Ab Mitte Februar - Brandenburg plant tägliche Corona-Tests in Schulen

Do 06.01.22 | 18:43 Uhr
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Ein Schüler macht einen Corona-Test. (Quelle: dpa/Luka Dakskobler)
Audio: Inforadio | 06.01.2022 | Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) | Bild: dpa/Luka Dakskobler

Angesichts rasant steigender Omikron-Zahlen will die Brandenburger Landesregierung schon bald schärfere Regeln in Schulen einführen: Nach den Winterferien sollen sich Schüler jeden Tag testen, kündigt die Bildungsministerin an.

Nach den Winterferien sollen sich Schülerinnen und Schüler in Brandenburg fünfmal wöchentlich testen lassen. Dafür wolle sie sich stark machen, kündigte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) am Donnerstag im Bildungsausschuss des Landtags an.

Ende Dezember habe ein Anbieter den Zuschlag für die Schul-Tests erhalten. Die Auslieferung sei für die Zeit nach den Winterferien vorgesehen, so dass die täglichen Tests Mitte Februar beginnen könnten, sagte Ernst weiter.

Der Schritt sei notwendig, im Vergleich mit anderen Bundesländern aber auch "außergewöhnlich", sagte die Ministerin. Das Land werde die Kosten übernehmen. Unklar sei aber derzeit noch die Organisation der Tests.

Bislang zu wenige Lehrer im Aufholprogramm tätig

Vertreter aller Parteien im Ausschuss unterstützten die Einführung einer Testpflicht, nur die AfD lehnte sie ab. Dennis Hohloch (AfD) kritisierte die Pläne für eine Testpflicht an Kitas als "unnötig" und zu teuer. Das Geld für die Tests solle eher für die Aufarbeitung der Lernrückstände genutzt werden.

Im Bildungsausschuss sprach Ernst auch über das Aufholprogramm für Kinder, die durch die Corona-Maßnahmen in Lernrückstand geraten seien. Bislang seien darin von den geplanten 187 Lehrkräften 70 tätig. Über die Qualifikation dieser Lehrkräfte konnte das Bildungsministerium keine Auskunft geben. Auch unklar ist, wie viele Schulen in Brandenburg derzeit von Corona-Fällen betroffen sind. Daten dazu sollen bis Ende der Woche vorliegen, hieß es aus dem Bildungsministerium.

Rund 12 Prozent der Lehrkräfte krank

Unterdessen sei der Unterricht in Brandenburg nach den Weihnachtsferien planmäßig angelaufen, führte Ernst weiter aus. Die Krankheitsquote bei den Lehrerinnen und Lehrern habe sich mit 12 bis 13 Prozent gegenüber Dezember nicht erhöht, sagte sie. Bis zu einer Krankheitsquote von 20 Prozent könnten die Schulen den Unterricht mit eigenen Mitteln aufrechterhalten.

Die Präsenzpflicht für die Schülerinnen und Schüler zahlreicher Jahrgangsstufen soll der Ministerin zufolge bis mindestens zu den Winterferien (31. Januar bis 5. Februar) ausgesetzt bleiben. Die Option auf Homeschooling werde von 2,5 bis fünf Prozent der Familien genutzt.

Noch unklar wann Tests in Kitas starten

Ab wann auch Kinder in Krippen und Kitas auf das Coronavirus getestet werden, ist laut der Ministerin noch unklar. Dazu müsse noch eine Einigung über die Beschaffung und Finanzierung der Tests erzielt werden. Die Testkits sollen von Kommunen und den Krippen- und Kita-Trägern dezentral beschafft und die Kosten vom Land erstattet werden.

Das Bildungsministerium betonte aber, eine verpflichtende Regelung dazu werde in der kommenden Woche in die neue Eindämmungsverordung zur Bekämpfung des Coronavirus aufgenommen. Vorgesehen sei, dass Kinder ab einem Jahr zwei Mal pro Woche getestet werden.

Sendung: rbb24, 6.1.2022, 18 Uhr

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20 Kommentare

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  1. 20.

    Hallo Björn, bitte nicht wundern. Frau Ernst kennt die Qualifikation der Lehrkräfte nicht. Frau Nonnemacher ist weder für das Impfen (abgewälzt auf die Landkreise)noch für Impfstoff(macht der Bund) zuständig. Herr Woidke wartet bis in Berlin etwas entschieden wird. Willkommen in der Brandenburger Landespolitik.

  2. 19.

    Es ist langsam nicht mehr schön, was hier so - auf sehr hohem Niveau - gemeckert und gejammert wird.
    Wo ist die Eigenverantwortung, die von viele ständig eingefordert wird?
    Brauchen wir wirklich Maßnahmen + Regeln, damit wir dann "dagegen" sein können?

    "2jährigem Kind wird die Nase ruiniert"
    Warum besorgt man sich nicht Lolli-Schnelltests?
    Ach ja, der Staat hat ja dafür zu sorgen.

    "Der Supermarkt ist voll, aber die Schulkinder müssen leiden"
    Es ist doch ein großer Unterschied, ob man ca. 20 min einkaufen geht oder ca. 6 Stunden mit ca. 25 anderen Schülern in einem Klassenraum sitzt.

    "Schulkinder müssen sich täglich testen, so ein Quatsch."
    In Schulen wird so oft gestestet, um Infektionsketten zu durchbrechen und die Ausbreitung einzudämmen.
    Berliner Grundschule: 23 positive Schnelltests bei ca. 350 Schülern diese Woche (bisher 11 PCR bestätigt)

    "Impfung wirkt nicht"
    Wurde nie behauptet - Ansteckung möglich, jedoch eher milder Verlauf

    max. 1000 Z. verbraucht

  3. 18.

    Also das kann ich nicht ganz so unterschreiben. Bloß weil ich meine Kinder nicht gleich sofort impfen lasse, heißt es nicht, dass ich meine Kinder nicht teste. Das sind wieder so richtig hohle Aussagen. Natürlich wird es mehr als genug Eltern geben, die nicht richtig testen, aber was hat das mit dem nicht impfen zu tun?

  4. 17.

    Und wie immer ZUHAUSE testen. Hat Frau Ernst noch nichts kapiert????

  5. 16.

    Sollen die Tests wirklich in der Schule durchgeführt werden? Die Info steht nur in der Überschrift nicht im Text. Werden weiterhin Teststäbchen verwendet, welche mit Ethylenoxid Sterilisiert wurden? Wer übernimmt die Haftung, wenn die Kinder daran erkranken bzw. Krebs bekommen? Gibt es keine Alternativen z.B. Spucktests? Es sind bis jetzt 7 Kinder und Jugendliche mit schweren Vorerkrankungen an Covid verstorben (Quelle: Stiko), was rechtfertigt diese Maßnahmen an Kindern, welche von Corona nicht betroffen sind? PS: unsere Schule hat kein Copierpapier für die Lehrer, dieses bringen die Eltern mit.

  6. 15.

    Ganz große Leistung. Wir warten erst mal noch 4 Wochen, um dann täglich zu testen. Die 2 zusätzlichen Testungen sollten dann aber in der Schule erfolgen, da sonst 0 Kontrolle. Weiterhin häufen sich Meldungen, bei denen Schnelltests nicht auf Omikron ansprechen. Ich hoffe, dass die im Februar zu nutzenden Tests besser funktionieren.

  7. 14.

    Diese Tests sind doch überhaupt nicht aussagekräftig. Das ist doch wieder nur so eine Maßnahme um die Familien ruhig zu stellen - nach dem Motto - wir haben doch "ALLES" getan. Dabei sind diese von Laien durchgeführten Tests - wenn sie denn überhaupt duchgeführt werden - doch wenig aussagekräftig. Diese Aktion kostet wieder viel Geld. Geld das man lieber in saubere Schultoiletten oder mehr Lehrer und Erzieher sowie kleinere Klassengrößen stecken könnte. Diese angeblichen Milliarden für die Kinder zum Aufholen - also das ist ja auch irgendwo versickert. Alles blinder Aktionismus der teuer ist und ohne Wirkung verpufft. Digitalisierung? Also bei uns ist nix angekommen.

  8. 13.

    Also wenn das jetzt nicht hilft, schlage ich vor alle 12h zu testen und dann
    alle 6h usw. Irgendwie werden wir das Virus schon in die Knie zwingen.

    Und die Maske zuhause gleich auf lassen.

  9. 12.

    5 Mal Testen bei Schülern und dann noch die Kita Kinder??? So tolle Ideen können nur Erwachsene haben, die keine Kinder haben. Immer wieder müssen die Kinder es ausbaden, dass die Erwachsenen es nicht hinbekommen sich an die Maßnahmen zu halten. Kann mich der Meinung nur anschließen, dass im Supermarkt jeder wie er lustig ist (mit oder ohne oder nur mit der Maske über dem Mund) einkaufen kann. Es sind ja noch die Angebote erlaubt, bei denen sich die Menschen schön eng vor dem Markt anstellen und am Wühltisch dicht gedrängt den "tollen" Produkten nachjagen. Und dann bekommt die Politik es nicht mal hin, diese Lolly-Tests zu organisieren!!!! Wo leben wir hier eigentlich? Wir schaffen es noch, dass Deutschland an diesem Virus aussterben wird. Meinem 2 Jahre altem Kind werde ich bestimmt nicht 2x die Woche die Nase ruinieren. Dann muss er Zuhause bleiben und kann nicht weiter in seiner Entwicklung gefördert werden. "Tolle" Politik

  10. 11.

    Was nützen die Tests, wenn sie bei den Eltern zu Hause rumliegen und nur Zettelchen abgezeichnet werden von den Eltern? Wer nicht impft, testet auch nicht, um die lieben Kleinen nicht an der Nase zu verletzen.... Mitte Februar dürfte die 5. Welle auch durch sein... dann kommt erst Ostern wieder was neues...

  11. 10.

    1. Was sagt das über die Qualität der Tests aus wenn erst 2 Mal die Woche, dann 3 mal die Woche und nun 5 Mal die Woche getestet werden soll? Wann sind wir bei 1 Test pro Schulstunde?
    2. Wieso gilt Frau Ernst als Kanzlergattin nicht als befangen? Wieso darf sie als Kanzlergattin überhaupt noch einen Ministerposten haben? Interessenkonflikte?
    3. Wieso darf ich mit 500 anderen Leuten ungetestet im lokalen Supermarkt einkaufen aber die Kinder müssen sich jeden Tag neu testen?

  12. 9.

    @rbb24: 1) "Ende Dezember habe ein Anbieter den Zuschlag für die Schul-Tests erhalten." Können Sie mehr dazu schreiben? Warum mußte das neu ausgeschrieben werden. Wer ist der (neue?) Anbieter. Wie haben sich die Konditionen verändert zum bisherigen Anbieter? 2) "Der Schritt sei notwendig, im Vergleich mit anderen Bundesländern aber auch "außergewöhnlich", sagte die Ministerin. Was ist nach Frau Ernst außergewöhnlich gewesen daran? Hat nicht Berlin tägliche Tests für die erste Schulwoche gerade laufen? Was meinte Frau Ernst damit? 3) "Über die Qualifikation dieser Lehrkräfte konnte das Bildungsministerium keine Auskunft geben." Können Sie da mal nachhaken? Die Qualifikation eines Angestellten kenne ich doch spätestens bei Unterzeichnung des Vertrags bzw. sie ist sogar Einstellungsvoraussetzung für eine ausgeschriebene Stelle.

  13. 8.

    Nach den Winterferien? Na hoffentlich wartet Omikron so lange vor der Tür, sofort sollte man damit anfangen!

  14. 7.

    Jetzt sollen die Kinder wieder dran glaube, nur weil die Politik nicht dem Mum hat, die Impfpflicht für Erwachsene einzuführen.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass kein 3-Jähriger eine Garagenparty organisiert und dann dort mit Wein und ohne Maske feiert, weil er nicht mehr in die Gaststätte darf.

    Frau Ernst, die Verbreiter finden sie mit Sicherheit nicht in der Kita oder der Grundschule.

  15. 6.

    Steckt das ganze Geld lieber in die Bildung selbst. Da fehlen einem glatt die Worte. Als würden die Kinder durch das ständige Testen klüger und besser geschützt werden. Bei offenem Fenster bekommen die früher oder später auch mit Maske und Tests Erkältungen und Lungenentzündung. Das Kindeswohl steht hier ganz, ganz hinten an. Hauptsache die Eltern gehen fleißig arbeiten und die geboosterten Großeltern werden nicht angesteckt.

  16. 5.

    Na hoffentlich finden die Testungen dann auch wirklich in den Schulen statt.
    Mit denen "Vertrauens-Zetteln" das MBJS, welche von den Eltern zu Hause ausgefüllt werden mussten, wurde viel Schabernack getrieben. Eine Sport Schülerin von mir, sagte mir klar, dass sich in ihrer Klasse bloß 80% der Klassenkameraden auch wirklich testen. Der Rest unterschreibt einfach ohne eine Testung zu machen, oder es werden von den Schülern gar teilweise Unterschriften gefälscht. Wenn das so zutrifft, ist das wirklich ein starkes Stück. Allein deshalb wäre es schon vernünftig, direkt in der Schule unter Aufsicht des Lehrpersonals zu testen. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Leider ist das derzeit so.

  17. 4.

    Warum denn erst so spät? Da kann man doch nächste Woche damit anfangen, die Logistik ist doch schon lange vorhanden. Ob da nun Tests für 3xwöchentlich oder 5xwöchentlich geliefert werden müssen ist doch fast egal. Wenn man sich natürlich völlig überraschend einen neuen Lieferanten suchen muss wird es komplizierter. In Berlin wurde an einigen Schulen auch nicht wie festgelegt bisher jeden Tag getestet. Keine Tests, keine Neulieferungen mehr in dieser Woche.

  18. 3.

    Tut mir leid, aber Frau Ernst meint das doch wohl nicht ernst?!
    Auf welcher Grundlage sieht sie diese Notwendigkeit?

  19. 2.

    Krippenkinder testen, dass kann wohl nicht wahr sein! Ich hoffe wenn das tatsächlich eingeführt werden soll,dass da die Kinderärzte ein Veto einlegen.

  20. 1.

    Na, ich hoffe doch, dass Omikron geduldig an der Landesgrenze wartet, bis Frau Ernst alle ihre Schäfchen ehm Tests beisammen hat.

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