Neue Regeln für Kontaktpersonen - Senat beschließt "Test-to-stay" in Berliner Kitas ab kommender Woche

Mi 02.02.22 | 19:29 Uhr
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Ein Erwachsener bringt ein Kind in eine Kita. (Quelle: dpa/Sebastian Gollnow)
Audio: Inforadio | 02.02.2022 | Sabrina Wendling | Bild: dpa/Sebastian Gollnow

Der Berliner Senat ändert die Quarantäneregeln für Kinder und Betreuer in Kitas. Kontaktpersonen dürfen künftig in der Einrichtung bleiben, wenn sie an fünf aufeinanderfolgenden Tagen negativ getestet werden.

In Berliner Kindertagesstätten soll ab dem 7. Februar eine einheitliche Regel für Personen gelten, die Kontakt mit einer corona-positiven Person hatten, das sogenannte "Test-to-Stay"-Verfahren. Das gab der Senat am Mittwoch per Pressemitteilung bekannt.

"Test-to-Stay" bedeutet, dass Kinder und Beschäftigte, die Kontaktpersonen sind, weiterhin in der Kita bleiben können, wenn sie symptomfrei sind und an den fünf folgenden Kalendertagen negativ getestet werden. Die Regelung gilt auch für geimpfte und genesene Kinder.

Einwöchige Phase der Verwirrung beendet

Der Senat beendet damit wohl auch ein Durcheinander der Regeln in den Berliner Kitas. Die Amtsärzte hatten die "Test-to-Stay"-Quarantäneregel bereits in der vergangenen Woche auch für Kitas empfohlen, wie der Tagesspiegel (externer Link) berichtete, habe es seitdem unterschiedliche Auslegung der Regeln in den Kitas der Stadt gegeben. Einige Träger folgten der alten und immer noch aktuellen Regel des Senats, nach der eine Quarantäne für Kontaktpersonen zu verhängen sei, andere wandten nach Empfehlung der Amtsärzte bereits die Test-to-Stay-Strategie an.

Eltern können auch mit der neuen Regel allerdings weiterhin entscheiden, ihr Kind nicht in die Einrichtung zu bringen, wenn es engen Kontakt zu einer positiv getesteten Person hatte. Für solche Fälle wird die Quarantäne wie bisher vom zuständigen Gesundheitsamt ausgesprochen und bescheinigt, heißt es in der Senats-Mitteilung. Die Tests für Kinder sollen wie bisher zuhause von den Eltern durchgeführt werden. Sofern ein Kind positiv getestet wird, muss es sich auch weiterhin in Quarantäne begeben und einer Nachtestung unterziehen.

Die Berliner Bildungs-Senatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) freute sich über die neuen Vorgaben der Gesundheitsämter. Das Ziel sei es, dass "Kinder weiterhin innerhalb ihrer festen Betreuungsgruppe am sozialen Geschehen in der Kita teilhaben können." Gleichzeitig solle der höchstmögliche Schutz vor einer Infektion sichergestellt werden.

Zwei Millionen zusätzliche Lolli-Tests

Um die neue und möglicherweise Test-intensivere Methode an den Kitas durchzuführen, hat die Senatsverwaltung nach eigenen Angaben zwei Millionen zusätzliche Lolli-Tests geordert. In den kommenden Wochen sollen laufend weiter Kontingente bereitgestellt werden, heißt es. In der Regel erhalten Eltern drei Tests pro Woche, bei einem Infektionsfall werden fünf Tests zur Verfügung gestellt, um das "Test-to-Stay" anwenden zu können.

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30 Kommentare

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  1. 30.

    Neben dem inhaltlichen der Strategie.
    Wer hat sich wieder diesen Schwachsinn ausgedacht, dieses Problem mit einem englischen Begriff "aufzuhübschen" ?

    In diesem Fall ist doch völlig sinnfrei, englisch zu benutzen.

  2. 29.

    Macht die Testung in der Mundhöhle, sind die selben Tests!...Alles nur Geldmacherei!

  3. 28.

    Die positiven Fälle steigen schlagartig. Trotz verdächtiger Symptome schlagen die Lollitests nicht oder erst nach Tagen an. So der Verlauf seit Montag.
    Test to Stay wird viele Familien in die Quarantäne schicken.
    Der Senat wieder einmal innerhalb von Tagen durch Infektionswelle überholt…

  4. 27.

    Es tut mir sehr leid für Ihre Kind. Aber solche Verläufe sind glücklicher Weise sehr sehr selten in diesem Alter.
    Das sollte man schon auch bedenken, wenn man an neue Maßnahmen denke bzw. die Aufhebung immer wieder hinausschiebt.

  5. 26.

    Höstmöglicher Schutz ist doch nur eine Deckmantelformulierung für Langsame Durchseuchung. Mit Test to Stay in der Kita(Keine Makens, kein Abstand) nützt das Hinterhertesten doch nur zur Dokumentation der Durchseuchung in der Kita. Selbst unter der Annahme das die Kinder das recht gut oder besser Wegstecken als RSV bleiben bei Omikron noch 2 Lücken. PIMS und Long COvID.
    Außerdem kommt es ja von den Kindern zu den Erziehern. Letztere sollten sich überlgen sich konsequent als Kontaktperson in Qurantäne setzten lassen, statt solange Weiterzumachen bis sie unweigerlich trifft.
    Das Geld für die Tests hätte man auch in Luftfilter investieren können. Das wäre vermutlich Nachhaltiger gewesen.

    Mit Test to Stay in der Kita kann man sich das Testen eigentlich auch Sparen. Wer Krank ist bleibt zu Hause, nix Quarantäne und nix Isolation. Würde das Ganze veermutlich nur unwesentlich beschleuningen.

    Entweder Oder. Aber Klartext wäre mal angebracht. So ist es Feige.

  6. 25.

    „Eine kleine Coronamaus lief einmal ums Kindergartenhaus, Kindergartenhaus krachte,Coronamaus lachte und nu, raus bist du.“
    Ich wünsche allen Beschäftigten und Kita-Kindern einen milden Verlauf.

  7. 24.

    "Ganz ehrlich die wollen auch das sich alle anstecken und die Erzieher krank werden."
    Das könnte möglicherweise so sein.
    Die Tendenz, welche aus allerlei Entscheidungen der letzten zwei Wochen spricht, geht durchaus in diese Richtung. Das Wort "Durchseuchung" wird selbstverständlich nicht in den Mund genommen. Tatsächlich sprich aber alles dafür, dass eben diese Durchseuchung kontrolliert angegangen wird. Eine Gratwanderung zwischen mutmaßlich unvermeidlicher gesundheitlicher Gefährdung, Grenzbelastung im Gesundheitssystem und schnellem Erreichen von endemischer Grundimmunität. Was auch sonst sollte man tun?

  8. 23.

    So war das von Ines nicht gemeint. Aber Erwachsene mit eigenen Kindern, in virusdurchfluteten "Kühlschränken", unter Maske einatmen zu lassen (was der Hersteller so nicht freigibt), ist schon eine Gefahrenaussetzung von Leuten aus Lüfterbüros oder Landtagen mit Plexiglasscheiben (!) heraus...fordern Sie doch mal und erkennen das ungestrafte "Durchmogeln": Kita ist nur dann stabilisierend, wenn sie tatsächlich Ressourcen und Interessen fördert und stärkt, wenn sie eine stabile pädagogische Infrastruktur hat und Tagesstruktur und Rhythmus bietet und nicht im Chaos versinkt. Manche Bequemlichkeiten werden nicht nur mit Tränen Anderer erkauft... es gibt auch Todesfälle. Und es gibt Eltern, die schicken die Kinder trotz Corona in die Kita...Fälle für den Staatsanwalt?
    P.S. "Test-to-stay" ist ein alles erklärender und zu verstehender Begriff? Da sieht man wieder: Mehr Schein...

  9. 22.

    Ich frage mich, ob diejenigen, die diese Regelungen festlegen, schon mal einem Kleinkind ein Wattestäbchen zum Testen in die Nase gesteckt haben...jedes Mal ein ewiger Kampf, das Kind will kocht, dass ein Wattestäbchen in die Nase gesteckt wird, Wutanfätte, Angst, Weinkeampf, etc...am Ende muss einer das Kind festhalten, während der andere das Stäbchen in die Nase einführt...ist für die Psyche der Kleinkinder nicht gerade förderlich.
    WO BLEIBEN DIE LOLLITESTS!!!!!

  10. 21.

    Die Herrschaften sitzen in abgeriegelten Büros oder im home Office und interessieren sich null für uns.
    Wir werden wieder und wieder als Kanonen Futter missbraucht.

  11. 20.

    Nach Homeoffice (Innenministerium) und Homeschooling der nächste nice Begriff. Und wer sich im englischsprachigen Raum zum Public Viewing trifft, nimmt an einer öffentlichen Leichenschau statt. Das ist doch peinlich! Wer denkt sich das nur immer alles aus? Und warum?

  12. 19.

    Ines, vielleicht sollten Sie mal Ihre Panikmache beenden und verbal abrüsten.
    "Russisch Roulette": Wissen Sie was das ist? Die Trommel des Revolvers, in der sich nur eine Patrone befindet, wird so gedreht, dass die Position der Patrone den Beteiligten unbekannt ist. Der Spieler hält nun den Revolver an seine Schläfe und betätigt den Abzug.
    Das mit Corona zu vergleichen und dann noch bei Menschen im berufsfähigen Alter, ist Panikmache und hochgradiger Schwachsinn.

  13. 18.

    Kinder erkranken sehr wohl!!! Nur sie haben seltener schwerere Komplikationen …. Woher kommen die ganzen andersartigen Meldungen.
    … Und ein „milder“ Verlauf kann durchaus ordentlich symptomatisch sein. Unsere Tochter hatte mit 11 Monaten aufgrund der Erkrankung über 40 Fieber und kämpft auch 3 Wochen nach der Infektion noch immer mit starken Hustenanfällen. In der Notaufnahme haben sie abgewunken: „das sei kein problematischer Verlauf“ sondern recht häufig zu beobachten.

  14. 17.

    Auch in unserer Kita hatten viele Corona.
    Ich hatte bereits zwei Tage eindeutige Symptome sowie keinen Geschmackssinn mehr und lag im Bett. Die Tests waren immer noch negativ. Erst am dritten Tag wurde der erste Test positiv.

    Die gesamte inkubationszeit + 2 Krankheitstage hat der Test versagt. Aber wir testen fleißig weiter. Was für ein Unsinn!

    Davon hat nur einer was. Die Hersteller die Tests. Die verdienen allerdings wie im Goldrausch.
    Für mehr Lohn für Menschen, die in sozialen Berufen arbeiten und heute in Großstädten kaum über die Runden kommen, wird kein Geld mehr da sein.
    Warum sollen Ärzte, Pharamindustrie und Apotheker für das Ende der Pandemie sein? Sie verdienen so gut wie nie. Der Rest interessiert nicht.

  15. 16.

    So kann man die Kinder und die Erzieher/innen gleich mit Durchseuchen. Hier wird wiedermal keine Rücksicht genommen seitens der Politik. Wir hatten schon Fälle in der Kita und ohne Quarantäne wäre der Ausbruch viel größer gewesen. Und die Test sind keinesfalls zuverlässig. Viele können sie auch nicht richtig anwenden, denn es ist ein enormer Unterschied ein 1jähriges oder ein 5jähriges Kind zu testen.

  16. 15.

    Warum solltest du wenn du negativ bist frei machen? Ergibt keinen Sinn.

  17. 14.

    Gegen Omikron nützt die Impfung nur noch bedingt was, vor allem der neue Sub-Typ davon umgeht den Impfschutz noch mehr. Allein in unserer kleinen Kita hatten seit Mitte Dezember schon 4 Personen Impfdurchbrüche, und zwei davon waren bzw. sind durchaus schwer!

  18. 13.

    Keiner denkt an die Erzieher.Wir haben auch Familie und uns belastet das ganze sehr stark.Aber ob wir uns anstecken ist ja egal.Wir sind ja zum größten Teil geimpft.Die Kinder bekommen eine Bescheinigung wir nicht.Wir haben so viele Eltern die schon vor der Pandemie ihre Kinder tot krank in die Kita geschickt haben.Jetzt müssen wir uns auch noch auf sie verlassen.Ergebnis viele Erz.stecken sich an oder kündigen.Neues Personal kommt nicht nach.

  19. 12.

    Guten Morgen,

    wer genau sagt Ihnen? Das die Kinder sich anstecken & nicht erkranken? Die Praxis zeigt etwas anderes……und Kinder stecken gerade reihenweise ihre Familien an…..aber glauben Sie ruhig weiter, dass Kinder am Infektionsgeschehen nicht beteiligt sind……

    Beste Grüße

  20. 11.

    WAS SOLL DAS???
    Ich bin Erzieherin und das bin ich gerne. Und ja, es gibt auch andere Krankheiten, nicht nur COVID. Aber noch wissen wir zu wenig um diese Krankheit und ihre möglichen Spätfolgen, Varianten etc. Und auch eine „normale“ Grippe ist unangenehm. Magen-Darm-Virus auch blöd.
    Ich hatte mir gewünscht, dass uns die Pandemie ein bisschen umdenken lässt und wir ( also auch die Eltern! ) bei Krankheitszeichen und sehr wahrscheinlichen Ansteckungs- und Weiterverteilungsmöglichkeiten lieber ein Tag länger zuhause bleiben, bzw. die Kinder zuhause lassen. Erzieherinnen und Erzieher können auch krank werden. Da hat keiner was von. Also, liebe Arbeitgeber, macht den Eltern kein schlechtes Gewissen, wenn sie ihre Kinderkrankentage voll ausschöpfen und liebe Eltern nutzt diese Tage.

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