Wechselunterricht ab kommendem Montag - Brandenburger Lehrkräfte und Schüler sollen sich ein Mal pro Woche selbst testen können

Di 09.03.21 | 21:15 Uhr
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Eine Schülerin sitzen während eines freiwilligen Corona-Schnelltests in der Mensa eines Schulcampus (Quelle: dpa/Sebastian Kahnert)
Bild: dpa/Sebastian Kahnert

Mit Beginn der Schulöffnungen für den Wechselunterricht am 15. März will das Land Brandenburg mehr Corona-Schnelltests für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler anbieten. Das beschloss der Haushaltsausschuss des Landtags am Dienstag. Sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler sollen sich ab kommendem Montag einmal pro Woche an Schulen selbst testen können. Nach den Grundschulen öffnen dann in Brandenburg auch die weiterführenden Schulen für den Wechselunterricht.

Das kostenlose Angebot des Landes soll bis zum Ende des laufenden Schuljahres (24. Juni) gelten. Dafür will die Regierung einen Maximalbetrag von insgesamt 28,3 Millionen Euro bereitstellen. Die Kosten werden aus dem Rettungsschirm 2021 des Landes getragen. Ein erster Auftrag für knapp 300.000 Selbsttests in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro sei bereits an die Firma Roche erteilt worden, die ein schnelles Angebot gemacht habe, berichtete die Brandenburger Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) am Dienstag im Ausschuss. Damit könne die erste Woche abgedeckt werden.

GEW beurteilt Testkonzept als nicht ausreichend

Die Tests sollen noch diese Woche an einen zentralen Ort in Brandenburg geliefert und dann an die Schulen verteilt werden, damit sie zu Schulbeginn zur Verfügung stünden. Weitere Aufträge an andere Firmen zur Lieferung von mehr Schnelltests sollen zeitnah vergeben werden, sagte Ernst. Die Finanzministerin Katrin Lange (SPD) sagte, noch sei nicht klar, wie das Angebot der Schnelltests angenommen werde. Das Bildungsministerium solle dem Finanzministerium monatlich darüber berichten.

Bereits seit Herbst 2020 können sich alle Lehrkräfte an Schulen in Brandenburg kostenlos bei Hausärzten testen lassen. Das Land hat dazu eine Vereinbarung mit der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) getroffen. Im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe werden seit Anfang Februar 2021 zweimal wöchentlich Schnell- und Selbsttests finanziell vom Land gefördert.

Die Lehrergewerkschaft GEW und der Hauptpersonalrat kritisieren die Landesregierung mit Blick auf die Rückkehr in den Wechselunterricht am Montag scharf. "Weder erhalten alle Lehrkräfte ein Impfangebot, noch sind die Regelungen zur regelmäßigen freiwilligen Testung in den Schulen vorhanden", sagte der GEW-Chef Günther Fuchs am Dienstag. Es sei ein politischer Skandal, dass es noch immer kein verlässliches Testkonzept für die Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler gebe. Sollte die Impf- und Teststrategie vor der Ausweitung der Unterrichtsangebote nicht entsprechend angepasst werden, handele das Bildungsministerium "grob fahrlässig".

Sendung: Brandenburg aktuell, 09.03.21, 19:30 Uhr

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7 Kommentare

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  1. 7.

    "Die Lehrer können sich von mir aus jeden Tag testen, da sie es ja nachweislich am häufigsten einschleppen, aber lasst die Kinder in Ruhe."
    Wie falsch Sie liegen zeigt die aktuelle Meldung aus Senftenberg. Die Grundschule ist geschlossen, weil 6 Kinder positiv getestet wurden und daher ihre Lehrer in Quarantäne mussten.
    Ich denke auch, dass Sie das Verantwortungsbewusstsein von Kindern unterschätzen - auch sie wollen einen aktiven Beitrag leisten und andere schützen.
    Allerdings ist das Testangebot unzureichend und ohne dazugehöriges Konzept wohl auch wenig wirksam - schade. Und es ist natürlich kein Ersatz für die weiteren notwendigen Maßnahmen. die einfach unterlassen werden.

  2. 6.

    Schon wieder diese Wortwahl: "sollen" und "mit Beginn" - für was werden wir hier wieder gehalten? Und weiter: "Bereits seit Herbst 2020 können ... testen"; also BEREITS ist ja wohl sehr dreist formuliert, weil 5x in 3 (!) Monaten eher eine Alibifunktion der BV erfüllt.

    Sicher ist ab Montag die Öffnung ohne Voraussetzungen = das Gegenteil von "mit Beginn". Wenn die eher moderate GEW und der Hauptpersonalrat von "grob fahrlässig" spricht, dann verdient das höchste Aufmerksamkeit, weil sonst nicht üblich. Es ist ein Hinweis auf starke Untertreibung.
    Lüfter in den Büro´s der Verwaltung ist schon ein starkes Stück. Angeblich sind einfache Sachbearbeiter eher befugt solche Geräte zu bedienen als gestandene Lehrer. Was für eine zynische Haltung...

  3. 5.

    Das ist doch schon mal ein Fortschritt. In anderen Bundesländern sollen Lehrer in kilometerweit entfernte Testzentren fahren. In Brandenburg nimmt man Selbsttests.
    Jetzt fehlt nur noch der angekündigte "Impfturbo"!

  4. 4.

    Die Schulen wurden die letzten Jahre total vernachlässigt. Kein warmes Wasser, keine Digitalisierung, immer größere Klassen, Schulhöfe zu betoniert,.... Aber für Tests ist Geld da? Wo sind Maßnahmen, welchen unseren Kindern jetzt weiterhelfen? Mehr Lehrer für kleinere Lerngruppen, um die letzten Monate nachzuholen? Wo sind die Lüftungsgeräte? Wird jetzt solange getestet bis wir die Schulen wieder schließen können? Werden trotzt Tests die Fenster aufgerissen und die Kinder müssen Masken tragen. Die Menschen sterben in Pflegeeinrichtungen mit durchschnittlich 82 Jahren und nicht an Schulen. Nichts wurde verbessert in der Zeit der Schulschließung. Die Lehrer können sich von mir aus jeden Tag testen, da sie es ja nachweislich am häufigsten einschleppen, aber lasst die Kinder in Ruhe. Mobilisiert lieber jeden der in der Lage und Willens ist zu unterrichten, gebt diesen Menschen das ganze Geld und dann gebt unseren Kindern endlich die Bildung die sie verdienen. Die Beste!

  5. 3.

    Zudem wird zur Absicherung, dass man auch wirklich die Infektiösen rechtzeitig erkennt ZWEI Testungen pro Woche empfohlen, da sonst die Zeiträume zu groß seien, in denen sich Infektionen, die in der ersten Testung noch zu schwach ausgeprägt waren, um festgestellt werden zu können, unbemerkt verbreiten können...
    Aber zwei Testungen kämen ja doppelt zu teuer...
    Vom fehlenden Konzept ganz zu schweigen.
    Also bleibt's bei der halbgaren Maßnahme zu PR-Zwecken (Bundestagswahl) und bloß nicht gegenüber Herrn Brinkhaus (CDU) von Versagen sprechen. Das hört er nicht so gerne, selbst wenn's stimmt...

  6. 2.

    Ich hoffe doch das es freiwillig ist und bleibt....

  7. 1.

    Hä? JEDER Bürger dieses Landes kann sich ein (zuvor zwei) Mal die Woche kostenlos testen lassen!! Wo SIND diese Teststellen in Brandenburg? Wann gedenkt das Ministerium dieser Verpflichtung nachzukommen??

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