Maskenaffäre erreicht Berlin - Treptower CDU-Politiker Korte zieht Bundestagskandidatur zurück
Die Affäre um Maskengeschäfte von Abgeordneten brachte CDU und CSU zuletzt in Bedrängnis - nun hat sie auch Berlin erreicht: Der Treptower Bundestagskandidat Niels Korte hat seine Kandidatur zurückgezogen. Er wehrt sich aber gegen die Vorwürfe.
Die CDU-Maskenaffäre führt jetzt auch in Berlin zu Konsequenzen. Der Treptower CDU-Bundestagskandidat Niels Korte, der in der ersten Pandemie-Welle von Masken-Geschäften profitiert haben soll, zieht seine Kandidatur zurück. Das teilte Korte am späten Montagabend auf seiner Facebook-Seite [facebook.de] mit.
Auch für die Landesliste der CDU werde er nicht kandidieren. Medienberichte hatten das frühere
Mitglied des Abgeordnetenhauses zuvor mit Geschäften mit Schutzmasken in Verbindung gebracht.
Korte weist Anschuldigungen zurück
Damit wolle er Schaden von der Partei abwenden, erklärte der 51-Jährige. Zugleich bezeichnete er die Vorwürfe, er habe seine politischen Kontakte für unlautere Geschäfte genutzt, als unwahr und rufschädigend. Korte betonte, bei der damaligen Vergabe-Entscheidung des Gesundheitsministeriums habe es keinerlei politischen Einfluss gegeben.
"Allein die Behauptung macht mich fassungslos", schrieb Korte. Eine Immobilienfirma, an der Korte beteiligt ist, hatte im vergangenen Frühjahr Corona-Schutzausrüstung beschafft.
Die Affäre um Maskengeschäfte von Abgeordneten in der Corona-Pandemie hatte CDU und CSU zuletzt politisch stark in Bedrängnis gebracht. Die Unions-Bundestagsabgeordneten Georg Nüßlein, Nikolas Löbel, Mark Hauptmann traten deshalb zurück. Zudem gab der CSU-Politiker Tobias Zech sein Mandat ab. Hintergrund sind in seinem Fall allerdings Vorwürfe im Zusammenhang mit einer früheren Beratertätigkeit in Mazedonien. Sein Anwalt erklärte dazu, diese sei "weder rechtswidrig noch politisch angreifbar" gewesen.
Die Umfragewerte der Union rutschten zuletzt auf bis zu 25 Prozent ab, der Abstand zu den Grünen verringerte sich zusehends.
Sendung: Inforadio, 30.03.2021, 6 Uhr
Korrektur: In einer ersten Version des Beitrags schrieben wir, der Abgeordnete Zech habe im Zusammenhang mit der Masken-Affäre sein Mandat abgegeben. Das stimmt nicht. Hintergrund sind in seinem Fall Vorwürfe im Zusammenhang mit einer früheren Beratertätigkeit in Mazedonien. Sein Anwalt erklärte dazu, diese sei "weder rechtswidrig noch politisch angreifbar" gewesen. Wir bitten um Entschuldigung.