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Video: rbb|24 | 20.06.2021 | Material: Abendschau | Quelle: dpa

Protest auf dem Landwehrkanal

Berliner Clubszene demonstriert auf Booten für weitere Lockerungen

Monatelang waren die Clubs in Berlin pandemiebedingt geschlossen, jetzt darf zumindest wieder draußen getanzt werden. Doch das reicht einigen Mitgliedern der Clubszene nicht: Auf Booten demonstrierten sie am Sonntag für mehr Freiheiten.

Auf Booten und mit lauter Musik haben Mitglieder der Berliner Party- und Clubszene auf dem Landwehrkanal am Sonntag für mehr Freiheiten beim Feiern demonstriert.

Die Boote waren auf dem Landwehrkanal an der Lohmühlenbrücke zwischen Kreuzberg und Neukölln am Mittag gestartet, fuhren bis zum Hafen Neukölln nahe der Sonnenallee und kehrten dort um zur Schleuse zwischen Landwehrkanal und Spree. Am Ufer tanzten Schaulustige mit, andere kamen auf Schlauchbooten dazu. "Vermeidet Kulturalschaden" und "Kultur, Du Opfer", stand auf Transparenten. Für den Abend ist eine "Abschlusstanzkundgebung" am Treptower Park geplant.

Polizei kontrollierte Corona-Regeln

Tausende Menschen feiern in Berliner Parks

Teilweise dicht gedrängt haben am Samstagabend Tausende die tropische Berliner Nacht in Parks verbracht. Die Polizei war vor Ort und kontrollierte die Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen. Vor den Berliner Clubs ging es dagegen gemächlich zu.

Veranstalter sprechen von "Kulturnotstand"

Die Veranstalter kritisieren unter anderem, dass Restaurants, Kneipen und Musikveranstaltungen mehr Möglichkeiten haben, ihre Kunden wieder zu empfangen. Clubs und nicht-kommerzielle Tanzveranstaltungen seien strenger reglementiert. Der "Kulturnotstand" und das "Tanzverbot" drängten Heranwachsende und junge Erwachsene auf illegale Partys in Parks und Industrieanlagen.

"Tanzen? Aber sicher", hatte sich eine Bootsbesatzung am Sonntag auf die Fahnen geschrieben. Die meisten Demonstranten trugen ihre Masken vorschriftsmäßig. Die Polizei zählte am Nachmittag etwa 150 Teilnehmer, die Corona-Regeln wurden auf den Booten demnach eingehalten.

Clubs und Diskotheken dürfen weiterhin ihr reguläres Angebot nicht aufnehmen. Sogenannte Tanzlustbarkeiten dürfen im Freien zwar mit bis zu 250 zeitgleich Anwesenden wieder durchgeführt werden. Sie dürfen nur von Personen aufgesucht werden, die negativ getestet sind.

Kritik nach Protestaktion vor einem Jahr

Vor einem Jahr hatte an Pfingsten eine Protestaktion und Party mit Schlauchbooten auf dem Landwehrkanal für Irritationen gesorgt. Etwa 3.000 Menschen nahmen teil. Im Urbanhafen schwammen am Schluss dicht an dicht zahlreiche Schlauchboote voller Menschen, am Ufer wurde gefeiert. Die meisten Teilnehmer hielten weder Abstandsregeln ein noch trugen sie einen Mundschutz. Politiker und auch Clubvertreter kritisierten die Veranstaltung.

Sendung: Abendschau, 20.06.2021, 19:30 Uhr

 

Die Kommentarfunktion wurde am 20.06.2021 um 17:52 Uhr geschlossen

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