Personalmangel in der Verwaltung - Berliner Gesundheitsamt: Erst Mitte Januar verlässliche Corona-Zahlen

Di 28.12.21 | 20:47 Uhr
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Symbolbild: Gesundheitsamt bei der Nachverfolgung von Kontakten von Corona infizierten Personen (Quelle: dpa/Ute Grabowsky)
Audio: rbb88.8 | 28.12.2021 | Natascha Gutschmidt | Bild: dpa/Ute Grabowsky

Das Gesundheitsamt Charlottenburg-Wilmersdorf rechnet erst Mitte Januar mit verlässlichen Zahlen zu den Corona-Infektionen. Die Gesundheitsämter seien aktuell dünn besetzt, erklärte Gesundheitsstadtrat, Detlef Wagner, am Dienstag im rbb. Es gebe einen erhöhten Krankenstand unter den Mitarbeitern, außerdem seien auch viele überarbeitete Mitarbeiter im Urlaub. "Es ist eine Langzeiterschöpfung", so Wagner im Interview mit rbb88,8.

Warnung vor Sorglosigkeit - vor allem bei Geimpften

Bei der Kontaktnachverfolgung sortiere man aktuell vor. Das Gesundheitsamt konzentriere sich auf vulnerable Gruppen, so Wagner. Gebe es eine Infektion bei einem über 70-jährigen Menschen oder einer Pflegekraft, verfolge die Behörde sofort nach. Dann sei unter anderem die Frage, ob es Kontakte zu einem Alten- oder Pflegeheim gegeben habe.

Wagner lobte besonders die Hilfe der Bundeswehr: Die Soldatinnen und Soldaten würden unter anderem Infizierte anrufen, um nach dem Krankheitsverlauf zu fragen.

An die Menschen in Berlin appellierte Wagner, die Hygienevorschriften einzuhalten, vor allem die Masken- und Abstandspflicht. An Geimpfte gerichtet mahnte Wagner, sie dürften die Pandemie nun nicht auf die leichte Schulter nehmen. Zwar müssten sie bei einer Ansteckung nur mit einem milden Krankheitsverlauf rechnen. "Das heißt aber nicht, dass man milde ansteckt."

Sendung: rbb88.8, 28.12.2021, 18:00

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25 Kommentare

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  1. 25.

    Denke auch - so lange Wochenenden und Feiertage nach wie vor Grund genug sind, wichtige Zahlen nicht zu ermitteln oder nicht weiterzugeben, kann die Lage nicht so schlimm sein...

  2. 24.

    Die Zahlen stimmen hinten und vorne nicht. In Marzahn sinken die Zahlen und ich bin umzingelt von Corona Positiven.
    Ich bin gespannt, nächste Woche müssten wir ein genesenen Schreiben nach 28 Tagen erhalten, Quarantäne/ Isolations-Anordnung gab es ja nicht. Eigenverantwortung per Webseite. Isolation in Berlin von 7-14 Tagen in den jeweiligen Bezirken.
    Und die Bundeswehr kann auch nicht alles wuppen, die sind keine gelernten Sachbearbeiter. Und wie hier schon andere geschrieben haben, eventuell möchten einige Gesundheitsämter sich nicht in die Karten schauen lassen. Auch kann man alles per Mail senden, aber scheinbar dürfen die es gar nicht. Hört man auch unterschiedliche Aussagen. Es macht sich eine Ohnmacht breit...

  3. 23.

    "Was ist unfassbar? Dass in einer Krisensituation auch die Ämter Probleme haben?"
    Na wenn ihre Aussage stimmt dann befinden sich die Berliner Behörden im Dauer-Krisen-Modus!
    Kfz Zulassung, Bürgerämter, Justiz, Gesundheit, Schulen usw. usw. sind doch keine Pandemie Probleme sondern seit Jahren Alltag! Ich kann nicht verstehen wie sie die Augen davor verschließen können! :-(

  4. 22.

    Der Kontrollverlust zieht sich von der Regierungsspitze bis in die unteren Etagen durch, vorläufige Zahlen, und zum Schluss läuft die Polizei mit den Impfgegner...

  5. 21.

    Alle die hier wieder ein übertriebenes Berlin-/ Behördenbashing betreiben sollten sich mal wieder beruhigen.
    Berlin ist nicht die einzige Stadt/ das einzige Bundesland, das mit Personalmangel in den Ämtern zu kämpfen hat und die Bundeswehr um Amtshilfe gebeten hat.

    Dass die Beschäftigten aufgrund der Dauerbelastung bzw. Corona erkranken oder ihren Urlaub nehmen wollen bzw. müssen ist auch nichts ungewöhnliches und findet überall statt.

    Eine Personallücke lässt sich nicht so schnell schließen. Neues Personal muss erstmal gefunden und eingearbeitet werden. Zudem müssen genügend Räumlichkeiten mit Arbeitsplätzen zur Verfügung stehen. Man kann natürlich immer wieder damit argumentieren, dass man während der Pandemie genügend Zeit gehabt hat den Personalmangel zu beheben. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass auf dem aktuellen Arbeitsmarkt Verwaltungsmitarbeiter nicht so leicht zu finden sind. Die Arbeitsbedingungen im Gesundheitsamt sind nicht so attraktiv in einer Pandemie.

  6. 20.

    Hallo "Dienstag" (6),
    Probleme in einer Krisensituation? Das ich nicht lache. Dann sind unsere Ämter und Behörden seit Jahren in einer solchen. Aber welche Branche nicht? Polizei, Feuerwehr, Krankenhauspersonal...ich könnte die Liste weiterführen.
    In Einem gebe ich Ihnen jedoch recht: die Eigenverantwortung, Selbstorganisation und Solidarität mit Kollegen/Kolleginnen fängt bei jedem Einzelnen an. Wenn ich keine schulpflichtigen Kinder mehr habe, nehme ich in der Ferienzeit keinen Urlaub. Wenn sich die Arbeit türmt, mache ich auch mal Überstunden. Das kann ich mir in der Berliner Verwaltung nicht vorstellen. Das Ergebnis wäre ein anderes. Hoher Krankenstand wegen Überlastung? Wow... Es soll aber auch Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen geben, die mit dem gelben Schein wedeln, weil sie keinen Bock mehr haben, die Arbeit keinen Spaß macht. Wenn unser medizinisches Personal genauso reagieren würde, wie unsere Beamten, dann gute Nacht Marie!

  7. 19.

    Wenn ich so arbeiten müsste, wie die Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen in den Berliner Ämtern, wäre ich wahrscheinlich eher frustriert als erschöpft und wäre depri. Ist das "Modem" zu langsam oder die veraltete Software? Kommen die Faxe nicht an? Die Ausrede, zu dünnes Personal, sollte dennoch nicht gelten. Denn viele Gesundheitsämter haben es abgelehnt, weiterhin Unterstützung von der Bundeswehr zu erhalten. Wahrscheinlich wollte man bei der Arbeit nicht beobachtet werden. Immer wenn ich an Ämter denke, fällt mir sofort der Film "Zoomania" ein, die Szene in der Post...
    Solange sich die Zustände in unseren Ämtern und Behörden nicht ändern, wird es auch kein weiteres Personal geben. Wer will in der heutigen digitalen Welt freiwillig so antiquiert arbeiten? Ich kenne niemanden.
    Mein Vorschlag: Ruheständler bitten, stunden- o. tageweise zurückzukommen. Sie müssten sich wahrscheinlich noch nicht mal in neue Technik einarbeiten.

  8. 18.

    Die Ausrede, die Gesundheitsämter seien dünn besetzt, ist immer sehr praktisch. Besonders dann, wenn man als Beamte/r bzw. Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen des öfftl. Dienstes ohne schlechtes Gewissen lieber in die Weihnachtsferien geht, um nicht wie alle anderen Systemrelevanten (mediz. Personal, Feuerwehr, Polizei u. sogar Einzelhandel) noch ne Schicht dranhängen zu müssen. Es ist ja nur Pandemiezeit! Ja geht´s noch? Wenn diese Zahlen für weitere Maßnahmen der Pandemiebekämpfung sooo wichtig sind, dann sollte der oberste Dienstherr mal schleunigst ´die Arbeitsanweisung auch für die Arbeitszeit ändern, so dass zwischen Weihnachten u. Silvester ein Urlaubsverbot herrscht. Das Bundesurlaubsgesetz/Arbeitszeitgesetz gibt´s ja her. In der Privatwirtschaft klappt das besser.
    Es muss ja nicht gleich die gaaanz große Reform sein (die in den nächsten 4 Jahren sowieso nicht passieren wird), ein Anfang und positive Veränderungen beginnen meist im Kleinen.

  9. 17.

    Meine volle Zustimmung!
    Keine verlässlichen Zahlen - nur teilweise Sequenzierung zur Erfassung von Omikronfällen - keine Kontaktverfolgung, um Infektionsketten zu stoppen usw. usw.
    Und auf diesen "Erkenntnissen" werden Maßnahmen ergriffen.
    Traurig in einem Land der Bürokratie und Statistik ;-(

  10. 16.

    Gab es hier nicht neulich in einem Artikel die Passage, daß in den Gesundheitsämern durch Äbgänge weniger Personal als vor 2 Jahren ist?

  11. 15.

    @ Dienstag: Ich bleibe dabei. Es ist unfassbar, wie unsere Ämter runtergewirtschaftet sind. Es herrscht ja auch ohne Pandemie eine chronische Unterbesetzung. Von daher ist es unfassbar! Was hätte ich denn bezüglich meiner Wurschtigkeit machen sollen? Eine Brieftaube ans Amt schicken? Da ich zu diesem Zeitpunkt und davor regelmäßig getestet wurde, durfte es mir auch herzlich wurscht sein.

  12. 14.

    PS. Andere Behörden und Bundeswehr arbeiten zwar schon mit aber da wäre bestimmt noch mehr möglich, reicht ja Offensichtlich nicht aus
    Bevor jemand kommt ich solle machen ,geht aus gesundheitlichen Gründen eh nicht

  13. 13.

    Wir haben die Bundeswehr die aushelfen könnte,andere Bundesbehörden, usw. Es würde sicherlich Wege geben diesen Engpass zu füllen
    Sowas ist unglaublich,auf der einen Seite wird vor Omikron gewarnt, und das Geyundheitsamt drosselt die Arbei runter
    Wenn das die Polizei, Ärzte, Feuerwehr, Rettungsdienst usw. Auch so machen würde,dan gute Nacht Deutschland
    Diese Leute müssen ihren Dienst erfüllen,egal ob Wochenende, Feiertag,Tag oder Nacht

  14. 12.

    Man stellt solange regeln und verbote auf, bis man nicht mehr in der Lage ist diese umzusetzen… dann appelliert man an den Bürger sich selbst darum zu kümmern…. und das ganze wieder mit dem verbreiten der üblichen Angst… jeder stellt eine Gefahr dar egal ob bzw. wie oft geimpft.

  15. 11.

    Also ich kenne auch einige Mitarbeiterinnen rines Gesundheitsamtes....überarbeitet sind die nicht.

    Einstellungen sind auch unerwünscht... es könnte ja jemand neues mal was tun.

  16. 10.

    Wichtig ist doch das boostern, das Kinderimpfen, 1.Klasse-Abteile in der ÖPNV und das Diskreditieren von Bürgern die daran Zweifel haben.
    Aber, wie sprachen schon die Kollaboration aus SpD, Grünen und sED?
    Jetzt wird alles besser, nichts wird gut - sang schon Silly.
    Das aber scheint der Anspruch der kopierenden Bürgermeisterin, der Indiannerhäuptling:innin und dem hauptamtlichen Intreganten zu sein.

  17. 9.

    Selten so gelacht, seit wann ist die Berliner Verwaltung für eine gute Personalsituation bekannt.
    Es sieht wohl eher so auf das die Datenlage in Berlin schon die ganzen 2 Jahre nicht richtig läuft. In Berlin gehts bis zu einer bestimmten inzidenz und dann steigt sie nicht mehr, ich weis das es bei uns so ist das irgendwann das Limit erreicht ist und das obwohl andere Ämter und Bundeswehr mitarbeiten.

  18. 8.

    So etwas darf nach 2 Jahren nicht mehr passieren. Die Politik hatte genügend Zeit nachzusteuern und die Ämter besser auszustatten. Muss man natürlich auch besser bezahlen sonst mangelt es an Bewerbern. Das schlimme ist nur das aufgrund der gelieferten Zahlen Maßnahmen für die Bevölkerung ergriffen werden sollen obwohl diese unvollständig oder ungenau sind. Das geht gar nicht.
    .

  19. 7.

    Berlin ist ein Sumpf, in dem selbst die größten Ganoven sich wundern, wie einfach Gesetze zu imgehen sind und Menschen zu belügen sind.

  20. 6.

    Was ist unfassbar? Dass in einer Krisensituation auch die Ämter Probleme haben? Und dass deshalb die Eigenverantwortung eines jeden gefragt ist? Unfassbar finde ich eher Ihre Wurschtigkeit.

  21. 5.

    Wann und wo in Deutschland hat es je seit Beginn der Pandemie systematische statistische Zahlenerhebungen und verlässliche Zahlen gegeben?

  22. 4.

    Zur Zeit dünn besetzt…. Das seid ihr immer…. Wäre ja klasse, wenn in dieser Stadt irgendetwas klappen würde…. Naja, zumindest beständig in Unfähigkeit, runter wirtschaften, etc…

  23. 3.

    Wenn die Zahlen steigen, sind sie immer absolut zuverlässig.
    Wenn sie dagegen sinken (so wie jetzt schon seit Wochen), findet sich in jedem Artikel eine Stimme (zur Not die des Verfassers), die dazu mahnt, diese Zahlen mit Vorsicht zu genießen, weil dies und weil das und weil jenes...

  24. 2.

    Ich verfolge die statischtischen Erhebungen seit Beginn. Wann hat es jemals verlässliche Zahlen in Berlin gegeben?

  25. 1.

    Unfassbar! Aber es wundert mich nicht. Ich hatte im Dezember eine Nachricht des Gesundheitsamtes Charlottenburg-Wilmersdorf auf dem AB, mit der Bitte um Rückruf. An zwei Tagen habe ich zweimal ohne Erfolg dort angerufen. Dann war es mir wurscht.

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