Start ab kommender Woche - Berlin lädt alle Erzieherinnen und erste Lehrkräfte zum Impfen ein

Fr 26.02.21 | 11:22 Uhr
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Archivbild: Eine Lehrerin schreibt in einer Grundschule Wörter an eine Tafel
Video: Brandenburg Aktuell | 24.02.2021 | Mona Ruzicka | Bild: dpa/Sebastian Gollnow

Nach dem Inkrafttreten der bundesweiten Impfverordnung will Berlin schnell Kita-Beschäftigte und Lehrkräfte impfen. Die ersten von ihnen sollen schon ab kommender Woche ein Angebot erhalten - auch Brandenburg will das Thema zügig angehen.

Ab Ende kommender Woche soll in Berlin damit begonnen werden, bis zu 45.000 Kita-Beschäftigte, Tagesmütter und -väter sowie Lehrkräfte in Förderschulen gegen Corona zu impfen. Sie könnten keinen Abstand zu den Kindern wahren und zum Teil auch keine Masken tragen, begründete Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) am Freitag die erhöhte Priorisierung.

Den Start der Impfungen von pädagogischem Personal hatten Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) und Bildungssenatorin Scheeres bereits am Mittwoch angekündigt, ohne allerdings einen genauen Zeitpunkt zu nennen. Demnach muss sich das Gros der Lehrer an allgemeinbildenden Schulen allerdings noch etwas gedulden.

Geimpft wird in Tegel

Laut Mitteilung vom Mittwoch bekommen Erzieher und andere Beschäftigte in Kitas und Kindertagespflege sowie Lehrer an Förderschulen, in denen oft Kinder mit Handicaps lernen, bald eine Impfeinladung. Sie können dann individuelle Termine vereinbaren - und zwar "in der Regel", wie es hieß, im Impfzentrum Tegel. Dort wird der Impfstoff von Astrazeneca gespritzt.

Die Mitarbeitenden der Grundschulen sollen eingeladen werden, sobald diese Gruppe versorgt ist und genug Impfstoff vorhanden ist, sagte der Sprecher der Bildungssenatorin, Martin Klesmann, am Mittwoch dem rbb.

"Erhöhtes Infektionsrisiko für Erzieherinnen und Erzieher"

Für diesen Personenkreis bestehe eine besondere Dringlichkeit, erklärten beide Senatorinnen. "Die Impfungen sind freiwillig, aber ich appelliere an alle Berechtigten, von dem Angebot Gebrauch zu machen", sagte Scheeres.

Kalayci verwies darauf, dass Impfstoff immer noch stark limitiert sei und daher gezielt angeboten werden müsse. "Studien haben ein erhöhtes Infektionsrisiko für Erzieherinnen und Erzieher festgestellt." Daher seien die nun bald dran.

Auch Brandenburg will schnellstmöglich einladen

Die Lehrer in Grundschulen und Kita-Erzieher in Brandenburg sollen ebenfalls bald ein Corona-Impfangebot bekommen. "Das Ziel ist, dass sie schnellstmöglich ihren Impfstoff bekommen", sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Gabriel Hesse, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Das brauche aber einen gewissen Vorlauf.

Das Bildungsministerium werde die Lehrer von Grund- und Förderschulen über die Impfungen informieren. Wer die Kita-Erzieher informiere, werde derzeit noch abgestimmt. Wo sie ihren Schutz bekommen sollen, ist noch offen. Im Gespräch sind Impfzentren und Krankenhäuser. "Das stimmen wir jetzt ab", sagte der Sprecher.

In Brandenburg gab es im Schuljahr 2019/20 laut Statistikamt rund 8.200 Lehrkräfte in Grundschulen, die Vollzeit oder Teilzeit arbeiteten. Die Zahl pädagogischer Beschäftigter in Kitas lag im Jahr 2019 laut Bildungsministerium bei knapp 22.000.

Impfverordnung macht Weg frei

Seit Mittwoch können nach der Impfverordnung bundesweit auch Menschen geimpft werden, "die in Kinderbetreuungseinrichtungen, in der Kindertagespflege und an Grundschulen tätig sind". Gewerkschaften hatten das schon länger gefordert.

 

Seit Mittwoch können nach der Impfverordnung bundesweit auch Menschen geimpft werden, "die in Kinderbetreuungseinrichtungen, in der Kindertagespflege und an Grundschulen tätig sind". Wegen eines erhöhten Infektionsrisikos in den wieder für den Wechselunterricht geöffneten Brandenburger Grundschulen sollen die Lehrer besser geschützt werden. Kitas sind weiter grundsätzlich offen.

 

In Brandenburg gab es im Schuljahr 2019/20 laut Statistikamt rund 8200 Lehrkräfte in Grundschulen, die Vollzeit oder Teilzeit arbeiteten. Die Zahl pädagogischer Beschäftigter in Kitas lag im Jahr 2019 laut Bildungsministerium bei knapp 22 000.

 

Seit Mittwoch können nach der Impfverordnung bundesweit auch Menschen geimpft werden, "die in Kinderbetreuungseinrichtungen, in der Kindertagespflege und an Grundschulen tätig sind". Wegen eines erhöhten Infektionsrisikos in den wieder für den Wechselunterricht geöffneten Brandenburger Grundschulen sollen die Lehrer besser geschützt werden. Kitas sind weiter grundsätzlich offen.

 

In Brandenburg gab es im Schuljahr 2019/20 laut Statistikamt rund 8200 Lehrkräfte in Grundschulen, die Vollzeit oder Teilzeit arbeiteten. Die Zahl pädagogischer Beschäftigter in Kitas lag im Jahr 2019 laut Bildungsministerium bei knapp 22 000.

Sendung: Brandenburg Aktuell, 26.02.2021, 19:30 Uhr

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78 Kommentare

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  1. 78.

    Das wird sich aber sicherlich bald ändern.

    „Im ZDF heute journal kündigt der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Professor Thomas Mertens, nun an, die Empfehlung zum Astrazeneca-Impfstoff zu überdenken. Es werde "sehr bald zu einer neuen, aktualisierten Empfehlung kommen", sagte der Virologe im Gespräch mit Marietta Slomka. Er äußert sich auch zu einer aktuellen Studie aus Schottland, nach der der Impfstoff auch bei über 65-Jährigen wirksam sei.“

  2. 77.

    "-im Zweifel auch die 25-jährige Referendarin-
    in Konkurrenz zu den 70-80jährigen
    -im Zweifel der 79jährige Krebspatient-
    und sogar vor allen Chronikern u70"

    Die 25jährige bekommt AstraZeneca - so wie alle unter 65jährigen.
    Die "Konkurrenz" ab 65 Jahren bekommt BionTech bzw. Moderna.
    Also gibt es in diesem Sinne KEINE Konkurrenz!

  3. 76.

    und was passiert als Nächstes?

    da wird die Altersgrenze vom AstraZeneca gekippt und plötzlich stehen Lehrkräfte
    -im Zweifel auch die 25-jährige Referendarin-
    in Konkurrenz zu den 70-80jährigen
    -im Zweifel der 79jährige Krebspatient-
    und sogar vor allen Chronikern u70

    Das ist absolut unverständlich
    und die täglichen Nebelkerzen mit neuen Gruppen, denen man Gutes möchte erscheinen da nur als Ablenkungsmanöver um von der Unfähigkeit in der Senatsverwaltung abzulenken.

    Ich hoffe der Regierende
    (ihm trau ich da mehr zu)
    greift da endlich mal durch.

  4. 75.

    Hallo Erzieher,
    ich bezog mich auf vorhergehende Beiträge...
    Hier wurde u.a. auf eine konkurrierende Situation z.B. zu Chronikern hingewiesen.

    Ich gönne jedem der möchte die Impfung
    und da es noch rar ist, wird man um Priorisierungen nicht rum kommen
    ...im Zweifel auch auf individuell gefühlte Ungerechtigkeit.

    Was mich wahnsinnig aufregt
    ist das Agieren von Kalayci. Treibt jeden Tag ne andere Kuh durchs Dorf, aber keinen konsistenten Plan.
    Sie hatten Monate Zeit um das zu erarbeiten und transparent zu gestalten.

    Natürlich wär es toll
    auch die Lehrkräfte -und nach meinem Geschmack vorrangig Erzieher- zu impfen
    und man hat sogar den „Luxus“ aufgrund der unterschiedlichen Einsatzgrenzen der Impfstoffe diese früher als gedacht dran zu nehmen...
    Dann soll man dies Szenario auch „aus der Schublade“ holen und umsetzen.
    Leider gibt’s das wohl nicht und wird wieder mal angekündigt, genau wie die Lösung für Chroniker noch am erarbeiten ist.

  5. 74.

    Die Praxen sind ja dann auch für "Fremdpatienten" und nicht nur für die "eigenen".

  6. 73.

    Das wäre ja wunderbar. Dann kann man nur hoffen, dass der eigene Lungen- und Leberarzt zu den Praxis gehört, die beliefert werden.

  7. 72.

    Auf welche Punkte willst du, als Kommentar unter diesen Artikel vom RBB, hinaus?
    Viele werden sich mit ihren persönlichen Konstellationen legitimieren, früher dran zu kommen. Oft auch man selbst.
    Nach wie vor bringt dieser Beruf aktuell höchstes Maß an fremdbestimmten Risiko, wie es niemand zur Berufs- und Ausbildungswahl je eingeplant hat. Das Problem liegt nicht nur bei der Gesundheitspolitik, unter diesem Thema vielmehr auch um die Bildungspolitik und Vorgehen vieler Eltern, zwingend Vollbetrieb ohne jedigliche Schutzstrategie fahren zu wollen!!! Nirgendwo sonst empfinde ich soviel fremdbestimmtes Risiko, welches ich sonst doch noch zu weit größeren Anteil selbst in der Hand hätte... Entweder Impfung oder regelmäßige Testung aller oder gar strikter Notbetrieb!

  8. 71.

    Immerhin haben Sie Ausnutzung von Notbetreuung, wie ihr privates Risikoverhalten in eigener Macht und Kontrolle! Das Personal nicht.. Fast alle ErzieherInnen arbeiten in riesen Angst und vollem Risiko nach herbstlichen Zeiten großer bildungspolitischer Verschleierei! Würde es nicht um Sie selbst, sondern um ihre Kinder gehen, würden sie für entspanntes gesundes KiTaPersonal sein oder ihre Kinder primär bis ganz da Heim lassen...!!

    Also was nun? Bildungseinrichtungen wichtig, oder nicht?! Notbetriieb oder Impfung fürs Personal.
    Noch trifft das Virus Gott sei Dank nicht Kinder...und wenn, ist es um so Unverantwortlicher, sie abzugeben!

  9. 70.

    Tagesspiegel vom 25.02
    "Für die unter 65-Jährigen mit chronischen Erkrankungen habe die KV zugesagt, dass diese in Schwerpunktpraxen zum Beispiel für Onkologie oder Dialysen geimpft werden. „Wir liefern den Impfstoff, die Praxen impfen.“ Die KV will nächste Woche der Gesundheitsverwaltung mitteilen, wie viele Praxen impfen können."

  10. 68.

    Nein. Kinder können nicht geimpft werden und Eltern mit Risikoerkrankungen werden nicht geimpft. Chronisch kranke unter 65 (Prio Gruppe 2) müssen warten, weil Erzieher vorgezogen werden.

  11. 67.

    Es ist unerträglich so etwas zu lesen. Erzieher werden vorgezogen wegen erhöhten Infektionsrisiko. Jedoch geht es den Experten der Impfkommission nich um die Gefahr der Infektion geht, sondern um das Risiko eines schweren Verlaufs.

    Der Senat ignoriert die Reihenfolge der Experten willentlich und wissentlich. Er spielt mit Menschenleben, aber das scheint der SPD um Müller, Kalayci und Scheers egal zu sein.

    Und wenn dann wie in der Abendschau berichtet wird, dass mehrere 10.000 Dosen von AstraZeneca nicht genutzt werden ist es noch unverständlicher, warum die von den Fachleuten definierten Risikogruppe unter 65 in Berlin auch weiterhin keine Chance auf eine Impfeinladung haben.

  12. 66.

    @rbb24: Gilt diese Einladung zum Impfen nur für die Erzieher*innen die an landeseigenen Kitas angestellt sind oder auch für die der freien Träger?

  13. 65.

    Wie wahr! Die neue Corona-Impfverordnung vom 08.02., die vorgesehen hat, dass Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen und damit einem nachweislich erhöhten Risiko, schneller an SARS-CoV-2 zu versterben, ist Makulatur.

  14. 64.

    genau,

    aber -laut gemeinsamer Presseerklärung der KV und Kalayci- sollen die Einladungen der 65-70jährigen mit Vorerkrankungen bereits nächste Woche rausgehen (in einer vorherigem Statement hieß es sogar schon impfen)

    Das wäre ein klarer Rechtsbruch,
    wenn die Gruppe noch vor den 70-80jährigen dran wäre (auch ethisch, da es auch dort Vorerkrankte geben soll).

  15. 63.

    In Berlin sollen die über 65jährigen mit Vorerkrankung über die Kassenärztliche Vereinigung eingeladen werden. Aber da geht es ja um die Mangel-Impfstoffe und nicht um AstraZeneca. Da werden die Termine selbst bei Einladung noch in weiter Ferne liegen. Mein Freund Ü80 hat seinen Ersttermin Mitte März.

  16. 62.

    Das wünscht sich die kassenärztliche Vereinigung. Für Priorität 2 gibt es in Berlin keine Impftermine.

  17. 61.

    Dass Erzieherinnen und Erzieher keinen Kontakt zu ihrem Klientel haben, ist eine Farce.
    Das kann nur jemand behaupten der keine Kita betreten hat.
    Wir müssen notwendigerweise Gespräche mit Eltern führen und haben endlich mit unserer schlechten Entlohnung wenigstens die Chance uns zu schützen!!!

  18. 60.
    Antwort auf [Caro] vom 26.02.2021 um 19:17

    Diesen Kommentar sollten Sie bitte auch noch einmal direkt an

    [Dr. Uwe Schmidt] vom 26.02.2021 um 12:05
    Beitrag 51

    richten!

  19. 59.

    Hallo miteinander,

    es ist wirklich unfassbar, wie aktuell die Verwaltung agiert.

    Wer will, wer will, wer hat noch nicht.
    Polizei, Feuerwehr, Mediziner, Chroniker und Lehrer...
    das macht natürlich alles Sinn,
    doch wo ist die Konsistenz? Was ist der Plan?
    Willkommen im Club des Überbietungswettstreits.

    Ich war positiv überrascht,
    wie relativ gut Berlin bisher durch die Krise gekommen ist.

    Auch dem Agieren des Regierenden,
    -wahrlich nicht in jedem Fall-
    konnte ich viele abgewinnen.

    Doch ausgerechnet der Senatorin für Gesundheit scheint es an gesundem Menschenverstand zu mangeln, sonst kann man sich die wiederholten Ausfälle nicht mehr erklären.

    Um diesen -nunmehr auch gesetzeswidrigen Ankündigungen- Einhalt zu gebieten, habe ich heute beim Verwaltungsgericht einen Antrag auf einstweilige Anordnung gegen die Senatsgesundheitsverwaltung gestellt.

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