das Lernen schwer fällt, verbrauchen auch mehr Energie dabei (sofern sie wirklich lernen) und haben auch dementsprechenden Regenerationsbedarf. Deshalb brauchen die auch die Ferien zur Erholung. Und gerade die sollen nun gestrichen werden ?
    Dann lieber Nachhilfe-Angebote nach der regulären Schule.
    Und bringt endlich Struktur in die Stoffvermittlung, dass nicht dauernd zwischen den Themen gesprungen wird !

  2. 7.

    Und die meinen, das kriegen sie hin?
    Was haben sie denn bisher für die Schulen geschafft?
    Und die, die da angesprochen werden.... da wird eh immer gemeckert, dass sie dumm und faul sind.... glauben sie ernsthaft, dass die freiwillig in die Schule gehen?
    Aber hey, man hat wieder was angeboten....*augenroll*

  3. 6.

    Das macht Sinn. Ich habe in der Sommer- und die Herbstschule gearbeitet. Die Lerngruppen mit max. 8 Kindern bringen den Betroffenen echt etwas.

  4. 5.

    Ich für meinen Teil bin ganz froh über Homeoffice. Sonst müsste ich alle drei Wochen aus Cottbus immer nach Berlin reisen für die Berufsschule. Da beklage ich mich mal nicht über die Situation mit dem Homeoffice.

  5. 4.

    Ich stimme Rita voll zu. Insbesondere die Grundschulen müssen sofort wieder geöffnet werden! Meine Kinder beschulen sich selbst, das fördert zwar die Selbständigkeit, aber mehr auch nicht. Wenn jetzt wieder für Monate die Schulen zu sind kommen zu den fehlenden 3 Monaten vom letzten Schuljahr nochmal welche dazu. Wann sollen sie das aufholen? Grundschulkinder gehen in der Regel zur Fuß zur Schule oder fahren mit dem Rad. Für das Infektionsgeschehen spielt es keine Rolle ob 10 Kinder in einem Raum notbetreut werden oder 13 Jahre beschult werden, für die Zukunft der Kinder schon!

  6. 3.

    meinen die im Ernst, dass im Februar die Pandemie vorbei ist und Nele und Burak zusammen mit 30 anderen Schülern in der Ferienschule sitzen können? Welche Drogen nehmen die denn? Die möchte ich auch... mein Rotwein ist offenbar nicht rosarot genug...

  7. 2.

    Da bekommt die entwertende Bezeichnung covidiot leider noch eine andere Bedeutung..

  8. 1.

    Das sinnvollste wäre ein zuverlässiger Präsenzunterricht für bestimmte Klassenstufen. Bei dem Online Unterricht lernen die Kinder rein gar nichts. Die Kinder bekommen Arbeitsblätter, sollen diese ausfüllen und bei Fragen steht der Lehrer bereit und in der Zeit dazwischen wird mit den Mitschülern gechattet. Der Lernerfolg ist gleich null. Danke Berliner Senat für die gute Bildung der Schüler.

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