Lockdown für Passagierschiffe -
Reedereien in Berlin haben zu einer Kundgebung auf der Spree gegen die Corona-Auflagen aufgerufen. Nach Angaben des Reeders Vladimir Böttcher sollten insgesamt fünf Schiffe seiner Reederei sowie der Reedereien Eddyline und BWSG am Freitagnachmittag an einer Protestfahrt zwischen Humboldthafen und Bodemuseum teilnehmen.
"Die Lage ist momentan katastrophal für mich und alle anderen beteiligten Betriebe", sagte Böttcher am Freitag. Seit dem September des vergangenen Jahres dürften Charterschiffe wegen der Auflagen keine Passagiere mehr befördern. Fixkosten wie etwa Liegeplatz-Gebühren für die Schiffe seien allerdings auch im Lockdown weiter zu zahlen.
Reeder fordern Konzept für Rückkehr zu Normalbetrieb
Böttcher warf der Bundesregierung Unfähigkeit im Umgang mit der Pandemie vor und verlangte "ein klares Konzept, mit dem man arbeiten kann". Er verwies darauf, dass die Schiffsbetreiber ihre Passagiere per App und über Listen rigoros nachverfolgen könnten und auch jedem Fahrgast einen Test bereitstellen würden. Die Gäste befänden sich auf den meisten Schiffen ohnehin im Freien - die Ansteckungsgefahr sei also gering.
Für die Zukunft kündigte Böttcher weitere Kundgebungen an. Seinen Angaben zufolge soll es jede Woche ähnliche Aktionen geben, dann auch mit mehr Beteiligten. Von anderen Reedern habe er dafür bereits viele Zusagen für die Zeit nach Ostern erhalten.
Sendung: Abendschau, 26.03.2021, 19.30 Uhr