Ministerpräsidentenkonferenz - Bund und Länder wollen Corona-Maßnahmen verschärfen

Do 02.12.21 | 06:11 Uhr
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Die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU, 3.v.l) nimmt im Bundeskanzleramt an der Ministerpräsidentenkonferenz teil. (Quelle: dpa/Steffen Kugler)
Bild: dpa/Steffen Kugler

Kontaktbeschränkungen, 2G-Ausweitung, weniger Fans in Fußballstadien: Über diese Themen wurde bereits gesprochen, nun wollen sich Bund und Länder bei der vorgezogenen Ministerpräsidentenkonferenz auf konkrete Maßnahmen einigen.

Bund und Länder wollen am Donnerstag bei der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) weitere Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie beschließen. Die eigentlich für den 9. Dezember geplante MPK wurde wegen der hohen Corona-Neuinfektionen und der zunehmenden Probleme in den Krankenhäusern vorgezogen.

Vertreter von Bund und Ländern hatten sich zuletzt bei einer Schaltkonferenz auf zusätzliche Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte geeinigt. Details sollten bis zur MPK ausgearbeitet werden, um dann zu gemeinsamen Beschlüssen zu kommen, sagte Brandenburgs Regierungschef Dietmar Woidke (SPD) am Dienstag in Potsdam.

Auch der Berliner Senat will die Corona-Regeln verschärfen. Das kündigte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) bereits im Vorfeld der MPK an. Allerdings seien noch keine Beschlüsse gefasst worden, da zum Teil dafür Parlamentsbeschlüsse notwendig seien. Außerdem setze der Senat auf bundeseinheitliche Abstimmungen.

Scholz plant Gesetzgebungsverfahren für allgemeine Impfpflicht

In der MPK wird es auch um die Ausweitung der 2G-Regel auf den Einzelhandel und Einschränkungen bei Großveranstaltungen gehen. Zudem sollen Clubs, Bars und Diskotheken ab einer bestimmten Inzidenz geschlossen werden. Die Maskenpflicht an Schulen soll bundesweit gelten. In Berlin und Brandenburg gilt diese Regelung bereits.

Bezüglich der Schließung von Clubs sagte der noch amtierende Berliner Senatschef Michael Müller (SPD) am Dienstag in der rbb-Sendung "Wir müssen reden": "Ich gehe davon aus, dass das bundesweit auch beschlossen wird." Außerdem stellte Müller in Aussicht, dass auch die bisherige Zuschauerbegrenzung bei Fußballspielen zum Beispiel im Olympiastadion zur Diskussion steht.

Nach der Schaltkonferenz kündigte der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ein Gesetzgebungsverfahren für eine allgemeine Impfpflicht an. Dieses könnte noch in diesem Jahr eingeleitet werden, sagte er Bild-TV. Der Deutsche Bundestag solle darüber entscheiden, wie es in einem Vorschlag von Scholz heißt, der dem "Tagesspiegel" vorliegt.

Impfpflicht für Woidke keine Priorität

Woidke distanzierte sich allerdings von Überlegungen, eine Impfpflicht einzuführen. Er sagte, es gehe jetzt vielmehr darum, niedrigschwellige Impfangebote zu schaffen. So sollen in Zukunft auch Zahnärzte und Apotheker impfen. Über eine Impfpflicht sollte nur diskutiert werden, wenn die jetzige Impfnachfrage nachlasse und die Impfquote noch nicht bei 80 Prozent liege.

 

Sendung: Inforadio, 02.12.2021, 11:00 Uhr

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16 Kommentare

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  1. 15.

    Wo kann man zurückverfolgen wer überhaupt den 2G-Murks und den 3G-Murks erfunden und als machbar postuliert hat?

  2. 14.

    Leider bringen die 2G überhaupt nichts. In Berlin wird oberflächlich kontrolliert. Selbst mit einem Screenshot kommt man in die Restaurants. Den „geimpften“ ist es letztendlich egal, ob die Person gegenüber geimpft ist oder nicht. Es werden sich immer mehr Leute anstecken. Die geimpften gehen sehr leichtsinnig um. Masken und Abstandspflicht gibt es für den geimpften nicht mehr. Dazu kommt, dass im Umland lockdown ist und die Leute dann mach Berlin Ströhmen und alle damit anstecken.es wird immer so weitergehen, solange die Regierung nicht endlich mal knallhart alles dicht macht und die Menschen egal ob geimpft oder nicht, genug Disziplin mitbringen.

  3. 13.

    Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Da ist doch jetzt nicht viel Neues dabei, und viele Regelungen sind meines Erachtens nach in Anbetracht der aktuellen Fallzahlen zu lasch. Versteht mich nicht falsch: einen Lockdown finde ich natürlich nicht gut, wenn daran Existenzen hängen. Auf der anderen Seite wird aber immer wieder kommuniziert, dass die Corona-Lage so dramatisch wie nie ist, und - wenn vllt. auch im kleineren Rahmen - alles bleibt eher geöffnet wie bisher auch. Da kommt man irgendwie nicht mehr ganz mit.

  4. 12.

    Super-Vorschlag, aber das wird in unserer Kuschelgesetzgebung nie so umgesetzt.

  5. 11.

    doch schon ??? Anfang Dezember setzt man sich zusammen, nachdem man die letzten 2 Monate - trotz Ansage - lieber mit der Wahl und somit sich selber beschäftigt war. Da störte die offensichtliche Entwicklung der Pandmie nur. Ich hoffe wir bekommen wenigsten in Zukunft Fachpersonal als Gesundheitsminister.

  6. 10.

    Wo waren denn Bund und Länder im September 2021? Seit Anfang Oktober sind schon wieder 10.000 Menschen mit Corona verstorben. Warum haben Bund und Länder sich nicht um die Boosterimpfungen der 4 Millionen Ü80 Menschen und den Menschen in den Pflegeheimen gekümmert? Diese abstruse Idee einer Impfpflicht würde bedeuten, dass sich alle alle 6-9 Monate neu bosstern müssten. Das muss Herr Scholz auch mal den Geimpften erzählen.

  7. 9.

    Das ist ja auch kein Wunder mit der Durchseuchung.
    Hier im Einzelhandel gibt es weder einen Hinweis auf die 2G Regel noch Kontrollen.
    Hier sollte man erstmal ansetzten.

  8. 8.

    Falls Sie meinen, dass Raucher ein erhöhtes Risiko haben,sich mit Corona anzustecken,dem ist nicht so! Und wenn man mehrfach geimpft ist,dann ist das Risiko sowieso nicht hoch, schwer an Corona zu Erkranken.Was soll also Ihr sinnfreier Kommentar,Rauchen zu verbieten? Einfach Mal das Gehirn einschalten!

  9. 7.

    Rauchen ist NICHT ansteckend!

  10. 6.

    Corona ist eine Lungenkrankheit, Rauchen erhöht das Risiko.

  11. 5.

    Impfpflicht für Woidke keine Priorität.....
    Warum auch, wenn wir nach OSL, EE, CB und z.b SPN schauen brauchen wir uns keine Sorgen machen. Die Durchseuchung ist im volle gange und die ITS ist bis Anschlag voll. Bravo Hr. Woidke!

  12. 4.

    Also wenn der Geimpfte nach einer Infektion einen milden Verlauf hat, und der nicht geimpfte, dem das bekannt ist, mit dem Tod rechnen muss, dann bedarf es doch eigentlich nur noch so eine Art Patientenverfügung, und keine Impfpflicht. Der Geimpfte führt seinen Impfpass mit. Der nicht geimpfte führt seinen Nicht-Geimpft-Pass mit, aus dem hervor geht dass er auf lebenserhaltende Maßnahmen verzichtet. Somit ist das Gesundheitssystem entlastet, fertig! Denn so weit mir aus Gesprächen bekannt ist wird von Impfignoranten das Virus verharmlost, obwohl täglich aufgeklärt wird.

  13. 2.

    Genau, noch mehr Bevormundung!!! Dann aber genauso ,ein Alkohol Verbot!

  14. 1.

    Man sollte auch ein Tabakverbot nicht ausschliessen!

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