Booster-Impfung in Brandenburg - Nonnemacher setzt auf Ärzte und mobile Impfteams statt auf Impfzentren

Fr 12.11.21 | 19:54 Uhr
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Archivbild: Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz, wartet während einer Pressekonferenz vor dem Eingang zum Ministerium auf Fragen der Journalisten. (Quelle: dpa/S. Stache)
Video: Brandenburg Aktuell | 12.11.2021 | Gespräch mit Ursula Nonnemacher (Grüne) | Bild: dpa/S. Stache

Trotz steigender Zahlen bei den Corona-Schutzimpfungen werden die Impfzentren in Brandenburg vorerst nicht wieder geöffnet.

Die Brandenburger Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) sagte am Freitag in Brandenburg aktuell vom rbb, die Impfzentren hätten im Sommer wochenlang leer gestanden, weil niemand mehr gekommen sei. Nicht zuletzt aus finanziellen Gründen seien sie deshalb Ende September geschlossen worden.

Brandenburg setzt auf Hausärzte und mobile Impfteams

Jetzt steige die Zahl der Impfungen erfreulicherweise wieder an, so Nonnemacher. Deshalb müssten nun Impfangebote wieder ausgeweitet werden. Sie setze dabei aber eher auf dezentrale Lösungen wie Hausärzte und mobile Impfteams. Die Rückkehr von Impfzentren schließe sie aber auch nicht kategorisch aus, so Nonnemacher.

Anders als ihre Amtskollegin in Berlin, Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD), sprach sich Nonnemacher dagegen aus, Geimpften zu empfehlen, sich nicht mehr mit Ungeimpften zu treffen. Man dürfe die Polarisierung in der Gesellschaft nicht noch weiter vorantreiben. Angesichts der hohen Corona-Zahlen hatte Kalayci ihren Appell auf Twitter veröffentlicht und außerdem dazu aufgerufen, freiwillig auf Kontakte insgesamt zu verzichten.

Cottbus will Impfzentrum

Die Stadt Cottbus zieht währenddessen die Eröffnung eines neuen Corona-Impfzentrums an einem neuen Standort in Erwägung. Das sagte Stadtsprecher Jan Gloßmann am Freitag dem rbb. Eine Wiedereröffnung des Impfzentrums in den Cottbuser Messehallen sei allerdings ausgeschlossen.

Ein Impfzentrum sei denkbar, so Gloßmann am Freitag. Zunächst müsse aber die Finanzierung geklärt werden. Angesichts der in Südbrandenburg stark steigenden Corona-Zahlen nahm die Nachfrage nach Impfungen zuletzt zu. Weil es allerdings keinen Lockdown gebe und die Messehallen genutzt würden, komme die Reaktivierung des ehemaligen Cottbuser Impfzentrums nicht in Frage.

Der Krisenstab des Elbe-Elster-Kreises will in der kommenden Woche beraten, wie die Impfquote erhöht werden kann. Der Landkreis ist der Brandenburger Corona-Hotspot. Am Freitag lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 790.

Im Landkreis Dahme-Spreewald wird ein mobiles Impfteam vorbereitet. Die Voraussetzungen dafür würden zur Zeit geprüft und der Bedarf ermittelt, so eine Kreissprecherin.

Sendung: Brandenburg Aktuell, 12.11.2021, 19:30 Uhr

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12 Kommentare

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  1. 12.

    Wollen Sie provozieren oder warum behaupten Sie wahrheitswidrig, mein Beitrag wäre eine reine Wiederholung der Kommentare 1 und 2?

  2. 11.

    Habe ich da wat falsch verstanden Wossi ?
    Impfen hat doch der Innenminister zu verantworten.

  3. 10.

    Das wurde in den Kommentaren 1 und 2 bereits geschrieben. Es ist aber schön, dass sie es fehlerfrei wiederholen können, was ja bei anderen Kommentaren bei ihnen nicht der Fall ist.
    https://www.rbb24.de/politik/thema/corona/beitraege/2021/11/brandenburg-nonnemacher-aertzte-mobile-impfteams-impfzentren.html

  4. 9.

    Sie „vergeigt“ es wieder. Obwohl die mobilen Impfteams sicher erfolgreich in der Fläche agieren können, so müsste man Geld und Personal einsetzen, damit das gelingt. Da aber alles so bleibt wie es ist und keine zusätzlichen Anstrengungen gemacht werden, wird Brb. wie immer scheitern und die letzten Plätze sind „gebucht“. So wie im Wahlkampf wird auch hier Vorhandenes verteilt statt zusätzlich zu schaffen. Ist eine Frage der Einstellung.

  5. 8.

    Bitte , sagen Sie mir ob ich jetzt schon die Boosterimpfung bekommen kann. Meine letzte ist am 14.06. 21 gewesen mit AstraZeneca. Ich bin 74 Jahre und wollte nicht mehr bis Dezember warten wegen der hohen I- Zahlen. Würde zu einem Impfbuss fahren. Denn letzten Montag war ich am Messezentrum. Dort wurde ich leider wieder weggeschickt, weil die Stiko es noch nicht freigegeben hatte. Laut Hr. Spann und Lauterbach sollen wir alle doch so schnell wie möglich uns impfen lassen

  6. 7.

    Die Probleme in Brandenburg sind sehr speziell und hängen mit enormen Mängeln in der Führungstätigkeit zusammen. Es gibt dazu einen Untersuchungsausschuss der gerade versucht das aufzuarbeiten.
    Der MP hätte sich doch zu einem Wechsel der Personalie entschliessen sollen, statt zeitweise nur Aufgaben umzuverteilen.
    Man muss allerdings auch sagen, dass Parlament und MP nicht ganz unschuldig an den Entwicklungen sind. In Zeiten einer Pandemie hätte man den Ministeriealbereich Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (googeln nach Brandenburg Ministerium)umstrukturien müssen, in dem man den Gesundheitbereich ausgliedert und führungsmäßig sowie personell verstärkt. Jetzt sollte man aupassen, dass wir nicht wieder solche Zustände kriegen wie wir sie hatten
    https://www.rbb24.de/politik/thema/corona/beitraege/2021/02/brandenburg-impfkampagne-versaeumnisse-impfstoffe.html

  7. 6.

    Es müssen ja keine großen Impfzentren mit hunderten von Beschäftigten sein. Zahlreiche kleine Impfstellen z.B. in Apotheke oder leerstehenden Läden ähnlich den Testangeboten würden schon genügen, sofern das Angebot halbwegs flächendeckend, zeitlich flexibel und anmeldefrei wäre.

  8. 5.

    Die Bundesrepublik wurde bzgl. Corona Bekämpfung mit Jens Spahn beglückt aber Brandenburg toppt alles mit der geballten „Kompetenz“ von Frau Dr. Nonnemacher (Grüne). Nachdem sie schon die Organisation der ersten Impfkampagne komplett vergeigt hatte musste das Innenministerium mit Impfzentren übernehmen. Nun passiert der gleiche Fehler bei den Boosterimpfungen. Ärzte in Brandenburg vergeben aktuell keine Termine für Boosterimpfungen, außer für eigene Patienten über 70 oder Risikogruppen. Bis diese durch sind haben wir eine Inzidenz von 2000. Ist auch super sinnvoll die Ärzte mit tausenden Terminanfragen zu überlasten. Vor den mobilen Impfteams wiederum bilden sich aktuell hunderte Meter Menschenschlangen, bis die Leute dran sind haben haben sie sich neben Covid alles mögliche geholt, super Idee im Winter draußen stundenlang warten zu müssen. Es wäre so einfach =>Impfzentren mit zentraler Terminvergabe. Aber diese Ministerin versteht es leider nicht.

  9. 4.

    Um ihre "normale" Arbeit mit ihren Patienten zu gewährleisten, impfen viele Arztpraxen nur an einem Tag in der Woche. Dabei spielt auch eine Rolle, dass immer erst eine bestimmte Anzahl von Impflingen für die Spritzen gesammelt werden müssen.
    Wer mal in einem Impfzentrum war, wird sich kaum vorstellen können, wie dieser Andrang von den Arztpraxen gestemmt werden soll.
    Und die Rolle der Lobbyvereinigung der Ärzte bleibt zwiespältig. Erst sollten die Impfzentren geschlossen werden und alles in die Praxen. Dann wieder ein Geschrei, dass die Ärzte es nicht schaffen. Dann sollte es doch wieder gehen, aber mit mehr Geld, die Impfzentren bekämen ja auch 150€ pro Impfung.
    Und Fr.Nonnemacher spielt dieses Spiel wieder mit. Sie hat anscheinend aus den letzten Coronawellen nichts gelernt. Ebenso ihre Kollegen aus der Landesregierung. Schon im Sommer wurde vor der 4.Welle gewarnt, es geschah wieder nichts. Und Hr.Woidke war sogar von der Dynamik der Corona Entwicklung überrascht. Kein Wunder das nichts passierte.
    "Impfzentren- brauchen wir nicht, wir schaffen das". Mal sehen wie lange Fr.Nonnemacher diesmal die Corona Maßnahmen organisieren darf.
    Es ist einfach unerträglich. Auch die Landesregierung sollte Dienstleister für ihre Bürger sein. Dafür wurde sie gewählt.
    Welche Dienste im Bereich Gesundheit (und Pflege) leistet Fr.Nonnemacher und die Landesregierung in der aktuellen Lage? Können die Bürger damit zufrieden sein?
    2G oder 3G lässt sich schnell mal so anordnen. Kann zwar keiner kontrollieren, aber kostet auch nicht viel. Aber den Rest der Ungeimpften impfen und dann alle zeitnah boostern, dass könnte Aufwand und Arbeit bedeuten. Also die Verantwortung an die Artzpraxen delegieren, ein paar haben sich zwar schon vom Impfen verabschiedet, macht nichts-wir schaffen das.

  10. 3.

    Her mit den Impfcentren.

  11. 2.

    Es müssen ja nicht alle seim. 50% würden reichen, da nur eine Impfung pro Person oder alternativ die Impfstellen. Die Impfstellen haben nur tageweise gearbeitet, aber das würde auch schon helfen.

  12. 1.

    Sie kann es einfach nicht sein lassen. Nur Arztpraxen reicht nicht aus. Was soll dan mit dem normalen Praxisdienst werden? Das Thema hatten wir doch schon mal.
    Gibt es Lobbyverknüpfungen zur KVBB? Der Gedanke drängt sich bald auf. Im Ergebnis des damaligen Kuschelkurses zur KVBB fuhr die Impforganisation frontal gegen die Wand und der Innenminister mußte übernehmen.

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