Hohe Inzidenzen in Brandenburg - Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte in der Prignitz

Mi 26.01.22 | 12:10 Uhr
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Landkreis Prignitz in Brandenburg. (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Bild: dpa/Soeren Stache

Im Brandenburger Landkreis Prignitz gelten ab sofort verschärfte Corona-Maßnahmen für ungeimpfte Personen, unter anderem nächtliche Ausgangsbeschränkungen. Die Prignitz ist damit in Brandenburg der elfte Landkreis, in dem diese Maßnahme in Kraft tritt, weitere könnten in den nächsten Tagen folgen.

Ungeimpfte Personen dürfen demnach zwischen 22 und 6 Uhr nur noch aus triftigem Grund das Haus verlassen, wie die Kreisverwaltung in Perleberg mitteilte. Die nächtliche Ausgangssperre gilt nicht für Geimpfte und Genesene oder Personen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen dürfen.

Inzidenz an drei Tagen in Folge über 750

Die Sieben-Tage-Inzidenz für die Prignitz liegt laut Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwoch bei 963 und damit den dritten Tag in Folge bei über 750. Laut der Eindämmungsverordnung des Landes treten Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte in kreisfreien Städten oder in Landkreisen in Kraft, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz den Wert 750 an drei aufeinander folgenden Tagen überschreitet.

Sobald im Landkreis Prignitz an drei aufeinanderfolgenden Tagen die Sieben-Tage-Inzidenz unter 750 liegt, wird das auf der Webseite des Kreises bekanntgegeben. Anschließend können die Ausgangsbeschränkungen wieder wegfallen.

In Cottbus Ausgangssperren für Ungeimpfte seit Ende November

Nicht in allen Landkreisen ist aber allein der Inzidenzwert maßgeblich für die Ausgangssperren. In Cottbus wurde der Wert von 750 bereits an einigen Tagen um den Jahreswechsel unterschritten und dennoch gelten die Beschränkungen seit dem 28. November 2021 fortlaufend.

Grund dafür war der Zusatz, dass für eine Aussetzung der Maßnahmen weniger als zehn Prozent der Intensivbetten in ganz Brandenburg von Covid-19-Patienten belegt sein müssen. Das war damals nicht der Fall. Mittlerweile liegt die Inzidenz in Cottbus wieder bei 791.

Nächtliche Ausgangsperren für Ungeimpfte in elf Landkreisen

Ungeimpfte Personen dürfenzwischen 22 und 6 Uhr nur das Haus verlassen, wenn sie beispielsweise zur Arbeit oder zum Arzt müssen oder ihre Ehe- oder Lebenspartner besuchen. Auch die Wahrnehmung des Sorgerechts gehört dazu oder die Begleitung von Personen, die Unterstützung benötigen.

Zuvor waren nächtliche Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte bereits in den Landkreisen Uckermark, Barnim, Dahme-Spreewald, Havelland, Märkisch-Oderland, Oberhavel, Oder-Spree, Potsdam-Mittelmark, Teltow-Fläming sowie in Frankfurt (Oder) und Potsdam in verhängt worden.

Auch in Ostprignitz-Ruppin könnten in den nächsten Tagen verschärfte Corona-Maßnahmen in Kraft treten. Dort wurde der Schwellenwert bei der Sieben-Tage-Inzidenz von 750 am Mittwoch den zweiten Tag in Folge überschritten.

Sendung: Inforadio, 26.01.2022, 7:30 Uhr

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18 Kommentare

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  1. 17.

    Traurig ist, dass es immer noch freiwillig Ungeimpfte gibt.

  2. 16.

    Ergänzung: Viel wichtiger als solche Regeln und auch die geplanten täglichen Tests, fände ich angesichts der Fallsteigerungen, nach den Ferien eine Bestimmung des erreichten Durchseuchungsgrades per Antikörperbestimmung in der Bevölkerung und besonders bei den Kindern und Jugendlichen; vielleicht ist die Durchseuchung schon so weit dann fortgeschritten, daß man sich weitere Tests auf Infektionen (insbesondere in den Schulen und KiTas) sowieso sparen kann und alles auf die wirklich gefährdeten Gruppen so ab 60 Jahre aufwärts konzentriert.

  3. 15.

    Wenn man sieht, daß wir hier in Frankfurt eine 7d-Inzidenz bei den 5-14 Jährigen von 5205 haben (https://www.frankfurt-oder.de/Verwaltung-Politik/Verwaltung/Aktuelles/Informationen-zum-Corona-Virus-Sars-CoV-02-/Fallzahlen-zu-COVID-19-f%C3%BCr-Frankfurt-Oder-/), dann läuft bei den Schülern sowieso eine relativ freie Durchseuchung gerade. Das wird woander nicht sehr unterschiedlich sein. Wir machen jetzt prot Tag etwa 200 Infektionen mehr, hauptsächlich in dieser Gruppe, das ist ein der Größenordnung 1/4-1/2 Schule pro Tag. Das ist aber auch die Gruppe, welche sowieso die niedrigste Impfquote hat, also am meisten von solchen Regelungen für Ungeimpfte betroffen wäre, wenn nicht gerade diese Gruppe zu einem großen Teil gerade von solchen Maßnahmen ausgenommen wäre.

  4. 14.

    Mit er Entscheidung, dass der Genesenenstatus für "Otto Normalverbraucher" nur noch 3 Monate gilt und im Bundestag bei 6 Monaten bleibt, ist mein letztes Fünkchen Vertrauen futsch. Es gab in diesem Land nur eine ehrliche Politikerin, Regine Hildebrand. Gestern im TV das Gestammel des Herrn Lauterbach, nur noch schlimm. Ich bin geimpft und habe die Nase auch ohne Schnupfen gestrichen voll.

  5. 13.

    Eigentlich ist "Durchgeimpft" völlig daneben. Namhafte Mathematiker rechnen schon mit der Formel 3+X .

  6. 12.

    Ich bin " durchgeimpft " ist genauso ein Ekelwort, da denke ich immer an Vieh. Nichtsdestotrotz stimme ich ihrem Kommentar zu und bin gegen eine Impfpflicht , egal welches Model. Mag sein, dass ab 50 die Wahrscheinlichkeit steigt, schwer zu erkranken, jedoch wird es XMillionen Menschen U50 geben, die weitaus höhere Risikofaktoren haben als nur ihr Alter. Und was will man tun, wenn die bis dato Ungeimpften trotz Strafen ungeimpften bleiben? Auf Plan B der Politik bin ich dann sehr gespannt

  7. 11.

    Der erste Lockdown begann am 22. März 2020 mit Kontaktsperren, Schulschließungen, Veranstaltungsverboten etc. und ab 4. Mai 2020 gab es die ersten Lockerungen.
    https://www.wiwo.de/politik/deutschland/corona-wie-verlief-der-erste-lockdown-in-deutschland/26853384.html

  8. 10.

    "... doch auch dabei belassen…. mal so testweise bis 31.12.2023."
    Was, fast zwei Jahre lang Ausgangsbeschränkungen?? Das dürfte dann aber viele stören! :-)
    PS: "dürfte" ist übrigens Konjunktiv II

  9. 9.

    Wann gab es in Deutschland überhaupt einen Lockdown? Ich konnte mich immer frei bewegen, es waren nur einige Wirtschaftsbereiche eingeschränkt bzw. untersagt mit entsprechenden wirtschaftlichen Folgen.

  10. 8.

    Na wenn es keinen stört kann man es doch auch dabei belassen…. mal so testweise bis 31.12.2023.

  11. 6.

    Das wurde von Ihren demokratisch gewählten Volksvertetern im Landtag so beschlossen und nun muss es bei entsprechenden Voraussetzungen auch umgesetzt werden!
    Es macht schon einen gewissen Sinn: Da die meisten Leute tagsüber arbeiten, soll verhindert werden, dass sie sich nachts nicht gegen alle Abstandsregeln volltrunken um den Hals fallen oder sich mit Körperkontakt prügeln. Allerdings müsste die Ausgangsbeschränkung weit vor 22:00 beginnen, denn wer schnell trinken kann, ist früher dicht. ... ;-)
    Es sind ja auch begründete Ausnahmefälle zugelassen und wenn die Bürgersteige sws hochgeklappt sind, dürfte es ja eigentlich keinen stören.

  12. 5.

    Was macht diese ausgangsbeschränkung für einen Sinn? In den meisten Regionen werden die bürgersteige sowieso bei Dunkelheit hochgeklappt. Ab 20.00 Uhr ist man fast alleine unterwegs. Ist für mich totaler Blödsinn (3× geimpft).

  13. 4.

    Eine mittlerweile fast beliebige Kennzahl kann entscheiden,ob jemand abends raus darf oder nicht. Eigentlich nicht zu glauben.
    Aber hält sich da jemand wirklich dran oder wird das kontrolliert?

  14. 3.

    Gebe ich Ihnen Recht, das muß für alle noch so unsinnige Maßnahmen herhalten. Brandenburg ist an seiner Impfquote ja auch nicht unschuldig (bin selber 3x geimpft).

  15. 2.

    Dass "Ungeimpfte" leider nicht nur ein Schimpfwort ist, zeigt sich hier ganz deutlich. Ich lehne diesen spaltenden und überaus falschen Begriff total ab, denn 99 % der Menschen, die den aktuellen Covid19-Impfstoffen nicht vertrauen, sind gegen Tetanus, Diphtherie, Polio, Hepatitis u.v.m geimpft! Sie sind damit auch keine "Impfgegner". Diese journalistisch und gesellschaftlich peinlichen Pauschalisierungen und dieses Neusprech müssen endlich aufhören.
    Ich bin mit Comirnaty (Biontech) durchgeimpft, aber die RKI-Zahlen überzeugen mich leider inzwischen: 5.000 Infektionen/Tag im Dez. 2020 (höchste VOR Impfbeginn), 160.000 Infektionen/Tag im Jan. 2022 (bei 73-%iger Impfrate) = mehr als VERDREISSIGFACHUNG! Impfpflicht?.
    Meinetwegen gern eine Impfpflicht gegen Tetanus, Diphtherie...., denn diese Impfstoffe wirken gegen Ansteckung, Erkrankung und Weitergabe des Virus.

  16. 1.

    das Wort Ungeimpfter scheint das neue Schimpfwort zu werden. Ich finde es echt schlimm das man die Menschen nur noch zwischen Geimpfter und Ungeimpfter unterscheidet. Einfach nur traurig.

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