Weiterführende Schulen öffnen wieder - Corona-Selbsttests sollen am Montag an Brandenburger Schulen starten

Do 11.03.21 | 20:16 Uhr
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Symbolbild: SchülerInnen bei Corona-Selbstests in der Schule. (Quelle: dpa/M. Balk)
Audio: Inforadio | 11.03.2021 | Torsten Sydow | Bild: dpa/M. Balk

Jeden Montag erstmal zum Corona-Selbsttest: Das soll ab kommender Woche für Schüler und Lehrkräfte in Brandenburg zur Regel werden. Dann kehren auch die weiterführenden Schulen zum Wechselunterricht zurück. Zumindest für sie soll der erste Testvorrat genügen.

Mit der Öffnung von Gesamtschulen, Oberschulen und Gymnasien für den Wechselunterricht mit Lernen zuhause sollen in Brandenburg ab Montag die Corona-Selbsttests, wenn es nach der Landesregierung geht, möglichst an allen Schulen starten.

"Ich gehe davon aus, dass wir mindestens an den weiterführenden Schulen, vermutlich aber an allen Schulen, am Montag Tests zur Verfügung haben", sagte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) am Donnerstag im Bildungsausschuss des Landtages. Genauere Voraussagen gab es zunächst nicht.

Testungen jeweils im Klassenverbund

Die Schülerinnen und Schüler sollen im Klassenverband getestet werden. Damit, so die Absicht, können Corona-Infektionen schneller erkannt werden. Geplant sei je Schülerin, Schüler und Lehrkraft ein Schnelltest pro Woche - jeweils montags. Für diese Tests wird ein Abstrich aus dem vorderen Nasenbereich genommen. Sie sind unabhängig von den kostenlosen Bürgertests gedacht, die allen Brandenburgern zur Verfügung stehen sollen. Eine Testpflicht gebe es nicht, sagte die Bildungsministerin, die Regierung halte das nicht für notwendig. Man gehe davon aus, dass das Angebot auch ohne Pflicht gut angenommen werde.

Die ersten 300.000 Schnelltests der Firma Roche trafen nach Angaben des Innenministers Michael Stübgen (CDU) bereits in Brandenburg ein. Die Großlieferung werde in 900 Pakete aufgeteilt und im Laufe dieser Woche an die Schulen geliefert. "Wir alle wollen, dass den Brandenburgern die Schnell- und Selbsttests so schnell wie es geht zur Verfügung stehen", teilte Stübgen mit.

Die Bildungsministerin sagte im Ausschuss, zu den 300.000 Tests kämen später 2,3 Millionen Tests weiterer Anbieter. "Wir gehen davon aus, dass das bis zur Sommerpause reicht", sagte Ernst. "Sollte das aus irgendwelchen Gründen nicht reichen, kaufen wir noch mehr." Das Angebot gelte für jeden Schüler, jeden Lehrer sowie das außerdem an Schulen tätige Personal, also auch Hausmeister und Reinigungskräfte.

Bei positivem Schnelltest soll PCR-Test folgen

Die GEW und der Landeselternrat äußerten die Befürchtung, dass viele Schulen am Montag ohne die Möglichkeit von Schnelltests öffnen werden. "Die bisher vorgesehenen Testmöglichkeiten reichen nicht aus", erklärten beide in einer gemeinsamen Mitteilung. Die Öffnungen der Schulen seien nur bei regelmäßigen Tests aller Beteiligten und Impfangeboten für alle Lehrkräfte zu verantworten.

Außerdem lägen die notwendigen Einwilligungserklärungen der Eltern nicht vor und das konkrete Verfahren bei einem positiven Testergebnis von Schülerinnen und Schülern sei unklar. Die GEW fordert, dass die Testungen verpflichtend und Voraussetzung zur Teilnahme am Präsenzunterricht sind. Der AfD-Landtagsfraktionsvorsitzende Hans-Christoph Berndt, sagte im Ausschuss, die Tests seinen nicht nötig, symptomlose Schüler zu testen sei aberwitzig.

Die Bildungsministerin erklärte im Ausschuss, was im Falle eines positiven Ergebnisses passieren soll: "Da diese Tests eine Fehlerquote haben und zu oft positiv anzeigen, ist es so, dass dann eine Isolierung der Person vorgenommen werden muss und ein PCR-Test herbeigeführt werden muss und dann die Gesundheitsämter entscheiden", sagte Ernst.

Sie appelliere an die Eltern, die Einverständniserklärung abzugeben. Ernst räumte ein: "Es ist jetzt noch mal eine neue Art Test, es ist auch neu, dass wir Gruppentests machen." Die Ministerin verwies auf die Erfahrung der Schulen mit Infektionsfällen. "Seit Monaten sammeln wir Erfahrungen mit positiv getesteten Personen an Schulen." Für Lehrkräfte und übriges Personal gebe es rund 300.000 FFP2-Masken.

Am Montag kommen Schüler der 7.,8.,9. und 11. Klassen wieder zum Wechselunterricht an ihre Schulen. Seit 22. Februar sind bereits die Grundschulen im Wechselunterricht.

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12 Kommentare

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  1. 12.

    Danke, für Ihren Kommentar. Genauso ist es abgelaufen. Es ist ein Skandal, wie diese Horde ministerieller Versager mit Lehrern, Schülern und Eltern umgeht. Ich erwarte, dass der RBB hiermal einen kritischen Artikel verfasst und endlich mal aufzeigt, was eigentlich für Ahnungslose an den Schaltstellen des MBJS sitzen.

  2. 11.

    und ohne die Beteiligung der GEW und des Hauptpersonalrats. Obwohl wenig testen besser als Nichts ist, "umgeben" sich die Sachbearbeiter in der BV nicht mit den Fachleuten vor Ort. Die werden gar nicht gehört. Man hat den Eindruck, dass der Paketdienstfahrer bei Anlieferung schulen soll. Hauptsache der "Vorgang" ist vom Schreibtisch weg und man hat wieder Zeit für seitenlange Alibiverordnungen? Und nun das Beste aus der (Ablehner-)Kommentarriege: "von mir keine Einverständnis..." Egoistisch, so scheint es, aber ist ohne Bedeutung. Die würden sogar Erzieher/Lehrer anzeigen, wenn sich ein Kind "falsch anstellt"? Eindämmungsverhalten ist nicht jedermanns Sache.

  3. 10.

    Ich hinterfrage hier grundsätzlich schon einmal diese ganze Aktion...Freitag mittags diese Informationen an die Schule zu senden, dass am Montag mit den Tests zu beginnen sei, Zeigt doch schon wieder einmal...welch Aktionismus hier veranstaltet wird ohne langfristige Planung....Einverständnis liegt nicht vor....Lehrer werden überhaupt nicht befragt und informiert...hier sollen kleine Kinder abgeleitet werden, diese Selbsttests zu machen...Wer übernimmt denn hier die Verantwortung? Es ist nicht die Aufgabe eines Lehrers, montags früh im Klassenraum eine Massen Selbsttestung durchzuführen und im Falle einer positiven Testung hier in Aktion zu treten, Eltern zu informieren, Kontakte nachzuverfolgen und das Kind zu isolieren.
    Viel einfacher wäre es, den Eltern freitags den Test mit nach Hause zu geben...diese testen montags zu Hause und schicken ihr Kind bei negativen Ergebnis in die Schule....das wäre für mich eine Lösung.
    Hier werden Aufgaben auf Schulen delegiert, die überhaupt nicht in deren Verantwortung liegen.

  4. 9.

    @RBB sind Sie sich sicher, dass der Landeselternrat und die entsprechenden Gremien bei diesem Vorstoß mit eingebunden waren/sind?
    Mir liegen andere Informationen vor.
    Hier handelt es sich einmal mehr um eine Idee des MBJS OHNE Beteiligung der Eltern.

  5. 8.

    Virenmutation? Basiswissen, 8. Klasse.
    Die Hospitalisierungs - und Sterberaten gehen konstant zurück.
    Und Symptomlose ständig zu testen, halte ich für ein Unding. Diesen dauerangstbehafteten Umgang mit dem Virus ähnelt einer Massenpsychose.

    Ich werde der Testung nicht zustimmen.

  6. 7.

    Ähm, beim Teilungsunterricht ist montags nur die eine Hälfte der Schüler da, die andere ist Di und Do da, die von Mo sind Mi und Fr da. Und KLASSENVERBAND hä? Weiterführende Schulen? Klassen? Ok, da haben wieder Leut dran gesessen, die so RICHTIG Ahnung vom Schulleben haben... *räusper*

  7. 5.

    Es ist leider umgedreht, die meisten Tests fallen negativ aus obwohl der getestete positiv ist. Und genau darin liegt das Problem!

  8. 4.

    1 Test pro Woche, kommt man sich nicht langsam Lächerlich vor? Montag negativ getestet und Dienstag positiv infiziert, anschließend werden von Mittwoch bis Freitag die anderen Klassenkameraden angesteckt. Es ist eine Schande wie man mit der Gesundheit der Kinder und Eltern umgeht! Das die Mutation sich immer mehr ausbreitet ist lange kein Geheimnis mehr. Hauptsache die Kinder sitzen 2 Wochen vor den Ferien in der Schule, anschließend wird das Virus zu Ostern im ganzen Land verbreitet. Unsere Politiker haben auch nach einem Jahr Corona nichts dazu gelernt!!!

  9. 3.

    Wenn ich das schon lese, dass es überhaupt keinen Plan gibt, wenn diese Tests auch noch positiv ausfallen und es aber keine Infektion ist, aber erstmal alle in Isolation zwingen, wird mir übel. Schließe mich Nancy Richter an, auch von mir wird es keine Einverständniserklärung geben!

  10. 2.

    Vielleicht habe ich es ja überlesen: Wer führt denn den Selbsttest und die Auswertung im Klassenverband praktisch durch? Die Schüler mit anschließender selbstständiger Auswertung? Stelle ich mir bei Grundschülern schwierig vor! Oder etwa der Lehrer, denn wozu sonst hat Frau Ernst sogar noch eine Einverständniserklärung von den Eltern abgefordert?
    Vielleicht weiß ja rbb24 eine verlässliche Antwort.

  11. 1.

    Tut mir leid, aber von mir wird es dafür bestimmt keine Einverständniserklärung geben.

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