Hohe Nachfrage nach PCR-Tests - Senat will Studierende in Laboren für Auswertungen von Corona-Tests einsetzen
Wegen der Omikron-Welle sind die Berliner Labore an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen. Da jedoch immer mehr PCR-Tests ausgewertet werden müssen, will der Senat in Laboren Studierende bestimmter Fachrichtungen einsetzen.
Weil Berliner Labore mit der Auswertung von PCR-Tests kaum noch hinterherkommen, sollen künftig Studierende aushelfen. Das geht aus einem Schreiben der Gesundheitsverwaltung an die Präsidenten der FU Berlin, TU Berlin und der Humboldt Universität hervor, das rbb|24 vorliegt. Zuerst hatte der "Tagesspiegel" berichtet.
Ein Grund für die Auslastung der Labore sei, dass es nicht genügend Personal gebe, um die wegen der Omikron-Welle größer gewordene Nachfrage nach PCR-Tests zu decken. Deshalb sei die Gesundheitsverwaltung von den Berliner Laboren dringend gebeten worden, qualifiziertes Personal unter Studierenden und Mitarbeitern bestimmter Studiengänge für die Arbeit im Labor zu gewinnen.
Dem Schreiben nach geht es um Personal aus den Studiengängen Biologie, Biochemie, Bioinformatik, Biotechnologie und Medizin.
Kapazitäten könnten um 28.000 PCR-Tests steigen
Zur Aussicht stünden 45 Stellen in Vollzeitbeschäftigung, um die Labore bei der Probenannahme, Datenerfassung und Analytik temporär zu unterstützen. "Dadurch könnten die wöchentlichen Kapazitäten um ca. 28.000 PCR-Tests gesteigert werden", heißt es in dem Schreiben.
Die Universitäten werden deshalb gebeten, eine entsprechende Abfrage durchzuführen und die Kontaktdaten von Interessenten der Gesundheitsverwaltung mitzuteilen. Unterschrieben ist das Schreiben von Staatssekretär Thomas Götz.
Fast 50.000 PCR-Tests in einer Woche in Berlin
In Berlin stieg die Nachfrage nach PCR-Tests zuletzt erheblich an - auf rund 47.000 pro Woche. Sie schwanke zwar, erhöhe sich aber kontinuierlich, teilte die Gesundheitsverwaltung am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Demnach gab es vom 13. bis 19. Dezember in den landeseigenen Testzentren noch 9.826 PCR-Tests und in den gewerblichen Teststellen 3.181. In der vergangenen Woche vom 10. bis 16. Januar waren es in den landeseigenen Testzentren bereits 32.197 Tests, in den gewerblichen Teststellen 14.736.
Giffey fordert vom Bund klare Regelung für PCR-Priorisierung
Die Berliner Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) forderte derweil vom Bund eine klare Regelung, PCR-Kapazitäten der Labore in der Omikron-Welle vor allem für Personen zu reservieren, die mit vulnerabelen Gruppen arbeiten - wie beispielsweise Pflegepersonal oder Rettungssanitäter. Eine entsprechende Priorisierung sei notwendig, denn gerade hier sei Sicherheit besonders wichtig, sagte sie am Dienstag auf der Senats-Pressekonferenz.
Sendung: Abendschau, 19.01.2022, 19:30 Uhr