Ernst hält an Rahmenbedingungen fest - Kein Not-Abitur in Brandenburg

Fr 29.01.21 | 22:03 Uhr
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Schülerinnen eines Gymnasiums bereiten sich mit ihrem Lehrer auf das Abitur vor. (Quelle: dpa/Waltraud Grubitzsch)
Video: Brandenburg Aktuell | 29.01.2021 | Ismahan Alboga | Studiogespräch Britta Ernst | Bild: dpa/Waltraud Grubitzsch

Obwohl der Schulbetrieb in Corona-Zeiten alles andere als normal verläuft, wird in Brandenburg an den Abiturprüfungen festgehalten. Bildungsministerin Ernst fürchtet, dass bei einem Not-Abitur die Hochschulzulassung in Gefahr geraten könnte.

Die Brandenburger Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) hat bekräftigt, dass es im Land kein Not-Abitur geben wird. Man habe sich große Mühe gegeben, die Rahmenbedingungen flexibler zu gestalten und trotzdem die Abitur-Standards zu halten, sagte Ernst am Freitagabend im rbb.

Ein Not-Abitur hätte dagegen immer einen Makel und würde auch als Hochschulzulassung vielleicht nicht akzeptiert werden. Das wolle man auf jeden Fall verhindern, sagte Ernst. Für die einzelnen Aufgaben bleibe der Standard hoch, aber in der Auswahl der Themen gebe es mehr Flexibilität, so Ernst. Das sichere den Standard.

Mehr Zeit, mehr Auswahl

Die Rahmenbedingungen für das Abitur und die mittleren Abschlussprüfungen werden in diesem Jahr in Brandenburg erweitert. Hintergrund sind die besonderen Lernumstände der vergangenen Monate wegen der Corona-Pandemie. So werden den Schulen für das Abitur mehr Prüfungsaufgaben zur Verfügung gestellt, aus denen sie auswählen können. Außerdem bekommen die Schülerinnen und Schüler bei den schriftlichen Prüfungen und auch beim mittleren Abschluss jeweils 30 Minuten mehr Zeit als bisher. Zudem können die Nachschreibetermine verstärkt genutzt werden.

Die schriftlichen Abiturprüfungen beginnen in diesem Jahr am 21. April, die Prüfungen zum mittleren Schulabschluss am 15. April. Sie sollen als Präsenzveranstaltungen stattfinden.

Beschlüsse der Kultusministerkonferenz für Länder nicht bindend

In der vergangenen Woche hatten die Kultusminister der Länder beschlossen, dass es trotz der Corona-Pandemie auch in diesem Jahr Abschlussprüfungen an den Schulen geben soll. In der Vereinbarung hieß es auch, dass die Ländern den Schülern die Möglichkeit eröffnen könnten, das Schuljahr zu wiederholen, ohne dass dies als "Sitzenbleiben" gewertet wird.

Grundsätzlich handelt es sich bei der Verabredung der Kultusminister allerdings um einen rechtlich nicht bindenden gemeinsamen Rahmen. Die Bundesländer sind für Schulpolitik selbst verantwortlich und entscheiden am Ende selbst, wie genau sie - auch in der Pandemie - weiter vorgehen.

Sendung: Brandenburg aktuell, 29.01.2021, 19:30 Uhr

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4 Kommentare

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  1. 4.

    Verschieben? Es gab keinen Ausfall. Es gab Präsenzunterricht in Kl 12. Die Lehrer haben doch beides „schaukeln“ müssen in 60-70 h/Woche.Es wurde hohes Risiko eingegangen und nun will man die Fleißigen bestrafen? Warum?

  2. 3.

    Ich verstehe das Problem nicht so richtig - ALLE haben UNENDLICH viel Zeit (läuft ja nix) und die Ausbildungen und Studiengänge beginnen nicht vor September/Oktober. Somit könnte man, da man ja nicht weiss, welchen Kram sich die Kultusföderalisten noch so ausdenken, alle Prüfungen bis locker in den Sommer verschieben! Da ja Reisen nachhaltig verboten ist, sind die Sommerferien auch schnurz, also könnte man ECHT viel Zeit haben, im Sommer, wo ja bekanntlich nix verboten ist außer Feiern in der Hasenheide. Da wäre Zeit, alle versäumten Inhalte durchzugehen, die Prüfungen später zu machen, alles supi. Klar, für EINIGE Lehrer blöd, die, die korrigieren müssten. Aber inzwischen sind doch alle geübt im Austeilen von mega-Arbeitspaketen via Email und anschließendem Wegducken, das dürfte doch klappen.

    Also mal innovativ sein - alles verschieben in den Sommer, fertig.

  3. 2.

    Im Text ist ja vom mittleren Abschluss mehrfach die Rede. Das sind ja die 10. Klassen.

  4. 1.

    Es geht immer nur um die Abiturienten, was ist mit den 10 Klässlern die dann fertig werden?
    Sind die nicht interessant? Gerade mit dem Hintergrundwissen das es unendlich weniger Branchen gibt die ausbilden?

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