Hoher Aufwand, geringe Nachfrage - Impfkampagne für Kinder an Berliner Schulen wird gestoppt

Do 03.02.22 | 18:06 Uhr
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Ein Junge wird gegen das Coronavirus geimpft (Bild: dpa/Moritz Frankenberg)
Bild: dpa/Moritz Frankenberg

Das spezielle Impfangebot an Schulen für Kinder zwischen fünf und elf Jahren wird eingestellt. Das bestätigte die Gesundheitsverwaltung. Aufwand und Ertrag stünden in keinem Verhältnis. Nun sollen die Bezirke neue Angebote finden.

Die Berliner Gesundheitsverwaltung will bei der Impfung von Kindern zwischen fünf und elf Jahren neue Wege gehen. Das Impfen an Schulen im Dezember und im Januar habe sich als zu aufwändig herausgestellt, sagte eine Sprecherin der Gesundheitsverwaltung dem rbb – Aufwand und Ertrag stünden in keinem Verhältnis.

Zuerst hatte die "Berliner Morgenpost" berichtet. Demnach wird das Angebot nach den Ferien eingestellt.

Weiterhin "aufsuchendes Impfen"

Gestartet war die Kampagne erst im Dezember an zwölf Berliner Schulen - eine pro Bezirk. Ziel war es, das Impfangebot für Kinder zwischen fünf und elf Jahren auszuweiten. Allerdings lief die Aktion holprig an, es gab in mehreren Schulen Probleme, weil alles sehr kurzfristig organisiert und zum Teil mangelhaft abgesprochen war. Zudem war die Nachfrage eben nicht so groß wie erhofft.

Die Gesundheitsverwaltung habe die Bezirke darum gebeten, andere Orte in ihren Bezirken zu benennen, an denen geimpft werden kann, hieß es. Denn grundsätzlich will die Verwaltung am sogenannten aufsuchenden Impfen festhalten, also möglichst nah am Wohnort Impfangebote machen.

Bei den Impfaktionen an Schulen im Dezember und Januar wurden nach Angaben der Gesundheitsverwaltung insgesamt 8.320 Impfdosen an Schulen verabreicht (Erst- und Zweitimpfungen). Im Vergleich zur Gesamtzahl der Impfungen bei Kindern ein geringer Wert. Insgesamt haben in Berlin bislang 172.131 Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 17 Jahren die Erstimpfung erhalten und schon 148.032 von ihnen die zweite.

Von der Gesamtzahl der Kinder-Impfungen (Erst- und Zweitimpfungen), wurden demnach also nur rund 2,6 Prozent bei den Impfaktionen in Schulen durchgeführt.

Neue Angebote in den Bezirken

In einigen Bezirken wurden dafür schon Orte gefunden: In Neukölln etwa wurden Kinder und Jugendliche im Januar bereits im Gemeinschaftshaus Gropiusstadt geimpft, in Reinickendorf in einem Familienzentrum und in Steglitz-Zehlendorf in einer Unterkunft für Geflüchtete.

Andere Bezirke hätten Vorschläge gemacht, die von der Gesundheitsverwaltung noch geprüft werden. Pankow etwa habe den Saal der Bezirksverordnetenversammlung vorgeschlagen, der coronabedingt derzeit nicht genutzt wird.

Insgesamt wolle die Gesundheitsverwaltung sich beim aufsuchenden Impfen breiter aufstellen. Dort, wo es die Räumlichkeiten hergeben, sollen auch Begleitpersonen und andere Erwachsene mitgeimpft werden, so die Sprecherin der Gesundheitsverwaltung.

Sendung: Inforadio, 03.02.2022, 08:40 Uhr

 

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26 Kommentare

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  1. 26.

    Ich fürchte, das hat rein gar nichts mit Vernunft zu tun, denn für junge Menschen bis 35 gibt es abseits der bekannten Risikogruppen keine zwingende medizinische Indikation für die Impfung. Es ist die pure Verzweiflung, die die jungen Menschen bzw. auf Initiative deren Eltern dazu treibt, um sich die eigentlich zustehenden Grundrechte quasi zurück zu erkaufen. Für ein Mindestmaß an normalem Leben nimmt man dann schlicht eine vom Nutzen fragwürdige Impfung in Kauf. Diesen Umgang mit der Impfung kritisiere ich scharf, weil er die Gesellschaft spaltet, die Sorge vor der Impfung nicht nimmt und in einigen Gruppen sogar noch bestätigt, unnötig Ressourcen verschlingt, ohne einen Nutzen für das Gesundheitssystem zu haben und den Grundsatz der Selbstverantwortung aushebelt. Die Impfung rettet Leben, aber sie ist nicht für Jeden nötig und sollte ohne jeden direkten oder indirekten Zwang erfolgen.

  2. 25.

    Es ist Ihnen bekanntlich nicht verboten, Ihre Kinder zu impfen, wenn Sie solche Panik haben. Der Vergleich mit im Gegensatz zu Corona für Kinder hochgefährlichen Erkrankungen hinkt dagegen völlig. Während Menschen mit Kinderlähmung lebenslang schwerste Komplikationen behalten, sofern sie es überhaupt überleben, bemerken die meisten Kinder eine Corona-Infektion noch nicht einmal. Ein paar Wenige liegen auch mal ein paar wenige Tage mit 40° Fieber im Bett, auch das ist für Eltern mit Kindern nichts Ungewöhnliches. Wer da noch nicht Nachtwache mit Wadenwickelorgien geschoben hat, hatte einfach nur unsagbares Glück. Wir wollen ernsthaft Kinder ohne Nutzen impfen, gegen eine Erkrankung, die alte Leute bedroht, ohne dass dabei erreicht wird, dass sie trotzdem infiziert und infektiös werden können. Deutschland hasst seine Kinder!

  3. 24.

    Wovor wollen Sie denn Kinder mit einer Corona-Impfung schützen, Risikogruppen mal ausgenommen (da mcht das eh der Kinderarzt)? Vor schweren Verläufen? Haben Kinder eh so gut wie nicht. Alle verstorbenen Kinder hatten schwere Vorerkrankunen und eins war massiv übergewichtig. Vor Weitergabe des Virus an Eltern und Großeltern? Wäre toll, kann die Impfung aber leider nicht. Warum soll man also realistisch betrachtet die Gefahr einer schweren Impfnebenwirkung eingehen, egal wie selten diese sein mag, wenn die Impfung keinen Mehrwert bringt? Sie lassen sich doch auch nicht vorsorglich den Wurmfortsatz am Blinddarm entfernen, nur weil der Ihnen vielleicht mal Probleme bereiten könnte. Wir sollten uns mit den Impfungen endlich auf die vulnerablen Gruppen konzentrieren und dem Rest der Bevölkerung Freiheit und Selbstverantwortung zurückübertragen!

  4. 23.

    Ist ist zwar sehr fürsorglich, dass die Regierung für uns das Denken übernehmen will. Aber am Ende trägt niemand die Verantwortung für Folgen einer Impfung bei uns oder unseren Kindern. Wir sollten die Verantwortung weiterhin selber tragen. Als Anfang empfehle ich die Berichte beim RKI oder Stiko selbst mal zu lesen. Denn es wird nicht empfohlen eine flächendeckende Impfung bei Kindern zw. 5-11 Jahren vorzunehmen.
    Liest man auch die wissenschaftliche Zusammenfassung von gut 60 Seiten, kommt man auch selber zum Entschluss, dass das Risiko für Kinder bei Corona sehr gering ist.

    https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2022/01/Art_02.html

    Viele Grüße und hoffentlich viel Spaß bei der Recherche.

  5. 22.

    Gott sei dank gibt es sie und ihre Kommentare, ich wusste nicht, ob ich weinen oder lachen sollte.

  6. 21.

    Nun ja, was sie als Mehrheit betrachten stimmt wohl nicht so ganz. Es sind bereits 64% der Kinder zwischen 12-17 mind. einmal geimpft. Das ist ja dann wohl die Mehrheit. Zudem gibt es für diese Altersgruppe erst seit Mitte Dez. 2021 eine allg. Impfempfehlung. Was wohl bedeuten wie, dass der Prozentsatz der Geimpften seine Mehrheit wohl noch ausbauen wird. Zum Glück ist die Mehrheit der Eltern so vernünftig!

  7. 20.

    Es wird höchste Zeit, dass eine allgemeine Impfpflicht, die auch für Kinder und Jugendliche gelten muss, gesetzlich vorgeschrieben wird.
    Schon klar für einen Impfstoff der nur bedingt und zu kurz wirkt.
    Mal kurz drüber nachdenken ob es sinn macht.

  8. 18.

    Kinder impfen, " Das lohnt sich nicht " ?
    Geniale Aussage.
    Ist da Jemand überfordert ?
    Hat da Jemand,
    nicht die "richtige" Einstellung ?
    Zum Impfen kommt der AmtsArzt während
    der Unterrichtszeit in die Schule. - Nicht
    die Kinder in die Schule zu Wem auch
    immer. - Dazu bedarf es eines Willens
    und der Planung und des notwendigen
    Personales. - Aber Berlin, ach Berlin ..

  9. 16.

    Klar, und der „schwere Verlauf“ ist ja zum Glück auch beim Polio, Masern, Keuchhusten, Tetanus so selten, dass man mit dem gleichen Argument seine Kinder nicht zu impfen braucht. Kommentatoren ohne Kinder wissen immer grundsätzlich am besten Bescheid. Am besten noch mit einen aus dem Zusammenhang gerissenem Zitat von Mertens. Ein Glück seid ihr nur für Euch selbst verantwortlich, alles andere wäre unverantwortbar.
    Und jetzt zur Preisfrage für Euch: zählen neurologische Schäden zum schweren Verlauf? Oder sind das die berühmten „Opfer die erbracht werden müssen“, von denen immer in der Erwachsenenwelt soviel geredet wird.
    Opfert Euch doch selbst.

  10. 15.

    Und falls nächste Woche die Stiko plötzlich diese Impfung für Kinder empfiehlt, beginnt wieder das große Schlangestehen und das Chaos bricht aus...

  11. 14.

    Wenn man sich die super Infrastruktur in Impfzentren und bei Kinderärzten anschaut, war es von Anfang an klar, dass dieses Angebot keinen Kosten-Nutzen-Effekt haben kann…. Total verrückt. Wir haben unser Kind übrigens impfen lassen, weil er keine weitere Quarantäne verkraftet… nicht aus medizinische Sorge. Und das ist doch die zweite große Zumutung für Kinder und Eltern.

  12. 13.

    Genau, sehe ich auch so.
    Stiko empfiehlt die Impfung nur für Kinder mit Vorerkrankungen. Die Eltern nehmen diese Empfehlung an, so wie es auch gedacht ist. Die Stiko ist der Expertenrat in Deutschland. Und nicht der Politiker der aus welchen Gründen auch immer, hier andere Entscheidungen trifft.




  13. 12.

    Daran verdienen Biontech und Co. allerdings überlege ich schon die ganze Zeit wie groß das Stück von Kuchen sein muss, was die Politiker abbekommen. Bei dem Druck mit dem die Menschen zur Impfung gezwungen werden, kann eigentlich nur viel Geld im Spiel sein.

  14. 11.

    Ein Flopp für den die Politik mal wieder verantwortlich ist. Auch die Medien haben bzgl. der Kinderimpfung eine sehr unkritische Rolle gespielt.

  15. 10.

    Es wird höchste Zeit, dass eine allgemeine Impfpflicht, die auch für Kinder und Jugendliche gelten muss, gesetzlich vorgeschrieben wird. Verstöße gegen die Impfpflicht müssen als Delikte im Sinne des Strafgesetzbuches und nicht als Ordnungswidrigkeiten hart bestraft werden. Hierfür bedarf es einer zu schaffenden Rechtsgrundlage im StGB.

  16. 9.

    Das hat man alles vorher gewusst. Angefangen beim organisatorischen an den Schulen, kein Platz, weil überall zu wenig Klassenräume, kein entsprechendes Mobilar, bis hin zu den geplanten Dienstzeiten der Schulhausmeister, die von Schulöffnung bis ca. 19.00 Uhr und dann noch an den Wochenenden Dienst schieben sollten. Schulleitungen wurden nicht informiert ab wann die Räume benötigt werden und das die Impfstellen höchstens für 1 Woche bis zum Umzug in die nächste Schule gebraucht werden. Berlin eben, Chaos auf Kosten derer, die schon genug zu tun haben.

  17. 8.

    Gut so. Die meisten Eltern haben um ihre Kinder eben keine Angst was diese Krankheit angeht.

  18. 7.

    War klar. "früher" kam irgendwann im Jahr ein Doc in die Schule, und du wurdest ohne Wenn und Aber gegen Röteln und Pocken geimpft. Fertig. Alle. An einem Tag. Der kam nicht zweimal, der kam in den Klassenraum, es ging der Reihe nach und nach spätestens einer Stunde ging er in den nächsten Raum.
    Heute - muss erstmal der Datenschutz gewahrt werden. Vermutlich darf der Impfer nicht wissen, wie der Schüler heisst oder ob er zu dieser Schule geht ;-) und dann hat der Bengel die Versichertenkarte nicht dabei oder ist womöglich privatversichert. Oder die Eltern sind getrennt und konnten sich nicht einigen. Oder oder oder.

    So wird das nix.

  19. 6.

    Schade um das sinnlos verschwendete Geld. Kinder gegen Corona impfen zu wollen ? Wer drückt sowas durch?
    Wer hat daran ein Interesse? Wer verdient daran?
    Es ist verrückt.

  20. 5.

    Ich muss da nichts mehr entscheiden, denn meine Tochter ist erwachsen. Für mich wäre aber klar, dass ich mein Kind nach eingehender Beratung und Abwägung beim Kinderarzt impfen lassen würde.

  21. 4.

    Na huch, wie überraschend. Ich kann jetzt zwar nur vom meinen Umfeld sprechen, 9/10 lassen ihre Kinder nicht impfen. Würde ich übrigens auch nicht machen lassen, wenn ich Kinder hätte. Lg

  22. 3.

    Das Ende der Impfkampagne an Schulen, die wohl zumindest teilweise an Rande der Nötigung vorbeischrammte, kann man nur begrüßen.
    Teuer und unnötig.
    Kinder sind, wie vielfach bekannt, von schweren Verläufen so gut wie nie betroffen. Selbst der Chef der Ständigen Impfkommissioin sagt, dass er seine Enkel nie impfen lassen würde.
    All das hat die Senatsverwaltung nicht interessiert. Wissenschaft interessiert die Politik nur, so lange es in das eigene Konzept passt.
    Schade um das vergeudete Geld. Aber wir werden das Gejammer der Politiker in den nächsten Jahren hören: Kein Geld für Soziales, weil "Corona" soviel Geld gekostet hat.

  23. 2.

    Die Anzahl der Eltern die nach zwei Jahren Impfkampagne nicht völlig verblödet sind und ihre Kinder sinnlos impfen lassen, scheint also zum Glück noch die Mehrheit zu sein.

  24. 1.

    Die Nachfrage war nicht so hoch wie erhofft? Tja, dass passiert schon mal wenn die Politik entgegen der Empfehlungen der Stiko argumentiert und agiert. Mich wundert das nicht. Und dann kommt halt noch das Planungschaos dazu.
    Und schon wieder wurden unmengen an Geld verschwendet.

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