Inzidenzwert bei 65,1 - Brandenburg an der Havel verpasst Voraussetzung für Präsenzunterricht ab Montag

Fr 28.05.21 | 10:31 Uhr
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Passanten gehen auf der Hauptstraße über die Schienen der Straßenbahn in Brandenburg an der Havel (Quelle: DPA/Soeren Stache)
Bild: DPA/Soeren Stache

Am Donnerstag schien Präsenzunterricht an den Grundschulen in Brandenburg an der Havel ab Montag möglich. Einen Tag später ist allerdings klar: Die Domstadt ist die einzige Kommune im Land, in der das bereits ausgeschlossen scheint.

Dass in Brandenburg an der Havel ab Montag die Grundschüler vollständig in den Präsenzunterricht zurückkehren können, scheint ausgeschlossen. Laut Brandenburger Eindämmungsverordnung ist dies möglich, wenn an drei Tagen hintereinander die sogenannte 7-Tage-inzidenz unter 50 liegt [brandenburg.de/verordnungen/].

Inzidenzwert macht Sprung nach oben

Am Freitag meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) allerdings einen Wert von 65,1 für Brandenburg an der Havel [rki.de]. Alle anderen Kreise und kreisfreien Städte im Land lagen hingegen unterhalb der 50. Sollte sich dies am Samstag und Sonntag fortsetzen, könnten überall sonst die Kleinsten wieder in die Schulen.

Den 31. Mai nennt die Brandenburger Verordnung als ersten Tag für flächendeckenden Präsenzunterricht an Grundschulen. Noch am Donnerstag lag die Inzidenz in der Domstadt bei 40,2. Der deutlich Sprung nach oben, bedeutet nun, dass Schüler und Lehrerinnen noch etwas länger warten müssen. In Brandenburg insgesamt lag der Inzidenzwert am Freitag laut RKI bei 26,8.

Pädagogenverband hält Öffnung für verfrüht

Der Pädagogenverband Brandenburg hat die Öffnung der Schulen noch vor den Sommerferien Anfang der Woche kritisiert. "Mit der Öffnung riskiert die Landesregierung die Gesundheit der nicht vollständig geimpften Lehrer und der noch nicht geimpften Schüler", sagte Präsident Hartmut Stäker am Dienstag der Nachrichtenagentur DPA.

Zudem sei nicht sicher, ob durch die Öffnung die Zahl der Corona-Fälle wieder zunehme. Damit werde dann auch der Urlaub von Familien gefährdet. "Man hätte mit dem Wechselunterricht das Schuljahr auslaufen lassen können, das wäre die goldene Mitte gewesen", sagte Stäker.

Er verstehe den Schritt, Schülern wieder sozialen Kontakt ermöglichen zu wollen, da viele psychisch belastet seien durch die Pandemie. Der geregelte Tagesablauf fehle. Zudem könnten Lehrer punktuell noch gravierende Lernrückstände der Schüler ausmachen und Eltern Empfehlungen geben. Doch ohne vollständigen Schutz vor dem Coronavirus steige das Ansteckungsrisiko an den Schulen.

Sendung: Brandenburg aktuell, 28.05.2021, 19.30 Uhr

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2 Kommentare

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  1. 2.

    Im ersten Moment, beim Lesen der Überschrift, denkt man... Brandenburg verpasst so einiges... aber auf dem zweiten Blick erkennt man die Stadt; und die ist schön plus Umgebung: In einem Bundesland könnte das Preußens Hauptstadt werden - was für ein gewagter (Kompromiss)Gedanke ;-)

  2. 1.

    Vielleicht ist es sogar besser so. Ich halte es für unverantwortlich so kurz vor den Sommerferien die Gesundheit der Kinder, Eltern und Lehrer zu riskieren. Spätestens eine Woche vor den Ferien ist Zensurenstopp und dann finden sowieso nur noch Spielerchen statt. Frau Ernst sollte mal nicht nur Musterschulen besuchen, dann würde sie sehen wohin die jahrelange Sparerei an der Bildung geführt hat.

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