Probleme mit Datenschutz - Brandenburg erwägt früheres Vertragsende mit Luca-App

Mo 22.11.21 | 13:39 Uhr
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Smartphone mit der neu entwickelten Luca Corona App geöffnet. Die App wurde im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie entwickelt. (Quelle: dpa/Sebastian Boblist)
Bild: dpa/Sebastian Boblist

Die meisten Brandenburger Gesundheitsämter sind von dem Nutzen der Luca-App für die Kontaktnachverfolgung nicht überzeugt. Das Land denkt daher über einen Vertragsausstieg bis Ende des Jahres nach.

Das Brandenburger Gesundheitsministerium überdenkt die Nutzung der Luca-App und hält ein vorzeitiges Vertragsende für möglich. "Sofern sich die Luca-App nicht spätestens zum Jahresende 2021 im Praxiseinsatz bewährt hat, ist eine Beendigung des bestehenden Vertrages zu erwägen“, heißt es in der Antwort auf eine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion zu dem Erfolg der App.

"Inzwischen ist festzustellen, dass sich die Erwartungen, die in die Luca-App gesetzt wurden, bislang teilweise nicht erfüllt", schreibt die Behörde weiter. Demnach bremsen Probleme im Bereich des Datenschutzes den Einsatz der App in Brandenburg derzeit aus.

Ein Gesundheitsamt findet App "produktiv"

Seit April nutzen mittlerweile 13 brandenburgische Gesundheitsämter die App um die Nachverfolgung zu Kontaktpersonen und die Registrierung von Corona-Fällen zu erleichtern. Rund 1,18 Millionen soll die App Brandenburg gekostet haben.

"Der Nutzen der App bleibt jedoch fraglich", schreibt die AfD-Fraktion in der am 25.Oktober 2021 gestellten Anfrage. Rund ein Drittel der Gesundheitsämter sieht nach einer Befragung des Ministeriums einen Mehrwert der Luca-App bei der Nachverfolgung von Kontakten mit Corona-Infizierten. Nur ein Gesundheitsamt berichtete demnach Anfang September von einer produktiven Nutzung der App für den Zweck.

Gesundheitsämter in allen Bundesländern nutzen die App. Sie steht vor allem wegen eines Konzeptes der zentralen Datenspeicherung in der Kritik von Datenschützern.

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.11.2021, 7 Uhr

18 Kommentare

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  1. 18.

    Was für ein unsinniger Kommentar. Die Daten von Amazon bleiben auch bei Amazon. Das ist der entscheidende Unterschied. Außerdem werden Sie nicht gezwungen, ausschließlich bei Amazon einzukaufen. Sie werden aber faktisch gezwungen, LUCA zu nutzen, wenn Sie am gesellschaftlichen Leben teilnehmen wollen. Alternativen gibt es nicht, weil diese von den Betreibern nicht anerkannt werden und Sie als Gast haben keine Kontrolle, was mit diesen Daten passiert. Bei Amazon können Sie wenigstens die Löschung all Ihrer Daten verlangen.

  2. 17.

    Das ist richtig so, Luca muss weg und all die Gaststätten, Hotels, Bars, Kinos, Theater usw., die diese schon monatelang benutzen, werden aus Datenschutzgründen geschlossen.
    Amazon will online-bestellungen aus Datenschutzgründen auch einstellen. Es dürfen nur noch Bestellungen auf Zetteln per Brieftaube, die eine Geldkarte um den Hals trägt, berücksichtigt!

  3. 16.

    Das ist ja eben das Problem. In den meisten Verordnungen müssen die Kontaktdaten erfasst werden. Genau das Funktion erfüllt das CWA mit Absicht nicht. Da waren die Macher von der Luca-App geschäftstüchtiger und haben das Sammeln von Daten eben ermöglicht. Die Politik hat sich bedankt das Sie Lizenzen ohne Ausschreibung gekauft hatte. In MV hat dies jetzt ein Nachspiel. Die Luca-App hat mehr Schaden gemacht als nutzen. Alleine schon die inkompatiblen QR Codes, die führen dazu das sich auch Menschen mit dem CWA nicht einloggen.

    Dann das hier https://netzpolitik.org/2021/rote-warnung-in-der-app-riesenchaos-um-recht-auf-pcr-test/?fbclid=IwAR1_E5OL8l3kSkdFGy1RWALMQSzOrMAFrA2-fR77R5PaxrOCPKHIKp5l7uA

    Bis heute nicht behoben weil auch Medien zu wenig darauf hinweisen.

  4. 15.

    Sehr geehrter Maurice.
    ich habe die CoronaWarnApp. Und die reicht vollkommen.
    Mit freundl. Grüßen

  5. 14.

    Sehr geehrter „Enrico aus OSW“
    haben die Gesundheitsämter die kompatiblen Betriebssysteme auch aus dem App- oder Playstore gedownloaded? Deshalb müssen die ja auch größtenteils die Daten in ein anderes System übertragen.
    Mit freundl. Grüßen

  6. 13.

    Sehr geehrter „damarco“,
    diese SmudoFantaVierApp war sowieso nur Müll.
    Mit freundl. Grüßen

  7. 12.

    Zurück zu Bleistift und Papier? Lange Liste zum eintragen wo man sehen kann wer sich davor eingetragen hat oder einzelne Zettelwirtschaft? Wie ist da der Datenschutz? Wieviele geben freiwillig für ein Paar Punkte oder Schnäppchen im Supermarkt ihre Daten an?

  8. 10.

    Wird auch mal Zeit, die Kosten für die Lizenzen hätte man besser dafür verwenden können die CoronaWarn App zu bewerben und Missverständnisse um deren Möglichkeiten zu beseitigen.

  9. 9.

    Macht nix, die Betreiber der Luca-App haben inzwischen schon gut Kasse gemacht, weil der Staat sich ausscjhließlich auf diesen einen Anbieter gestürzt hat, wieder einmal ohne vorher genau zu prüfen. Eine der vielen teuren Panikreaktionen während der Pandemie.

  10. 7.

    Wenn die Luca-Anwendung Probleme mit dem Datenschutz hat so begeht Brandenburg also WISSENTLICH ein Verbrechen gegen seine Bevölkerung? Wow... Hauptsache Smudo bekommt Millionen.. ,)
    Wofür haben wir eigentlich bezahlte Programmierer wie das BSI?! Die können offenkundig nicht mal so eine billig-App programieren aber sollen uns vor Hardcore-Hackern schützen?

  11. 6.

    Umgekehrt ,die Papierformat ist umständlich ,nicht die Luca App
    Zettelwirtschaft braucht man heutzutage normalerweise nicht mehr

  12. 5.

    Was ist denn an der Luca-App zu aufwendig? Der Download aus dem App- bzw Playstore? Das Scannen des QR Codes?

  13. 4.

    @RBB hier noch ein wichtiger Artikel mit Aspekten dir ihr Artikel nicht erwähnt!

    https://netzpolitik.org/2021/infektionsschutzgesetz-corona-warn-app-koennte-luca-bald-obsolet-machen/

  14. 3.

    Die App ist das letzte und bis auf Spesen war nichts gewesen. So ist das wenn Politiker die keine Ahnung haben etwas entscheiden und auch noch gegen Ausschreibungsrichtlinien verstoßen. Der Grundstein dieser App ist ja das Sammeln von Daten mit den die Gesundheitsämter bei hohen Fallzahlen sowie so nicht zurückgreifen. Bei 2G Modellen hätte man schon lange auf die Erfassung der Kontaktdaten per Luca verzichten können. Viele Bundesländer haben das CWA (Corona Warn App) gestärkt und nicht wie Brandenburg geschwächt. QR Codes der Luca-App sind bis heute teilweise nicht zum CWA kompatibel, da sie mit zu alten Luca Versionen erzeugt wurden. Die Abfrage der Daten bei der Luca-App erfolgt erst nach Freigabe durch den Veranstalter. Dann liefert sie unbrauchbare Daten, aus denen nicht hervorgeht das man Kontakt zur einer Infizierten Person hatte. Was wollen Sie damit auf einen Weihnachtsmarkt ? Nur das CWA macht eine Risikobewertung. Warnt alle ohne Gesundheitsamt und das zuverlässig.

  15. 2.

    Ja ne, is klar... Brandenburg erfasst das lieber alles mit ner Kladde, Bleistift, Hand, dann gefaxt. Man hat ja jetzt diese netten jungen Leute von der Bundeswehr, die haben ja Zeit und Muße...
    Nicht falsch verstehen - von Datenschutz halte ich sehr viel. Aber DAS Kind ist eh schon lang in den Brunnen gefallen... wäre schön, wenn wir uns bei einer 20er Inzidenz im Sommer 22 mal um den Datenschutz kümmern. Einstweilen würde ich Alte und Kinder schützen wollen!

  16. 1.

    Luca ist mir zu aufwendig. Papier- Variante ist ln den meisten Fällen ausreichend.

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