Brandenburg - Elternvertreter kritisieren Hürden für Luftfilter-Einsatz in Kitas und Schulen

Mi 03.11.21 | 20:19 Uhr
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Ein Luftfiltergerät steht im Jahr 2020 in einem Fachraum eines Gymnasiums. (Quelle: dpa/Hauke-Christian Dittrich)
Bild: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Schulen und Kitas können ab sofort Geld für den Einsatz von mobilen Luftreinigungsgeräten beantragen. Das gab das Brandenburger Bildungsministerium am Mittwoch per Pressemitteilung bekannt.

Die Lüftungsanlagen sollen die Luftqualität verbessern und die Ausbreitung von Coronaviren reduzieren. Insgesamt stellen Bund und Land dafür in Brandenburg 12,8 Millionen Euro zur Verfügung. Bis zum 24. November können allgemeinbildende und berufliche Schulen sowie Kindertageseinrichtungen eine Förderung beantragen.

Nur punktuell einsetzbar

Allerdings sieht die Richtlinie keinen flächendeckenden, sondern nur einen punktuellen Einsatz vor. Luftfilter können demnach nur für Räume beantragt werden mit eingeschränkter Lüftungsmöglichkeit, in denen Fenster nur kippbar sind, eingebaute Lüftungsklappen nur einen minimalen Querschnitt haben und keine Raumluftanlaage fest eingebaut ist.

Elternvertreter: "Hilft nicht über den Winter"

Das Ministerium beruft sich bei dieser Regelung auf Vorgaben des Umweltbundesamtes. Elternvertreter René Mertens kritisierte gegenüber dem rbb, dass diese Regelung zu spät komme und sie in dieser Form einen Großteil der Schulen von der Förderung ausschließe.

"Das ist nur Sand in die Augen der Leute", so Mertens. "Das wird keiner Schule über den Winter helfen. Wir werden erleben, dass keine Mittel abgerufen werden." Die Förderung gelte nur für wenige Bereiche und komme zu spät. Er rechne weder mit einer schnellen Bearbeitung, noch mit einer raschen Lieferung der Geräte.

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.11.2021, 18 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    Der Hamburger Senat hat nicht auf den Bund gewartet, 21 Mio Euro selbst in die Hand genommen und 21000 Lüfter angeschafft, seit Ende der Herbstferien sind alle installiert. Nun ist der Markt leergefegt .

  2. 10.

    Hinweis : Dieser Beitrag stellt meine persönliche Meinung dar. Aus meiner Sicht ist diese halbherzige stark verzögerte Entscheidung besser als nichts und doch viel zu wenig. ABER (!) : Bereits im vergangenen Jahr speziell im Winter 2020/2021 wurden Stimmen mit Forderungen nach Luftfiltern in Klassenzimmern laut. Verschiedene Schulen haben durch privates Sponsoring Luftreinigungsgeräte angeschafft. Der Deutsche Bundestag hatte bereits Anfang 2021 Fördermittel hierfür beschlossen, welche die einzelnen Bundesländer für sich nach Bedarf beantragen konnten. Einzelne Bundesländer sprangen sofort darauf an, andere später. Und das Land Brandenburg? Eine Anschaffung wurde damals als nicht notwendig erachtet. Wenn dann weiter über private Sponsoren. Jetzt, wo die Infektionszahlen bei den Kindern durch die Decke gehen, wird etwas reagiert, aber ungenügend vom Umfang her. Persönlich meine ich, mobile Luftreinigungsgeräte stellen nur eine Zwischenlösung dar. Besser wäre jetzt schon perspektivisch eine langfristige Planung und komplette konsequente Realisierung in allen Schulen und allen Klassenzimmern von stationären fest installierten Lüftungsanlagen! Da stellt sich mir die Frage, ob die Zukunft der Kinder, zu Lasten anderer Prestigeobjekte (z. B. BER) weiter hinten an stehen muss. Eins ist jedoch sicher, es wurde und wird weiterhin wieder Zeit vergeudet, welche zu Lasten der Gesundheit, zu vielen Fehlstunden und das sowohl bei den Kindern als auch bei den Erwachsenen führt.... :-((

  3. 9.

    "Leider" Maskenpflicht?
    Ich bin mir nicht so einig, ob es doch momentan nicht sinnvoll wäre, wieder eine Maskenpflicht einzuführen?
    Oder doch "gewollte" Durchseuchung?
    Siehe 7-Tage-Inzidenz bei 10-14jährigen in Berlin bei 438,2

  4. 8.

    …Leider besteht nach wie vor eine Maskenpflicht für die Jahrgänge 7-13. Das ist insbesondere an grundständigen Gymnasien „kurios“, da die 5. und 6.Klassen keine Masken ( analog Grundschule) tragen müssen, die Schüler ab der 7. Klasse schon….

  5. 7.

    Maskenpflicht besteht noch immer in Klasse 7 bis 13. Leider rutschen die Masken ständig von Gesicht. Somit vollkommen unbrauchbar.
    Ich lasse die Fenster auch offen. Geht gar nicht anders. Aber die meisten Fenster sind ohnehin so kaputt des undicht, dass ein natürlicher Luftaustausch ohnehin gewährleistet ist. Und wir haben eigene Filter, welche aber rot blinken und gewartet werden müssen in (Filtertausch). Dafür gibt es aber keine Zuständigkeiten. Also ich nehme keinen Filter auseinander, der soviel gekostet hat wie ein Kleinwagen. Also Fenster auf!

  6. 6.

    Tatsächlich hat aber einfach Kommentator "kritischer Begleiter" recht.

    Man hätte vor 1,5 fast 2 Jahren direkt ein massives Investitionsprogramm in ordentliche dezentrale Lüftungsanlagen starten sollen.

    Diese Luftfilter sind nur teurer Elektroschrott nach der Pandemie, während mit viel wirksameren Lüftungsanlagen gleichzeitig auch Energie gespart worden wäre und die Luftqualität durch Feuchterückgewinnung verbessert werden könnte.

  7. 5.

    Die Maskenpflicht ist in Brandenburg im Unterricht nur für Grundschüler ausgesetzt, nicht für die Sekundarstufen!
    Wenn ich die Luftfilter wegen Lärmbelästigung herunterregele, verfehlen sie ihre beabsichtigte Wirkung...
    Haben Sie sonst noch kluge Hinweise??

  8. 4.

    Da wo sich die Fenster öffnen lassen, gibt es keine Filter. Es ist jetzt schon eiskalt in den Klassenzimmern. Mein Sohn geht in die 10. Klasse. Er sagt, nicht mal die Tische werden noch warm. Alles ist ausgekühlt durch die Lüfterei, manche Lehrer lassen auch die ganze Zeit die Fenster offen. Er hat den ganzen Tag die Winterjacke an. Und das jetzt schon. Ergebnis des Ganzen: letzte Woche erkältet, seit gestern mit Angina zu Hause. Kommt richtig gut in der 10. Klasse im Blick auf die Prüfungen. Vielleicht sollte sich mal einer der Politiker, die für die Entscheidung zu Luftfiltern zuständig sind, den ganzen Tag in einen Raum mit weit geöffneten Fenstern und Türen setzen, aber richtig mit Durchzug. Eventuell kann er beim Zittern dann nachdenken, was Schülern jeden Tag angetan wird. Übrigens war mein Sohn schon im letzten Jahr bis zum Homeschooling im Dezember dauererkältet.

  9. 3.

    Für das Öffnen der Fenster in den Klassenräumen bräuchte man keine 12,8 Mio Euro !! Aber Alle richtig verpümpeln und in absehbarer Zeit über Atemwegsinfektionen jammern, weil das Immunsystem streikt.... dann wieder Chemie in den Körper pumpen..
    Hauptsache es kostet ordentlich Geld.
    Frage mich doch ernsthaft, wie unsere Großeltern so alt werden konnten, die sich mit einfachen Mitteln und logisch denkend immer wieder auskuriert haben..

  10. 2.

    Erstens gibt es im Unterricht keine Maskenpflicht mehr, zudem sind die Lüftungsgeräte regelbar das diese in keinster Weise im Unterricht störend empfunden werden.

  11. 1.

    Auch bei diesem Thema gilt: es gibt Widersprüchliches zu berichten.
    Einerseits sind mobile Luftfilter sicher hilfreich, andererseits laufen die aber mehr oder weniger geräuschvoll (was für die Unterrichtsqualität -neben den einer erkennbaren Mimik abträglichen Masken - nicht hilfreich wäre).
    Ideal sind stationär eingebaute Filteranlagen, die die Luft nicht nur umwälzen und reinigen, sondern auch austauschen!
    Ich befürchte, das die Schüler im Unterricht nicht mehr oft aus Winterjacke, Schal und Pudelmütze herauskommen werden...
    Und FfF wird zurecht das sinnvolle "Verschleudern" von Heizenergie beklagen...

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