Corona-Pandemie, Impfkampagne, ASP - Brandenburger Gesundheitsministerium fordert personelle Unterstützung

Mo 23.08.21 | 21:43 Uhr
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Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz, spricht während der Landtagssitzung. (Quelle:dpa/Soeren Stache)
Audio: Antenne Brandenburg | 23.08.2021 | Mischa Frinke | Bild: dpa/Soeren Stache

Die Impfkampagne und die Schweinepest gehören zum Zuständigkeitsbereich des Brandenburger Gesundheitsministeriums. Doch mittlerweile ist die Behörde personell am Limit, wie aus einem Schreiben an die Staatskanzlei hervor geht.

In einem Schreiben an die Brandenburger Landesregierung bittet das Gesundheitsministerium dringend um Unterstützung. Das Ministerium bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass es ein solches Schreiben von Gesundheitsstaatssekretärin Anna Heyer-Stuffer (Bündnis 90/Die Grünen) an die Staatskanzlei gebe. Zuerst hatte die "Märkische Allgemeine" [Paywall] berichtet.

Mit dem Brief habe man noch einmal ausführlich die besondere Belastung im Geschäftsbereich des Ministeriums dargestellt - durch die Corona-Pandemie, Impfkampagne und die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest, die gleichzeitige Besetzung mehrerer Krisenstäbe. "Über einen solch langen Zeitraum ist das allein personell nicht zu stemmen", hieß es aus dem Ministerium.

"Kein Eingeständnis der Überlastung"

Man sei erneut an einem Punkt, "wo wir dringend weiter personelle Unterstützung benötigen, um diese gesamtgesellschaftliche Herausforderung weiterhin gut bewältigen zu können". Der Brief sei aber kein Eingeständnis der Überlastung, betonte das Ministerium.

In dem Schreiben heißt es demnach, die Personalsituation des Ministeriums sowie der nachgeordneten Bereiche lasse eine "langanhaltende Bearbeitung aller anstehenden Aufgaben in gewohnter Qualität nicht zu". Zahlreiche Beschäftigte seien voll in der Stabsstelle "Impfen in Brandenburg" sowie im Landeskrisenzentrum Afrikanische Schweinepest eingesetzt worden. In der Folge reiße der Einsatz der Kolleginnen und Kollegen massive Lücken in ihre Fachbereiche. Die fachliche Arbeit ruhe und könne "auf absehbare Zeit nicht nachgeholt werden".

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) stand in der Corona-Krise bereits in der Kritik. Im Juli räumte sie einen Fehler bei dem Versand von Corona-Impfnachweisen an Bürger ein. Der Impfstart in Brandenburg war zuvor holprig verlaufen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.08.2021, 21:00 Uhr

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10 Kommentare

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  1. 10.

    Liegt nicht das impfen in der Hand des Innenministeriums ?
    Lieber RBB , würde mich mal interessieren.

  2. 9.

    Tja, zwischen moralisierendem Fordern/Kommentieren und Schaffen besteht schon ein erheblicher Unterschied...

  3. 8.

    "Der Impfstart in Brandenburg war zuvor holprig verlaufen."
    Und was hat sich bis heute verändert?
    Brandenburg belegt immer noch Platz 3 von hinten bei der Erst- und den vorletzten bei den Zweitimpfungen.
    https://www.rbb24.de/panorama/thema/2020/coronavirus/service/faelle-berlin-brandenburg-verdopplungszeit-fallzahlen-entwicklung.html
    Traurig aber leider wahr!

  4. 7.

    "Der Brief sei aber kein Eingeständnis der Überlastung, betonte das Ministerium."
    Dann ist es Eierei und meine Großmutter hätte gesagt : Loof du !!!

  5. 6.

    @rbb

    Wo kann ich mich bewerben?

  6. 5.

    Das brandenburger Gesundheitsministerium hat ca. 1000 Mitarbeiter. Dazu kommen noch die Kräfte der Bundeswehr in den impfzentren, und bei Bedarf, die Beratungsagenturen, wie am Anfang der Pandemie für 500000 Euro eingekauft,um Aufbau und Verteilung von Impfzentren /Stoff zu übernehmen, da sich das Ministerium überfordert sah.

  7. 4.

    Wen überrascht diese Nachricht??

  8. 3.

    Der normale Buerger kann dies nicht nachvollziehen, da Informationen zum Gesamtpersonalbestand und dem gesamten Aufgabenbereich des Ministeriums incl. Struktur öffentlich nicht bekannt sind und der Artikel dies nicht behandelt.

  9. 2.

    Arme Behörden, ich bin inzwischen auch am Limit..

  10. 1.

    Klingt ja inhaltlich wie die Arbeit im Gesundheitswesen. Uns geht es auch so und seit Corona noch viel mehr. Nur das wir schlechter bezahlt werden und bestimmt nicht personell aufgestockt werden.

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