Bei niedrigen Inzidenzzahlen - Brandenburg plant Schulöffnungen noch vor den Sommerferien

Di 18.05.21 | 19:13 Uhr
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Britta Ernst (SPD), Brandenburger Ministerin für Bildung, Jugend und Sport. (Quelle: dpa/S. Stache)
Bild: dpa/S. Stache

Anders als in Berlin könnten Schüler in Brandenburg noch vor Beginn der Sommerferien in die Klassenräume zurückkehren. Voraussetzung für eine vollständige Öffnung der Schulen seien weiterhin positive Inzidenzzahlen, erklärte Bildungsministerin Britta Ernst.

Die Brandenburger Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) hat eine Öffnung der Schulen für den Präsenzunterricht noch vor den Sommerferien in Aussicht gestellt, sollten sich die Inzidenzzahlen positiv entwickeln. Vorgesehen sei der Zeitraum Ende Mai bis Anfang Juni, so Ernst.

Entscheidung fällt in den kommenden Wochen

Die Entscheidung dazu werde in der kommenden Woche im Kabinett getroffen. Bei weiterer guter Entwicklung solle eine stufenweise Öffnung in den vollständigen Präsenzunterricht bis zu den Sommerferien auf den Weg gebracht werden, sagte Ernst.

Die Schulen sollten für eine Öffnung ausreichend Vorlauf haben, um den Betrieb wieder hochzufahren. Das habe man der Arbeitsgruppe "Sichere und offene Schule" versprochen und "das halten wir", sagte die Bildungsministerin.

Zuvor hatten sich Vertreter der Regierungsfraktionen ähnlich geäußert und nannten einen Richtwert von weniger als 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen als Bedingung für Öffnungen. Wenn sich die Inzidenzwerte unter 50 stabilisieren, sollte man über eine vollständige Öffnung der Schulen reden, sagte Grünen-Fraktionschefin Petra Budke.

In Brandenburg liegt am Dienstag die Sieben-Tage-Inzidenz laut RKI bei 60. In sechs Landkreisen beziehungsweise kreisfreien Städten liegt der Wert unter 50.

Landesschülerrat sieht Problem bei Einhaltung von Abstandsregeln

Der Landesschülerrat begrüßte die Öffnungsüberlegungen grundsätzlich - auch mit Blick auf die Vorbereitung auf das kommende Schuljahr. Der Präsenzunterricht sei einfach besser in der Vermittlung von Bildung, sagte die Vorsitzende Katarina Swinka am Dienstag. Zudem wünschten sich viele wieder sozialen Kontakt.

Swinka sieht allerdings ein Problem bei der Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln, sollten alle Schüler wieder Präsenzunterricht haben. Vielerorts stünden nicht genügend Räumlichkeiten zur Verfügung, um die Abstandsregeln auch einhalten zu können.

Berliner Schulen sollen bis zu den Sommerferien im Wechselunterricht bleiben

An den Berliner Schulen soll es bis zu den Sommerferien beim Wechselunterricht bleiben. Das geht aus einem Schreiben der Bildungsverwaltung an die Schulleitungen hervor, das dem rbb vorliegt. In den Wochen zuvor waren bereits alle Jahrgänge im Wechselmodell unterrichtet worden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 18.05.2021, 19:00 Uhr

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41 Kommentare

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  1. 41.

    Es ist wirklich traurig, wie hier von einigen Nutzern abfällig über die geplante Öffnung der Schule geschrieben wird. Ich lese hier leider nur von "Zensurenstopp", "Sorge um Sommerurlaub" und "Projekte und solch ein Gedöns".. Dass Schule für ein Kind der wichtigste Ort außerhalb der Familie ist, die Kontakte mit anderen Kindern lebenswichtig und Eltern eben keine Lehrer sind, die pädagogisch verständlich den Hausunterricht durchführen können, ist hier wohl nur den Eltern bekannt? Die Kinder sind der Teil der Gesellschaft, der im letzten Jahr den größten Verzicht aufgrund der Pandemie erbringen musste - geschlossene Schulen, kein Vereinssport, keine Musikschule und vorallem keine sozialen Kontakte zu anderen Kindern! Schade, dass sich so wenige Menschen hier für die Kinder freuen, dass ihnen die Möglichkeit gegeben wird, zusammen wieder in die Schule gehen zu können und so viel wie möglich Wissenslücken zu schließen. Da zählt jeder Tag! Meine Kinder freuen sich jedenfalls sehr.

  2. 40.

    Leseschwäche? Ihr Kommentar vom 18.5.21 um 20:43 Uhr wurde veröffentlicht - es ist also Unsinn, dass hier ALLES zensiert wird.

  3. 39.

    Wenn die Regelung zum 31.05. kommt dann sind noch genau 2,5 Wochen Schule. Die letzte Woche ist traditionell ohne irgendwelchen Inhalt. Die zwei Wochen davor - weil nach Zensurenstopp - meist auch nicht besonders lehrreich. Außerdem ist der Unterschied zum jetzigen Zustand genau eine Woche mehr Präsenzunterricht - oder gibt es bei Ihnen kein Wechselmodell?
    Dagegen sprechen zwei volle Wochen ohne Abstand - in Grundschulen auch ohne Masken - mit vollem Klassenzimmer. Ist die eine Woche mehr Präsenzunterricht dieses Risiko wert?
    Dieses ganze Hin und Her durch die Politik sollte lieber durch konkrete Pläne ersetzt werden, wie es nach den Ferien weitergehen kann mit kompletten Klassen.

  4. 38.

    Die Lehrer sollten sich mal von ihrem Endjahresgedöns lösen und einfach den Stoff wiederholen, der bisher per Distanz vermittelt worden ist. Man muss doch nach dieser Bildungskatastrophe jede machbare Minute nutzen!!

  5. 37.

    Diese Frau hat doch einen Vorgesetzten. Warum schreitet er bei solch kuriosen Entscheidungen nicht ein? Irgendwie ist diese Frau nicht tragbar. Schnellschüsse ohne Sinn. Wegen 2-3 Wochen. Wahnsinn

  6. 36.

    Was soll das jetzt? In Berlin wird genau das jetzt gefordert, weil die "armen" Kinder ja sooooo doll gequält werden (wahrscheinlich von den Eltern). Anstatt über Hin oder Her zu meckern, könnte man sich ja mal klar werden, dass jetzt die Infektionsgefahr etwas sinkt und dadurch geringer Spielraum entsteht. Alle frustrierten Brandenburger könnten ja mit frustruierten Berlinern den Wohnort tauschen, dann hätte jeder genau das jeweils Wünschenswerte, Meckern bräuchte man auch (leider?) nicht mehr. Wem sämtliche Corona-Maßnahmen gegen den Strich gehen=Engültig und unwiderrufbar AUSwandern in dieses "schöne" Land, wo es keine Corona-Maßnahmen zu geben scheint: https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/indien-node/indiensicherheit/205998

  7. 35.

    Wenn die Regelung zum 31.5. kommt, dann geht es für meine Kinder um zwei ganze Wochen mehr Schule. Das finde ich nicht wenig. Auch Projekte oder Schuljahresabschlussspielereien sind kein unnötiges Gedöns, sondern für den sozialen Zusammenhalt in der Schule und die Lernmotivation sehr wichtig. Schule ist kein "nice-to-have", sondern für unsere Kinder elementar.

  8. 34.

    Warum macht es BB nicht wie in B. Schulen bis zu den Sommerferien im Wechselmodell lassen! Zensuren gibt es sicher nicht mehr viel, dafür die Gesundheit der Kinder und Eltern riskieren und die Gefahr, dass der Familienurlaub aufgrund von Quarantäne nicht stattfinden kann.

  9. 33.

    Kurz vor den Sommerferien noch einmal alles ändern? Neuer Stundenplan, neuer Pausenplan, und das für vielleicht drei Wochen! Wer denkt sich denn sowas aus? Alles solche, die nicht an der Basis arbeiten, sondern in ihrem Kämmerchen.
    Das reißt nun auch nicht mehr alles raus.

  10. 32.

    Was ist denn das nun wieder für ein Schnellschussplan? Das ist so unverständlich!
    Dieses Hin und Her geht mir persönlich so aufn Sack. Lassts jetzt wie es ist und gut. Nach den Ferien können alle wieder normal zur Schule und fertig.

  11. 31.

    "Brandenburg plant..." kann nicht stimmen: wenn jemand in der gesamten Coronazeit weder plant aber versagt, dann ist es die Bildungsverwaltung - wie in diesem Fall auch und nicht g a n z Brb.

  12. 30.

    Es geht ja um die Öffnung, wenn die Inzidenzen niedrig sind. Ich finde das richtig und wichtig. Meine Kinder würden sich auch freuen, mal die andere Hälfte der Klasse zu sehen. Wenn die Inzidenz es rechtfertigt, sollte man es auch machen.

  13. 29.

    Schulen so kurz vor den Ferien zu öffnen, treibt die Inzidenzwerte garantiert wieder nach oben.
    Zumal die Abstandsregeln weiter gelten.
    Was für ein Irrsinn.
    Oder findet der Unterricht nur unter freiem Himmel statt?

  14. 28.

    Jede Schulstunde die noch irgendwie durchgeführt werden kann, muss absolviert werden.
    Egal ob mit oder ohne Noten...die Kinder haben schon viel zu viel verpasst!

  15. 27.

    Frau Ernst betreibt hier Wahlkampf. Ich war 25 Jahre Lehrer und weiß was in den zwei Wochen vor den Sommerferien abgeht. Projekte und andere Spielereien. Selbst wenn man darauf verzichten würde, kann das Versäumte niemals aufgeholt werden. Der Wechselunterricht ist das einzig Richtige. Hätte die Politik auf die Mitwirkungsgremien gehört und kleinere Lerngruppen zugelassen, hätten wir heute das Problem nicht. Statt dessen wurden kleine Grundschulen geschlossen und Bildungsfabriken geschaffen. Lehrer, Ausstattung und der Betrieb von Schulen kosten viel Geld. Dieses Geld ist aber hundertmal besser angelegt als in der Autoindustrie oder im BER. Dann wird gejammert, dass die Schüler der Regelschulen zu dumm für die Ausbildung sind. Und was wird sich ändern? Nichts. Garantiert.

  16. 26.

    Bei Museen und Ähnlichem sind Abstände möglich,in der Schule bei der Anzahl der Schüler nicht. Ich arbeite vor Ort und kann es einschätzen. Die Kinder sind jetzt daran gewöhnt und diese ständigen kurzen Änderungen sind anstrengender, als es einfach bis zu den Ferien so zu lassen.

  17. 25.

    Nein, es rettet nichts mehr. Aber für die Kinder ist es wichtig, dass wieder Normalität (und sei es für nur noch 3-4 Wochen)einkehrt. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Zumal sich sonst alle weiteren Lockerungen (Theater, Museen, Restaurants) sehr schlecht erklären lassen.

  18. 24.

    Schulöffnung kurz vor den Ferien und nach Zensurenschluß ist ja wohl völlig unsinnig. Dies ist doch ein Vorschlag mit Hinblick auf die Wahlen um gut dazustehen. Bei den Gaststätten sind sie überempfindlich,was Hygiene und Abstand angeht. Aber vor den Ferien ist es okay die Räume mit 20 bis 30 Schülern vollzugstopfen,ohne Abstand und Ähnliches. Die Gruppen sind unterschiedlich weit in ihren Lernprozessen. Ich sage dies aus Erfahrung. Es ist hart für alle,aber ich glaube das Risiko in den Ferien in Quarantäne zu sein,wollen die Eltern nicht. Man muss nicht den Erfolg der Maßnahmen aufs Spiel setzen.

  19. 23.

    Danke für diese Worte. Hey, ja, es war doch mal die Rede davon, dass die Schulen Priorität bei den Öffnungen bekommen! Nun sind Urlaub, Biergarten, Kino und Shopping wieder möglich, aber die Kinder und Zukunftsträger dieses Landes sitzen weiterhin zuhause. Um unseren Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen, sollten wir Erwachsenen auf die o.g. Freiheiten verzichten. Aber der Sommerurlaub ist den Deutschen eben heilig, das merkt man an den Kommentaren, die eine Infektion der Kinder in den Schulen vor den Ferien fürchten.
    Bei mir ist es übrigens andersrum: Ich habe Angst davor, dass in den Sommerferien wieder eine neue Infektionswelle in Gang gesetzt wird, die dazu führt, dass die Schulen wieder nicht öffnen können!

  20. 22.

    Ich bin ja normalerweise dafür, dass die Schulen so schnell wie möglich geöffnet werden sollten, aber eine Öffnung 2,5 Wochen vor Ferienbeginn ist so unglaublich sinnlos, dass man fast weinen möchte. Wozu soll das gut sein? In der letzten halben Woche passiert traditionell nichts mehr. Davor die zwei Wochen sind ohnehin Zensurenstopp wegen der Zeugnisse. Hofft man in den zwei Wochen die Versäumnisse nachholen zu können? Dafür das Risiko eingehen, das Infektionsgeschehen wieder anzuheizen?
    Die Politik macht sich echt nur noch lächerlich.

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