Anwendung wird derzeit geprüft - Berliner Gesundheitssenatorin Gote sieht Luca-App kritisch

Do 13.01.22 | 15:16 Uhr
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Die Luca-App auf einem Smartphone (Bild: imago images/Felix Schlikis)
Bild: imago images/Felix Schlikis

Die Berliner Gesundheitssenatorin Ulrike Gote hat sich skeptisch zur weiteren Nutzung der Luca-Warnapp geäußert. "Wir sind noch in der Prüfung, teilen aber durchaus viele kritische Argumente", sagte die Grünen-Politikerin in der Fragestunde des Abgeordnetenhauses am Donnerstag.

Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen, aber man führe eine sehr kritische Diskussion in der Konferenz der Gesundheitsminister, erklärte Gote. Sobald eine endgültige Evaluation vorläge, werde man das öffentlich machen, sagte die Gesundheitssenatorin. Sie warb gleichzeitig für eine intensivere Nutzung der Corona-Warnapp der Bundesregierung. Diese werde in Kürze noch weiterentwickelt.

Polizei konnte auf Daten zugreifen

Die einjährige Vertragslaufzeit mit dem Hersteller der Luca-App endet im März. Vorher schon müsste die Berliner Gesundheitsverwaltung den Vertrag kündigen. Die umstrittene App soll Restaurantbesitzern und Event-Veranstaltern helfen, die vorgeschriebene Kontakterfassung besser umzusetzen. Sie kann direkt mit den Gesundheitsämtern verbunden werden.

Experten haben bereits früh auf Sicherheitslücken hingewiesen. So wurde kürzlich bekannt, dass die Polizei bei Mainz bei Ermittlungen auf die Daten der Luca-App zugegriffen hat. [swr.de] Mehrere Bundesländer haben bereits entschieden, ihre Luca-App-Verträge zu kündigen. Auch Brandenburg erwägt wegen Datenschutz-Bedenken einen Vertragsausstieg.

Sendung: Inforadio, 13.01.2022, 15 Uhr

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22 Kommentare

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  1. 22.

    Die Angabe von Name und Adresse würde Sinn machen wenn daraus irgendwas resultieren würde.
    2G Plus…. Wenn derjenige geboostert ist, muss er nur bei Symptomen in Quarantäne… das merken die meisten ohne eine Nachricht vom Gesundheitsamt…. ohne Symptome ist die Information das Herr/Frau sowieso im Restaurant war sinnlos.

  2. 21.

    Natürlich kann man auf die Luca-App verzichten. Das ändert jedoch nichts daran, dass die in § 4 der Vierten SARS-CoV-2-Infektionsschutzmaßnahmenverordnung - 4. InfSchMV) vom 14. Dezember 2021 vorgeschriebene Anwesenheitsdokumentation geführt werden muss. Die Corona-Warn-App ersetzt nämlich nicht die Verpflichtung zum Nachweis von Name und Adresse.

    Der Vorteil der Luca-App ist also, dass der Nachweis einfacher und zuverlässiger erfolgt. Das schafft für alle anderen im Raum eine höhere Sicherheit.

  3. 20.

    Der "Missbrauch" lässt sich nicht unterbinden, da jeder eine Sim Karte aus dem Ausland beziehen kann. Das hat auch nicht unbedingt etwas mit dem umgehen von Registrierungen zu tun, sondern auch damit, dass Mobilfunkkosten im Ausland deutlich günstiger sind, was den heimischen Mobilfunkanbietern ein Dorn im Auge ist.

  4. 19.

    Die Corona Warn App funktioniert über Bluetooth. Anhand der Signalstärke erkennt die App wie dicht sie jemanden waren. Hat man z.B. in einer Handtasche diverse Sachen die das Signal dämpfen geht die App davon aus, dass sie ganz weit weg waren. Oder andersrum... sind 2 Räume nur durch eine dünne Wand getrennt erkennt die App uih der war aber dicht dran.
    Und da kann man dann eine Warnung bekommen auch wenn man nicht mal draußen war.

  5. 18.

    "Luca ist bezogen auf den Datenschutz, eine offene Hose. Die Corona Warn App hat von Anfang an auf Transparenz der Entwicklung gesetzt, ist funktional und wurde von Anfang an durch eine kritische community begleitet. Eher war Luca der zu Recht umstrittene Deal."

    Volle Zustimmung, nicht nur datenschutzrechtlich ist Luca eine Katastrophe. https://de.wikipedia.org/wiki/Luca_(App)#Kritik

  6. 17.

    Es reicht doch die Corona WarnApp wofür jetzt noch ein Parralelsystem an den Start bringen. Macht keinen Sinn.

  7. 16.

    Und was ist wäre eine Alternative? Fängt es dann wieder mit Zetteln an? Man sollte lieber den Missbrauch unterbinden.

  8. 15.

    Ich bekomme die Meldungen regelmäßig 10 Tage nach den kritischen Kontakten. Hilft wenig weiter, wenn am 31. Kommt: sie hatte bis 22.12 Kontakt zu 5 infizierten. Was soll ich mit diesen Meldungen anfangen? Für mich eine total unnütze App. Ich teste mich tgl auf Arbeit und habe die App immer eingeschaltet.

  9. 14.

    Dann schlage ich vor, dass Sie mit Ihrer offenen Hose bei Amazon eine neue bestellen und diese mit Ihrer Kreditkarte bezahlen :-)))

  10. 13.

    Habt ihr mal durchgespielt wie Luca bei einer echten Infektion funktioniert? Als Infizierter muss ich in der App versteckt im Verlauf diesen für das Amt freigeben und erhalte dann eine TAN angezeigt die ich dem Gesundheitsamt manuell irgendwie melden muss. Erst dann kann das Amt in meinen Verlauf schauen und dann andere Warnen. Ich warte seit Tagen nach positiven PCR Test auf eine Reaktion des Amtes. Luca funktioniert nicht!

  11. 12.

    Gut, dass Sie das noch einmal klargestellt haben. Andererseits, mit derselben mangelhaften Kompetenz und Information, wie diese App von der damaligen Gesundheitssenatorin in der von ihr gekannten Selbstherrlichkeit gekauft wurde, wird mit vergleichbarer Kenntnisfreiheit über deren Weiternutzung entschieden. Und genau so mangelhaft, aber tendenziös, ist die mediale Darstellung des Sachverhaltes. Wie die Aufträge vor einem Jahr für die App erteilt wurden, ist nur eine weitere Geschichte, die noch nicht aufgeklärt ist.

  12. 11.

    Diese Corona- Warnapp von die so von der Grünenpolitikerin angepriesen ist das letzte was es gibt. Im September 2021 hat diese bei mir rot angeschlagen, nach 4 Stunden Telefonate mit den zuständigen Behörden kam raus, dass ick ohne Testung arbeiten gehen kann. Dagegen ist die Luca-App sehr gut und wird in allen Restaurants und Geschäften ohne Fehlermeldung verwendet. Aber das in Deutschland leider so, was funktioniert wird zerstört und was Müll ist wird mit noch mehr Müll ausgebaut.

  13. 10.

    Wenn man soviel Augenmerk wie aus Boostern bei anderen Problemen an den Tag legen würde. So hat Gesundheitsminister Lauterbach als Antwort auf eine Studie, die einen Anstieg von Suizidversuchen unter Kindern im Lockdown feststellte, bezweifelt, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Lockdown und psychischen Folgen geben könne.

    Das ist typisch für viele Politiker. Sie besitzen einen engen Blickwinkel. Sie haben keinen Sinn für die und offenbar auch keine Ahnung von den Folgen ihrer politischen Entscheidungen, nicht für die gesellschaftlichen, die psychischen zum Beispiel bei Kindern und die wirtschaftlichen zum Beispiel bei Gastronomen ...

  14. 9.

    Wer immernoch glaubt, dass diese Apps und Zertifikate nach Corona verschwinden, der irrt ...

    Achtung keine Verschwörungstheorie: "Der Nachweis einer Coronaimpfung müsse Voraussetzung werden für grenzüberschreitendes Reisen, fordert ID2020-Partner Bill Gates am 24. März 2020 in einem Interview mit dem Onlinemedium TED Conferences. Und der Impfnachweis müsse zuverlässig sein, damit nicht unnötig Menschenleben gefährdet werden. Kein Papier, das man verlieren oder fälschen könne; nein, ein digitaler Impfnachweis auf biometrischer Basis ...

    Digitale Identität
    Leben in der überwachten Gesellschaft
    https://www.deutschlandfunkkultur.de/digitale-identitaet-leben-in-der-ueberwachten-gesellschaft-100.html

    Luca-CEO:
    „Wir wollen Impf- und Personalausweis zusammenführen“
    https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/luca-ceo-wir-wollen-impf-und-personalausweis-zusammenfuehren-li.204737

    Auf in die überwachte Welt!

  15. 8.

    Genau so ist es. Ich bin mit der Luca App sehr zu frieden. Und es standen auch noch keine ungebetenen Gäste vor der Tür. Man kann es auch übertreiben mit dem Datenschutz. Begreift doch endlich, eure Daten sind doch schon auf der gesamten Welt unterwegs. Man man man ist das eine datenhysterie.

  16. 7.

    Mich ärgert, dass in allen Meldungen erst auf Sicherheitslücken verwiesen und im nächsten Satz auf den illegalen Zugriff der Polizei auf Daten verwiesen wird. Das weckt beim Lesen den Eindruckt beides hätte etwas miteinander zu tun. Nur das ist nicht der Fall. Die Polizei hat gar keine Sicherheitslücke ausgenutzt. Stattdessen hat sie beim Restaurantbesitzer nach den Daten gefragt und die Daten nicht bekommen. Also wurde das Gesundheitsamt vorgeschickt, das berechtigt ist auf diese Daten zuzugreifen. Das Gesundheitsamt hat die Daten dann auch erhalten. Das ist im verlinkten Artikel auch so zu lesen. Das Gesundheitsamt muss aber Zugriff auf die Daten haben, sonst bräuchte man die App gar nicht.

    Diese Geschichte zeigt sogar dass der Datenschutz bei der Luca App funktioniert denn sonst hätte die Polizei nicht das Gesundheitsamt vorschicken müssen.

  17. 6.

    Luca ist bezogen auf den Datenschutz, eine offene Hose. Die Corona Warn App hat von Anfang an auf Transparenz der Entwicklung gesetzt, ist funktional und wurde von Anfang an durch eine kritische community begleitet. Eher war Luca der zu Recht umstrittene Deal.

  18. 5.

    Und die Corona-Warnapp warnt, wo es nix zu warnen gibt. Sie warnte mich heute, dass ich Dienstag einen gefährlichen Kontakt hatte. Dumm nur, dass ich am Dienstag den ganzen lieben langen Tag zu Hause war und keinerlei Kontakt zu niemanden hatte. Das stärkt das Vertrauen in die Warn-App!

  19. 4.

    Ich erinnere daran, wie Personen, die bei der Einführung dieser App sich kritisch äußerten, diffamiert würden?
    Ich setze, die Selben tauchen jetzt hier wieder auf, jammern und wussten schon alles vorher.

  20. 3.

    War doch klar daß die Luca App schlecht gemacht wird Ihre Unfähigkeiten müssen ja etwas finden damit man die Millionen Steuergelder begründen kann die in die Corona App investiert wurden.

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