Nonnemacher verkündet Details - So soll die Impfpflicht in der Pflege in Brandenburg umgesetzt werden

Fr 18.02.22 | 14:40 Uhr
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Ein Pfleger zieht sich beim Verlassen der Intensivstation für Corona-Patienten seinen Schutzkittel aus. (Quelle: dpa/Sebastian Gollnow)
Audio: Antenne Brandenburg | 18.02.2022 | Amelie Ernst | Bild: dpa/Sebastian Gollnow

Ab 15. März gilt bundesweit eine Impfpflicht für Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen. In Brandenburg wird sie voraussichtlich ab Mitte Mai zu Konsequenzen führen. Vorher soll es ein mehrstufiges Verfahren geben.

Die ab Mitte März geltende Impfpflicht für Beschäftigte in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen wird in Brandenburg voraussichtlich erst ab Mitte Mai zu ernsten Konsequenzen führen. Das geht aus einer Verordnung des Gesundheitsministeriums hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde. Demnach gibt es ein mehrstufiges Verfahren bis hin zum Verbot für weiterhin Ungeimpfte, Einrichtungen zu betreten. Berücksichtigt wird dabei, ob in einer Region die Versorgung gefährdet sein könnte.

Zunächst sollen die Arbeitgeber bis Anfang April ungeimpftes Personal über ein Meldeportal an die entsprechenden Landkreise beziehungsweise kreisfreien Städte melden und die Auswirkungen bei einem Ausfall dieser Beschäftigten einschätzen. Anschließend wird durch die Gesundheitsämter und die Kassenärztlichen Vereinigungen geprüft, ob vor Ort durch fehlende Mitarbeitende größere Betreuungslücken entstehen und wie diese ausgeglichen werden können.

Vulnerable Gruppen sollen geschützt werden

Dann bekommen Ungeimpfte eine Aufforderung vom Gesundheitsamt, innerhalb von drei Wochen einen Nachweis über Impfung oder Genesung beziehungsweise ein Attest zur Befreiung von der Impfpflicht vorzulegen. Geschieht das nicht, folgt eine zweite Mahnung mit Angeboten zur Beratung und Impfterminen. Erst dann könnte der Zugang zu Einrichtungen verboten werden. Dieses Vorgehen sei "konsequent und richtig", sagte Nonnemacher dem rbb.

Es sei wichtig, vulnerable Gruppen auch vor weiteren Corona-Wellen auf diese Weise zu schützen, so Gesundheitsministerin Nonnemacher. Größere Versorgungslücken befürchtet sie nicht. Träger und Mitarbeitende hätten sich in den vergangenen Wochen ausreichend auf die Impfpflicht vorbereiten können und dies auch getan, so die Ministerin weiter. Einige Beschäftigte hätten auch noch auf den Imfpstoff von Novovax gewartet, der in wenigen Tagen verfügbar sein soll.

Derzeit gelten rund 88 Prozent der Mitarbeitenden in Brandenburger Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen als geimpft oder genesen.

"Berliner Modell" noch unklar

In Berlin ist noch unklar, wie genau die Umsetzung der Impfpflicht im Gesundheitswesen ab Mitte März organisiert und kontrolliert werden soll. Laut Gesundheitsverwaltung laufen die Verhandlungen zum sogenannten "Berliner Modell" noch. Die Gesundheitsämter der Bezirke haben auf Kapazitätsengpässe verwiesen. Ob stattdessen das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) einbezogen wird, ist noch nicht entschieden.

Laut einer Umfrage in den Berliner Krankenhäusern sind dort rund 4.000 Beschäftigte noch ungeimpft. Etwa 1.800 Mitarbeitende haben signalisiert, sich mit Nuvaxovid impfen lassen zu wollen.

Sendung: Brandenburg aktuell, 18.02.2022, 19:30 Uhr

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14 Kommentare

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  1. 14.

    Komisch, bei der Masernimpfpflicht gab es keinen Diskussionen. Wo liegt denn jetzt der Unterschied?

  2. 13.

    Vielen Dank dass Sie das so sehen, denn richtig ist jeder sollte über seinen Körper selbst entscheiden können ,egal ob er bei Aldi an der Kasse sitzt oder in der Pflege arbeitet. Bei mir auf dem Wohnbereich haben sich fast ausschließlich nur dreimal geimpfte Mitarbeiter mit Corona infiziert und hätten dies auch an die Bewohner weitergeben können ich selbst bin ungeimpft und hatte weder Corona noch jemals einen positiven Test. Leider müssen die Bewohner die Suppe auslöffeln wenn dann noch weniger Personal da ist und noch weniger Zeit für Sie.

  3. 12.

    Ich selbst bin geimpft und geboostert. Ich bin trotzdem generell gegen eine Corona Impfpflicht. Anstecken kann man sich so oder so und damit auch andere. Wir leben doch in einer Demokratie und damit sollte jeder auch selbst über die Impfung entscheiden dürfen. Ich bin echt über die Spaltung des Landes empört, wie man Menschen die nicht geimpft sind ausgrenzt.

  4. 11.

    "innerhalb von drei Wochen einen Nachweis über Impfung oder Genesung" Wer bis dahin nicht vollständig geimpft ist, kann nicht innerhalb von drei Wochen den nachweis über eine vollständige Impfung erbringen. Das ist dann nur erfüllbar, wenn sich diese Personen schaffen, innerhalb der drei Wochen anszustecken und damit als Genesen zu gelten. Etwas die Endemie durch die Hintertür erzwungen.

  5. 10.

    Ein Verwaltungsaufwand ohne gleichen!!
    Kann mir bitte jemand erklären, inwieweit Ungeimpfte in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, die seit zwei Jahren aufopferungsvoll Dienst auch für vulnerable Gruppen leisten, in zwei Monaten plötzlich eine derartige Gefahr für diese darstellen, dass ein Betretungsverbot ausgesprochen werden muss?

  6. 8.

    Das kann ich nur bestätigen und mir tun die Leute so was von Leid, die in ihrem Beruf geben, vor allem die letzten 2 Jahre, damit es anderen besser geht. Diese guten Menschen geraten jetzt in einen solchen Gewissenskonflikt mit dieser impfpflicht, die aus meiner Sicht nicht mehr nötig ist und ja auch nicht mehr viel bringt. Was noch kommt weiß man leider nicht, aber man kann ja nicht einfach ins Blaue hinein impfen.

  7. 7.

    Ich arbeite seit über 20 Jahren in der Pflege und bin geimpft, aber vielleicht würden Sie dann aushelfen wenn Sie geimpft sind.

  8. 6.

    Springen Sie dann ein, wenn diese Menschen nicht mehr arbeiten dürfen?????

  9. 5.

    Ich bin gegen eine Impfpflicht. In meinem Bekannten und Verwandtenkreis kriegen nur noch geimpfte und geboosterte diese Erkrankung. Sie stecken leider Menschen die keine Impfung haben, aus welchen Gründen auch immer, immer wieder an.
    Ausserdem fehlen immer mehr gute Menschen die in der Pflege arbeiten wollen. Das geht schon seit mindestens 20 Jahren so. Aber alle unsere "Politiker" hatten anderes zu tun. Absicht???????

  10. 4.

    Bei der Omikronvariante hilft nur leider die Impfung nicht. Man ist trotzdem infektiös und kann als Pflegekraft die vulnerablen Menschen anstecken und werden dadurch eben nicht geschützt. Deswegen verstehe ich den Sinn der Impfpflicht auch nicht. Eine Nachbarin ist sogar 4 mal geimpft, wegen des Alters über 70 Jahre, und hat heute Bescheid bekommen, dass ihr PCR Test positiv ist, hat aber bisher keine Symptome.

  11. 3.

    Das heißt "besteht man auf der Impfpflicht." Wenn schon rumnölen, dann zumindest die deutsche Sprache nicht beschädigen.

  12. 2.

    Wenn man die Mitarbeiter braucht dürfen sie weiter arbeiten und wenn nicht besteht man auf die Impfpflicht.
    Wie heuchlerisch ist das denn

  13. 1.

    Wie lange will man eigentlich noch warten? Der 15. März steht lange fest, jeder hat bis dahin die Möglichkeit sich zu impfen! Jetzt sind wir schon bei Mai und danach gibt es noch 2 Mahnungen. Sollte das dann immer noch nicht funktionieren will man zur Beratung einladen? Lächerlicher geht es nicht mehr, der Arbeitgeber kann dies kontrollieren und ungeimpfte Mitarbeiter sofort entlassen!

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