Wegen Personalmangel -
Die Gesundheitsämter in Berlin haben die Kontaktnachverfolgung bei Corona-Fällen stark eingeschränkt. Grund ist der Personalmangel. Das bestätigte der Gesundheitsstadtrat von Charlottenburg-Wilmersorf, Detlef Wagner (CDU) am Freitag dem rbb.
Die Gesundheitsämter müssten bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 300 priorisieren. So würden vor allem Kontakte bei den über 70-Jährigen, bei Jugend- und Pflegeeinrichtungen sowie in Schulen und Kitas nachverfolgt. Bei anderen Corona-Infizierten gehe man davon aus, dass die Quarantäne-Regeln der Infektionsschzutzverordnung eingehalten werden, so Wagner. Das könne wegen der vielen Fälle nicht mehr überprüft werden.
Berliner Gesundheitsverwaltung dementiert
Die Bundesvorsitzende der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Ute Teichert, hatte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland am Samstag gesagt, eine flächendeckende Nachverfolgung finde im Moment fast gar nicht mehr statt. Mehrere Länder hätten sogar komplett die Suche nach Kontaktpersonen ausgesetzt, darunter auch Berlin.
Berlin dementierte die Darstellung. Eine Sprecherin der Gesundheitsverwaltung sagte am Freitag im Deutschlandfunk [deutschlandfunk.de], die Berliner Gesundheitsämter leisteten die Kontaktnachverfolgung gemäß den Richtlinien des RKI. In acht Gesundheitsämtern sei zudem die Bundeswehr dafür im Einsatz.
Neukölln: zu wenig Personal, zu viele Infektionen
In Neukölln werden bei der Kontaktverfolgung schon seit rund zwei Wochen Abstriche gemacht, weil das Personal die Masse an täglich gemeldeten Infektionen nicht mehr bewältigen kann. Dort fehlt es unter anderem an Mailadressen oder Telefonnummern der Betroffenen, oft wird noch mit Briefpost gearbeitet.
Sendung: Inforadio, 24.12.2021, 06:40 Uhr