Steigende Infetktionszahlen - Kultusminister wollen Schulen so lange wie möglich offenhalten

Fr 19.03.21 | 14:54 Uhr
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Symbolbild: Schülerinnen und Schüler sitzen während dem Unterricht mit Mund-Nase-Schutzmasken in ihrem Klassenzimmer. (Quelle: dpa/W. Ditfurth)
Bild: dpa/P. Ditfurth

Die Corona-Infektionszahlen gehen wieder in die Höhe. Besonders dynamisch ist die Entwicklung in der Altersgruppe der Jugendlichen. Deshalb gibt es mittlerweile Forderungen, die gerade erst geöffneten Schulen wieder zu schließen. Die Kultusminister halten dagegen.

Die Kultusminister der Länder haben sich trotz steigender Corona-Infektionszahlen gegen einen Automatismus bei den Schulschließungen ausgesprochen.

Das machte die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz (KMK), die Brandenburger Bildungsministerin Britta Ernst, nach einer Sitzung des Gremiums deutlich. Die KMK habe immer auf die Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche hingewiesen und sich für eine Offenhaltung der Schulen eingesetzt, sagte Ernst.

Schließungen nicht allein vom Inzidenzwert abhängig machen

Schulschließungen allein vom Inzidenzwert abhängig zu machen, greife zu kurz, hieß es in einer Erklärung der Kultusminister. Vermehrte Tests bei Schülern und Lehrpersonal führten unweigerlich zu höheren Inzidenzwerten. Bei Entscheidungen über Schulschließungen sei daher zu prüfen, welche anderen Kriterien mit in Betracht gezogen werden könnten.

"Viele Kinder und Jugendliche leiden unter der Pandemie-Situation", sagte Ernst. Um die Folgen für sie so gering wie möglich zu halten, liege die Priorität der Kultusminister darauf, "die Schulen so lange wie möglich offen zu halten".

"Aber natürlich verschließen wir nicht die Augen vor der Realität und betrachten das Infektionsgeschehen mit Sorge." Kinder und Jugendliche seien jedoch nicht der Motor des Geschehens.

Fast alle wieder im Präsenzunterricht

In Brandenburg sind mittlerweile alle Klassen wieder zum Präsenzunterricht zurückgekehrt. In Berlin sollten in der letzten Schulwoche vor Ostern auch die noch fehlenden Schüler und Schülerinnen der 7. bis 9. Klassen wieder Präsenztage haben. Diese Ankündigung hat der Senat angesichts steigender Infektionszahlen am Dienstag bereits wieder zurückgenommen.

In beiden Bundesländern sollen sich Schüler jetzt regelmäßig zu Hause testen, bevor sie zur Schule kommen. Entsprechende Testkits werden an die Schüler verteilt - zunächst für die höheren Jahrgänge, später auch an die jüngeren Schülerinnen und Schüler.

Sendung: Abendschau, 19.03.2021, 19:30 Uhr

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46 Kommentare

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  1. 46.

    "Durchzug also bei offenen Fenstern und Türen? Und die Kinder sitzen mitten in Zugluft und werden anfällig für Krankheiten. Das ist nicht hinnehmbar."

    Wer bei 5 Minuten Querlüften krank wird, war schon vorher am krank werden durch Viren/Bakterien. Und mittlerweile haben alle Kinder mehrere Schichten Wäsche an bzw. Strickjacken dabei. Ich mache es genauso in Kitagruppe und fast alle Kinder sind täglich da. Sehe also dass es unbedenklich ist. Und alternativlos, da kein Interesse besteht Kinderbetreuungseinrichtungen mit Luftfiltern auszustatten.

  2. 45.

    @ Peter a

    Das böse erwachen kommt noch im Bezug auf häusliche Gewalt und die Selbstmordrate. Wobei letzteres erlebt im Dienst.

  3. 44.

    Wenn die Schulen offen bleiben sollen dann bitte verpflichtend Schnelltests. Es geht doch nicht an, dass bei stark steigenden Infektionen so weitergemacht wird, alles ignoriert wird. Die Kinder sitzen in der Kälte im Klassenraum teilweise mit offenen Fenstern und Türen im Durchzug. Kinder haben Angst sich anzustecken und das Virus in die Familie zu tragen. Da fragt keiner, was das alles mit den Kindern macht. Einige Monate versäumte Schulzeit wird die Kinder nicht krank machen. Die ältere Generation hat schlimmere Zeiten überstanden und ist daran nicht zerbrochen. Es kommen doch wieder bessere Zeiten, Kinder haben doch noch das ganze Leben vor sich. Was sollen denn die älteren Menschen in den Heimen sagen, die seit Wochen und Monaten überhaupt keine Kontakte zu ihren Lieben haben, die haben wirklich Zeit zu verlieren und zwar die, die noch bleibt. Wir haben Kontaktbeschränkungen und daran hat man sich zu halten, während Kontakte in Schule und Kita gefördert werden.

  4. 43.

    Durchzug also bei offenen Fenstern und Türen? Und die Kinder sitzen mitten in Zugluft und werden anfällig für Krankheiten. Das ist nicht hinnehmbar.

  5. 42.

    Ich kann mich noch an diese ewige Diskussion erinnern, wo ständig darauf beharrt wurde Kinder hätten für die Pandemie keine Bedeutung (was natürlich falsch ist.) Durch hohe Fallzahlen sterben Menschen. Das ist völlig klar. Die Angehörigen trauern zuerst und werden vermutlich irgendwann später klagen, vermutlich erst wenn die Pandemie vorbei ist. Aber welche unwiederbringlichen Schäden entstehen denn bei Kindern wenn die Mathematik oder das Gedicht 9 Monate später gelernt wird? Werden diese Kinder später wirklich kriminell werden, Drogen nehmen, ihr ganzes Leben keine vernünftige Arbeit finden, nie eine Partnerschaft beginnen können, weil sie als Kind einige Zeit im Lockdown waren? Wie haben die Nachkriegskinder es geschafft später das Wirtschaftswunder hinzubekommen, Arbeit zu finden und eine Ehe zu führen, obwohl sie den Krieg erlebt haben? Und ist häusliche Gewalt nicht eher ein Einzelfall und könnte man da nicht sich um diese Kinder in einer leeren Schule kümmern?

  6. 41.

    Einfache klare Worte! Und wenn das ohne viel Meckern durchgezogen wird, ist es für alle Beteiligten leichter. - ohne hü und hott.

  7. 40.

    Mein Nachwuchs geht im Wechselunterricht wieder zur
    Schule und freut sich darüber. Das homeschooling war eine Herausforderung und teilweise war die Betreuung der Lehrer eine Katastrophe. Nicht zu vergessen die häusliche Gewalt ist nicht gesunken im letzten Jahr. Und das Thema die Schule sei der Hort der Seuche ist schon interessant, denn seien wir ehrlich die Kinder spielen nachmittags alle draußen und aktuell sind auch die Kinder dabei, wo die Eltern aus Angst die Schule meiden.
    Langsam ist es wieder Zeit normal zu denken, denn warum zählen die Kinder bei treffen nicht mehr.

  8. 39.

    Das Märchen, dass Kinder keine Treiber sind, ist ausgeträumt. Spätestens seit es die mutierten Covid-19-Varianten gibt, die nun auch vermehrt Kinder infizieren und erkranken lassen. Es ist grob fahrlässig, Schule und Kitas unter diesen Umständen weiter offen zu lassen, bevor keine echten Schutzmaßnahmen getroffen wurden. Und damit meine ich nicht Lüften allein. Impfen und Testen müssen weit voranschreiten, bevor solche Schritte wie Schulöffnungen und Kita-Regelbetrieb überhaupt nur angedacht werden können.

  9. 38.

    Es ist halt häufig leichter Entscheidungen ohne störendes Wissen zu treffen. Sonst könnte man ja merken das die fachlichen Argumente anders aussehen.
    Der Dunning Kruger Effekt lässt grüßen....

  10. 37.

    Sie kommen immer wieder mit der gleichen Geschichte. Also noch mal für Sie: eine normale Klasse hat ca. 25 Schüler/innen, macht nach Ihrer Rechnung 5 Gruppen. Sie brauchen also 4 zusätzliche Räume und 4 zusätzliche Lehrkräfte pro Klasse. Eine Schule bis Klasse 10 zweizügig ergibt 80 zusätzliche Räume und 80 zusätzliche Lehrkräfte. Nun rechnen Sie das mal für ganz Berlin hoch. Und die von Ihnen angesprochenen Studenten können dann natürlich auch alle Fächer unterrichten, Mathe, Physik, Chemie, usw. Und auch das Thema mit dem ordnungsgemäßen Tragen von Masken in den unteren Klassenstufen ist doch wohl eher Ihr Wunschdenken. Es gibt wirksamere Mittel zur Eindämmung, aber die KMK zeigt wenig Interesse an einer Lösung im Sinne der Kinder und Jugendlichen.

  11. 36.

    Richtig so... Mein Kind ist auch seit(d) November zu Hause. Er hat auch keine Psychischen Folgen, im Gegenteil er lernt zu Hause sogar besser da er nicht abgelenkt wird....

  12. 35.

    Die Kinder werden in der Schule bzw.zu Hause getestet? Womit? Erzieher*innen u. Lehrer*innen werden geimpft? Wann u.womit?
    Wäre es nicht klüger gewesen erst die Bedingungen zu schaffen bevor man Kitas und Schulen füllt? Anstatt hinterher gebetsmühlenartig zu verkünden, dass weder kleine Kinder noch Jugendliche die Treiber sind. Wer ist es denn? Wer es alles nicht sein kann wissen wir genau ( Hotelerie, Gaststätten, Einzelhandel usw).
    An der Schule meiner Kinder klappt das Homeschööling super, ohne Präsenz u.psychischer Schäden.
    Jetzt sind wir drinnen und können nur noch beten und hoffen, dass es uns ( persönlich) nicht trifft, denn kein Hygienekonzept der Welt kann es verhindern.

  13. 34.

    Mein Sohn wird die kommende Woche zu Hause verbringen...die können mir den Buckel runterrutschen.
    Er hat mir gerade versichert, dass er das wohl ohne größere psychische Schäden verkraften wird....ist halt ne Kämpfernatur....

  14. 32.

    Bei allem Respekt für die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen, was ist mit der körperlichen und psychischen Gesundheit von uns Pädagogen? Täglicher Kontakt zu Kindern und Eltern, Maske tragen bei jungen Kindern oft unmöglich, Impftermine bei vielen erst in Wochen, aber Klassen und Kitagruppen sind voll

  15. 31.

    Natürlich ist diese Woche wichtig. Das wäre bisher die erste und einzige Woche Schule in dem Jahr

  16. 30.

    Hab ich schon mal woanders geschrieben: Schulen auf, ja bitte, wenn ...
    1. Testpflicht, wer nicht möchte, bleibt im Homeschooling.
    2. Alle Anwesenden testen sich in der Schule vor Beginn des Unterrichts, zweimal pro Woche.
    3. Bei positiven Ergebnissen gehen alle aus der Lerngruppe sofort in eine richtige Quarantäne, die ggf. nach dem PCR-Test wieder aufgehoben werden kann.
    4. Schulen, in denen das nicht geht (z. B. weil sie keine Tests haben), bleiben zu.

  17. 29.

    Seit Montag wurde auch noch von GUT sitzenden Stoffmasken auf SCHLECHT sitzende Einwegmaske "umgestellt".
    Die Masken werden jetzt "quergelüftet", da sie überhaupt nicht passen und an den Seiten abstehen.
    Manch Erzieher möchte schon Strichlisten auf der Maske machen, wie viele Tage ein Kind mit derselben Maske in die Schule kommt. (Wird natürlich nicht gemacht - Kind bekommt neue von der Schule).

  18. 28.

    Die Lehrerin versucht doch nur verzweifelt keine Infektionen aufkommen zu lassen. Sie gibt sich Mühe und das kann man nur loben.
    Schon vor einem Jahr hat die Leopoldina vorgeschlagen 5 Kinder pro Klassenraum. Ich schlug 4 vor. Zudem schlug ich vor Container aufzustellen auf dem Schulhof und Studenten als Covid-19-Lehrer zeitweise einzustellen. Studenten sind jetzt oft arbeitslos, haben also kein Nebenverdienst und eingeschränkte Uni. So hätte man Unterricht in kleinen Gruppen geben können. Als Flüchtlinge kamen haben wir das auch geschafft Container bzw. schnell Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Außerdem müsste in geschlossenen Räumen (Schule, Arbeitsplatz etc.) immer Maske getragen werden, so hätte man die Fallzahlen wesentlich reduziert. Noch vor Weihnachten gab es da ewige Diskussionen in den Schulen. Masken das weiß ein jeder reduzieren die Übertragungshäufigkeit. Aber quasi nichts an vernünftigen Vorschlägen wird rechtzeitig umgesetzt.

  19. 27.

    "Sie lüften bei offener Tür? Das ist Körperverletzung" Na ich weiß ja nicht aus welchem Kaugummiautomaten sie ihre juristischen Weisheiten gezogen haben! Ich lüfte in der Kita genauso: 5 Minuten mit geöffneter Tür und geöffneten Fenstern. Ansonsten müsste ich wahrscheinlich dreimal so lange lüften um den Luftaustausch zu erhalten. Heizung ist immer voll aufgedreht um es abzumildern. Klar das ist nicht ressourcenschonend, hätte auch lieber Luftfilter. Wird bei über 100 Inszidenz dann bald wieder Notbetrieb erfolgen?

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