Corona-Regeln in Brandenburg - SPD-Fraktionschef Stohn gegen schnelle Hotel-Öffnungen

Sa 15.05.21 | 09:29 Uhr
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An einer Pension in der Innenstadt sind die Rollladen heruntergelassen. Wegen der Corona-Bestimmunngen ist der Übernachtungsbetrieb nur eingeschränkt oder gar nicht möglich. Quelle: dpa/Soeren Stache
Audio: Inforadio | 15.05.2021 | SPD-Franktionschef Stohn | Bild: dpa/Soeren Stache

Brandenburg lockert die Corona-Regeln. Sogar Übernachtungen für Urlauber sind unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Trotz sinkender Inzidenzwerte profitieren davon nicht alle in der Tourismusbranche. Glücklich sind damit nicht alle.

Brandenburgs SPD-Fraktionschef Erik Stohn hat sich dagegen ausgesprochen, Hotels und Gaststätten zu schnell zu öffnen. Das könne zu höheren Inzidenzen führen und den Kita- und Schulbetrieb gefährden, sagte Stohn dem rbb. Deshalb seien zu Pfingsten nur die Öffnung der Außengastronomie sowie Kulturveranstaltungen und Übernachtungen im Freien möglich.

Weitere Öffnungsschritte könne es nicht vor Juni geben, sie sollten außerdem über Modellprojekte vorbereitet werden, so Stohn.

Die Landesregierung hatte am Dienstag erste Lockerungen der Corona-Regeln bekannt gegeben. So ist ab Freitag vor Pfingsten für zwei Haushalte das Übernachten in Ferienwohnungen, Ferienhäusern, auf Campingplätzen und auf Charterbooten mit eigenen Sanitäranlagen erlaubt, wenn die Zahl neuer Corona-Ansteckungen pro 100.000 Einwohner in einer Woche stabil unter 100 liegt sowie ein Hygienekonzept und Negativtests vorliegen. Hotels und Pensionen können noch nicht öffnen - gleiches gilt für Bäder und Thermen.

Keine Öffnung von Freibädern

Die Sprecherin der Tourismus-Marketing Brandenburg (TMB), Birgit Kunkel, zeigte sich trotz der vorläufig weiter geltenden Einschränkungen für Hotels erleichtert über die anstehenden Lockerungen. "Die rückläufigen Corona-Zahlen stimmen uns optimistisch, dass im Juni dann weitere Öffnungen folgen werden", sagte sie. Die Anbieter seien auf die Öffnungen vorbereitet.

Betreiber von Freibädern hingegen zeigten sich zum Teil enttäuscht. "Die Freibad-Saison ist sehr kurz, deshalb sollten auch alle schönen Tage genutzt werden können", sagte der Leiter des Freibades Kiebitzberge, Markus Schmidt. Er hätte sich einen früheren Öffnungstermin gewünscht. In Berlin etwa könnte die Badesaison bei stabiler Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 und entsprechenden Hygienekonzepten in den Bädern kurz vor Pfingsten starten.

Inzidenz in Brandenburg auf 64 gesunken

Brandenburgs Gesundheitsstaatssekretär Michael Ranft hatte am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Landtags mögliche Lockerungen für Freibäder vor den Sommerferien in Aussicht gestellt. Bäder, Saunen und Wellnesszentren unterlägen einer besonderen Bewertung der Infektionslage.

Derzeit können bis zu 16 Landkreise und kreisfreie Städte in Brandenburg auf die beschlossene regionale Öffnung am Freitag vor Pfingsten hoffen. Laut Robert-Koch-Institut lag die Sieben-Tage-Inzidenz in Brandenburg am Samstag bei 64. Nur noch der Landkreis Elbe-Elster liegt über der 100er-Marke. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist auf 87,3 gesunken.

Sendung: Inforadio, 15.05.2021, 10 Uhr

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24 Kommentare

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  1. 24.

    Regeln und Verordnungen ignorieren, Inzidenzzahlen von 100 bis 60 als Null-Covid zu "interpretieren" ist der Trend (voll auf afd- und fdp-Linie, bzw. der Vorlage von Indien mit Ministerpräsident Narendra Modi als Ober-Quer(-Leer)denker. "Einen vernünftigen Plan, die Pandemie zu bekämpfen" gibt es in 2 Inselstaaten und deren Wirtschaft ist nicht den Bach runter gegangen: Australien kriegt es gebacken https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/australien-node/australiensicherheit/213920 Ebenso im anderen Inselstaat Neuseeland https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/neuseelandsicherheit/220146 während wir und der große dumme Rest der Welt diese Methoden und Ergebnisse nicht wollen, stattdessen am bekloppten IST-Zustand festhalten.

  2. 23.

    Erst wenn die Inzidenzzahl so hoch ( niedrig, also U10 ) ist wie die SPD aktuell Stimmen bekommt bewegt sich die Partei.

  3. 22.

    Stimmt! Es ist ja auch nicht in jedem Pflegeheim zu Infektionen gekommen. Da wo es keine Hygienevorschriften gab, da mussten Menschen sterben. FFP2 Masken und Schnelltests kosten Geld, die "Spar-Schweine" sind Verantwortlich dass alle alles runter fahren mussten. Noch schlimmer die Verantwortlichen, die dafür Sorge tragen dass alle Einrichtungen mit Schutzkleidungen ausgestattet sind. Schon vor Corona! So wie der MDK sich nur aus den Akten informiert hatte wie es den Bewohnern geht, hatten die Prüfer das Thema sträflich vernachlässigt. Soll sich ja alles ändern. Wer das glaubt wird Seelig!

  4. 21.

    Gehtr mir genau so, meine Stimme bekommt seit geraumer Zeit Sonneborn. Die SPD hat sich selbst unwählbar gemacht, in Brandenburg seit dem aktuellen MP.

  5. 20.

    Mut zur Ehrlichkeit? Mal ehrlich, welches Hotel, welche Speisegaststätte hat sich, im Gegensatz zu Kitas und Schulen, im Verlauf der Pandemie als Hotspot herauskristallisiert? Ein Großteil der Politik hat selbst nach 1 1/4 Jahren schlicht und einfach immer noch keinen vernünftigen Plan, eine Pandemie zu bekämpfen. Mir tun die vielen Gaststätten- und Hotelbetreiber und Einzelhändler leid, die ohne jedes Konzept in den Ruin getrieben werden. Alles dichtmachen, statt nachzudenken ist eben einfacher.

  6. 19.

    "Übernachtungen im Freien..." Ist wohl bei den aktuellen Temperaturen etwas gewagt.

  7. 18.

    Sie haben vollkommen Recht wie alle Kommentatoren außer 9 und 15 (uninteressant).
    Es sollten jetzt von Fachleuten Entscheidungen getroffen werden und nur von denen.
    Außerdem gab es Festlegungen, auf Bundesebene getroffen. Merkel zu Stohn ist wie der Spruch "Ober sticht Unter".
    Der kann ja eine Meinung haben aber das war es dann schon. Hier einer was von Garten und Rosen geschrieben.

  8. 17.

    Es wird Zeit das die Gastronomie öffnet!!! Mein Sohn ist Koch in einem 4 Sterne Hotel, leider seit 8 !!!!! Monaten in Kurzarbeit.... da muss sich jetzt etwas ändern oder wollen die Politiker noch mehr Arbeitslose produzieren???

  9. 16.

    Ich arbeite in einem Hotel oder sollte besser sagen solange es öffnen durfte. Im letzten Jahr durften wir öffnen mit Hygiene Vorgabe, Masken usw. Es ist in keinem Hotel Corona ausgebrochen. Die dämliche Ausrede dann gefährden wir Schule und Kita. Wieso? Letztes Jahr waren Hotels und Schulen Kitas offen ohne das etwas war. Herr Stohn kann nach nun sieben Monaten Zwangspause gern meine Rechnungen und Hypotheken übernehmen. Ich glaube den Herrschaften egal welcher Partei nichts mehr.

  10. 15.

    Ein Politiker mit Mut zur Ehrlichkeit. Dem Volk nach dem Munde reden machen ja schon viele andere.

  11. 14.

    Hotels und Pensionen müssen schrittweise öffnen. Es ist keinem zu erklären, dass man im Ausland Urlaub machen darf, aber nicht im eigenen Land. Nach meinen Beobachtungen halten sich auch insbesondere private Vermieter nicht an das Übernachtungsverbot.

  12. 13.

    Lieber Leon, auch wenn ein Facharbeiter Jahrhunderte schuften würde käme er nicht annähernd auf die Rente eines "Volksvertreters".

  13. 12.

    SPD ist für mich so und so unwählbar geworden, schade war früher ein großer Anhänger.
    Dann werden es halt die Piraten oder die Partei, immer noch besser als CDU SPD Grüne und Co...

  14. 11.

    Die Regelung wird meines Wissens nach sowieso oft umgangen.

  15. 10.

    Der ist nur der Fraktionsvorsitzende, der hat im Grunde genommen nichts zu melden. Was er will, daß kann er im Garten seinen Rosen erzählen. Zu bestimmen hat noch immer die Landesregierung und nicht der Fraktionsvorsitzende einer 15 Prozent Partei (Bundesweit).

  16. 9.

    "Was autorisiert ihn fachlich dazu solche Vorschläge einzubringen? "
    Nur gut, daß die superkompetenten Dauernörgler aus den Internetforen diese Leute so unter Kontrolle haben.

  17. 8.

    Dieser Politiker hat ja sein fettes Einkommen!!!!!

  18. 7.

    Also sogenannte Seiteneinsteiger. Die die Geschicke des Landes lenken und die Weichen für die Zukunft stellen. Alle abgesichert durch Pensionen für die ein Facharbeiter viele Jahrzehnte schuften muss.

  19. 6.

    Es zeigt sich wieder einmal die Arroganz der Macht und das Schueren von Ängsten und das bei dem Hintergrund, dass bundesweit die Zahlen rasant sinken.

  20. 5.

    Getestet, geimpft, mit Maske, alles und jeden desinfiziert .... es ist einfach zu gefährlich denn es könnte ja sein das unter Umständen möglicherweise.... naja dann unterstützt man halt Hotels in Nachbarländer:D

  21. 4.

    Ich gehe da voll mit und wundere mich immer wieder über die Vergabe von einzelnen Posten an völlig Fachfremde. Zu dem Leiter des RKI muss man allerdings ergänzen, dass er nicht Tierarzt war und ist sondern in der Tiermedizin leitender Professor der Mikrobiologie in Berlin war. Näher dran geht kaum ;-)

  22. 3.

    Millionen Menschen arbeiten in der ganzen Pandemiezeit zusammen mit vielen anderen dicht beieinander in Betrieben und Büros. 6 - 10 Stunden arbeiten Dutzende Menschen dicht zusammen. Und das viele hunderttausende Male tagtäglich seit über 300 Arbeitstagen. Es ist nun überfällig dass in der Hotellerie und Gastronomie und anderen Branchen eine vorsichtige Öffnung mit Hygiene-Regeln eingeläutet wird. So oder so müssen Landesregierungen und Bundesregierung endlich erklären wie die imensen Milliardenausfälle bzw. Reduzierungen von Gewerbesteuer, Umsatzsteuer, Lohnsteuer, Rentenkassen- und Krankenkassenbeiträgen finanziert werden sollen? Viel mehr Staatshilfen für Arbeitnehmer und Firmen bei viel weniger Einnahmen - das passt überhaupt nicht zusammen! Die Politiker und Parteien sollen das VOR der Bundestagswahl erklären! Ich möchte VOR der Wahl die monetäre Wahrheit erfahren!

  23. 2.

    "Was autorisiert ihn fachlich dazu solche Vorschläge einzubringen? "
    Interessante Frage. Aber machen wir uns nichts vor. Interessiert das überhaupt den Bürger? In Berlin trifft der Gesundheitsstaatssekretär Martin Matz(SPD) die meisten Gesundheit betreffenden Entscheidungen auf Grund eigener Einschätzung der Lage und seinem Bauchgefühl folgend. Ein Dipl. Kaufmann mit abgeschlossener Banklehre. Im Zweifelsfall kann er sich auf die Erfahrung seiner Chefin, Fr. Kalayci stützen. Einer Bankkauffrau. Was in einer Republik wo ein Bankkaufmann Bundesgesundheitsminister ist keinen wundern sollte. Da ist der Chef oberster Gesundheitsbehörde (machen wir uns nichts vor, RKI ist eine nachgeordnete Stelle des Ministeriums) schon eine rühmliche Ausnahme: er ist Tierarzt.

  24. 1.

    Stohn? Was war doch gleich mit Stohn? Bei Stohn ist die erkennbare Kluft zwischen Auftritten im Parlament und tatsächlichem handeln zu groß. Seine bisherigen "Lösungsansätze", sind keine alleinige Lösung, da gehört schon etwas mehr dazu. Im November hat er mit Redmann dafür gesorgt, dass Vorschläge der Opposition zum Schutz der vulnerablen Gruppen abgeschmettert wurden. Eine an ihn eingereichte Bürgerbeschwerde über das MSGIV (Nonnemacher) wurde abgewiesen statt sie im Parlament zu thematisieren. Stohn sieht seinen Lebensinhalt nur darin, Berndt im Parlament anzugreifen und vergisst dabei sein eigentliches Mandat. Eine Zeitlang hat man nichts von ihm gehört und jetzt schon wieder ein in den Vordergrund drängen. Was autorisiert ihn fachlich dazu solche Vorschläge einzubringen? Das ist doch doch der gleiche Unfug wie der mit dem Beherbergungsverbot, eine Entscheidung, die Gerichte kassiert haben. Hat er das schon vergessen?

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