Impfungen und Schnelltests - Bildungsministerin rechnet mit "viel Unterricht in den Schulen"

Sa 27.02.21 | 12:41 Uhr
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Schülerinnen und Schüler der Klasse 4c der Robert-Schumann-Grundschule sitzen mit Abstand zueinander im Unterricht (Quelle: dpa/Arne Dedert)
Bild: dpa/Arne Dedert

Bundesbildungsministerin Karliczek sieht derzeit eine "ganz gute Ausgangslage" für viel Präsenzunterricht in den nächsten Monaten. Die Zulassung von Corona-Selbsttests und neue Impfmöglichkeiten für Lehrkräfte könnten den Schulbetrieb stützen.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) rechnet für die kommenden Monate mit viel Präsenzunterricht an Schulen. Die Ausgangslage sei besser als noch vor Monaten, sagte sie der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag). Dass sich die Grundschullehrkräfte demnächst gegen Corona impfen lassen könnten und dass es Schnelltests gebe, werde zur Stabilisierung des Unterrichts beitragen.

Karliczek warnte zugleich vor zu viel Euphorie: "Es gibt in dieser Pandemie für nichts einen Freifahrtschein." Wenn konsequent im Sinne der Infektionsprävention gehandelt werde, könnten für die Schulen die Spielräume aber nach und nach größer werden.

Bildungsministerin gegen Impfpflicht

Von einer Impfpflicht von Erzieherinnen und Erziehern sowie Lehrkräften hält Karliczek dagegen wenig. Sie gehe von einer hohen Impfbereitschaft aus. Durch eine Impfpflicht würden sich Impfskeptiker zudem in ihrer Ablehnung bestätigt sehen. "Das wäre kontraproduktiv." Vielmehr müsse man Überzeugungsarbeit leisten. Dazu gehöre auch immer wieder der Hinweis, dass in der Europäischen Union bewusst nicht der Sonderweg einer Notfallzulassung für Impfstoffe gewählt worden sei. "Es gab hier ein Zulassungsverfahren mit den anerkannt hohen Standards." Sie sei daher überzeugt, dass der in der Kritik stehende Impfstoff Astrazeneca sicher sei.

Die Schulen und Kitas in Deutschland waren seit den Weihnachtsferien über Wochen geschlossen. Stufenweise und unter bestimmten Bedingungen dürfen in den meisten Ländern seit einer Woche die Schüler wieder in den Präsenzunterricht, auch in Berlin und Brandenburg.

Auch Müller erwartet Lockerungen

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD), erwartet, dass in den nächsten Wochen weitere Corona-Maßnahmen gelockert werden können. Weil immer mehr Menschen geimpft werden, könne man in Kombination mit mehr Tests nach den Schulen schrittweise auch weitere Bereiche öffnen. Als Beispiele nannte Müller Kultur- und Sportveranstaltungen sowie den Einzelhandel.

Am kommenden Mittwoch beraten Bund und Länder über das weitere Vorgehen.

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34 Kommentare

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  1. 34.

    Und wer erklärt endlich mal der vulnerablen Ü70 Gruppe das man mehr als 10 cm Abstand halten, den Mundschutz über Mund und Nase tragen, nicht in die Hände oder offen in die Umgebung hustet und Taschentücher nicht mehrmals benutzen sollte?

    Bitte lassen Sie die Vorwürfe gegenüber Kinder und Jugendlichen, halten Sie doch einfach den entsprechenden Abstand von den paar die überhaupt noch draußen rumlaufen.

  2. 33.

    klappt sowieso nicht. Der große Rest der Welt bleibt auf der Verliererseite mit Öffnung und Lockdown immerzu, während Neuseeland und weinge andere Länder es in den Griff kriegen WOLLEN und SCHAFFEN, während hierzulande bereits im Vorfeld die Krisen gezüchtet werden wegen dem bißchen Mund und Nase durch Masken bedecken https://www.nzherald.co.nz/nz/covid-19-coronavirus-auckland-in-alert-level-3-lockdown-for-a-week-rest-of-nz-at-level-2-jacinda-ardern/OWBIIXGYZQIPJL36WZYZKSEWH4/?ref=readmore DBDDHKP

  3. 32.

    Das sind jetzt eigene IT-Insellösungen, die nicht jeder verstehen kann, der nicht auf Ihrem Niveau ist, nicht einmal die Bildungsverwaltung. Diese Kenntnisse werden „Grauköpfen“ gerne von denen abgesprochen, die meinen, das schnelle „Wischen“ in einer Fotoapp seien Kenntnisse. Na ja, ist ja bald vorbei, da die Friseure wieder bald öffnen - dann gibt es nur noch „Farbköpfe“ die ein Smartphone wieder bedienen können (sind ja nicht mehr „grau“), und gut sehen sie dann auch wieder aus...im bunten Frühling.

  4. 31.

    Die Frau Bildungsministerin soll sich mal stark dafür machen, dass die Parole "KITAs und Schulen zuerst" nicht aus dem Blick gerät. Die nächsten Öffnungsschritte sollten den älteren Schülern gelten und nicht denen, die momentan am lautesten fordern. Also macht die Blumenläden erst auf, wenn alle mindestens einmal in der Schule waren. Für die Epidemie kommt es auch auf die Gesamtzahl der Kontakte an, also sollten wir Älteren die Füße still halten zugunsten der Jugendlichen.

  5. 30.

    Wir haben jetzt 1 Jahr Pandemie. Bildung ist uns enorm wichtig, deshalb sollen die Schulen aufgemacht werden. Aber funktioniert unsere Bildung überhaupt? Ist den Kindern in 1 Jahr Pandemie nicht zu erklären wie sich der Erreger verbreitet? Ich habe selbst Jugendliche ca. 15 Jahre alt gesehen, die das nicht verstehen (denn sie hielten ohne Masken keinen Abstand - aber auch etliche male gesehen bei jüngeren Kindern). Ist das denn kein Bildungsauftrag für die Lehrer? Warum erklären die Lehrer den Kindern das nicht? Man hat den Kindern doch auch erklärt wie sie die Straße zu benutzen haben, das funktioniert doch auch.
    Bereits im Frühjahr letzten Jahres hat die Leopoldina gefordert nur 5 Kinder/Raum. Warum ist dass bisher nicht umgesetzt worden? Gibt es denn in diesem Land keine Bildungspolitiker, die das umsetzen? Ich verstehe nicht warum man Schulen aufmacht ohne dass derartige Hygienekonzepte 1 Jahr nach Pandemiebeginn umgesetzt sind. Es ist eine teils tödliche Krankheit!

  6. 29.

    Uruguay kann das - Deutschland nicht. Hm. Link:
    https://www.spiegel.de/politik/ausland/digitale-bildung-warum-uruguays-schueler-so-gut-durch-die-corona-pandemie-kommen-a-59466cde-21f9-4949-99f8-68e0ea4d70b1

  7. 28.

    War jetzt ein Jahr Zeit, sich das anzueignen, alles, was über das schlecht Kopieren alter Bücher hinausgeht mit nachfolgendem Einscannen! Die LuL / RuR in meinem Freundeskreis sind alle ü50 und schaffen das tatsächlich, weil sie es sonst im Alltag auch nutzen - die bedienen ja auch ne Waschmaschine und fahren Auto! Und wenn man was im Homeoffice nicht findet, einfach mal googeln, andere hatten die gleichen Probleme und teilen sogar die Lösung :-) das ist ja das Gute, man kann so viel Neues entdecken und nutzen, und jeder ist irgendwo irgendwie Anfänger und keiner nimmt es übel. Nur wenn man sich EIN JAHR nicht weiterentwickelt und das auch nicht WILL, dann sollte man Tankwart werden....

    Ich schätze viele echt gute LuL, aber es ist wie bei jedem Beruf: schlechte Klempner oder Bäcker finde ich auch Kacke!

  8. 27.

    Die Kids halten die Regeln auch nicht in geschlossenen Räumen ein.... Wir stecken mitten in der 3. Welle, wem hilft es denn wenn wir nach 4 Wochen die Schulen wieder dicht machen weil die Zahlen steigen... Schaut mal ins Vogtland....

  9. 26.

    Liebe Frau Karliczek wissen Sie eigentlich wie tief wir gegenwärtig in der Scheiße stecken?
    Seien Sie vorsichtig mit weiteren Öffnungen.
    Ihre "Schnelltests" werden Ihnen nicht helfen.
    Warten Sie bitte bis Juni wenigstens!
    Da kommt etwas auf uns zu...

    Friseur und Shopping, Homeschooling sind Luxusprobleme dagegen.

  10. 25.

    Wo ist denn so eine Schule? Solche Zustände kann ich aus Pankow nicht bestätigen.

  11. 24.

    Es ging um Kinder AB Klasse 4, nur so nebenbei. Aber ja, Abstand halten die Kinder draußen eh nicht, aber mit den Regeln wird doch zumindest der Schein in der Schule gewahrt und die Lehrer/Erzieher sind safe.

    Wo ist jetzt der Unterschied dazu, ob mein Kind sich auf'm Spielplatz bei den Kindern ansteckt (bzw andere Kinder ansteckt) oder mein Kind wieder ordentlich beschult wird und nach der Schule wieder auf'm Spielplatz Kontakt hat?

    Da gibt es keinen! Außer, dass der Schulstoff so vermittelt wird, wie es eigentlich sein sollte! Dann soll dich die Präsenzpflicht weiter aufgehoben werden, dann können alle Kinder deren Eltern das nicht wollen, weiter zu Hause unterrichten und der Rest geht wieder in die Schule.

  12. 22.

    @ Alt-Westberlinerin:
    So ist das mit den Vorurteilen... Kann ganz schön nach hinten losgehen.

  13. 20.

    Ich finde wir sollten weniger auf die Lehrer hauen. Es ist nunmal ein Studium, deren Bestandteil nicht digitale Lernmethoden sind. Nicht jeder ist dieser Art des Unterrichten zugewandt und nicht jeder Lehrer ist U40.
    Ich stelle mich im homeoffice auch wie ein Nappel an, wenn ich im Rahmen eines Zoom-Meetings meinen Bildschirm teilen muss und ich bin 37. Vor der Installation der Tan-app wollen wir mal nicht reden....Der eine kann es, der Andere weniger. Das sagt aber grundlegend nichts über die Fähigkeit des Lehrers zum unterrichten aus. Lediglich das Medium sagt dem Einzelnen nicht zu.
    Einen Nichtscheinmer ins Wasser zu werfen und sich dann beschweren, dass er es nicht packt, ist eigentlich nur bekloppt von demjenigen, der ernsthaft erwartet hat, dass er schwimmt. Nur weil jemand ein wenig Medien nutzt, heißt es nicht, dass man sich die Anforderungen des digitalen Unterrichts mal so aus dem Ärmel schüttelt.
    Überquert ja auch niemand den Ärmelkanal, der ein Seepferdchen hat.

  14. 19.

    Kann man denn etwas anderes von einem Kind z. Bsp. in der ersten Klasse erwarten? Sie sollten doch ihre Freunde doch schon ewig nicht sehen!

  15. 18.

    Unterricht, und dann noch viel? Ohne anstrengende Leistung und Voraussetzungen zu schaffen geht das nicht. Da verwechselt wohl jemand die Reihenfolge? Dann werden wohl die Lehrenden den Schülern weiter ihre IPhones, mit richtigen IT- Anwendungen erklären müssen, was gar nicht so einfach ist und manchen Aha-Effekt auslöst. So gesehen ist „viel Unterricht“ auch was wert, auch wenn Frau Karliczek dies so nicht gemeint hat - Hauptsache man sagt was.

  16. 17.

    "Ihre Probleme möchte ich haben..." Hamse aba nich, weilse keene Kinda ham. Oda?

  17. 16.

    Das Bild kann nicht aktuell sein, da weder die Lehrerin noch die Schüler eine Maske tragen, was seit einer Woche zum PflichtLernpgrogramm eines jeden 1-3. Klässler gehört, teilweise für 5-6h täglich und selbst im Außenbereich. Mit Maske lernt sich doch eine Sprache gleich noch viel besser, Vorlesen- kein Problem, Kommunikation, zwischenmenschlicher sozialer Austausch ohne Mimik für die Kleinsten unserer Bildungsgesellschaft zumutbar- während die Erwachsenen , in den Büros und die CDU Landtagsabgeordneten inklusive des Vorsitzenden aus Sachsen Anhalt bei ihrer letzten Sitzung demonstrativ keine Masken getragen müssen. Außerdem gibt es aktuell keinen Hinweis, woran diese verschäfte Maskenpflicht für 1-3. Klässler gekoppelt ist und wie lange unsere Kinder als zusätzliches Schutzschild für die noch nicht geimpften Lehrkräfte herhalten dürfen. Diese Kinder haben auch ein Jahr Pandemie hinter sich und brauchen jetzt nicht noch strengere Maßnahmen, sondern ein Mehr an Normalität.

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