Omikron-Variante - Gesundheitsminister wollen schärfere Einreiseregeln aus Virusvarianten-Gebieten
Vor dem Hintergund der Ausbreitung der Omikron-Variante wollen die Gesundheitsminister der Länder, dass Großbritannien bald als Virusvarianten-Gebiet eingestuft wird. So soll das Einschleppen möglichst verhindert.
Zum Schutz vor einer schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus fordern die Gesundheitsminister der Länder schärfere Regeln zur Einreise nach Deutschland. Dabei geht es um Maßnahmen bei der Einreise aus Virusvarianten-Gebieten, wie es in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Beschluss der Minister vom Samstag heißt.
Omikron-Variante schon in Berlin und Brandenburg
In Berlin und Brandenburg wurde die Omikron-Variante bereits festgestellt, so beispielsweise bei einem von elf Sängern, die nach einem Konzert in einer Potsdamer Kirche positiv getestet wurden. Am Dienstag sei das Potsdamer Gesundheitsamt vom zuständigen Amt des in Berlin lebenden Betroffenen informiert worden, dass bei diesem eine Omikron-Variante nachgewiesen worden sei.
Zuständig für die Einreiseregeln ist die Bundesregierung. "Die Einreise sicherer zu machen, hilft, damit sich die Omikron-Variante nicht so schnell ausbreitet", sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. "Verhindern können wir die Verbreitung nicht, nur verzögern. Je länger es dauert, bis Omikron auch Deutschland im Griff hat, umso besser."
Konkret heißt es im Beschluss der Gesundheitsminister der Länder, die Bundesregierung werde gebeten, die Coronavirus-Einreiseverordnung zu verändern. So sollen Reisende ab sechs Jahren, die sich zu einem beliebigen Zeitpunkt in den letzten zehn Tagen vor der Einreise in einem zum Zeitpunkt der Einreise als Virusvarianten-Gebiet eingestuften Gebiet aufgehalten haben, schon vor der Abreise einen negativen PCR-Testnachweis vorlegen. Ein Antigen-Schnelltest solle hierfür nicht mehr zulässig sein. Die dem Negativtest-Nachweis zugrundeliegende PCR-Testung dürfe bei Abflug im Ausland nicht länger als 48 Stunden zurückliegen.
Großbritannien: Einstufung als Virusvariantengebiet
Diese Regelung solle auch für Personen gelten, die in der Bundesrepublik in einem Flughafen lediglich umsteigen, heißt es weiter. Die zuständigen Behörden sollten durch angemessene Kontrollen der Einhaltung dieser Regelungen "Nachdruck" verleihen.
Zur Begründung heißt es, um den Eintrag der besorgniserregenden Omikron-Variante in Deutschland möglichst gering zu halten und das bereits jetzt hohe, von der Delta-Variante ausgehende Infektionsgeschehen nicht weiter zu befeuern, seien Verschärfungen bei den Testvorgaben bei der Einreise erforderlich. Bei Flügen von mehr als fünf Stunden Dauer sei entsprechend der Empfehlungen des Robert Koch-Instituts von einem erhöhten Infektionsrisiko auszugehen - so dass bei Testungen bei der Einreise aus Virusvarianten-Gebieten unterschiedliche Regelungen für Kurz- und Langstreckenflüge getroffen werden könnten.
Noch schnellere Ausbreitung als Delta
Die Coronavirus-Variante Omikron verbreitet sich der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge noch schneller als Delta. Bislang sei die Variante in 89 Ländern festgestellt worden. Die von Omikron bereits besonders betroffenen europäischen Länder Großbritannien und Dänemark hatten in den vergangenen Tagen Rekordzahlen an Neuinfektionen verzeichnet.
Bisher gelten keine europäischen Länder als Virusvarianten-Gebiete, laut Liste des Robert Koch-Instituts sind dies derzeit Länder wie Südafrika, Namibia und Simbabwe. Im südlichen Afrika war Omikron entdeckt worden.
Sendung: Inforadio, 18.12.2021, 15:20 Uhr