Neue Teststrategie und Lockerungen - PCR-Tests gibt es jetzt nur noch nach positivem Schnelltest

Ab Samstag gilt deutschlandweit die neue Teststrategie der Bundesregierung. Eine rote Warnung auf der Corona-Warnapp reicht nicht mehr aus, um einen kostenlosen PCR-Test zu bekommen. In Berlin werden außerdem einige Corona-Regeln gelockert.
Für den Anspruch auf einen kostenlosen PCR-Test gelten seit Samstag neue Regeln. Ab sofort gibt es diesen nur noch nach einem positiven Antigen-Schnelltest von einer Teststelle. Ziel der neuen Teststrategie der Bundesregierung ist es, die Testkapazitäten auf Grund der aktuell sehr hohen Infektionszahlen gezielter als bislang einzusetzen.
Somit reicht eine rote Warnmeldung auf der Corona-Warn-App nicht mehr aus, um einen PCR-Test zu bekommen - auch hier wird nun ein positiver Antigen-Schnelltest benötigt. Um sich vorzeitig aus der Quarantäne als Kontaktperson oder einer Isolierung als Infizierter "freizutesten", sollen jetzt Schnelltests reichen.
Bei Labor-Auswertungen sollen PCR-Tests von Risikopatienten und Menschen in Einrichtungen wie Pflegeheimen, Praxen, Kliniken und Rettungsdiensten vorrangig zum Zuge kommen. Auch sie müssen aber zunächst einen positiven Antigen-Schnelltest haben.
In Berlin werden mehr Besucher zu Großveranstaltungen zugelassen
Nach den Beschlüssen des Senats vom Dienstag gelten ab Samstag einige Lockerungen in Berlin. Unter anderem gibt es eine höhere Obergrenze für Großveranstaltungen. In geschlossenen Räumen sind ab Samstag bis zu 4.000 Personen erlaubt. Austragungsorte von Großveranstaltungen (ab 2.001 Besucher) dürfen maximal zu 30 Prozent ausgelastet werden. In Innenräumen gilt die 2G-Regel plus FFP2-Maskenpflicht.
Bei Großveranstaltungen im Freien sind statt der bisher 3.000 Zuschauer nun bis zu 10.000 Menschen möglich. Austragungsorte solcher Großveranstaltungen wie Fußballstadien dürfen maximal zu 50 Prozent ausgelastet werden. Es gilt die 2G-Regel zuzüglich Test- und Maskenpflicht, wobei frisch Genesene und Geboosterte von der Testpflicht befreit sind.
Erleichterungen bei Einlasskontrollen in Geschäften
Zudem werden ab Samstag die Einlasskontrollen an Geschäften gelockert. Künftig müssen Geschäfte erst ab einer Größe von 200 Quadratmetern am Einlass auf 2G kontrollieren. Bisher war das für Geschäfte ab 100 Quadratmeter Pflicht. Eine komplette Aufhebung der 2G-Regeln im Einzelhandel hat der Senat zwar am Dienstag debattiert, bisher aber noch nicht beschlossen. Darüber soll am Dienstag entschieden werden. In Brandenburg wurde 2G im Einzelhandel am Mittwoch abgeschafft.
Sobald auch eine 2G-Regel in Berlin greift, soll eine FFP2-Maskenpflicht im Einzelhandel eingeführt werden, kündigte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD).
Inzidenz sinkt in Berlin, steigt in Brandenburg
In Berlin ist die Corona-Inzidenz zuletzt gesunken und liegt jetzt niedriger als im Bundesdurchschnitt. Das RKI meldete am Samstag einen Wert von 1.324,9 - der Bundesdurchschnitt liegt bei 1.474,3.
In Brandenburg steigt die Inzidenz hingegen weiterhin. Mit einem Wert von 1.778,1 laut RKI ist Brandenburg nach Bayern das Bundesland mit der zweithöchsten Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland.
Sendung: Inforadio, 12.02.2022, 08:49 Uhr