Schulen - Berlin bleibt bei Präsenzpflicht und zieht Weihnachtsferien nicht vor

Mi 24.11.21 | 13:42 Uhr
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Drei Schüler gehen mit Schulranzen zum Eingang einer Grundschule in Prenzlauer Berg. (Quelle: dpa/Annette Riedl)
Bild: dpa/Annette Riedl

Anders als in Brandenburg wird es in Berlin in diesem Jahr keine früheren Weihnachtsferien geben. Auch die Präsenzpflicht für Schülerinnen und Schüler bleibt bestehen, wie Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) am Mittwoch in Bezug auf die Corona-Maßnahmen sagte.

Der 23. Dezember bleibt wie angekündigt unterrichtsfrei. Die Weihnachtsferien beginnen am Tag darauf und enden am 3. Januar. Weil bestimmte Feiertage auf das Wochenende fallen, sind die Ferien in Berlin in diesem Jahr besonders kurz.

Die Brandenburger Regierung hat sich angesichts drastisch steigender Infektionszahlen für einen anderen Weg entschieden. Hier beginnen die Weihnachtsferien am 20. Dezember und nicht am 23. Dezember. Ab Montag ist auch die Präsenzpflicht an den Schulen aufgehoben. Scheeres sagte dazu in der "Berliner Zeitung" (Mittwoch): "Ich möchte das nicht bewerten. In Brandenburg gibt es noch einmal deutlich höhere Inzidenzen als in Berlin."

Lehrerverband ebenfalls für Präsenzpflicht

Sie sei in den vergangenen Tagen von Schulleitern immer wieder beschworen worden, an der Präsenzpflicht festzuhalten, sagte Scheeres. Zum Thema Schulschließungen und Wechselunterricht sagte die SPD-Politikerin, die dem neuen Senat nicht mehr angehören wird: "Wir wollen das nicht. Und wieso sollte man eine Schule in den Wechselunterricht schicken, an der es keine oder kaum Positivfälle gibt."

Auch der Vorsitzende der Vereinigung der Oberstudiendirektorinnen und Oberstudiendirektoren des Landes Berlin (VOB), Arnd Niedermöller, hat sich gegen eine Rückkehr zum Wechselunterricht ausgesprochen: "Die Schulen müssen offen bleiben, wir müssen Wechselunterricht um jeden Preis vermeiden", sagte er der Tageszeitung "taz" (Mittwoch).

Angesichts der Pandemie-Entwicklung rechnet Niedermöller eigenen Worten zufolge bis Weihnachten mit einer Situation, in der schärfere Maßnahmen als bisher beschlossen werden müssen. "Diese Diskussion, dass man dann auch wieder über Schulschließungen redet, sehe ich kommen." Würde man aber die Präsenzpflicht erneut aussetzen, hänge man damit Jugendliche, die Probleme haben, ab, sagte er.

Altersgruppen der Kinder und Jugendlichen haben höchste Inzidenzen

In Berlin lag die Gesamtinzidenz am Mittwoch bei 348,6. Die Altersgruppe mit dem höchsten Wert sind die 10-14-Jährigen mit 911,8, gefolgt von den 5-9-Jährigen (747,9) und 15-19-Jährigen (448,3).

In Brandenburg ist die Reihenfolge bei insgesamt deutlich höherer Inzidenz die gleiche: Bei den 10-14-Jährigen liegt die Inzidenz bei 1.862, bei den 5-9-Jährigen bei 1.650 und bei den 15-19-Jährigen bei 914.

Sendung: Inforadio, 24.11.2021, 12 Uhr

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25 Kommentare

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  1. 25.

    Volle Zustimmung ... es ist kaum auszuhalten!

    Keiner hat den Ar... in der Hose zu sagen:
    Wir haben die Kontrolle verloren, haben kein Geld mehr, Schnelltests wurden nicht rechtzeitig bestellt, also "rette sich, wer kann" ... es ist eine Durchseuchung der Kinder geplant, da diese ja MEISTENS einen milden Verlauf haben!

    Leider werden wir erst später wissen, was MEISTENS bedeutet. Nur noch Unverständnis und Wut zu gleich!

  2. 24.

    Es wäre doch sehr schade, den Prozess der bewussten Durchseuchung der Kinder jetzt zu unterbrechen, wo er grad so gut läuft. Ich bin entsetzt und hilflos! Unsere Schule hat die Stufe grün, das bedeutet:
    - täglich mehrere neue positive Kinder
    - einige Klassen haben nur noch zw. 6 und 10 nicht positive Kinder (ernsthaft!)
    - die Kids kommen aus der Quarantäne und werden dann direkt in der Schule positiv
    - auch Kollegen sind inzwischen wieder vermehrt betroffen
    Es ging alles ganz plötzlich los...

  3. 23.

    Wenn die Schulen monatelang zu sind, gestresste Eltern zu Lehrern werden müssen und das Kind am besten auch noch keine Klassenkameraden treffen darf, dann sind das keine "Ferien" - wie sie wohl meinen. :-)

  4. 22.

    Ja genau, Schulen offen lassen - Berlin hat sowieso zu viele Lehrer, ansonsten stecken die Kleinen ja bloß noch ihre Eltern, Omas und Opas an und die haben ja vorsorglich extra Ganztagsschule für ihre phantasielosen Kinder gebucht.
    1. Weil sie mit ihren Kindern nichts anzufangen wissen.
    2. Weil die Kinder mit sich nichts anzufangen wissen.
    Wir leben in traurigen Zeiten, nicht erst seit Corona. - Kinder weinen weil die Ferien zu lang sind.

  5. 21.

    Die Unfallgefahr steigt für Kinder mit Schließung der Schulen. Sie führen einen Grund mehr an die Schulen dringend offen zu halten!

  6. 20.

    Ja, das stimmt, meistens verlaufen die Erkrankungen bei Kindern mild, das muss aber nicht so sein und dann sind da ja auch noch die unbelehrbaren (=ungeimpften) Erwachsenen, die die Kinder anstecken können und die dann ggf auf der Intensivstation landen. Was sagen Sie denn, wenn eins ihrer Kinder einen Unfall hat und die Intensivstationen keinen Platz mehr haben?

  7. 19.

    Warum soll denn in der Woche vor Weihnachten nicht mehr gelernt werden? Was soll denn stattdessen stattfinden? Am letzten Tag dann sicher nicht mehr soooo viel, das sicher... :-)

  8. 18.

    Die Ferien enden nicht am 3. Januar, sondern am 2.
    Am Montag, dem 3. dürfen die Kinder schon wieder in der Schule sitzen.
    Von Ferien kann eigentlich keine Rede sein, es sind eher ein paar freie Tage... :-)

  9. 17.

    Es ist sehr zum Wohle der Kinder! Für Kinder ist eine Corona-Erkrankung harmloser als Norovirus, RS-Virus u.a., mit denen die Kinderkliniken nun voll sind, die Kinderpsychiatrien sind überfüllt wegen den Nachwirkungen der Coronamaßnahmen, Jugendämter überlastet Therapieplätze für geschädigte Kinder gibt es nicht…Offene Schulen, Freizeiteinrichtungen und Sport ist das Beste für die Zukunft unserer Kinder!!! Ich bin im Übrigen Mutter von 3 Kindern.

  10. 16.

    Um Ihre Frage zu beantworten. Ich hoffe das Scholz Kanzler wird und ich bete das Frau Ernst dann ihren Posten niederlegt. Sie merkt ja nicht mal das sie für diesen Job ungeeignet ist. Unser Bundesland hatte schon mit der Vorgängerin, Frau Münch keinen Glücksgriff getan. Vielleicht betreut oder gründet sie eine Stiftung, da kann sie keine Fehler machen, unter denen die Kinder zu leiden haben.

  11. 15.

    Es ist nicht zu begreifen... Zum Wohle der Kinder kann das ja kaum sein, wenn man sie diesem Risiko aussetzt

  12. 14.

    Ich hoffe sehr zum Wohl aller Kinder dass die Schulen wirklich offen bleiben. Es sind genug Kinder traumatisiert worden durch die Maßnahmen der vergangenen 1,5 Jahre. Solange es an einer Schule kein massives Geschehen an einer Schule gibt braucht auch kein Wechselunterricht stattfinden. Hoffentlich hält Frau Scheeres wenigstens noch die letzten Wochen ihrer Amtszeit durch und lässt das nicht zu. Kinder mit relevanten Vorerkrankungen können ja auch jetzt bereits zu Hause lernen.

  13. 13.

    GEnau so ist es. Diese schwarz-weiß-Malerei.
    Schule auf oder Schule zu. Dazwischen gibt es ganz viele Varianten, die die Sicherheit für alle erhöhen, aber keine Depressionen aufkommen lassen müssen.
    Und so einige Lehrer waren froh, dass sie auch mal in kleinen Gruppen unterrichten konnten. Das tat den Schüler sehr gut und hat zu keinen Defiziten geführt.

  14. 12.

    An den Schulen meiner Kinder gehen immer mehr Klassen in Quarantäne. Und auch jede Menge Lehrer fehlen aus diesem Grund. Brandenburg macht richtig, würde ich mir für Berlin auch wünschen. Dann kann das jeder für sich entscheiden.

  15. 11.

    Ach, bei Ihrer Schule wird in der Woche vor Weihnachten noch gelernt ?
    Das kenne ich nicht.
    Insofern alle Kinder nach Hause, die betreut werden können !

  16. 10.

    Was halten Sie davon, dass Ihre GEW-getreuen KollegInnen jetzt für eine Reduzierung der Klassengrößen streiken? Und würden Sie befürworten, dass die Streiks so lange fortgesetzt werden, bis sie erfüllt werden? Wäre das bis Weihnachten vielleicht eine interessante Option für den Pandemieschutz? Ich meine das nicht böse und gebe zu: das sind zu viele Fragen. (von einem Vater, der sich mit Tränen in den Augen und geballter Faust an das Homeschooling erinnert)

  17. 9.

    Mir tun die Kinder und Familien leid, die in der Woche vor Weihnachten dann in Quarantäne gehen müssen, da mehrere Mitschüler*innen ein positives Testergebnis haben. Die sind dann ( vielleicht und hoffentlich) nicht erkrankt, aber das Familienfest am Freitag fällt aus. Zum einen könnten die Kinder ansteckend sein. (Inkubationszeit fünf Tage, oder?) Der PCR-TEST zum "Freitesten", den sich die Familie erstmal leisten können muss, kann dann erst in der Woche danach gemacht werden.
    Na, sind ja noch ein paar Tage bis dahin, vielleicht fallen die Zahlen.

  18. 8.

    Schulpflicht aussetzen heißt ja nicht alle müssen zuhause bleiben. 27 Kinder eng an eng sitzend sind sicher nicht für alle die Lösung! Man sollte doch jedem die Wahl lassen. Das ich gezwungen bin mein fröhliches Kind in die Schule zu schicken finde ich ein Unding. Es gibt aber noch Eltern, die ihre Kinder schützen wollen - ich will meinem Kind nicht mal erklären müssen warum ich nicht alles getan hab um es vor dem Virus zu schützen, wegen dem mein Kind ja eh schon monatelang zuhause saß. Und jetzt interessiert niemanden mehr was mit meinem Kind passiert.

  19. 7.

    Die Kinder sind doch (nicht alle) traurig gewesen, dass sie den ganzen Tag mit den Eltern rumhängen mussten! Da sind Freunde in der Schule, vielleicht auch der ein oder andere nette Lehrer! Zu Hause isoliert, "nur" mit der Familie zu leben war für niemanden einfach (zumindest für doch ein ganz paar Leute). Schule ist wichtig, erstmal unabhängig vom Lehrmaterial. Die Studien zu Depressionen bei Kindern interesiert dich wohl gar nicht,wa? Auch solche Situationen können krank machen, also ist es doch mal schön zu hören, dass es erstmal alles so bleibt wie es ist!

    Die Eltern, welche mit vulnerablen Kindern bzw Familienangehörigen zusammenleben können einem allerdings leid tun. Man sieht, in der Coronapolitik wird niemand vollends in seinen Wünschen bedient ...

  20. 6.

    Warum sollte Frau Ernst nicht mehr Bildungsministerin sein, wenn ihr Mann einne neuen Job antritt? Prof. Sauer hat seinen Lehrstuhl auch behalten und die 1950er Jahre sind auch schon vorbei, zum Glück.

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