Notbetreuung in Berlin - Elternsprecherin rechnet nicht mit wesentlich leereren Kitas

Do 08.04.21 | 10:07 Uhr
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Kinderhände und ein Regenbogen sind an einer Kita zu sehen (Quelle: DPA/Jens Kalaene)
Audio: Inforadio | 08.04.2021 | Birgit Raddatz | Bild: DPA/Jens Kalaene

Die Berliner Kitas befinden sich seit Donnerstag wieder im Notbetrieb. Die Landeselternsprecherin rechnet nicht mit einem großen Effekt und weist auf Probleme bei den Corona-Tests hin.

Durch die Rückkehr zur Kita-Notbetreuung in Berlin am Donnerstag ist aus Sicht einer Elternvertreterin nicht mit einer wesentlich geringeren Auslastung zu rechnen. Man könne nicht davon ausgehen, dass es in den Kitas nun leerer werde, sagte die Vorsitzende des Landeselternausschusses Berliner Kindertagesstätten, Nancy Schulze, dem rbb. "Die Kita-Leitungen stehen wieder vor der Herausforderung, mit den Eltern diskutieren zu müssen, wer jetzt Anspruch hat und wer nicht."

Schulze sprach im Inforadio von Verunsicherung und Wut bei Eltern über die Entscheidung. Das Infektionsgeschehen könne derzeit nicht unterbrochen werden. Noch fehle es an Corona-Tests für die Kinder, auch Impfungen bei den Erziehern kämen schleppend voran, sagte die Vorsitzende des Gremiums. Hinzu komme, dass es unter Erziehern wie Eltern teils Ablehnung gegen das Testen gebe. Die Einführung einer Testpflicht halte sie für besser als das Ausschließen eines Teils der Kinder, sagte Schulze.

Ausnahmen unter anderem für Alleinerziehende

Formal sind die Kitas nun wegen wachsender Infektionsrisiken geschlossen. Sie sollen aber eine Notbetreuung anbieten für Kinder aus Familien, die dringend darauf angewiesen sind und in denen mindestens ein Elternteil in einem besonders wichtigen, sogenannten "systemrelevanten" Beruf arbeitet.

Auch Alleinerziehende, die keine andere Betreuungsmöglichkeit organisieren können, und Eltern, bei deren Kindern aus besonderen pädagogischen Gründen eine Betreuung erforderlich ist, sollen das Angebot in Anspruch nehmen können. Auch Vorschulkinder können weiter in die Kita gehen.

Ein Sprecher der Bildungsverwaltung hatte den Schritt am Mittwoch verteidigt: "Uns ist bewusst, wie belastend die Situation für viele Familien und vor allem die Kinder ist." Ziel des Senats sei es daher, den Notbetrieb in den Kitas so kurz wie möglich zu halten und dann zu einem eingeschränkten Regelbetrieb zurückzukehren, in dem wieder allen Kindern ein Betreuungsangebot gemacht wird.

Sendung: Inforadio, 08.04.2021, 06:20 Uhr

52 Kommentare

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  1. 52.

    "Mein Kitaträger ruft massiv zum Boykott der Senatsvorgaben auf. Das heißt es gibt keine Notbetreuung - alle haben Zugang. Ist das rechtens?" Herzlichen Glückwunsch. Bei meinem Träger genau das gleiche! Egal was der Senat beschlossen hat, die Kitaleitungen wurden aufgerufen das komplett zu ignorieren und weiterhin allen Kindern vollsten Zugang zur Kita zu gewähren. Wir haben Kinder mit Fieber und Husten, die Eltern sagen entweder das Kind ließ sich nicht testen oder schreiben eine Erklärung das sie zu Hause negativ getestet haben. Und schwupps sind die Kinder halbkrank wieder da. Ich habe mit der Senatsverwaltung heute telefoniert und sie bitten um schriftliche Anzeige welche Kitaträger gegen Senstsvorgaben verstoßen. Die Mitarbeiterin war entsetzt und sagte dass wir in Berlin nur noch ca 20 freie Intensivbetten für Coronakranke haben und es immer jüngere Menschen, v.a. auch Eltern, seien. Wie kann ein Kitaträger so mit Gesundheit spielen!

  2. 51.

    Stimme den voll zu nur unsere Kita hat von 6.00 bis 17.30 auf.Keine Notbetreuung denn von 200 Kindern sind 150 ab Montag gemeldet.Wer soll das verstehen!!!???

  3. 50.

    Stimmt, Danke für die kostenlose Nachhilfe. War eher bei der Promillerechnung. Mein Fehler. Ändert nix an meiner Grundaussage.
    "aber man ist sich grundsätzlich einig, dass Auffrischung nötig ist" das bestreitet niemand.
    "...Glück haben, werden es mehr als sechs Monate sein." Mit den 6 Monaten aus den USA interessant. Seltsam, dass die Briten 10 Monate und das ausschließlich für medizinisches Personal umd Ü70 veranschlagen.

  4. 49.

    Meinen Sie damit auch bei Kita-Kindern? Wie stellen Sie sich das bitte bei einem 1,5 oder auch einem 3-jährigen vor? Mal den kleinen Spatz nett zu fragen, 1 Minute still zu halten und die Prozedur das über sich ergehen zu lassen hilft in diesem Fall nicht. Wenn Sie Glück haben, schaffen Sie es einmal den Test durchzuführen, aber dann nie wieder. Haben Sie schon selbst so ein Test gemacht? Das ist für Kita-Kinder unzumutbar und eine Körperverletzung.

  5. 48.

    Genau, es muss eine Testpflicht geben! Nur so wird der Kitabesuch für alle sicherer!

  6. 47.

    Tut mir Leid weber ich als tätige Erzieherin habe seit November 2020 bis heute nichts von eingeschränktem Regelbetrieb oder Notbetreung gemerkt. Meine Einrichtung ist durchgehen mit 95% der Kinder belegt, Lediglich die Öffnungszeiten wurden auf 8 -16 Uhr reduziert. Das ist den Hygienemaßnahmen geschuldet, gearbeitet wird in Kohorten.(30 Kinder im Alter von 2-6Jahren,3 Erzieher in 3Räumen)
    Hierdurch sind nicht nur die Kinder sehr belastet auch Erzieher stehen täglich vor neuen Herausforderungen. Trotzt allen Umständen versuchen wir es jeden Tag allen Beteiligten so angenehm wie möglich zu machen.
    Leider zeigt ab er die Gruppenarbeit den seit langen bestehenden Personalmangel in Berlin. Durch diese Situation wird es immer schwieriger unserem Bildungsauftrag zu erfüllen.
    Kindertagesstätten sind nämlich keine "Aufbewahrungsstätten" sondern Bildungseinrichtungen!
    Schade das uns die Regierung hierbei so im Stich lässt.

  7. 46.

    Hab gerade gesehen, dass mein Kommentar dazu nicht veröffentlicht wurde. Wenn wir Glück haben, werden es mehr als sechs Monate sein, aber man ist sich grundsätzlich einig, dass Auffrischung nötig ist.

    „ Laut einer Studie aus den USA geht man derzeit von einer Immunität gegen einen schweren Verlauf von Covid-19 von etwa sechs Monaten aus.“
    https://www.deutschlandfunkkultur.de/immunologe-zu-corona-impfung-jaehrliche-auffrischung-wie.1008.de.html?dram:article_id=490534

    „ Bei vielen Standard- oder Indikationsimpfungen ist empfohlen, nach einem bestimmten Zeitintervall eine Auffrischimpfung zum Erhalt des Impfschutzes durchzuführen.“
    https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/gesamt.html

    In Großbritannien wird es medizinische Personal und über 70-jährigen ihre dritte Dosis innerhalb von zehn Monaten bekommen.
    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/corona-grossbritannien-127.html

  8. 45.

    Oh he, da hat wohl jemand in dem Mathe-Unterricht nicht aufgepasst: 1 von 10 = 0,1%; 1 von 100 = 0,01%, 1 von 1000= 0,001%. Alles korrekt. Wenn Ihnen andere Zahlen bekannt sind, dann bitte Quellen benennen. Danke

  9. 44.

    In unserer Nestgruppe sind von 17 Kindern, 16 Kinder "systemrelevant"... wir sind die einzigen, die dieses Jahr nur 3 Wochen teilnehmen durften. Leider lässt sich die Kita auch nicht auf Ideen wie, einen Besuch wöchentlich, Besuch im Garten etc. ein... zum Leidwesen meiner Tochter, denn wir sind beide im Homeoffice, aber arbeiten eben auch, d.h. müssen die Kleine zwischen uns hin und her schicken und so gut es geht beschäftigen. Vorschlag der Kita: sich mit anderen Familien treffen. Wir haben so gut wie keine Sozialkontakte zur Zeit, d.h. wir sind wohl gerade die, die am wenigsten die Seuche in die Kita bringen würden. Die Ungerechtigkeit steigt, wenn sogar Eltern, die eine Nanny haben, ihr Kind in die Notbetreuung geben können (und zwar die ganze Woche). Ich verstehe auch nicht, warum z.B. nicht beide Eltern systemrelevant sein müssen, nur das würde doch bewirken, dass die Gruppen kleiner werden.

  10. 43.

    Sie scheinen auch ein Problem zu haben, das Ganze differenziert zu erfassen. Leider sind auch Eltern nicht unbedingt fair oder sozial, bei uns arbeiten plötzlich alle irgendwo und bringen komische Bescheinigungen, die behaupten, dass sie bei Bäcker... arbeiten. Unser Klientel lügt uns regelrecht an und belächelt Corona. Sie feiern Geburtstage, küssen sich zur Begrüßung vorm kitator. Also bei uns sind eindeutig die erzieher:innen die vernünftigen.

  11. 42.

    Volle Zustimmung! So zu tun, als gäbe es das Problem nicht, und als ob es einen selbst schon nicht (schlimm) erwischen wird, bringt auch nichts. Immerhin hängen da auch sämtliche persönliche Kontakte mit dran, die dann auch in Gefahr geraten. Aber viele sehen leider vorrangig sich selbst und die eigenen Bedürfnisse und blenden dabei aus, dass es anderen natürlich ähnlich geht. Selbst die diszipliniertesten Corona-Regel-Bevolger tun dies nicht, um obrigkeitshörig zu sein, sondern um aus der Nummer möglichst bald und unbeschadet wieder heraus zu kommen.

  12. 41.

    @HAselfatz: Rechnen Sie bitte nochmal nach! Sie haben sich in der Kommastelle vertan, oder ihre Qielle.

  13. 40.

    "...nicht nur die Quantität des Lebens zählt(wie lange man lebt) sondern auch die Qualität. Für mich persönlich sind ein paar glückliche Jahre viel wichtiger als Jahrzehnte einsam hinter den verschlossenen Türen zu leben." Ich glaube wir sind uns vermutlich alle einig, auf die Einschränkungen oder so ein Leben wie jetzt hat per se keiner Bock. Dem entgegensteht allerdings die aktuelle Realität, ein Virus außer Kontrolle mMn. Gab es in dieser Qualität/Quantität seit Jahrzehnten nicht. Und die Gegenmaßnahmen eigentlich sehr einfach (Abstand, Hygiene und regelmäßiger, ausreichender Luftaustausch in geschlossenen Räumen). Funktionieren die hier in Dtld?! Wenn ja, dann frage ich mich warum die Charité zukünftig OPs verschieben muss, die ITS-Quote Covid-19 wieder steigt. Können wir ignorieren und wie in Brasilien laufen lassen. Die Einen haben Glück und leben ihr Leben, der Rest verliert es eben. Meine Überzeugung ist eine andere. Aber gut nach 1 Jahr liegen überall die Nerven blank :-(

  14. 39.

    Zu den Studien: wo genau steht, dass die Impfung alle 6 Monate wiederholt werden muss? Ihre Schlussfolgerung oder?
    Es geht einerseits um die mögliche erneute Infektion mit Sars-CoV-2. Aber die eine Erklärung dafür gibt es nicht, sogar "It is possible that we have reported a case of continuous infection entailing deactivation and reactivation."
    Die zweite Studie, keine Ahnung wie die meine Frage beantwortet. Außer den Zusammenhang schwere Krankheitsverläufe im Kontext Immunantwort.

  15. 38.

    Danke für die Hinweise.
    Bezüglich dem Thema Dynamik haben wir unterschiedliche Auffassungen. Insbesondere wenn man berücksichtigt, wie die Lage ohne AHAL etc aussehen würde. Aber es prallen da 2 Überzeugungen aufeinander.
    Beim Blick auf die aktuelle weltweite Dynamik hinsichtlich Ansteckungen, Tote und VoCs und sehe ich keine Ansatz für den gerne genommenen Grippevergleich. Habe ich die letzten Jahrzehnte einiges verpasst...das ein Virus den überwiegenden Teil der Welt so im Griff hatte
    Fortsetzung zu den Studien folgt

  16. 37.

    Ihr Kommentar ist einfach nur beleidigend und eine absolute Frechheit. Punkt.

  17. 36.

    Klar ist es schrecklich, wenn 1 von 1000 Kindern schwer erkrankt, intensiv medizinisch versorgt werden muss. Und es ist furchtbar für die Eltern das zu erleben. Und ich weiß ganz genau wovon ich spreche, weil ich das zwar Gottseidank nicht bei meinem Kind, aber bei meinem Mann über drei Monate erleben durfte (beatmet, Blutwäsche, etc.)Und eins habe ich aus dem Ganzen gelernt: nicht nur die Quantität des Lebens zählt(wie lange man lebt) sondern auch die Qualität. Für mich persönlich sind ein paar glückliche Jahre viel wichtiger als Jahrzehnte einsam hinter den verschlossenen Türen zu leben. Und hey, keiner wird gezwungen rauszugehen und mit Fremden zu kuscheln, wer Angst vor Corona hat. Und natürlich soll auch geimpft werden! Ich lasse mich auch jedes Jahr gegen Grippe impfen. Wann werde ich denn 33 und ohne Vorerkrankungen dran kommen?

  18. 35.

    Nach dieser Argumentation müssten Sie alles verbieten, wobei Menschen zu Schaden kommen oder sterben können! Warum malt neuerdings jeder den schlimmstmöglichen Fall an die Wand und geht davon aus, dass dieser zwingend eintreten müsse?
    Diese Diskussionen über wenige Fälle führen doch ad absurdum, lenken von wesentlichen Punkten ab und verbeiten gleichzeitig panische und irrationale Angst. Ich antworte mal für Anna:
    Andere Viren mit dieser Dynamik: alle Corona- und Influenzaviren z.B.! Tipp: Mit Polymerase befassen!
    Angefragte Studienlinks (Neuinfektion/T-Zellen-Immunität):
    https://www.thelancet.com/action/showPdf?pii=S1473-3099%2820%2930764-7
    https://www.cell.com/cell/fulltext/S0092-8674(20)31235-6

  19. 34.

    Danke für den Link, auch wenn es ein sehr schlechter Artikel ist (wofür Sie nichts können)! Die Frage lautete nach einer wissenschaftlichen Studie und nicht nach einem Medienbericht ohne Quellenangaben oder konkrete Informationen. Dass es Pims gibt, ist nicht neu (siehe Berichte Mai 2020) und die Zahl der schweren Verläufe dieser immunalen Überreaktion ist weit geringer, als die 400 genannte Fälle.Christine hat also ordentlich übertrieben; dachte ich mir schon, bin nun aber beruhigt(er)!Bei der Influenza sind es z. B. häufig kardiologische und neurologische Folgeerkrankungen, aber auch Schäden an Organen oder auch Immunüberreaktionen und Sepsis können auftreten. Zum Glück sind die aber auch selten, wie auch bei Covid-19! Auf dass es so bleiben möge. Viele Grüße und danke nochmal

  20. 33.

    1. Den Anspruch auf Förderung! und Betreuung hat lt. Gesetz als erstes das Kind! Die Eltern sollen unterstützt werden, wenn sie einer Berufstätigkeit nachgehen.
    2. Erzieher*innen sind keine! Dienstleister. Wir fordern, fördern und bilden Ihre Kinder. Die Betreuung als solche, kommt immer erst an zweiter Stelle (s. oben!)
    3. Weder jammern noch auf irgendjemanden „einkloppen“ noch anklagen hilft jetzt. Wir müssen miteinander reden und aufeinander zugehen, dann können vielleicht nicht alle Erwartungen erfüllt werden, aber zeit- und teilweise Betreuung dürfte drin sein. Ich versuche das jedenfalls in meiner Kita und habe damit bisher nur gute Erfahrungen gemacht.

    erfüllt werden

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